~Kapitel 12~
Wir sitzen jetzt an unserem Esstisch und ich habe zwei Handtücher geholt. Als wir etwas trockener sind, wollen wir mit dem Referat anfangen.
»Wo ist eigentlich das Plakat?«, fällt mir gerade ein.
»Das hattest du doch den ganzen Weg.«
»Ja aber ich hab es eben noch dir gegeben.«
»Auf jeden Fall ist es jetzt nass.«
Ich stehe auf und sage, dass ich noch mal raus gehe und es hole. Einen Schlüssel der hier liegt nehme ich auch noch mit.
Wieder stehe ich im strömenden Regen. Ich gehe an der Regentonne vorbei weiter zum Schuppen. Die Tüte mit dem Plakat liegt auf der Seite. Das heißt es muss nicht so viel Wasser darangekommen sein. Und die Filzstife, die ja auch in dieser Tüte sind, sind noch in Plastik eingepackt. Da kann ihnen eigentlich nichts passieren. Ich nehme schnell alles und wenn ich schon da bin, kann ich auch gleich noch mal die Leiter auf ihren richtigen Platz stellen. Nicht das jemand sonst noch etwas merkt. Dann beeile ich mich, damit ich nicht schon wieder so nass reinkomme.
Wie schön es doch ist, wenn man die Haustür benutzen kann.
Ich gehe zu Jayden und lege alles vor ihn auf den Esstisch. Wir sehen uns das Plakat an. Einen Wasserschaden an der einen Seite hat es schon. Aber wenn das trocken ist, geht das schon wieder. Wir legen es erst mal an die Seite und besprechen den Rest des Referats.
Als wir uns mit allen Punkten einig sind, was aber auch nicht lange gedauert hat, gehe ich in mein Zimmer und hole Karteikarten.
Wieder zurück am Tisch sehe ich, wie Jayden gerade verzweifelt versucht die Packung mit den Filzstifen zu öffnen. Ich gehe an ihm vorbei und hole aus der Küche, die nebenan ist ein Messer. Damit lässt es sich viel leichter öffnen. Wir schreiben dann mit der dünnen Seite dieser Stifte die Punkte auf unsere Karten und üben danach noch ein bisschen.
Als wir der Meinung sind, dass wir alles können, sehen wir mal nach, ob das Plakat schon trocken ist. Das ist es aber nicht mal ein bisschen. Die obere Seite ist immer noch klitschnass.
Ich schlage vor, dass wir ja erst mal noch was essen könnten. Doch die Frage ist; was? Meine Mutter ist nicht da und die Pizzeria, bei der wir oft bestellen hat jeden Donnerstag, also auch heute, zu.
»Wir können uns ja was selber machen«, schlägt Jayden vor.
»Ja was anderes bleibt uns ja nicht übrig, wenn wir etwas essen wollen. Aber was sollen wir denn machen?«
»Was kannst du denn?«
»Weiß nicht, auf jeden Fall nichts Gutes. Kannst du irgendwas?«
»Nö, ich bin ein Junge. Dann muss man sowas nicht können«, antwortet er, während er breit grinst.
Ich gehe darauf mal nicht ein und überlege stattdessen, was wir denn mit Rezept hinbekommen würden.
Nach etwas diskutieren kommen wir auf Pfannkuchen.
Wir suchen im Internet nach einer Anleitung, die nicht so schwer beschrieben ist.
Er liest dann die Zutaten vor und ich suche diese.
»Butter?« »Ja«
»Milch?« »Nur noch ein bisschen, wie viel brauchen wir denn?« »300ml« »Das müsste noch langen, wir haben noch eine halbe Packung.«
»Mehl?« »Ja«
»Okay das wars fast. Nur noch Zucker und Eier.« »Zucker nur noch wenig, aber Eier haben wir nicht.«
Wir entschließen uns dafür, das wir einfach mehr Milch und Backpulver anstatt Eier nehmen und dann eben nur den Rest Zucker.
Nach einer kurzen Zeit haben wir alles in einer Schüssel zusammen gemixt und gießen etwas davon in die Pfanne.
Nach etwas warten versuche ich den Pfannkuchen mit dem Pfannenwender zu wenden. Das ist nur nicht so einfach, weil er an dem Boden klebt.
»Vielleicht hätten wir erst Butter oder so in die Pfanne tun sollen«, kommt ein doofer Kommentar von Jayden.
Das hätte uns doch auch schon früher einfallen können. Ich schaffe es dann aber doch den Pfannkuchen zu wenden und ihn danach auf einen Teller zu legen. Das gleiche machen wir, oder besser gesagt ich, mit drei weiteren. Sie sind zwar irgendwie ziemlich matschig, aber wenigstens ist es etwas Essbares.
Wir kommen mit diesen Pfannkuchen, zwei weiteren Tellern, Besteck und etwas Kirschmarmelade wieder zurück an den Esstisch. Ich betrachte diesen; Auf ihm liegen die Filzstife verteilt. Auf einer Seite liegt das nasse Plakat, das droht abzustürzen. Dann liegen da noch die beschriebenen Karteikarten verteilt. Die unbeschriebenen sind auf einem Haufen. Und dann liegen da noch unsere Reliordner und mein Handy, auf dem immer noch ein Fenster mit dem Pfannkuchenrezept geöffnet ist.
Ich sehe zu Jayden und sage: »Wir essen besser in meinem Zimmer, dann brauchen wir das da nicht alles wegräumen.« Dabei zeige ich auf die ganze Unordnung.
Also gehen wir in dort hin. Wir setzen uns auf den Boden und probieren unserer Gekochtes.
Bäh! So etwas ekelhaftes habe ich noch nie gegessen. Ich würge Stück für Stück hinunter. Vielleicht braucht man die Eier im diesem Rezept wirklich. Und wohl etwas mehr Zucker. Doch es ist unser großer Hunger, der uns dazu veranlasst trotzdem alle diese ekelhaften Pfannkuchen aufzuessen.
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