Kapitel 29 (Teil 3)
Pünktlich zum Mittagessen betraten Aidan und Killian gemeinsam den Speisesaal. Den gesamten Vormittag konnten sie ihre Finger nicht von dem Körper des jeweils anderen lassen. Stunde um Stunde hatten sie damit verbracht sich gegenseitig zu necken und zu liebkosen und genossen somit ihren freien Tag gemeinsam mit Dingen, für die sie in den vergangenen Wochen nur wenig Zeit hatten.
Ob Liam ihnen einen Besuch abgestattet hatte, bezüglich des verpassten Frühstücks wussten sie nicht, da sie völlig mit sich beschäftigt waren, aber sie waren froh darüber nicht gestört worden zu sein.
Nun gingen sie auf Luan und Peer zu, welche bereits nebeneinander am Tisch saßen und sich eher dürftig unterhielten.
„Guten Morgen", rief Aidan freudestrahlend aus, als er und sein Liebster sich nebeneinander den beiden Anwärtern gegenüber setzten.
„Wir haben bereits Mittag", murrte Luan und sah sie schlecht gelaunt an.
„Da hat aber jemand gute Laune", meinte der Jüngste mit freundlicher Miene, seinen Nebenmann ignorierend und somit an die Neuankömmlinge gewandt und man sah ihm an, wie sich seine Laune verbesserte.
„Natürlich! Wir haben ja auch endlich mal wieder einen freien Tag", erklärte der ehemalige Anwärter.
„Ich hätte eigentlich gedacht, dass du den Tag verschlafen wirst, so hart, wie du die letzten Tage den Kampf üben musstest." Ein leicht mitleidiger Blick kam von Peer.
„Du kannst mir auch glauben, wenn ich dir sage, dass ich heute mit Sicherheit keine Übungswaffe auch nur ansehen werde!"
Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als Toran von der Küchenchefin in den Saal, aus ihrem Reich heraus, geschoben wurde. Leise sprach der älteste Anwärter auf die Frau ein, doch diese schüttelte nur mit dem Kopf und schloss damit wieder die Tür und ihren Gesprächspartner somit aus.
Frustriert kam dieser zu den jungen Männern an den Tisch. „Wisst ihr, wann Liam wieder zurückkommt?", fragte er, ohne die Neuankömmlinge zu begrüßen, nickte ihnen aber kurz lächelnd zu.
„Wo ist er denn?", stellte Killian stattdessen die Gegenfrage.
„Er ist irgendwann im Laufe des Vormittags in die Stadt gegangen", kam die schnelle Antwort.
„Hätte sich zumindest einer von euch beim Frühstück blicken lassen, dann wüsstet ihr das", stichelte Luan sofort.
„Ach weißt du, im Bett war es so viel kuscheliger als hier." Killian ließ es sich nicht nehmen grinsend dem Anderen den Wind aus den Segeln zu nehmen und stellte zufrieden fest, dass er zwar seine Augen verengte, aber trotzdem schwieg.
Aidan hingegen versuchte das Ganze weitestgehend auszublenden. „Was ist denn das Problem?", fragte er stattdessen und nickte zur Verdeutlichung in Richtung er Tür.
„Ich wollte gerne in meinem Zimmer essen, doch für eine Person wollen sie nichts bringen", erklärte sich der Älteste und warf dem Pärchen heimlich einen vielsagenden Blick zu. Kurzerhand schlug Killian vor, dass Aidan und er ebenfalls bei ihm essen konnten, woraufhin der ehemalige Prinz nur zustimmend nickte und da auch Toran die Idee gefiel stand der Anwärter von seinem Stuhl auf und ging zur Küche.
„Entschuldigung?", rief er in den Raum, um mit seiner Anwesenheit das geschäftige Treiben nicht zu stören, aber gleichzeitig die Aufmerksamkeit der richtigen Person zu auf sich zu ziehen. Die Chefin hatte ihn auch tatsächlich gleich wahrgenommen und kam eilig auf ihn zu, mit einem fragenden Blick.
„Entschuldigung, ich möchte eigentlich nicht stören, doch ich wollte fragen, ob wir für drei Personen Essen auf Torans Zimmer bekommen könnten. Wir würden gerne gemeinsam die Unterrichtsinhalte nochmals wiederholen."
Kurz überlegte die Frau mittleren Alters, bevor sie nickte. „Natürlich. Ich werde euch etwas bringen lassen. Euer Fleiß soll natürlich unterstützt werden."
„Vielen Dank und Entschuldigung wegen der Umstände!", sagte Killian sogleich.
„Geht schon mal vor. Das Essen kommt dann gleich." Damit drehte die Küchenchefin sich auch schon wieder um, was der Anwärter zum Anlass nahm, zu den Anderen zurückzukehren. Bei diesen angekommen wandte er sich als Erstes an Luan und Peer. „Euch beiden wünsche ich noch einen schönen Nachmittag." Währenddessen sah er den Jüngsten an und würdigte den Anderen keines Blickes. „Und wir drei gehen jetzt in dein Zimmer", fügte er noch lächelnd an Toran gewandt hinzu und griff nach Aidans Schulter, um diesen zum Aufstehen zu bewegen.
In Torans Zimmer angekommen ging dieser direkt auf Melissa zu, welche vor dem Fenster gesessen hatte und beachtete seine beiden Freunde nicht weiter. „Entschuldige, dass du so lange hast warten müssen", sagte er an seine Geliebte gewandt und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Man wollte mir kein Essen hier rauf bringen. Aber da die Beiden mit uns essen werden, hat er nun doch geklappt. Danke dafür." Der letzte Satz galt den anderen beiden Ankömmlingen, welche noch immer in Türnähe standen.
Kurz stellten sich Aidan und Killian vor, da sie dies bisher verpasst hatten, was dem Älteren besonders leid tat, da er die junge Frau kaum beachtet hatte, als er ihr das erste Mal begegnet war. Doch zu dem Zeitpunkt war er so in Sorge um den jungen Mann neben sich, dass er völlig darüber hinweggekommen war.
Zu ihrem Bedauern mussten sie jetzt aber auch die Begrüßung ein wenig kürzer ausfallen lassen, als man es für gewöhnlich tat, denn sie konnten nicht wissen, wann das Essen zu ihnen gebracht werden würde. Melissa wurde somit kurzerhand in das angrenzende Bad gebeten, wo sie solange ausharren würde müssen, bis sie speisen konnten. Zum Glück dauerte dies nicht lang. Nur wenige Minuten später war der Tisch mit ausreichend vielen Speisen gedeckt, dass sie auch ohne weiteres mit vier Personen satt werden würden.
Während des Essens unterhielten sie sich ein wenig über eher belanglose Dinge. Das andere Pärchen fand es sehr erfrischend ein wenig von außerhalb der Burg berichtet zu bekommen, schließlich verbrachte die junge Frau mehr Zeit als sie selbst, in der Stadt.
Gesättigt entschieden sie, noch eine Weile zu bleiben, damit man sich besser kennenlernen konnte und da sie ohnehin frei hatten, konnten sie ihre Zeit auch so gemeinsam nutzen.
Bevor sie allerdings mit den Gesprächen fortfuhren, wollte Toran das übrige Essen auf den Flur stellen, damit sie keine ungebetenen Gäste haben würden. Kaum öffnete er die Tür, sah er in das verwunderte Gesicht des jüngsten Anwärters, welcher die Hand bereits zum Anklopfen erhoben hatte.
„Was tust du denn hier?", fragte der Älteste und schien in seiner Bewegung erstarrt zu sein.
„Ich wollte fragen, ob ich mich zu eurer Pärchenrunde gesellen darf."
Ende Kapitel 29
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