Einhundertsechsundzwanzig Minuten
Andrew
Ich habe mir Essen gemacht. Es fühlt sich wie ein riesen Schritt an, mir Gabel für Gabel in den Mund zu schieben.
Ich schmecke das Essen kaum. Es ist so bedeutungslos, es verdient meine Aufmerksamkeit überhaupt nicht.
Ich wollte eigentlich zu Alexas Eltern zurückfahren. Ihnen geht es genauso wie mir uns es ist nicht fair, dass ich einfach gegangen bin.
Aber ich kann nicht zurück. Ich kann nie wieder dahin zurück, wo sie gestorben ist. Wo ich sie in jeder Ecke des Hauses vor mir sehe.
Andrew fuhr Alexa über den Rücken, während er ihr mit der anderen Hand die Haare nach hinten hielt.
Sie übergab sich heute schon zum dritten Mal. Kaum nahm sie einen Bissen zu sich, kam es ihr wieder hoch.
"Wird es besser?", fragte er, aber als Antwort erhielt er nur ein weiteres Würgen von Alexa.
Andrew beschloss, direkt den Arzt anzurufen, sobald sie aufhörte, sich zu übergeben. Es gab bestimmt etwas, das ihr helfen würde. Es musste etwas geben.
Alexa ließ sich neben ihn auf den Boden sinken und klammerte sich an sein Shirt.
"Ich will, dass es aufhört", jammerte sie und Andrew biss sich auf die Lippe. Das wollte er auch.
"Ich weiß. Ich werd dir was besorgen, dann wird es besser.", versprach er, ohne zu wissen, ob er es halten konnte.
"Danke. Ich liebe dich."
"Ich dich auch."
Ich habe Alexa viele Versprechen gegeben. Eines davon hab ich direkt nach ihrem Tod gebrochen: sie wollte, dass ich bei ihr bleibe, bis es nicht mehr möglich ist.
Aber das war ich nicht. Ich bin abgehauen, wie ein Feigling.
Ich nehme meine Schlüssel, das Foto und gehe aus dem Boot. Inzwischen ist es früher Nachmittag.
Schmerzlich wird mir bewusst, dass es der Welt egal ist, dass Alexa tot ist. Sie dreht sich trotzdem weiter.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top