Gedanken: Weihnachtswahn
Alle Jahre wieder... sowohl im positiven als auch negativen Sinne. Auch dieses Jahr findet Weihnachten wieder statt und wie jedes Jahr, stelle ich mir die Frage: wozu das alles? Also abgesehen davon natürlich, dass Jesus eigentlich im Sommer geboren wurde und Weihnachten als ein ursprünglich heidnisches Fest annektiert wurde, bei dem eigentlich die bösen Geister vertrieben werden sollen, an die ja Christen gar nicht glauben dürfen, das wäre ja schließlich Aberglaube. Einen Baum grundlos töten und ins Wohnzimmer stellen könnten wir schließlich auch im Sommer, da könnte man dann auch bequem Grillen.
Grundsätzlich finde ich es ja nicht schlecht, Weihnachtsgebäck und andere Knabbereien schon ab September in den Läden zu finden, aber ich kaufe das Zeug grundsätzlich lieber erst nach Weihnachten. Dann kostet es nur noch einen Bruchteil und so verhindere ich wenigstens zu einem kleinen Teil, dass es weggeschmissen wird, bevor es ganz schnell dem Faschingsquatsch oder Osterhasen Platz machen muss.
So sind also erstmal alle Regale voll mit Süßigkeiten mit Marzipan und irgendwelchem billigen Tand, Hauptsache Schneeflöckchen aus Glitzer drauf und alles in Stern- oder Tannenform, wahlweise auch mal ein Rentier oder Elch. Egal was man anfässt, sofort sind die Finger voll mit diesem unsäglichen Glitzerscheiß, der nur abgeht wenn man sich ein Ganzkörperklebebandwaxing verpasst. Auf dem Dekodreck haftet das Zeug überhaupt nicht, aber von der Haut geht es nur ab, indem man sich für nen Euro in der SB-Waschbox vom Autohof das Gesicht kärchert. Aaaargh, wie ich diesen Glitzer hasse.
Aber wenn es nur das wäre: im Radio laufen die gleichen zehn Lieder auf und ab und so gern ich Chris Rea auf seinem Weg nach Hause lausche, nach der fünfzehnten Wiederholung am selben Tag, hat es doch einen faden Beigeschmack. Ja, ich mag Weihnachtslieder, ja ich mag die Stimmung, die manchmal dadurch aufkommt und verdammte Rentierkacke nein, ich muss sie deswegen nicht ausschließlich hören und schon gar nicht ab Oktober!
Aber zum Glück gibt es auch die guten Seiten an Weihnachten: die Brückentage! Was? Dieses Jahr fällt Weihnachten aufs Wochenende? Ach Schneemannkacke... Naja egal, alle Jahre wieder, geht der ganze Quatsch auch vorbei und ich darf mir dann bis April noch ein "Frohes Neues" anhören, weil die Menschen denken, nur weil man sich das erste Mal im Jahr sieht, könnte man das ja mal machen. Vorschlag: wenn ihr jemanden das erste Mal seht, dann wünscht ihm doch mal frohes Neues und schaut euch die verdutzten Gesichter an.
Also, in diesem Sinne, ein ruhiges Weihnachtsfest euch allen und keinen guten Rutsch, schließlich will ja niemand an Sylvester sein Raclette im Krankenhaus machen, sondern einen sanften und guten Start ins neue Jahr.
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