9.4: VERMISST


„Warum hat dieser Nathanael Bold schon ausgecheckt? Die Bar Bezahler bleiben doch sonst immer drei Tage, nicht nur zwei", murmelte Harry leise, während er neben seinem Freund in der Lobby saß und beobachtete, wie das Schwarzhaarige Muskelpacket das Hotel verließ.

„Keine Ahnung. Ich dachte echt, dass unser Plan klappt und er uns für dumm hält und unvorsichtiger wird. Aber gut, ich denke es hätte sowieso keinen Sinn gemacht bei ihm ins Zimmer zu gehen. Ich meine er hat es uns angeboten und hatte die Tür sperrangelweit offen", hauchte Louis und tat so, als würde er eine Zeitschrift lesen.

„Das stimmt. Vielleicht hat er einen Komplizen. Oder Niall ist schon weg, wo auch immer die Entführten nach den drei Tagen Cityhotel hinkommen", murmelte Harry und zuckte erschrocken zusammen, als sein Handy klingelte.

„Hallo Mama", lächelte er, als er dran ging, obwohl er wusste, dass Maya ihm zuhörte, aber er wusste auch, dass einige neugierige Gäste ihm zuhörten.

„Ja, Hallo Harry", lachte Maya.

„Ja, mir geht's gut, und dir?", grinste Harry gespielt glücklich.

„Mir geht's hervorragend. Zurück zum Thema, Alec und ich sind jetzt an Nathanael Bold ran", sagte Maya und verfolgte mit ihrem Blick den Mann, der soeben das Hotel verlassen hatte.

„Echt? Papa hat ein Schachtunier gewonnen? Erzähl mal ein bisschen, oder muss ich dir alles aus der Nase ziehen", kicherte Harry, mit der Absicht mehr Informationen aus seiner Kollegin raus zu locken.

„Jaja, wir sind gerade auf der Hauptstraße, er fährt in Richtung Autobahn. Nichts Auffälliges an seinem Wagen. Halter haben wir schon gemacht, nicht geklaut. Auf jeden Fall ist Nathanael Bold bisher nicht oft auffällig geworden. Kleinere Schlägereien, kleine Drogenkonflikte, kleine Diebstähle und so. Nichts Großes. Finger abdrücke sind registriert. Ihr solltet unbedingt sein Zimmer checken", stapelte Maya alle Fakten auf, die sie in den letzten Stunden auftreiben konnte.

„Ja, Loulou und ich sind gerade in der Lobby, aber danach gehen wir wieder auf unser Zimmer, dann schreibe ich deine Postkarte zu Ende, versprochen", antwortete Harry und drückte seinem Freund einen Kuss auf die Wange.

„Das ist peinlich, Haz", murmelte Louis, so leise, dass nur Harry und Maya es hören konnten.

„Schlimm was? Wie hältst du das nur mit dem aus, Lou? Naja, ich muss jetzt auflegen. Wir sind jetzt auf der Autobahn, er fährt schnell, aber relativ normal, nicht so, als würde er fliehen. Er scheint sich relativ sicher vorzukommen. Bis später", sagte Maya und legte dann auf.

„Bis Morgen, Mama", antwortete Harry und packte sein Handy zurück in seine Hosentasche.

„Ich liebe dich", murmelte Louis und drückte ihm einen Kuss auf den Mund, bevor er aufstand und ihn an seiner Hand mit hochzog.

„Komm, ich wollte eh noch mein Kreuzworträtsel fertig machen. Außerdem ist die Zeitschrift langweilig. Und gegen Zweisamkeit mit dir habe ich sowieso nie was einzuwenden", grinste er und legte seinen Arm um Harrys Hüfte, bevor die beiden in den leeren Aufzug einstiegen.

„Gott war das peinlich", lachte Louis, als sich die Türen schlossen.

„Fandest du? Loulou", entgegnete Harry lachend, woraufhin Louis ihn mit einen Kuss zum Schweigen brachte.

„Na komm, wir müssen vor der Putzfrau da sein. Wenn die irgendetwas sauber macht, gehen uns vielleicht Spuren verloren. Und das wäre richtig dumm, weil wir den Schlüssel ja auch schon haben. Vor allem jetzt wo Nathanael Bold anscheinend unschuldig ist, oder sich zumindest so benimmt", seufzte Louis, nahm die Hand seines Freundes und verließ mit ihm zusammen den Aufzug.

Ein Kichern entwisch  Harrys Lippen, als er schnellen Schrittes neben dem Kleineren den Gang entlang ging. Allerdings erstarb dieses Kichern innerhalb von wenigen Sekunden, als die beiden Kommissare einen ohrenbetäubenden Schrei hörten.

Sofort sprinteten die beiden los und endeten genau vor dem Zimmer des Verdächtigen. In der Tür stand eine Putzfrau, welche entsetzt in das Zimmer sah. Louis lief sofort in das Zimmer rein, während Harry versuchte beruhigend auf sie einzureden.

„Was ist los? Ist alles in Ordnung? Können Sie mich hören? Wie heißen Sie?", fragte Harry an einer Schnur und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.

„Blut, so viel Blut", stotterte die Frau überfordert und sah den jungen Kommissar aus großen Augen an.

„In dem Zimmer?", fragte der Lockenkopf mit sanfter Stimme weiter.

„J-Ja. So viel Blut", murmelte sie wieder und fing an zu schluchzen.

„Hey, schauen Sie. Setzen Sie sich. Hier. Es wird alles gut. Es kommt gleich ein Krankenwagen", beruhigte Harry sie, der sich sicher war, dass sein Freund den Notarzt schon verständigt hatte. Nach all den Jahren in denen sie sich schon kannten, wussten sie schließlich wie der jeweils andere tickte. Außerdem waren sie Kollegen, arbeiteten seit Jahren Seite an Seite. Sie kannten sich besser als alle anderen. Waren als das perfekte Team bekannt.

„Haz?", rief Louis, genau in dem Moment, in dem die Notärzte eintrafen und sich um die Frau kümmerten.

„Hier ist Blut. Jede Menge. Aber keine Leiche. Nichts deutet auf einen Streit hin. Alles steht ordentlich. Selbst das Bett ist gemacht. Im Bad und in der Küche genau das selbe. Wer auch immer das Blut verloren hat, kann den Täter nicht gesehen haben, beziehungsweise keine Möglichkeit sich zu wehren gehabt haben. Dafür ist es zu ordentlich. Hätte der Täter Zeit gehabt, wäre das Blut auch weg"

„Wir müssen die DNA mit Nialls abgleichen"

-870 Wörter.

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Hey☺️
Uhm tut mir Leid für den fiesen Cut, aber ich wollte unbedingt noch was hochladen, bevor ich für ein paar Tage in den Urlaub fahre.. Ich glaube nicht, dass ich dort Zeit zum updaten haben werde, aber ich versuche so früh wie möglich den nächsten Part zu schreiben und hoch zu laden:)

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