Kapitel 12 (Teil 2)
Beim Teich angekommen setzten sie sich kurzerhand in den Schatten von einem der großen Bäume und unterhielten sich über belanglose Dinge, die möglichst nichts mit dem gestrigen Tag zu tun hatten. Ihre Wachen waren ihnen natürlich gefolgt, blieben aber ein Stück weiter zurück und begaben sich ebenfalls in den Schatten eines anderen Baumes, um den beiden jungen Männern zumindest ein wenig Privatsphäre zu geben.
Mit der Zeit verlor Aidan allerdings doch seine Konzentration. Seine Laune verschlechterte sich zwar kaum merklich, aber es war klar, dass seine Gedanken doch zum gestrigen Tag und den Zweifeln an sich selbst, zurückkehrten.
„Aidan?", fragte Killian mit schief gelegtem Kopf ein wenig besorgt.
„Ja? Entschuldige, ich war in Gedanken", sagte der Prinz auch gleich schuldbewusst, da er wohl dachte dem Älteren nicht zugehört zu haben.
„Das habe ich mir gedacht", lächelte Killian etwas traurig. „Du brauchst ein wenig Ablenkung, wie mir scheint", fügte er noch schnell hinzu und seine Augen fingen an, leicht zu funkeln. „Lass uns schwimmen gehen! Das Wasser ist bestimmt erfrischend und bringt dich auf andere Gedanken."
„Ich weiß nicht", meinte Aidan ein wenig zögerlich und sah unsicher an sich herunter. Schämte er sich etwa?
Kurzerhand stand der Ältere einfach auf, griff nach den Händen des Anderen und zog auch ihn auf die Beine. „Doch, wir gehen jetzt schwimmen und keine Widerrede!", strahlte er ihn an und zog ihn weiter zum Ufer.
Am Rand des Teiches angekommen zog der Ältere sich bereits sein Hemd über den Kopf und drehte sich dann zum Wasser, um den Jüngeren ein wenig die Schüchternheit zu nehmen. Dieser hingegen musterte seinen Rücken, noch immer unschlüssig, ob er ins Wasser gehen wollte. Als Killian schließlich auch seine Hose herunterließ, sah er im Augenwinkel, dass der Jüngere schnell seinen Blick abwandte. Da dieser sich auf seine Unterlippe biss, vermutete er, dass ihm nicht missfallen würde, was er kurz sehen konnte, doch irgendwie erschien es ihm wohl unangebracht ihn nun weiterhin anzusehen.
Schließlich erlöste er ihn und betrat mit vorsichtigen Schritten das Wasser, bis er bis zu den Hüften darin verschwunden war.
„Kommst du auch? Ansonsten drehe ich mich wieder um", rief Killian neckend und versuchte so, den Jüngeren sich möglichst schnell für das Wasser entscheiden zu lassen. Die Aussage tat seine Wirkung, denn er hörte das Rascheln von Kleidung, als Aidan sich beeilte diese abzulegen und dem Älteren zu folgen. Kaum war er im kühlen Nass, drehte der Ältere sich auch schon grinsend zu ihm um.
„Früher hattest du doch auch keine Probleme, wenn wir alle zusammen schwimmen waren", zog er ihn auf.
„Das war auch noch etwas anderes", sagte Aidan beschämt und senkte den Blick, während er ein wenig verloren dastand. Doch der Ältere konnte das Verhalten seines Prinzen verstehen. Auch er sah ihn nun mit anderen Augen und war mehr an dessen Körper interessiert, nur mit dem Unterschied, dass er weniger Probleme hatte sich nackt zu zeigen. Doch vielleicht lag dies auch nur daran, dass er wusste, dass Aidan ihn niemals einfach so anstarren würde.
Killian sah sich nach den Wachen um, um einen Platz im Teich ausfindig zu machen, an dem sie unbeobachtet sein konnten. Tatsächlich war ein Bereich durch mehrere Büsche abgeschirmt. Er überbrückte die kleine Distanz zwischen sich und dem Prinzen um nach dessen Hand zu greifen. „Ich bin sicher, dass du dich auch heute noch für nichts schämen brauchst. Du hast schon immer toll ausgesehen", sagte er leise und zwinkerte dem Anderen ermutigend zu. „Komm mit."
Noch bevor Aidan etwas erwidern konnte zog Killian ihn zu den entdeckten Büschen. Das Wasser war hier tiefer als weiter vorne. Ihre Füße berührten kaum noch den Grund des Teiches, daher fiel es dem Älteren leicht den Jüngeren an seiner Hüfte zu sich zu ziehen, als sie außer Sicht waren. Sofort küsste er den Prinzen leidenschaftlich. Er ließ ihm kaum Zeit darüber nachzudenken und strich mit seiner Zunge über Aidans Unterlippe. Dieser keuchte wegen der plötzlichen Zärtlichkeiten leicht auf, was der Ältere sofort ausnutzte, um mit seiner Zunge in seinen Mund zu dringen. Trotz dessen, das er den Jüngeren überrumpelt hatte, schien dieser die Nähe des Anderen willkommen zu heißen. Erleichtert stellt Killian fest, dass sein Kuss erwidert wurde und zog den Prinzen näher zu sich. Er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er bemerkte, dass Aidan jedoch darauf achtete, dass ihre Hüften sich nicht zu nahe kamen.
Schließlich trennten sie sich schwer atmend und der Jüngere ging sofort auf Abstand, hielt Killian auf Armeslänge von sich entfernt. Die geschwollenen Lippen leicht geöffnet und glänzend, sah er Killian mit verdunkelten Augen an.
„Was wird das?", fragte er und zufrieden stellte der Ältere fest, dass sich auch die Stimme des Prinzen vertieft hatte.
„Ich sagte doch, dass du ein wenig Ablenkung brauchen würdest."
„Das nennst du ein wenig?" Ein Schmunzeln schlich sich auf Aidans Gesicht, während er ihn skeptisch ansah.
„Soll ich aufhören?"
„Nein!" Damit ließ der Jüngere die Hand sinken, mit welcher er Killian auf Abstand hielt und überbrückte selbst den Abstand zwischen ihnen, um ihre Lippen erneut zu einem leidenschaftlichen Kuss zu vereinen.
Wie automatisch griff Killian erneut nach der Hüfte des Jüngeren und ließ dieses Mal seine Hände direkt nach hinten wandern. Als ihre Zungen sich wiederfanden vergrub er seine Finger im weichen Fleisch der Pobacken und zog Aidan zu sich heran. Dieser stöhnte dabei in den Kuss hinein und der Ältere stellte fest, weshalb er auf Abstand gehalten wurde. Dem Jüngeren schien zu gefallen, was sie hier taten und das mehr als er zugeben wollte.
Killian unterbrach den Kuss und zog eine Spur aus Küssen bis hin zum Ohr des Prinzen. „Dein Stöhnen könnte ich den ganzen Tag hören", raunte er und knabberte leicht an dem empfindlichen Ohrläppchen.
„Killian...", seufzte der Jüngere auf und suchte an den Schultern des Anderen nach halt, als er vom Grund des Teiches abrutschte, näher an den Körper des vor ihm Stehenden heran.
Plötzlich hörten sie Stimmen, die sich ihnen näherten. In diese Ecke des Gartens verirrte sich keiner, es sei denn, er wollte zum Teich gehen. In wenigen Augenblicken wären sie wohl nicht mehr alleine.
Etwas bitter lachte Killian deswegen auf. „Wir werden wohl nie unsere Ruhe haben." Damit entließ er den Jüngeren aus der Umarmung und half ihm wieder Boden unter den Füßen zu spüren.
„Ich kann so nicht aus dem Wasser gehen", meinte Aidan schließlich mit Nachdruck.
„Es tut mir leid" grinste Killian vergnügt. „Aber das freut mich gerade ungemein." Schnell drückte er dem Jüngeren noch einen Kuss auf die Lippen. „Wir bleiben einfach im Wasser, bis du dich beruhigt hast." Dass er mit einem ganz ähnlichen Problem zu tun hatte, merkte er nicht an, denn Aidan wird dies wohl auch gespürt haben.
Kaum hatten sie dies beschlossen, da kamen auch schon Luan und Peer in ihr Sichtfeld.
Ende Kapitel 12
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top