4.4: KRANKHAFTE EIFERSUCHT

Für Louis fühlte es sich an, wie eine Ewigkeit, bis endlich nach wenigen Minuten der Krankenwagen ankam. Sofort wurde er von seinem Freund weggezogen, er fing an zu schreien, wurde aber nur wenigen Momente später von der gerade eintreffenden Maya in die Arme genommen. Liebevoll kümmerte sie sich um den Jungen, versuchte ihn zu beruhigen. Freudig teilte sie ihm nach wenigen Minuten mit, dass Harry stabilisiert wurde. Erleichtert seufzte der Wuschelkopf auf, sah sich das erste Mal wieder um. Er beobachtete, wie sein Freund in den Krankenwagen getragen wurde, während über den bis eben vermummten Mann ein weißes Tuch ausgebreitet wurde.

„Habe ich ihn erschossen?", fragte Louis zittrig, krallte sich in Mayas Hand.

„Louis du hattest keine Wahl, es war Notwehr", versuchte diese ihn sofort zu beruhigen, doch er schüttelte den Kopf.

„Nein", murmelte er leise, schuldbewusst.

„Was nein?", fragte das blonde Mädchen daraufhin verwirrt.

„Es war keine Notwehr. Er- Er hatte zwei Waffen. Er hat auf uns beide gezielt. Ich konnte rechtzeitig ausweichen, Haz nicht. Ich hatte so eine Angst, als Harry zu Boden gegangen ist, dass ich einfach auf seine Brust gezielt habe und geschossen habe. Ich hatte so eine Angst, dass ich nicht hätte kämpfen können. Ich hätte verloren und Harry wäre elendig verblutet", erklärte Louis zittrig.

„Was daran ist bitte keine Notwehr", murmelte Maya leise vor sich hin, erwiderte allerdings nichts laut genug, sodass Louis nichts mitbekam. Sie wollte keine Diskussion anfangen. Circa zwei Stunden später saß Louis immer noch am Krankenbett seines Freundes, wollte keine Minute von seiner Seite weichen.

„Lou. Geh, mach deinen Job. Ich schaffe das, wirklich", forderte dieser ihn schwach auf.

„Ich kann dich doch nicht hier alleine lassen", fing Louis wieder an, doch Harry unterbrach ihn, indem er ihn schwach an seiner Hand zu sich zog.

„Du hast den Arzt vorhin doch gehört. Das Beste was ich tun kann ist schlafen. Dann lieg ich wahrscheinlich morgen schon wieder bei dir im Bett und nerve dich. Also geh jetzt. Alec und Maya brauchen dich. Fahr zu Niall und Liam, zeig ihnen ein Foto von dem Arsch. Vielleicht kommt ihr dadurch weiter. Ich kenne dich gut, Schatz. Ich weiß, dass du es mit unseren beiden Kollegen schaffen kannst, den Fall noch heute zu beenden. Mach mich stolz, dass ich wenn ich morgen wieder da bin nicht länger daran arbeiten muss. Ich liebe dich mein Schatz, und jetzt geh", hauchte Harry, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und schob seinen Freund so gut wie möglich aus dem Raum. Seufzend fuhr Louis tatsächlich zu der Wohnung von Niall und Liam.

„Wie geht es Harry?", fragte Niall besorgt, der dadurch, dass er mit Alec im Auto saß natürlich alles mitbekommen hat.

„Gut, denke ich. Er fängt schon wieder an mich rumzukommandieren", grinste Louis ein wenig gequält.

„Das ist gut. Weißt du schon, wann er wieder nach Hause darf?", fragte Alec weiter, welcher sich zu den beiden gesetzt hatte.

„Wenn alles gut läuft, morgen. Ihn hat's ein Glück nicht so schlimm erwischt. Der Typ hat, obwohl er Harry ja in den Bauch geschossen hat, kein wichtiges Organ getroffen", murmelte Louis und ließ sich auf das Sofa fallen.

„Dafür hab ich genau ins Herz getroffen", seufzend legte er das Foto des Toten auf den Tisch.

„Josh Devine", murmelte Niall mit offenen Mund.

„Du kennst den Toten?", fragt Louis interessiert.

„Ja, ich hatte früher mal was mit seinem kleinen Bruder Ben", seufzte Niall und schmiegte sich ein wenig enger an seinen Verlobten.

„Na dann komm Alec, auf auf zu Ben Devine", motivierte Louis seinen Kollegen. Schnell verließen sie die Wohnung und schickten dafür zwei Polizisten rein. Während Alec mit Maya telefonierte, fuhr Louis schon einmal aus der Straße heraus. Sobald der Schwarzhaarige die Adresse hatte, dirigierte er Louis durch die ganze Stadt.

„Ich werde dich nie verstehen, wie kannst du so motiviert sein?", fragte Alec kopfschüttelnd.

„Harry hat gesagt ich soll ihn stolz machen und den Fall heute noch beenden", murmelte Louis, was Alec zum Lachen brachte.

„Anderes Thema, weißt du, was Maya beim Doktor, oder wie sie sagt, bei Mark wollte?", fragte Louis, während er konzentriert in eine Straße einbog.

„Nee, keine Ahnung, davon hat sie nichts erwähnt. Wir haben doch im Moment gar nichts mit der Pathologie zu tun. Bloß mit dem Labor", murmelte Alec dieses Mal und wies Louis an, stehen zu bleiben. Schnell liefen die beiden Kommissare in den Wohnblock des 22-jährigen und klingelten Sturm. Louis baute sich direkt vor der Tür auf, während Alec sich eher im Hintergrund hielt. Sobald die Tür aufging, sah der junge Mann den Kommissar mit großen Augen an. Doch schon wenige Sekunden später hatte er seinen Schreck überwunden und ging blindlings auf Louis zu, schlug ihn und brüllte ihn an.

„Immer mit der Ruhe, Kleiner", sagte Louis und versuchte den jungen Mann in seine Gewalt zu bringen, allerdings zückte dieser daraufhin ein Taschenmesser.

„Sei leise, Mörder", raunte Ben Devine daraufhin und nahm Anlauf, um mit dem Messer auf Louis loszugehen, allerdings wurde er von Alec festgehalten, welcher ihm mit den Worten: „Sie sind vorläufig festgenommen", Handschellen umlegte.

„Verdammt nehmen Sie nicht mich, sondern den Mörder dort drüber fest. Er hat meinen Bruder umgebracht Mein Bruder war unschuldig", rief Ben anklagend.

„Ihr Bruder hat auf meinen Freund geschossen", rief Louis außer sich vor Wut.

„Ja, weil Sie ihn bedrängt haben. Mein Bruder hat bloß die Übergabe gemacht, weil er keine Zeit hatte, der ganze Rest ist mein Werk gewesen. Josh kennt Niall nur flüchtig. Ich aber weiß, dass Niall und ich für einander bestimmt sind. Liam hat sich bloß dazwischen gezwängt und jetzt sieht Niall nicht mehr, dass wir zusammen gehören. Hätte ich Liam aus dem Weg geräumt, wäre alles wieder gut geworden", verteidigte der junge Mann seinen Bruder. Während eine Streife, welche Alec bestellt hatte den Mann abführte, setzte Alec sich neben Louis.

„Alles in Ordnung?", fragte er und legte einen Arm, um den leise schluchzenden Wuschelkopf.

„Ja. Ja, ich schaff das schon. Ein Mord aus Notwehr, ist schließlich mein Berufsrisiko. Ich muss das schaffen. Für Harry", sagte Louis überzeugt und stand wieder auf.

-1010 Wörter
- All in All: 3297 Wörter

----
Soll ich den nächsten One Shot über Zayn und Josh/Ben schreiben? Als eine Art Fortsetzung, aber trdm ein eigener "Fall"?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top