9.2: VERMISST

„Lou?", fragte Harry liebevoll, den Blick nicht vom Bildschirm seines Computers nehmend.

„Ja?", antwortete er und sah neugierig zu seinem Freund.

„Hat die Fahndung schon irgendetwas ergeben?", murmelte er und hob auch seinen Blick.

„Nee, leider nicht. Maya und Alec haben im Park auch noch nichts gefunden. Hast du schon was?", entgegnete der Kleinere.

„Nope, auch noch nicht. Aber hier im Netz ist schon ein Presseartikel über Nialls Verschwinden. Schlimm, dass die sich in alles einmischen müssen", seufzte der Lockenkopf und seufzte leicht.

„Was steht denn drin?", fragte Louis interessiert und kletterte auf den Schoss seines Freundes, um auch auf den Bildschirm sehen zu können.

„Sind wir überhaupt noch sicher?
Wieder verschwand ein junger Mann und die Polizei tut nichts.
Seit gestern Abend ist der 23-jährige Niall Horan verschwunden, er machte mit seinem Hund einen Ausflug in den örtlichen Park und kam nie wieder zurück. Als sein Lebensgefährte Zayn Malik ihn einfach nicht mehr auffinden konnte, informierte er die Polizei. Allerdings wiesen diese ihn zurück, mit dem Hinweis, dass sie nichts machen dürften. Beruhigend zu wissen, dass wenn ein von uns geliebter Mensch entführt wird, nichts getan wird.", las Harry vor und grummelte dabei leicht.

„Ich liebe es ja, dass wir irgendwo einen Maulwurf haben, der alles der Presse verrät"; seufzte Louis und scannte mit seinen Augen Harrys Computerbildschirm ab.

„Lou, schau mal, jetzt hat unsere Öffentlichkeitssuche mal eine neue Dimension", grinste Harry, was Louis zum Lachen brachte.

„Ja Glückwunsch. Die Kritiker wissen Bescheid. Denkst du auch nur einer von denen meldet sich bei uns?", entgegnete Louis, drückte seinem Freund einen kurzen Kuss auf die Wange und stand dann von seinem Schoß auf, um sich seine Jacke anzuziehen.

„Aber das wird bestimmt heute Vormittag noch gedruckt. Und wenn die Leute am Kiosk vorbeilaufen und Niall auf der Titelseite ist, rufen vielleicht ein paar Zeugen an", brachte Harry hoffnungsvoll heraus und beobachtete seinen Freund.

„Mal sehen, ich fahr gerade zu dieser Zeitung, ja? Machst du Telefondienst? Maya und Alec müssten bald von der Befragung zurück sein", lächelte Louis, küsste Harry kurz und lief dann aus dem Raum. Hinter sich hörte er noch ein leises: „Pass auf dich auf". Ein Lächeln schlich sich sofort auf seinen Lippen, als er wieder einmal merkte, wie besorgt Harry um ihm war. Es zeigte ihm, dass er ihm wichtig war, auch wenn er das auch so wusste. Es war einfach nur eine kleine Bestätigung, die ihm jedes Mal das Herz aufgehen ließ.

Harry saß währenddessen immer noch auf seinem Stuhl, holte sich ab und an einen Tee und versuchte dabei irgendetwas über Niall und die anderen Vermissten heraus zu finden. In den letzten Monaten, sogar Jahren waren immer mehr Leute verschwunden. Am Anfang war es unwahrscheinlich. Ein junges Mädchen, verschwand auf dem Heimweg von der Uni. Ein junger Arbeitnehmer eines Callcenters, tauchte auf einmal nicht mehr zu Hause auf. Nie wurden diese Menschen wieder gefunden. So suspekt es ihnen schien, die Vermisstenfälle häuften sich. Und die Kommissare wussten nicht mehr weiter. Wie bitte sollten sie Zayn erklären, dass er seinen Freund vermutlich nie wieder sehen würde.

Seufzend griff Harry nach seinem Telefon und rief in den anderen Kommissariaten an, sowohl hier in der Stadt, als auch weiter weg. Er wollte alle Vermisstenakten haben, wollte Auffälligkeiten finden, wollte dem Grauen ein Ende setzen.

Fast Fünfzig Akten, würde er heute Abend in der Hand halten können, alleine aus der Stadt. Der junge Lockenkopf war vertieft in seine Gedanken, als auf einmal sein Telefon klingelte.

„Guten Tag, Kommissariat 13, Harry Styles am Apparat, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte er freundlich und kam sich dabei vor, wie ein Sekretär.

„Ich bin Janine Anderson und momentan im Cityhotel. Ich habe eben einen Schrei gehört, ich weiß nicht, aus welchem Zimmer er kam, oder ob er aus der Lobby kam, es war nur ein einzelner Schrei und jetzt ist wieder Ruhe. Keine Ahnung, ob das für Sie relevant ist, ob Sie dem nachgehen wollen, oder nicht, ich wollte bloß Bescheid sagen", erklärte die ältere Dame freundlich.

„Wir werden dem Nachgehen, vielen Dank für Ihren Anruf. Ich bin in wenigen Minuten im Hotel, machen Sie sich keine Sorgen", beruhigte Harry sie freundlich.

Was er in dem Hotel erfahren würde, konnte er nicht erahnen.



-703 Wörter.

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-> Was denkt ihr wird Harry erfahren?☺️

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