6.2: FEUCHTES VERDERBEN
„Jungs?", fragte Maya, als sie das Büro der vier Kommissare betrat.
„Was gibt's?", fragte Alec sofort. Harry reagierte gar nicht, da er so vertieft in seine Arbeit war, sodass Louis ihm liebevoll in die Seite knuffte.
„Die Kollegen aus der IT haben ein interessantes Überwachungsvideo aus der Tiefgarage gefunden, in welcher Horan sein Auto parken muss, wenn er arbeitet", grinste das Mädchen und schloss einen USB-Stick an den mit dem Beamer verbundenen Laptop.
„Horan arbeitet? Ich dachte der ist irgendwie bloß Hausmädchen oder so. Sein Freund verdient doch genug.", fragte Louis verwirrt.
„Dein Freund verdient auch genug", erwiderte Alec schnippisch, welcher ungeduldig auf das Video wartete.
„Das ist was anderes", murmelte der Wuschelkopf ergeben, was Harry zum Lachen brachte.
„Horan arbeitet im Betrieb einer Freundin. Sie scheint nicht genug Mitarbeiter zu haben, weshalb sie welche braucht, die für den Mindestlohn arbeiten. Und weil Horan sie schon aus Kindertagen kennt hat er zugestimmt. Daher arbeitet er jetzt in einem Callcenter", endete Maya, die inzwischen fleißig am Computer rumtippte.
„Und sein Freund hat nichts dagegen?", fragte nun Harry verwirrt.
„Du denkst wie immer in die falsche Richtung, Perversling. Kummerkasten, er arbeitet als Kummerkastenmitarbeiter", grinste Maya und startete das Video, um jeglichen Protest zu ersticken. Gespannt sahen die vier Männer auf die Szene, die sich in der Tiefgarage abspielte. Der schwarze Wagen Niall Horans parkte auf einem Parkplatz rechts im Bild. Kaum stieg er aus, wurde er von einem schwarzhaarigen Mann an die Fahrertür gepresst. Sie gestikulierten wild miteinander, bis Niall ihm einige Scheine in die Hand drückte. Wie viele genau konnte man dank der schlechten Qualität des Videos nicht erkennen. Kurz darauf endete das Video schon damit, dass der schwarzhaarige in ein auffälliges rotes Auto einstieg und die Tiefgarage verließ.
„Hast du das Nummernschild des schwarzhaarigen Typen schon gecheckt?", fragte Louis, voll in seinem Element. Wobei er irgendwie enttäuscht war, dass der Blonde ihn angelogen hatte. Von wegen er kannte die Leiche nicht. Er hatte ihm am Tag bevor er starb noch Geld gegeben.
„Nein noch nicht, ich schreib das gleich ab und check das dann sofort", sagte Maya.
„Ich hab's schon mitgeschrieben und versuch gerade herauszufinden auf wen es zugelassen ist", meldete sich Harry zu Wort, wessen Augen mit einer Wahnsinns Geschwindigkeit über den Computerbildschirm huschten.
„Ich hab's", rief er nach einer Minute vollkommener Stille, in welcher jeder der anderen drei seinen eigenen Gedanken nachging.
„Zayn-", fing er an, wurde aber von einer IT-Mitarbeiterin, welche den Raum betrat unterbrochen.
„-Malik", vervollständigte sie den Namen.
„Ist das unser Opfer?", fragte Harry sofort.
„Ja, 22 Jahre, ursprünglich aus Bradford. Zwei Schwestern, die bei seinen Eltern leben. Sind schon benachrichtigt", sagte die rothaarige, legte den Kommissaren eine Mappe, mit Zayns Akte auf den Schreibtisch und verließ den Raum wieder.
„Dann ist er mit seinem eigenen Auto gefahren", schlussfolgerte Harry.
„Und wir fahren jetzt mit unserem eigenen Auto zu Horan und stellen ihn zur Rede", beschloss Louis mit funkelnden Augen. Er wollte unbedingt wissen, warum Niall Horan ihn angelogen hatte. Was hatte der Blondschopf zu verbergen? Warum lag Zayn Tod in seiner Badewanne und er verlor kein Wort über die Geschehnisse des vergangenen Tages? Als diese Fragen plagte Louis, als er mit seiner Jacken und der Hand seines Freundes in der anderen Hand das Kommissariat verließ.
„Louis beruhig dich. Fahr ein bisschen langsamer. Warum darf ich eigentlich nicht fahren?", fragte Harry ein wenig gereizt und legte seinem Freund beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel.
„Du darfst nicht fahren, weil du dich nicht beeilt hättest. Du weißt, dass ich dich liebe Haz, aber wenn wir uns beeilen fahre immer ich, also was ist los?", fragte Louis, ein wenig sanfter. Konzentriert blickte er auf die Straße, saugte jede Kleinigkeit auf, um so nah wie möglich an der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren zu können.
„Warum zur Hölle müssen wir uns überhaupt beeilen?", fragte Harry ein wenig ruhiger, lehnte sich in seinem Sitz zurück und beobachtete seinen Freund von der Seite. Die braunen wie immer wuscheligen Haare, die süße Nase, die pinken Lippen und die schmale, dennoch muskulöse Figur.
„Der Typ hat uns angelogen?", erwiderte Louis, als wäre er vollkommen selbstverständlich, dass sie so schnell wie möglich bei Niall Horan sein mussten.
„Und? Ist nicht das erste Mal, dass wir angelogen wurden", antwortete Harry schnippisch, welcher einfach nicht verstand warum sie den Blonden nicht einfach in aller Ruhe zur Rede stellen konnten.
„Verdammt Hazza. Was weiß ich was der im Moment macht. Der hatte eine Leiche in seiner Wohnung. Dabei hat er uns einfach voll verarscht. Kann ja sein, dass der schon über alle Berge ist und sich in Amerika mit einer neuen Identität ein neues Leben aufbaut", rechtfertigte Louis sich mit sanfter Stimme. Seine Hand war auf der Kupplung mit der des Lockenkopfes verschränkt. Liebevoll fuhr er kleine Kreise auf dem Handrücken des anderen, versuchte sich selbst, sowie seinen Freund durch diese Geste zu beruhigen.
„Oh", machte Harry daraufhin bloß.
- 813 Wörter
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Hi❤️
Ich weiß, ist ein kurzer Part, aber dafür kriege ich vielleicht heute noch einen hin;)
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