20. Of Demons and Death


|I don't believe, men are born to be
killers,
I don't believe, the world can't be saved.
How did you get here and were did it
start?
An innocent child with a thorn in his heart|

"Ich glaube, du wusstest gar nicht, wie wichtig du mir in Wahrheit warst."

~

"Sag mal, Obito", fragte Yumi während sie die Kreise beobachtete, die sich durch ihre nackten Füße im klaren Wasser bildeten, "du bist doch auch ein Uchiha, oder?"
"Hm?", antwortete Obito und sah sie überrascht an.
"Ja, warum fragst du?"
Yumi hob den Kopf und lehnte sich mit großen Augen zu ihm rüber.
"Erzähl mir etwas über das Sharingan! Biiitte~!"
Obito krabbelte ein Stück rückwärts und seine Wangen färbten sich rot.
"W-Was? Warum das denn? Du kannst doch Fugaku-san fragen..."
"Hab ich", antwortete Yumi und verschränkte beleidigt die Arme, "er wollte mir nichts sagen. Er meinte, ich wäre noch zu jung für sowas... das ist so fies, ich bin doch kein Kleinkind mehr!"
Mit einem resignierten Stöhnen ließ sie sich nach hinten ins Gras fallen und starrte mit ihren großen Augen in den wolkenlosen Himmel.
Während Obito begann, das Wenige zu erzählen, was er über das Doujutsu seines Clans bisher wusste, sah ich von meinem Wakizashi auf, welches ich grade schärfte und warf einen Blick auf Yumi, wie sie gespannt Obitos Worten lauschte.
Es war nun schon einige Wochen her, dass sie in Konoha aufgenommen wurde. Am Anfang war sie unheimlich unsicher gewesen und wirkte ständig, als hätte sie Angst vor irgendwas, aber mittlerweile könnte man denken, dass sie schon immer so hier gelebt hätte. So, wie sie es erzählte, wirkte es auch so, als würde sie mit Mikoto und Fugaku gut klarkommen. Das einzige, worüber sie sich ständig beklagte, war, dass sie mit all den Kindern, die viel jünger waren auf die Akademie gehen musste, da ihr so ziemlich jegliche Grundausbildung als Ninja fehlte.
Trotz allem verbrachte sie ihre freie Zeit fast komplett mit uns und weigerte sich, sich mit den Kindern aus ihrer Klasse anzufreunden.
Am Anfang ging es mir unglaublich auf die Nerven, dass Yumi an uns zu hängen schien wie eine Klette, aber mittlerweile hatte ich mich damit abfinden können.
Ich beobachtete schweigend wie sie aufgeregt auf Obito einredete, und sich dann an Rin wandte. Ihre Lippen bewegten sich, aber ich achtete nicht darauf, was sie sagte. Es verwunderte mich, wie echt ihr Lachen war. Ich war mir sicher, dass sie genau darüber Bescheid wusste, woher sie kam und was dort passiert war. Und wenn es nichts schlimmes gewesen wäre, säße sie jetzt vermutlich nicht hier?
Also wie konnte sie hier ein fröhliches Leben leben, als wäre sie ein normales Mädchen?
Auch merkwürdig war, dass das unheimliche Chakra, welches am Anfang so stark war, mittlerweile fast verschwunden war. Wenn ich genau darauf achtete, konnte ich es spüren, aber es war sehr schwach.
"Kakashi?"
Ich zuckte leicht zusammen, als Yumis Stimme mich aus den Gedanken holte.
Sie sah mich mit schief gelegtem Kopf fragend an.
"Stimmt was nicht?"
"Nein,", meinte ich und wandte den Blick ab, "alles in Ordnung."
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie die anderen sich kurz verwirrt ansahen, ignorierte das aber und stand auf.
"Ich muss los."
"Oh, achso", murmelte Yumi und wirkte irgendwie enttäuscht.
"Bis morgen, Kakashi."
Zur Antwort nickte ich nur kurz und entfernte mich schnellen Schrittes von der kleinen See, an dem wir gesessen hatten.
Mit den Händen in den Hosentaschen trottete ich den schattigen Waldweg entlang.
Eigentlich hatte sich nicht allzu viel dadurch verändert, dass Yumi nun hier war, aber dennoch... jedes Mal, wenn ich sie ansah, kam ein komisches Gefühl in mir auf.
Ein warnendes.
Ich konnte nicht anders, als in ihrer Nähe vorsichtig zu sein. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht und ich würde zu gerne wissen, was es war.

"Du warst von Anfang an immer misstrauisch, das habe ich bemerkt. Am liebsten hätte ich dir einfach alles erzählt. Aber ich konnte nicht.
Ich wollte nicht, dass noch mehr Menschen wegen mir leiden mussten."

~

Tage, Wochen und Monate vergingen, ohne dass etwas passierte. Yumi ging es immer besser, sie war glücklich mit ihrer neuen Familie und seit sie da war, wuchsen auch Obito, Rin und ich zu einem immer besseren Team zusammen. Sie stärkte unsere Freundschaft und auch, wenn ich ihr für ihre dauerhaft gute Laune manchmal am liebsten den Hals umgedreht hätte, war auch ich letztendlich froh, dass sie da war.
Doch trotz dass wir meistens Spaß zusammen hatten, legte sich langsam aber sicher ein Schatten über uns.
In der Welt herrschte ein nicht enden wollender Krieg. Yumi besuchte immer noch die Akademie und prahlte häufig bei uns mit ihren Fortschritten, aber wir waren mittlerweile schon Chunin geworden, was bedeutete, dass auch wir an der Front kämpfen mussten. Selten nur, aber trotz allem wurde uns mit der Zeit deutlich bewusst, dass all diese Fröhlichkeit nicht von unendlicher Dauer waren.

~

"Ich hab mich so gefreut, als damals Itachi geboren wurde. Er war so niedlich und er hat mich an meinen eigenen Bruder erinnert. Von ihm hab ich dir auch nie erzählt, nicht wahr?
Doch mit Itachis Geburt endete auch mein Frieden. Denn kurz darauf kam dann dieser Tag, an dem alles kaputt ging."

~

Der Regen prasselte lautstark auf die Häuserdächer, durchnässte meine Haare und durchweichte meine Klamotten, doch ich nahm ihn gar nicht war.
Wie in Trance trottete ich den Weg entlang, langsam, den Blick auf meine Füße gerichtet, um sicherzugehen, dass sie sich noch bewegten. Schritt für Schritt.
Ich wollte das nicht tun. Ich konnte nicht.
Warum war das nur passiert?
Vor einem hübschen Haus hielt ich an und hob den Kopf. Als ich die Hand hob, um anzuklopfen, zitterte sie, doch ich tat es trotzdem und wartete.
Vier Sekunden, Fünf Sekunden.
"Oh, Kakashi! Ich wusste nicht, dass ihr schon wieder zurück seid", meinte Yumi und lächelte mir freudig überrascht entgegen.
Mein Blick wanderte zu dem kleinen Bündel auf ihrem Arm. Ein schlafendes Kind mit einem rabenschwarzen Haarkranz.
"Komm doch rein, das Wetter ist ja schreckliche heute", meinte Yumi und wollte zurück ins Haus gehen, aber ich hielt sie fest.
"Ich... es tut mir leid."
Yumi blinzelte mich verwundert an.
"Was denn?"
Ich senkte den Kopf, konnte sie nicht ansehen.
"Es it... Obito, es ist... er ist tot."
Einen Moment lang war es totenstill, selbst das Prasseln des Regens drang nur noch aus weiter Ferne zu mir durch.
Ich schloss die Augen. Verdammt.
"Du... das ist nicht lustig, Ka-"
"Ich meine es ernst!", unterbrach ich sie, heftiger als ich ein wollte, "Er ist tot!"
Yumi entgleisten jegliche Gesichtszüge. Sie starrte mich mit entsetzten Blick unverwandt an und ich blickte zurück.
"Nein... das kann nicht sein... nein, nein, nein...", murmelte sie, taumelte ein paar Schritte, bis sie gegen die Wand prallte.
"Obito... nein, ich... ich wollte doch niemandem mehr weh tun... es ist nicht meine Schuld, nicht meine Schuld..."
Ihre Worte waren schnell und wirr und am liebsten hätte ich etwas gesagt, um sie zu beruhigen, doch ich konnte es nicht.
Alles, was ich tun könnte, war Mikotos Sohn aus Yumis Armen zu nehmen, woraufhin sie sich sofort die Hände vor den Mund schlug und den Kopf schüttelte.
"Nein, nicht Obito... nicht Obito..."
Rittlings rutschte sie an der Wand herunter, bis sie auf dem kalten Boden kauerte.
Ich senkte den Kopf und schloss die Augen.
"Yumi... es tut mir leid."
In diesem Moment, begann Itachi zu weinen.

"Ich erinnere mich an den Schmerz, den ich von da an jeden Tag in mir getragen habe. Und an das Schuldgefühl, dass ich ihn nicht beschützen konnte."

~

Wie konnte das passieren?
Mit trüben Blick starrte ich auf das Grab.
Wie um alles in der Welt ist das bloß passiert?
"Obito", murmelte ich leise und schloss kurz die Augen, "es tut mir leid. Ich konnte mein Versprechen nicht halten. Ich... konnte Rin nicht beschützen. Es tut mir leid. Verzeih mir."
Vergebens versuchte ich, all den aufkommenden Schmerz in meiner Brust zu unterdrücken und senkte den Kopf.
Erst Obito und jetzt auch noch Rin.
Mit ausdruckslosem Blick betrachtete ich meine zitternde Hand. Noch immer konnte ich ihr Blut auf meiner Haut sehen.
'Ka... kashi'.
Ich kniff die Augen zusammen, wollte das alles nicht mehr sehen, doch ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf.
'Kakashi...'
"Kakashi?"
Ruckartig hob ich den Kopf und vernahm leise Schritte hinter mir.
"Yumi."
Sie stand jetzt neben mir und blickte stumm auf Rins Grab hinab. Ich beobachtete sie aus dem Augenwinkel, konnte jedoch weder Trauer noch Wut auf ihrem Gesicht erkennen. Es war einfach leer.
Seit Obitos Tod hatte Yumi sich komplett verändert. Sie hatte kaum noch gelacht, fehlte immer öfter in der Akademie und saß manchmal den ganzen Tag allein mit zugezogenen Vorhängen in ihrem Zimmer.
Rin und ich hatten uns große Sorgen gemacht, doch was wir auch versuchten, ihr Blick blieb abwesend und traurig.
Und grade, als sie wieder angefangen hatte, ein wenig zu lächeln, war Rin gestorben.
Das war nun wenige Wochen her und es war das erste Mal, dass ich sie nach ihrer Beerdigung sah.
"Yumi... bitte entschuldige. Ich konnte weder Rin noch Obito beschützen."
Die Worte ließen meine Brust schmerzen, doch ich musste weitersprechen.
"Aber... ich schwöre... dass ich auf dich aufpassen werde. Dir wird nichts zustoßen, solange ich dafür sorgen kann. Das verspreche ich."
Eine warme Brise ließ die Gradhalme tanzen und wehte Yumi ein paar mittlerweile lange schwarze Strähnen in's Gesicht.
"Beschützen?", fragte sie leise und wandte mir das Gesicht zu.
"Aber wovon sprichst du denn da? Das versteh ich nicht, Kakashi."
Sie lächelte, doch es wirkte eher wie eine Grimasse und als sie die Augen öffnete, um mich anzusehen, musste ich schlucken.
Ihr Blick war glasig, abwesend und stumpf.
"Wovor willst du mich denn beschützen? Das gefährlichste, wovor ich Angst haben müsste, bin doch ich selbst", erklärte Yumi, legte den Kopf schief und blinzelte.
"Also, sag mir", flüsterte sie und lehnte sich näher zu mir, "wie willst du mich vor mir selbst beschützen, Kakashi?"
Ungläubig starrte ich sie an.
Was redete sie da? Ich war so verwirrt, dass ich nicht wusste, was ich antworten sollte.
Yumi senkte den Kopf und begann zu kichern.
"Siehst du? Du hast doch auch Angst vor mir. Alle haben Angst vor mir! Und warum? Was hab ich getan? Ich... habe mir geschworen, dass niemand mehr verletzt wird", ihr Grinsen wurde immer breiter und ihre Stimme immer lauter.
"Also wie kann es sein, dass ich niemanden beschützen konnte? Genau, es liegt an mir! Haha, ich bin böse, Kakashi, ich bin abscheulich und grausam, deswegen wird jeder sterben! Jeder!"
Sie begann, unkontrolliert zu lachen, während sich Tränen in ihren Augen bildeten.
"Yumi."
Mit festem Blick legte ich ihr die Hände auf die Schultern und sprach mit ruhiger Stimme.
"Es ist nicht deine Schuld. Niemand wird mehr verletzt, ganz sicher. Der Krieg wird bald vorüber sein und dann wird alles gut."
Yumi verstumme und sah mich mit großen Augen an. Dann begann ihre Unterlippe zu zittern und kurz darauf brach sie in Tränen aus. Laut schluchzend hielt sie sich die Hände vor die Augen.
"Es tut mir leid... es tut mir so schrecklich leid, Kakashi", brachte sie hervor und sank langsam auf die Knie.
Mit monotonem Blick beobachtete ich sie, wie sie dort weinend im Gras saß, dann hob ich den Kopf zum blutroten Abendhimmel.
Rin... Obito...
Wie konnte all das nur passieren?

-

Mehr Zeit verging, doch anstatt, dass Yumi die Trauer überwandt, verschlechterte sich ihr Zustand von Tag zu Tag.
Immer öfter hatte sie solche 'Ausbrüche', redete wirres Zeug und lachte über Dinge, die in keinster Weise lustig waren. Wenn ich mit ihr redete, war ihr Blick abwesend und meistens starrte sie an mir vorbei, auf Dinge, die nur sie sehen konnte.
Doch das unheimlichste war, dass die finstere Aura, die so lange verschwunden gewesen war, wieder stärker wurde. Und zwar noch stärker, als am Anfang. Sie war fast greifbar, als würde etwas in Yumis Innerem sein, was ihre Psyche durcheinander brachte.
Auch Mikoto und Fugaku machten sich große Sorgen, selbst der kleine Itachi schien zu merken, dass etwas mit seiner großen Schwester nicht stimmte.
Auch ich distanzierte mich immer mehr von anderen. Ich trat den Anbu bei, verbarg meine Gefühle hinter einer Maske, doch insgeheim wachte ich noch immer über Yumi. Meine Sorge wuchs mit jedem Tag und ich hatte das Gefühl, dringend etwas tun zu müssen.
Der Tag, an dem ich mich entschied, endlich etwas zu unternehmen, war der Tag, an dem Obitos Großmütter beerdigt wurde.
Ich hatte sie nicht allzu gut gekannt, war jedoch trotzdem hingegangen. Auch Yumi war dort, stand schweigend neben ihren Zieheltern und starrte ununterbrochen mit glasigen Augen auf den Boden.
Nachdem die Zeremonie vorüber war und die Gäste sich verabschiedeten, sah ich, wie Mikoto leise etwas zu Yumi sagte, doch sie schüttelte nur den Kopf, woraufhin Mikoto nickte, ihr über den Kopf strich und sich mit Fugaku allein auf den Rückweg machte.
Yumi stand als letzte noch vor dem Grab, als beinahe alle Gäste verschwunden waren.
Ich wollte grade zu ihr hingehen und mit ihr reden, als mir jemand zuvor kam. Unauffällig hielt ich mich in Hörweite, als das andere Mädchen zu ihr ging.
"Entschuldigung... kannst du mir sagen, wer du bist?"
Sie sprach höflich und vorsichtig und ich erkannte die Stimme nun.
"Ich glaube, du warst auch auf Obitos und Rins Beerdigung, oder? Bist du eine Freundin von ihnen?"
Yumi schwieg kurz, antwortete dann aber in leisem Ton, ohne den Blick abzuwenden.
"Mein Name ist... Yumi. Ich... kenne die Vier schon etwas länger... und wer bist du?"
"Yuna Uchiha", antwortete Yuna in freundlichem Ton, "ich bin so etwas wie... Obitos Adoptivschwester, könnte man sagen."
Sie lächelte, doch von Yumi kam keine Reaktion, also sprach sie weiter.
"Meinst du mit 'die Vier' das ganze Team, also auch Kakashi und Minato-sensei?"
Yumi nickte bloß wieder.
"Hm, komisch. Mir gegenüber hat Obito dich noch nie erwähnt", überlegte Yuna und ich konnte deutlich sehen, wie Yumi bei diesen Worten kurz zusammenzuckte.
"Wobei, wir haben ja auch nicht so redlich viel Zeit miteinander verbracht, seit wir in Teams eingeteilt worden sind."
Zu meiner Überraschung erschien ein leichtes Schmunzeln auf Yumis Gesicht.
"Huh? Was ist?", fragte Yuna, anscheinend hatte sie auch nicht damit gerechnet.
"Obito hat mir manchmal von dir erzählt. Ich hab mir dich irgendwie... anders vorgestellt..."
"Echt? Inwiefern denn?", hakte Yuna neugierig nach und legte den Kopf schief.
"Ich weiß nicht genau, aber er hat immer gesagt, du wärst cool und total stark, da dachte ich nicht an jemand so... höflichen."
Yuna grinste ein wenig und ich senkte nachdenklich den Blick. Yumi wirkte auf einmal wieder so... normal.
"Aber sag mal, Yumi, bist du denn ein Ninja? Wenn ja, hätten wir doch zur selben Zeit auf die Akademie gehen müssen..."
Das Lächeln verschwand und Yumis Ausdruck wurde wieder kalt und leer.
"Ich habe später mit der Ausbildung angefangen."
"Warum denn das? Haben deine Eltern-"
"Nein!", unterbrach Yumi sie lautstark und ihre Hände ballten sich zitternd zu Fäusten.
"Ich... bin nur nicht von hier."
Yuna wirkte nun unsicherer und entnfernte sich kaum merklich von Yumi.
"V-Verstehe. Woher kommst du d-"
"Das musst du nicht wissen!", antwortete sie heftig, riss den Kopf herum und starrte Yuna mit finsterem Blick an, welche nun zurückwich.
"In Ordnung... du musst es mir ja nicht sagen. Ich-"
"Yumi."
Mit ruhiger Stimme und festem Blick trat ich zu den beiden Mädchen, welche mich überrascht ansahen, als ich Yumi eine Hand auf die Schulter legte.
"Beruhige dich."
Sie starrte mich mit aufgerissenen Augen an, dann wandte sie den Kopf ab und ihre Atmung wurde wieder ruhiger.
"Entschuldige uns", murmelte ich an Yuna gewandt, welche leicht nickte, "wir müssen jetzt gehen."
Und mit diesen Worten packte ich grob Yumis Handgelenk und zog sie mit mir mit.
Sobald wir außer Hörweite waren, blieb ich stehen und drehte mich zu ihr um.
"Yumi", sie blickte zu Boden, "sieh mich an."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Verdammt, was ist bloß los mit dir?", fragte ich und funkelte sie wütend an, "Reiß dich gefälligst zusammen! Wir alle leiden unter dem Verlust und du hättest nichts tun können, was ihren Tod verhindert hätte! Hör auf dich zu benehmen, als wärst du Schuld daran!"
Meine Stimme wurde immer lauter, als meine Gefühle, die ich so lange unterdrückt hatte, mit mir durchgingen.
Yumi starrte mich einen Moment lang entsetzt an, dann riss sie ihre Hand aus meinem Griff und wollte gehen, aber ich hielt sie fest.
"Antworte mi-"
"Was?", keifte sie und wirbelte herum, während Tränen ihre Augen verließen, "was willst du hören Kakashi? Glaubst du, dass es mir Spaß macht, so zu sein? Glaubst du, ich mache das mit Absicht? Was soll ich denn tun? Es fühlt sich an, als würde etwas mich innerlich auffressen und ich kann nichts dagegen unternehmen! Ich hasse es! Ich hasse es, Kakashi, ich hasse diese Gefühle und ich hasse es, so zu sein! Ich wollte... ich wollte doch nur..."
Ihre Stimme versagte, als sie unkontrolliert anfing, zu weinen, ihr Gesicht an meine Brust lehnte und sich in mein Oberteil krallte. Einen Moment lang sah ich mit leerem Blick auf sie hinab, dann legte ich behutsam einen Arm um sie.
"Ich habe es dir bereits gesagt", murmelte ich leise, "ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Nein... das ist nicht wichtig... es ist egal, was mit mir passiert, nur... bitte, mach, dass es aufhört... ich will das alles nicht mehr wissen... am liebsten würde ich... alles vergessen... einfach alles..."
Sie hob den Kopf und sah mich mit vor Tränen glänzenden Augen flehend an.
"Mach, dass es aufhört, Kakashi."

-•-•-•-•-•-•-•-•-•-•-

Unglaublich aber wahr: ich lebe noch! \*^*/
...und entschuldige mich vielmals für die lange Wartezeit, dafür gibt's aber ausnahmsweise auch gleich zwei neue Chaps ^^
Wer die besagte Yuna nicht kennt, sollte mal bei meiner lieben Imōto _tsuki_no_hikari_ vorbeischauen, da erfahrt ihr eine Menge über sie :3
[Jaa, Schleichwerbung, buhh, tötet sie! D:]

Anyway, ich hoffe, es hat euch gefallen. Kritik ist wie immer gerne gesehen.
LG Fairy~

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