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Man musste Wasser trinken, lungerte die Information in Blair's Gedächtnis. Sie wusste nicht, was das über die Menschen aussagte, sie wollte nicht einmal darüber nachdenken, was Lehandra mit dieser Frage meinte, da sie kein Mensch mehr war. Beide Mädchen waren reine Seelen, die gerade von Lehandra zu ihrem ursprünglichen Zimmer begleitet wurden.

"

Euer Gnaden, wir haben bereits auf sie gewartet" verbeugten sich die Dienerinnen vor der demolierten Zimmertür.

"Aber ich muss sie enttäuschen, euer Gnaden, sie wurden zu anderen Schlafräumen versetzt"
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Blaire und Lucinda wurden nicht zu irgendwelchen Räumen versetzt. Sie wurden zu den nobleren mit eigenem Badezimmer und Kleiderschränken versetzt, dessen Badewannen mit Milch gefüllt wurden, damit sie makellose, glänzende Haut bekamen. So oder so, der Luxus wäre den beiden Kolinas, durch Hades gegönnt worden.

Zu der Zeit wussten die Mädchen aber nicht, wohin sie den Dienerinnen folgen müssten.

Hier und da merkte man in den dunklen Steinfluren, die mit Fackeln geschmückt waren, knutschende Paare oder komische Schriftzeichen, die Richtungen angaben. Manchmal liefen sie an Gruppen vorbei, die knappe Kleidung trugen und irgendwelche Kampfgegenstände von spitzen Messern bis zu Peitschen in den Händen hielten.

Blaire jedoch wollte nur einmal dieses beschmutzte fallende Kleid ausziehen und sich wieder hinlegen, um all dies zu verarbeiten, doch wurde es ihr bis jetzt nicht gewährt. Ach, wie schön würde sich eine Dusche fühlen. War es Seelen erlaubt zu duschen? Vermutlich, vermutlich auch nicht.

Die Dienerinnen hielten im selben meterlangen Stockwerk vor einer schwarzen Tür an, die geräuschlos aufging. Zwei durchtrainierte Wächter befanden sich auf 10 Quadratmetern. Ohne weiteres traten die Mädchen den Dienerinnen nach. Die Türen wurden geschlossen und die Mädchen wurden von den Männern in Augenschein genommen.

"Lasst mich raten? Nicht eure Kolinas?" lachten die drei Dienerinnen höhnisch zu den Männern.


"Unsere werden noch erscheinen, dumme Geschöpfe" kommentierte der Wächter neben Blaire bissig.

Lucinda schien eher komplett in ihrer Welt zu sein und bemerkte nur aus dem Seitenwinkel, wie der Wächter neben Blaire ihr zuzwinkerte. Einer der Dienerinnen hatte es bemerkt. Lucinda fand die Typen beide äußerst attraktiv, nur irgendwas fehlte, etwas bestimmtes. Sie konnte es sich nicht erklären, was es war.

"Sie sollten lieber nicht der Kolina zuzwinkern, es sei denn Sie wollen Hades oder Solemus entgegentreten?" Die Wächter versteiften sich in ihrer Position. Erst da schien Lucinda einiges klar zu werden. Die Drohung der Hexe, die freundlichen Dienerinnen und nicht zu vergessen die Versetzung. Konnte es sein? Konnte es sein, dass Lucinda oder gar Blaire die Kolina des Gottes der Unterwelt war?

Lucinda wollte Blaire von ihrer Vermutung informieren, aber sie müssten dafür allein sein. Ob sie das je sein würden?
"Wohin wollt ihr?" holte der Wächter neben Blaire Lucinda in die Gegenwart zurück.
"Zu den Chambres. Wir müssen die Kolinas auf ihre Begrüßung vorbereiten" spitzte die Dienerin ihre Lippen zu. Seitdem sie von Hades zu den Dienerinnen seiner Kolina angesetzt wurde, konnte sie endlich zu mehr Respekt kommen.
"Wie ihr wünscht"

Auf Kommando wurde eine Tür, die sich hinter den Kolinas befunden hatte, geöffnet. Die Mädchen konnten es nicht fassen. Samt weicher, dunkelroter Teppich verzierte den Boden zu ausgewählten 5 Türen, die in Gold zu schimmern schienen. Kacheln waren durch einen Kronleuchter ersetzt. So untypisch, so edel, so verwunderlich, anders für die Unterwelt.

"Ah, das ist so toll. Ich war noch nie hier drinnen"
Nicht nur die Kolinas freuten sich auf das noble Ambiente, sondern auch ihre drei Dienerinnen, die genauso begeistert zu sein schienen. Endlich konnte man auch ein simples Lächeln auf den Gesicht der Dienerinnen sehen, als nur eine herunterziehende Grimasse.

"Euer Gnaden, wenn Sie mir folgen würden"
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Eine weitere Ladung an angenehm warmer Milch wurde in die Badewanne von den Dienerinnen getragen. Blaire konnte endlich entspannen, auch wenn sie wusste, es würden noch mehr Abenteuer auf sie zukommen. Sie gab sich einfach dem Moment hin und versuchte damit klarzukommen, dass sie anscheinend etwas Besonderes hatte, was andere Kolinas neben ihr nicht hatten.

Interessanter fand sie, die noch intensiver bemerkbaren Sinneswahrnehmungen, die nur Kolinas und deren Partner empfanden. Lucinda war ein Chambre weiter mit weiteren Dienerinnen. Sie vermisste sie zwar, aber sie benötigte gleichzeitig selbst die Zeit für sich allein. Sie musste ihre Gedanken ausstellen, nur so konnte sie sich auf etwas Neues einlassen.

"Euer Gnaden, sie müssen auch ihre Haare eintauchen. Die Milch wird sie in der Begrüßungszeremonie glänzen lassen." Sie gehorchte und hoffte, die Dienerinnen wussten, wozu sie beauftragt waren.
"Milch ist einer der kostbarsten Lieferwaren von Hades Bruder, dem Gott des Himmels" hörte sie den Dienerinnen dumpf zu und ließ ihre Augen im Spiegel über der Badewanne verweilen.
"Entspannen Sie euer Gnaden", aber Blaire wollte sich noch nicht entspannen. Ihr Kopf ließ es nicht zu.

"Was hat es mit der Begrüßungszeremonie auf sich?" wollte sie wissen, doch bekam keine klare Antwort.
"Alles mit der Zeit. Überfordern Sie nicht Ihre Kräfte, bis zu dem Trank, den Sie benötigen"
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"Die Kolinas befinden sich in den Chambres in Stockwerk C 36" wurde Hades von seinen Wächter informiert.

Langsam ließ er sich in seinem Bürosessel zurückfallen. Er war zwar froh, dass sich beide nun im geschützten Raum befanden, trotzdem mussten seine Wachen heute speziell aufpassen. Dafür hätte sein bester Freund schon gesorgt, schließlich war seine Kolina selbst von der Hexe betroffen.

Der Klumpen, der sich in seinem Magen gebildet hatte, löste sich langsam auf. Es wurde allmählich auch Zeit, sich auf die Zeremonie vorzubereiten. Ein Gedanke reichte und schon wurde seine Mutter mit grauen Rauchwolken von ihm hergeholt.

"Ich habe schon auf dich gewartet", trat sie in einer weißen Robe in sein Domizil ein, wo die Rauchwolken verschwinden konnten.


"Da können wir ja beginnen"

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