Kapitel 2.
«Das streben nach Glück
durchfloss die Andern der Jenigen
die es am dringendsten benötigten»
✳✳✳
~Rey~
Bens Augen zeigten den Ausdruck von Überraschen, doch keines Wegs von Bedauern. Seine schwarz behandschuhte Hand strich erneut über meine schmutzigen Wangen und eine wohlige Wärme begann sie zu umranden.
Langsam presste er seine kalte Stirn auf die Meine. "Rey ich möchte das du bei mir bleibst in welcher Weise ist mir egal..., bewegten sich seine Lippen zu dem nächsten gefühlsvollen Satz in diesem Dialog der nackten Wahrheit,... geh nicht wieder zurück, ich bitte dich."
Dieses seltsame Gefühl von Geborgenheit machte sich erneut in meinem langsam völlig verwirrten Herzen breit und erfühlte es wie die zunehmende Hoffnung auf die Rückkehr Ben Solos.
'Bei ihm fühle ich mich stark, keineswegs auch nur ein wenig traurig oder allein', schossen mir die dennoch unsicheren Gedanken meines von Schmerzen errungenen Geistes, 'Ich brauche ihn, genauso wie er mich derzeit in seinem Herzen braucht.'
"Ben, ich kann nicht mit dir zur ersten Ordnung kommen..., erwiderte ich seinen bereits wieder von Kälte bezogenen Ausdruck der Leere,...ich kann deine Angst fühlen...vor dem Widerstand...vor deiner Mutter...glaub mir ich kann verstehen, dass du nicht zurück willst aber du musst auch meine Entscheidung einsehen."
"Es gibt keine nur von der Hellen oder Dunklen Seite eingenommenen Menschen", fuhr ich weiterhin ohne zu zögern fort, "Es existiert kein Gut oder Böse mehr, nach deinem anscheinenden Übertritt zur Dunkelheit"
"Du willst nicht mehr zurück zum Widerstand-ist das die Wahrheit?", stellte Ben mit lauter Stimme fragend fest. Zögerlich erspähte ich abermals sein vernarbtes Gesicht das erneut den ungewohnten Ausdruck von Mitgefühl und Verständnis angenommen hatte.
Intensiv dachte ich nach, was ich nun antworten sollte...und entschied mich für die einzig wahre und nicht gelogene Antwort. Stumm wand ich meinen schweren Kopf zu Boden, nickte und erwiderte seine Frage mit einem schmerzhaften Schluchzen: "Ich will nicht mehr zurück-ich kann nicht, zu viele Erinnerungen hege ich mit diesem Ort... mit dieser Organisation."
Die Sicherheit, ob er die lichterfüllten Adern in seinem und meinem Herzen bereits erblickt hatte war immer noch nicht vollständig erfüllt und dennoch wusste ich, dass er die unangenehme Dunkelheit nicht wieder vollständig aus seinem Herzen verbannen könne. Ich musste es einsehen-respektieren. Ben Solo war nicht tot. Er war ein Teil von Kylo Ren, den er nicht mehr verstecken konnte und keinesfalls vor mir. Die Frage warum er einer armseligen Schrottsammlerin von Jakku mit halber Jedi Ausbildung seine elenden Gefühle anvertraute konnte ich mir nicht im geringsten beantworten. Doch ich war mir sicher ich würde für Ben Solo kämpfen, so lange bis mein grausamer Tod dieses verhindern würde.
Von einem Moment auf den anderen rissen mich laute Schritte gefolgt von einer unangenehm, rauen Stimme aus meinen traurigen Gedankengängen. Hux, schritt mit schweren Schritten in den große, bedrückend wirkenden Thronsaal Snokes und sein Blick wurde schlagartig ausdruckslos, als er das grausame Massaker des Kampfes erblickte.
"Spiel mit", zischte Ben beinahe unhörbar in mein Gesicht und packte mich abermals grob an meinem zierlich wirkenden Handgelenk. Gradewegs blickte ich in das hasserfüllte Gesicht des rachsüchtige Generals dessen Augen von dem unangenehmen Anblick des halbierten Snokes ohne zu zögern zu uns schwankten.
"Was zur Hölle ist hier passiert Ren?", erwiderte Hux die Situation mit verzweifelter Stimme. "Das Mädchen, es hat sich in den Thronsaal geschlichen, die Garde ohne Widerstand abgeschlachtet und folgend unseren Anführer", beantwortete er mit Lügen die gerechtfertigte Frage, ohne eine Wimper zu zucken, "Ich konnte nichts machen, ich war zu spät eingetroffen."
"Tötet sie-auf der Stelle", schrie Hux wutentbrannt und die grau weißen Blaser wanderten gradewegs auf mein wie verrückt pochendes Herz, drohten jeden nächsten Atemzug meiner Seits aktiviert zu werden und bereiteten mir ein unangenehmes wiederkehrendes Gefühl von Angst.
Langsam schloss ich meine schmerzenden Lieder-wartete auf den Moment in dem sich der rote Strahl tief in mein bereits blutendes Herz bohren würde. Ein Schuss und all das Leid wäre von einem Moment auf den anderen verflogen.
Es dauerte keinen weiteren angsterfüllten Moment und ich erhörte die tiefe Stimme Bens. "Wir brauchen sie noch", schrie er nun ebenfalls wütend und und blickte mir in meine glasigen Augen, ohne jenem Ausdruck Ben Solos in seinem Gesicht. Kurz verharrte der General, fixierte seine zusammengekniffenen Augen auf dem ihm als hasserfüllt bekannten Kylo Ren und spuckte ich beinahe ins Gesicht.
"Sie haben mir nichts zu sagen", antwortete Hux und die unzierlichen Waffen richteten sich noch punktgenauer auf mein mittlerweile bebendes Herz, "Er ist tot...wir haben keinen Führer, der uns Befehle erteilen kann."
"Doch den haben wir", erwiderte er die Worte Huxs aggressiv und packte ihn bestimmend mit Hilfe der Macht an seinem wie ich bemerkte vernarbten Hals bis dieser nur noch ein unbelebtes Glucksen von sich gab. Blitzartig wanderten die grau weißen Blaser der weißen Marionetten von meinem erleichterten Herzen auf den schwarz glänzenden Boden.
Ich werde sie persönlich in Zelle 3328 bringen", sagte Ben mit sicherer Stimme und ließ den General unsanft auf den ,wie kurz davor bemerkt hatte, unangenehm harten Boden gleiten.
Meine dicken Tränen wollten nicht stoppen, wie ein Wasserfall meine geröteten Wangen zu umranden. Grob zog mich Ben am Handgelenk packend, triumphierend aus der dunklen und klobigen Tür die mir seit Minuten das Licht vor den Augen vorenthalten hatte.
Langsam doch trotzdessen willkürlich und gewollt spürte ich wie die wunderbare Wärme wieder in sein zersplittertes Herz trat. Der Griff wurde vorsichtiger und die unangenehm auf meiner Haut brennenden Tränen automatisch weniger.
"Ich werde dich auf deine Zelle bringen", murmelte er leise eher zu sich gerichtet und widmete mir keinen weiteren seiner wie versteinerten Blicke.
"Ben du kannst nicht einsperren was dir helfen möchte", antwortete ich entsetzt über sein folgendes Vorhaben. Ohne auf meine Worte zu reagieren zog er mich mit schnellen Schritten einen langen, bedrückenden und von dunkle Wänden umrandeten Gang hinter sich her und achtete kein einziges Mal mehr auf meine von Traurigkeit umschlungene Seele.
Mit wenig Vorsicht stieß er mich in eine der wie ich erst jetzt bemerkte unzähligen, leicht verrosteten und zugleich schmutzigen Zellen. Voller Entsetzten starrte ich in sein kantiges Gesicht und konnte seine Tat kaum fassen. Warum? Am liebsten hätte ich angefangen zu schreien-ich wollte ihm meine Wut so gut es ging erläutern-ihm meine Meinung sagen... doch ich hielt mich zurück.
"Rey hör mir zu", fing er nach einiger Zeit leise an meinen Leid zu erwidern,"Es gibt zwei Taten die uns noch aus diesem Zwiespalt retten könnten, das eine...",er legte eine kurze traurig wirkende Pause ein,"...ist der grausame Tod der das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse einfach erlischt und wir nie in dieser Galaxie existiert haben und das zweite die Kraft der grauen Jedi die uns zeigen würde, wo unser richtiger Platz in dieser Galaxie ist und wie man Hell und Dunkel zu einem grauen Schatten verbinden kann." Meine Augen weiteten sich als ich seine schmerzenden Wörter erhört hatte. Dann schloss er ohne noch auch nur ein Wort über seine Lippen ergehen zu lassen die schwere Eisentür hinter seinem Körper und ließ mich völlig verwirrt, am Boden zerstört in meiner einsamen Zelle zurück.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top