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•überarbeitet 12|19•
P.O.V. Kim Jongin
Etwas verkatert rappelte ich mich auf und sah mich verschlafen um. Ich hatte es letzte Nacht tatsächlich alleine zurück ins Zimmer geschafft, eine Leistung auf die ich stolz war, wenn man in Betracht bezog, dass ich vielleicht ein paar Drinks zu viel hatte.
Müde griff ich nach meinem Handy um mich auf den Stand der Dinge zu bringen, sechs Uhr früh. Entschlossen stand ich auf um Duschen zu gehen, ehe ich nachdem dies getan war eine lockere Hose anzog und mir irgendein Shirt überstreifte.
Ich sollte nach gestern mal mit Sehun reden, schließlich hatte ich ihn allein gelassen und er schien nicht gerade glücklich darüber, nachdem er gegangen ist. Meine Zimmerkarte in der linken Hand schloss ich meine Tür hinter mir und klopfte an der von Gegenüber.
Jedoch tat sich nichts.
Erneut klopfte ich, dachte dass er womöglich schlief oder mich mit Absicht ignorierte. Als sich nach fünf Minuten des Wartens immer noch nichts tat, machte ich mir schon Sorgen, doch dagegen tun konnte ich auch nichts, schließlich war er schon erwachsen.
Ich beschloss meines fehlenden Hungers wegen den Pool im Dachgeschoss aufzusuchen, was sonst sollte ich in dieser Frühe mit der Welt anfangen können. Kurz zog ich mich auf meinem Zimmer um, lief in Flip Flops, Badehose und mit einem Handtuch über den Schultern wieder raus.
Es dauerte nicht lange bis ich mit dem Fahrstuhl den richtigen Stock erreichte und durch die gläsernen Türen nach draußen trat. Überraschenderweise waren sogar schon zwei Menschen hier, denen ich jedoch keine Beachtung schenkte.
Ich legte mein Handtuch auf eine Liege näher am Rand, legte meine Flip Flops nahe des Beckens ab und ließ mich dann langsam ins kühle Wasser gleiten. Wie lange genau wusste ich nicht, doch es war wirklich lange her, dass ich hier war.
Fühlte sich beinahe schon unreal an, wirklich wieder in der Stadt zu sein, in welcher alles angefangen hatte.
Verwundert sah ich auf, als ich einen Blick auf mir bemerkte. Meiner kreuzte den von Sehun, was mich überrascht zurückstarren ließ.
Dies ging solange weiter, bis die dritte Person, ein etwas dickerer Mann, sich mit einem laut platschenden Geräusch aus dem Becken stemmte.
Entschlossen stieß ich mich vom Beckenrand ab und schwomm auf Sehun zu, welcher mich dabei die ganze Zeit emotionslos beobachtete. Der Größe wegen dauerte es etwas, doch letztendlich erreichte ich die andere Seite und stützte mich neben ihm am Rand ab.
"Ist alles gut bei dir?", fragte ich forsch, hatte einwenig Schuldgefühle wegen letzter Nacht.
"Was sollte sein?", fragte er abweisend zurück, was mich beinahe die Augen verdrehen ließ.
"Hey ich wollte dich gestern nicht alleine lassen, ich hab Juny nur wirklich lang nicht mehr zu Gesicht bekommen."
Er schwieg, sah nicht mich sondern die heller werdende Stadt an.
"Sehun."
Immer noch keine Reaktion, was war denn bitte in ihn gefahren?
"Sehun es tut mir Leid."
"Dir muss nichts Leid tun, ich würde meine Freundin vermutlich genauso vermisst haben wie du sie."
"Meine- Du hast mit Joey gesprochen, richtig?"
Scheinbar unsicher musterte er mein Gesicht und nickte dann als Antwort.
Grinsend legte ich ihm eine Hand auf die nackte Schulter.
"Juny hatte damals Probleme mit ihrem Ex, deswegen haben wir ausgemacht, dass ich ihr offizieller Fakefreund wäre. Das ist längst nicht mehr wichtig und dennoch spricht die halbe Szene immernoch drüber.
Falls du ihm nochmal begegnest, glaub Joey kein Wort. Er verbreitet nur Klatsch und Tratsch weiter um weiblicher zu wirken, als er sowieso schon ist."
Der Mann neben mir schien zunehmend entspannter drauf zu sein, weswegen wir auch wieder normal reden konnten und ein paar Stunden im und am Pool verbrachten.
Im Nachhinein war das vielleicht nicht die beste Idee, da er sich mit seiner hellen, uneingecremten Haut einen Sonnenbrand geholt hatte, doch konnte man das jetzt auch nicht mehr ändern.
Mitfühlend saß ich mittlerweile neben ihm an einem langem Tisch im Konferenzsaal des Hotels und wartete gemeinsam mit ihm und ein paar Angestellten auf die Ankunft verschiedener Investoren.
Ich langweilte mich um ehrlich zu sein, doch hatte ich auf meinem Zimmer genauso wenig zu tun. Erneut musterte ich Sehun, welcher offensichtlicherweise Schmerzen der Verbrennungen wegen hatte.
Seine Haltung war etwas gekrümmt, sich an die Lehne des Stuhls zu lehnen würde wohl noch mehr wehtun. Nachdenklich starrte ich seinen fein gestreiften Anzug an, kam letztendlich zu dem Entschluss, dass ich meine Zeit produktiver nutzen konnte.
Sanft tippte ich seinen Arm an, sein Blick schnellte daraufhin sofort zu mir.
"Ich geh dir was gegen deinen Sonnenbrand kaufen, komm nach dem Meeting einfach auf mein Zimmer okay?"
Er schien erwidern zu wollen, doch die Tür unterbrach ihn. Ein breit gebauter Mann trat ein, gefolgt von einem ebenso breiten aber dafür sehr kleinem Mann. Sehun nickte mir schnell zu, ehe er aufstand und sich um die Neulinge zu kümmern, hingegen ich den Saal und das Hotel verließ, um den nächsten Supermarkt aufzusuchen.
Im nahe gelegenen Seveneleven kaufte ich ein paar Wasserflaschen und verließ den Laden wieder. Es kostete mich wirklich viel Zeit endlich einen Markt zu erreichen, in welchem Stände waren, die das verkauften was ich suchte, Kokosöl und Aloe Vera Gel.
Eine halbe Stunde später lief ich wieder am Saal vorbei, das "Besetzt"-Schild hing noch immer dort, was mich erschließen ließ, dass das Meeting wohl immernoch nicht vorbei war.
Zurück auf meinem Zimmer stellte ich die Flaschen sowie ein nasses Handtuch in den Kühlschrank und sprang kurz unter die Dusche, zu warm war es mir draußen trotz der späten Uhrzeit wieder gewesen. Ein Blick auf die Uhr, halb neun, und ich machte es mir im Schneidersitz mit einem Buch in der Hand auf meinem Bett bequem.
Zwar war ich müde, doch hatte ich ihm ja sozusagen versprochen, mich um seinen Sonnenbrand zu kümmern.
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