3.4: BLUTIGE POST

„Wir müssen verdammt nochmal endlich etwas über die beiden rausfinden", seufzt Louis, als er mit seinem Freund durch die Fußgängerzone schlendert. Aus Verzweiflung sind sie dazu übergegangen einfach auf den Zufall zu hoffen. Vielleicht treffen sie ja auf die beiden. Im Büro gibt's schließlich nicht genug für alle vier zu tun, da sie sich voll und ganz auf den aktuellen Fall konzentriert haben. Maya und Alec gehen gerade ein weiteres Mal alle Opfer durch und suchen nach Verbindungen, von denen sie bisher noch keine wirklichen gefunden haben.

„Lou, schau mal unauffällig hinter dich. Die beiden Typen die da rummachen, das könnten die sein", murmelte Harry und verbindet ihre Handy schon miteinander.

„Ich spreche sie an. Geh du andersrum", sagt Louis sofort alarmiert, bevor er den Stadtplan, welchen er für solche Fälle immer in seiner Jackentasche hat. Während Harry schnell, aber vor allem unauffällig auf die andere Seite der Brücke läuft, geht Louis auf das Pärchen zu. Gespielt schüchtern tippt er dem braunhaarigen auf die Schulter, welcher sich erschrocken von seinem Freund löst.

„Entschuldigung, dass ich euch störe, aber ich bin neu hier in der Stadt und wollte fragen, wo ich hier billig essen gehen kann", lächelte er charmant, aber äußerst unsicher.

„Verarsch uns nicht. Du gehst regelmäßig mit deinem Freund da hinten in der Dönerbude essen. Du bist nicht neu", faucht der schwarzhaarige mit zusammengekniffenen Augen.

„Du hast Recht. Ich wollte ehrlich gesagt nur ein Gespräch aufbauen, ich bin nicht gut in sowas", seufzte Louis, die Lippen zu einem schiefen Lächeln verzogen.

„Und was willst du dann? Wie du siehst waren wir beschäftigt", grummelte wieder der schwarzhaarige.

„Zayn", ermahnte ihn sein Freund daraufhin.

„Wir ihr schon wisst bin ich schwul und habe einen Freund. Und es ist offensichtlich, dass ihr auch schwul seid, deshalb wollte ich euch fragen, ob ihr vielleicht Tipps habt, wie ich meinen Eltern von meinem Freund erzählen kann", fragte Louis in sich hineinschmunzelnd. Bingo, der schwarzhaarige hieß Zayn, jetzt musste der andere nur noch Liam heißen und sie saßen gleich im Auto, auf dem Weg ins Kommissariat.

„Warum fragst du nicht deine Freunde?", kam direkt die Gegenfrage.

„Wen denn? Haz, also mein Freund hat das auch noch niemandem gesagt. Wir können nur zu uns stehen, wenn wir unter uns sind", erklärte Louis ein wenig unsicher. Er fand es ganz lustig, dass die beiden ihm glauben zu schienen.

„Da bist du bei uns leider an der falschen Adresse. Zayn und ich sind mit 17 von zu Hause durchgebrannt. Wir haben unseren Eltern nie von unserer Sexualität erzählt. Ach im Übrigen bin ich Liam, wie heißt du?", seufzte der Braunhaarige daraufhin.

„Louis. Louis Tomlinson. Kommissar bei der Kripo und gerade im Fall ZL am Ermitteln, könnt ihr mir dazu vielleicht etwas sagen?", grinste Louis und ließ seine Maske fallen. Sofort drehte er Liam die Hände auf den Rücken und legte ihm Handschellen an, während Harry Zayn übernahm.

„Ach im Übrigen wissen meine Eltern schon, dass Harry und ich zusammen sind. Ich wollte bloß eure Namen wissen", schmunzelte Louis, als sie die beiden in ihr Auto verfrachteten. Keine Zehn Minuten später waren sie im Kommissariat, beide in unterschiedlichen Räumen. Zayn wurde von Maya und Alec befragt, während der Liam von Harry und Louis vernommen wurde.

„Es kommt gleich eine Person, die sich eure Stimmen anhört und wenn sie die die erkennt, dann seid ihr geliefert, von daher würde ich dir raten jetzt schon auszupacken", seufzte Harry.

„Wo ist Zayn?", fragte Liam daraufhin nur.

„Er ist bei zwei Kollegen von uns in einem Vernehmungsraum. Also, fang an", sagte Louis kalt. Er konnte nicht das kleinste Fünkchen Verständnis für die beiden aufbringen, während Harry wie immer versuchte das Gute in jedem Menschen zu sehen.

„Was wollt ihr denn wissen?", seufzte der Braunhaarige ergeben, wissend, dass er keine Chance mehr hatte.

„Warum genau ihr die ganzen Villenbesitzer umgebracht habt. Warum genau diese, all diese Menschen waren unschuldig. Sie waren alle reine Seelen. Warum mussten sie sterben? Und warum musste das Mädchen sterben?", fragte Harry sofort.

„Das Mädchen sollte nicht sterben. Sie war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Wir wussten nicht, dass sie diesen Morgen bei Josh Anderson sein würde. Sie hat geschluchzt, wir sind in das Zimmer, haben die Tür aufgestoßen, woraufhin sie mit dem Kopf auf die Kante des Bettes geflogen ist. Sie hat angefangen fürchterlich zu bluten und zu schreien. Wir haben sie ins Wohnzimmer gezogen und sie dann mit mehreren Stichen erstochen. Diese Schreie waren unerträglich. Außerdem hatte sie uns gesehen. Sie hätte uns verraten. Wir wussten nicht, was wir sonst tun sollten. Außerdem haben wir schon die Sirenen gehört", seufzte Liam Payne. Seinen vollen Namen hatten wir inzwischen auch rausgefunden.

„Er hat gestanden", schrieb Alec eine SMS.

„Dein Freund hat gerade gestanden", murmelte Harry und antwortete ein kurzes „Er auch".

„Wir haben ja auch keine Wahl. Außerdem waren wir eh fertig, wir hätten jetzt niemanden mehr umgebracht. Darf ich zu ihm?", murmelte Liam, scheinbar vollkommen mit den Nerven am Ende.

„Wenn du mir sagst, warum ihr das alles gemacht habt und warum ich dir glauben soll, dass ihr niemanden mehr umgebracht hättet?", seufzte Louis.

„Wir haben eine Tochter gehabt. Wir haben sie, als sie 7 war aus dem Weiseheim geholt. Wir waren gerade einmal 18. Es wurde trotzdem genehmigt. Sie war unser ein und alles, wir haben sie so sehr geliebt. Sie war unsere Prinzessin. Als sie 15 war ist sie eines Tages nach der Schule nicht nach Hause gekommen. Tage später fand man sie in einem Bach. Vergewaltigt und erdrosselt. Ein pädophiler Villenbesitzer war schuld. Wir wollten Rache nehmen. 15 Villenbesitzer sollten sterben, dafür, dass sie nur 15 Jahre zu leben hatte. Sie war tausend Mal mehr wert, als diese Villenbesitzerin. Unser Mädchen war ein wahrer Goldschatz und es tut so weh, dass sie uns genommen wurde. Aber jetzt, wo wir Rache genommen haben fühle ich mich besser. Auch wenn ein unschuldiges Mädchen dafür sterben musste", erklärte der braunhaarige seufzend.

„Die anderen Villenbesitzer waren auch unschuldig, verdammt", murmelte Harry und verließ den Raum. Er konnte die beiden nicht verstehen, brauchte ein wenig Zeit für sich. Außerdem konnte er sich auf seinen Freund verlassen, wusste, dass dieser den Rest alleine schaffen würde.


-1027 Wörter.
- All in All: 4000irgendwas Wörter, schau ich später nach.

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Danke für über 1K reads❤️🍀🙊

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