Kapitel 13 (Teil 1)

Kapitel 13

Schmunzelnd bemerkte Killian, dass Aidan noch ein kleines Stückchen tiefer ins Wasser glitt, als wie er es ohnehin schon war, in dem Moment, als Peer und Luan hinter den Büschen hervortraten. Dabei brauchte er sich kaum Sorgen zu machen. Das Wasser des Teiches war zwar relativ klar, doch immer noch trüb genug und mit ausreichend Spiegelungen der Sonnenstrahlen versehen, um sein Problem verstecken zu können, auch ohne bis zur Nase im Wasser zu stehen.

Trotzdem beeilte sich der Ältere ein wenig dabei aus ihrer Deckung heraus zu kommen, um so dem Prinzen ein wenig mehr Zeit zu verschaffen.

„Wollt ihr auch das gute Wetter ausnutzen?", fragte Killian laut, als er bemerkte, dass die beiden Neuankömmlinge ihn noch nicht bemerkt hatten, denn wollte er auch nicht den Anschein erwecken, dass sie sich verstecken wollten. Seinen Unmut darüber, nicht mehr mit Aidan alleine zu sein, verbarg er, so gut es ihm möglich war, hinter einer freundlichen Miene.

Neugierig schaute Peer zum Teich, bis er den Ursprung der Stimme entdeckt hatte. „Ach wie schade! Dann müssen wir uns den Teich wohl teilen und ich hatte schon gedacht, ich könnte endlich mal allein mit Luan die Ruhe genießen", teilte er gespielt betroffen und breit grinsend mit.

„Das ist auch gut so. So viel Ruhe brauchen wir nicht!", erwiderte Luan schnell und hob sogar abwehrend die Hände. Den irritierten Blick des Jüngsten ignorierte er dabei.

Killian verstand gleich, dass dies wohl eine Anspielung auf ihn und Aidan sein musste, versuchte dies aber nicht weiter zu beachten und wandte sich stattdessen an Peer. „Du und die Ruhe genießen?! Wer von uns hat denn die Unruhe regelrecht für sich gepachtet?", rief er mit einem ebenso breiten Grinsen und hochgezogenen Augenbrauen zurück. Er wusste genau, dass der Jüngste sich dadurch provozieren lassen würde.

Noch bevor Peer allerdings etwas erwidern konnte, kam Aidan langsam zu Killian in die Mitte des Teiches getrieben und hob zum Gruß die Hand. Er hatte zwar eine freundliche Miene aufgesetzt, doch Killian sah ihm trotzdem die leichte Nervosität an. Er war sich aber sicher, dass die anderen beiden weit genug entfernt waren, um dies nicht zu bemerken.

„Das war ja klar, dass auch Aidan sich im Wasser versteckt", erwiderte Luan trocken und wandte sich leicht kopfschüttelnd von dem Teich ab.

„Nun gib doch endlich Ruhe. Immerhin lässt Killian Aidan nicht irgendwo alleine stehen", meinte Peer daraufhin schon fast genervt, sich auf den vergangenen Tag beziehend und trat mit seinen letzten Worten an das Wasser heran. Damit hatte Luan nicht einmal die Chance bekommen darauf zu reagieren.

Innerhalb kürzester Zeit hatte nun auch der Jüngste sich seiner Kleidung entledigt und betrat das kühlende Nass. Nachdem der Wasserwiderstand größer wurde verlangsamte er seine Schritte und ging direkt mit einer Unschuldsmiene auf Killian zu. „Ich hab' es doch gewusst! Das mit der Ruhe kann man nun vergessen."

Kaum hatte Killian dies gesagt, da musste er auch schon Peer ausweichen, der die letzten zwei Meter mit einem kleinen Sprung versuchte zu überwinden. Lachend wich Aidan den beiden aus. „Peer, du hast ja doch keine Chance gegen ihn. Schon beim letzten Mal hast du den Kürzeren gezogen!" Schnell hob er seine Hände um einen Wasserschwall, der von den anderen beiden ausging, abzuwehren. Er nahm ein wenig Abstand und besah sich amüsiert das Spektakel aus sicherer Entfernung.

Der Jüngste versuchte andauernd eine Art Kräftemessen aus allem zu machen und gegen Killian zu gewinnen. Jetzt griff er immer wieder nach dem Älteren und versuchte ihn unter Wasser zu drücken oder zu ziehen. Am Ende würde es wieder so ausgehen, dass zwar beide völlig aus der Puste waren, doch hätte Peer die Wasseroberfläche weitaus öfter von unten gesehen, als Killian.

Nur aus dem Augenwinkel nahmen die drei wahr, dass Luan eher unentschlossen am Rand des Teiches stand und zu ihnen sah. Ein wenig zögerlich entschied er sich dann aber trotzdem ebenfalls ins Wasser zu kommen, doch hielt er sich ein wenig weiter Abseits und schwamm ein paar Bahnen für sich allein. Als ihm dies genügte, schlug er den Weg in die Richtung des Prinzen ein, doch dieser bemerkte es und wandte sich Augenblicklich zum Ufer und verließ das Wasser. Er zog sich schnell seine Hose über die nassen Beine und griff nach seinem Hemd, welches er jedoch nicht anzog. So ging er ein paar Meter und suchte sich einen ruhigen Platz im Gras, um sich dort von der Sonne das übrige Wasser vom Oberkörper trocknen zu lassen.

Es dauerte nicht lange und die Anderen folgten ihm mehr oder weniger nach Luft schnappend. Peer hatte dieses Mal wohl noch schlechter abgeschnitten als beim letzten Teichausflug. Killian bemerkte gleich, dass der Prinz die Situation mit seinem Blick überflog, zu ihm sah und seinen Körper musterte, als er bemerkte, dass alle mit ihren Kleidungsstücken beschäftigt waren. Schließlich kam er an seiner Körpermitte an und blieb regelrecht mit seinen Augen daran hängen. Der Ältere konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen und zog ungehindert seine Hose hoch. Als dem Jüngeren somit die Sicht versperrt wurde, sah er schnell auf, direkt in die Augen des Anderen. Ertappt schnappte er erschrocken nach Luft und wandte sein Gesicht schnell wieder der Sonne zu, als wenn nichts gewesen wäre.

Mit gemütlichen Schritten ging Killian zu seinem Prinzen und ließ sich dicht neben ihm im Gras auf die Knie fallen. Mit einem absichernden Blick stellte er fest, dass die anderen beiden noch immer am Rand des Teiches standen und sich über irgendetwas unterhielten.

„Ich hätte dich ja länger starren lassen, doch mit den Anderen hätte das unangenehm werden können", raunte er ihm leise zu.

Aidan zuckte ein wenig zurück. „Ich habe nicht gestarrt!"

„Nein?"

„Nein."

„Was hast du dann getan?", wollte Killian schelmisch grinsend wissen und konnte sehen, dass sich eine gewisse Nervosität in dem Prinzen zeigte.

„Ich... ich...", begann Aidan für ihn untypisch zu stottern. „Ich hab' nur... ich habe nur vor mich hin geträumt."

Erstaunt hob Killian die Augenbrauen an. „So? Geträumt hast du? Dann würde es mich aber auch interessieren, wovon du geträumt hast." Ein weiterer Blick über die Schulter verriet ihm, dass ihnen für dieses Gespräch kaum noch genügend Zeit blieb. Die anderen beiden Anwärter hatten sich ihnen bereits zugewandt.

Als er zurück zu Aidan sah bemerkte er dessen unsicheren Blick. Beruhigend lächelte er ihm zu, bevor er ein seine Lippen zu einem kleinen Grinsen verzog. „Keine Sorge. Träume ruhig noch ein wenig weiter." Langsam ließ er nun seinen Blick über den nackten Oberkörper des Jüngeren gleiten, auf welchem noch immer ein paar Wassertropfen perlten. „Ich habe immerhin auch ausreichend zum Träumen." Damit ließ er sich nun auch ganz in das Gras fallen, um sich ebenfalls von der Sonne trocknen zu lassen. Ein kleiner Blick in das Gesicht des Prinzen zeigte ihm, dass dieser sich auf die Unterlippe biss und somit wohl ein Lächeln unterdrücken wollte.

„Nur zu, freue dich ruhig darüber", ärgerte er ihn noch ein klein wenig, bevor Peer und Luan bei ihnen ankamen und sich ebenfalls im Gras nieder ließen.

So saßen sie eine Weile schweigend beieinander und genossen nun doch die aufgekommene Ruhe.

„Wo ist Toran eigentlich?", durchbrach Aidan schließlich interessiert das Schweigen und ließ die Anderen aufhorchen.

„Mein letzter Kenntnisstand ist, dass er noch immer Besuch hat", murmelte Luan eher desinteressiert.

„Wirklich? Dass er jemanden mit herbringt, ist ja schon ungewöhnlich, aber das er dann noch immer nach dem Mittag... beschäftigt ist, ist doch sehr ungewöhnlich", meinte Killian und setzte sich auf und strich ein paar Grashalme von seinem Rücken.

„Na ja, es scheint sich dieses Mal wohl zu lohnen", scherzte ihr Jüngster.

„Dann sollte ich beim nächsten Mal vielleicht auch mal jemanden mitbringen. Dann hat man an seinem freien Tag zumindest etwas zu tun", fügte Luan scheinbar immer schläfriger hinzu, da er danach wohl kein weiteres Interesse an dem Gespräch hatte.

Aidan, Killian und Peer bedachten ihn nur mit einem abschätzenden Blick, als ihnen bewusst wurde, dass ihr Kamerad sich scheinbar etwas Besseres vorstellen konnte, als den Tag mit ihnen gemeinsam im Garten zu verbringen.

Danach begannen sie kurzerhand das Gehörte zu ignorieren und sich über verschiedene Themen zu unterhalten, bevor sie schließlich Luan weckten, der tatsächlich eingeschlafen war und gemeinsam zum Abendessen zurück in die Burg gingen.

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