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•überarbeitet 12|19•

P.O.V. Oh Sehun

Nervös schluckte ich den letzten Bissen herunter und schob meinen Teller dann ebenfalls zur Seite. Ich wusste nicht was es war, aber dieser Mann machte mich schon länger neugierig darauf, was hinter seiner Fassade wartete.

Das kam mir aber gut gelegen, schließlich nutzte ich alles um Ablenkung zu bekommen, von all dem was momentan im Unternehmen abging. Räuspernd überlegte ich also kurz, bevor ich ihm meine erste Frage stellte.

"Wie alt warst du nochmal?"

"22. Warum studierst du nicht?"

"Ein halbjähriges Arbeitspraktikum für Berufserfahrung. Woher kennst du Nana?"

"Sie ist die Schwester eines guten Freundes. Was willst du studieren?"

"Wollen ist keine Frage, müssen trifft es eher. BWL oder IBM, steht noch nicht genau fest. Hast du studiert?"

"Nein. Was ist mit deinem echten Vater passiert?", fragte er vorsichtig nach, was mich wegsehen ließ.

"Er ist vor ein paar Jahren verstorben. ", antwortete ich leise und dennoch deutlich.

"Wieso… Wie kommt es, dass du als Nanny arbeitest?"

Lang gezogen seufzte er, ehe er sich zurücklehnte.

"Manchmal kann man sich die Dinge und Gegebenheiten im Leben nicht aussuchen. Damals hab ich die Schule geschmissen, sobald ich legal arbeiten gehen durfte... Mein Vater konnte nicht mehr arbeiten seit einem Unfall mit Fahrerflucht und irgendwo musste das Geld ja herkommen. Wäre ich damals weiter zur Schule gegangen und hätte studiert, sähe das alles jetzt auch ganz anders aus."

Schwer schluckte ich, eigentlich war ich eher davon ausgegangen, dass er einfach zu faul zum lernen war.

Er schien das zu bemerken, aber nahm es mir anscheinend nicht übel als er schwach lächelnd seine nächste Frage aussprach.

"Wer hat dir dein Herz gebrochen, Oh Sehun?"

Überrascht von der Frage starrte ich ihn an, blöffte er es zu wissen oder hatte er es wirklich bemerkt?

War es so offensichtlich?

Vermutlich schon, wenn ich so lange zum Antworten brauchte.

Sein Blick bohrte sich in den meinen während ich versuchte auf die schnelle eine Antwort zu finden.

Wie sollte ich jemanden wie ihm so eine Situation erklären?

"Das… Ist kompliziert."

Nachdenklich rieb er sich sein Kinn während er mich weiterhin musterte, er würde sich so bald wohl nicht damit geschlagen geben.

"Das beantwortet meine Frage nicht. Außerdem sind solche Geschichten nie unkompliziert."

Ich hatte mit der Fragerei angefangen also musste ich das ganze auch nach den Regeln weiterführen.

"Wir hatten nicht die gleichen Absichten im Kopf und mittlerweile sind wir nur noch Fremde."

"Was hat er getan?"

"Wir hatten einfach nicht das selbe im Sinn-"

"Du leugnest es ja gar nicht.", stellte er schmunzelnd fest.

Verwirrt sah ich von der Tischplatte auf, wusste nicht was er meinte.

"Aber irgendwie… Konnte ich mir das schon selber denken."

"Wovon redest du?"

Langsam stand er auf, nur um sich etwas über den Tisch zu mir zu beugen.

"Dass du schwul bist."

Meine Augen weiteten sich und ich wollte schon etwas erwidern, als man hörte wie die Haustür sich öffnete und Nana in die Küche kam.

"Jongin hast du etwa gekocht?", lachte sie in scheinbar lockerer Stimmung.

Angesprochener hatte sich noch bevor sie den Raum betrat wieder zurückgelehnt und stimmte ihr jetzt zu, als wäre gerade nie etwas vorgefallen.

"Sicher dass das essbar ist?", fragte sie, während sie mit dem hölzernen Pfannenwender im Essen herumstocherte.

"Ah! Wenn du meine Kochkünste nicht zu schätzen weißt, kriegst du auch nichts davon ab.", gab Jongin zurück, ehe er ihr spielerisch leicht den Platz wegnahm und sie lachend davon abhielt an's Essen ranzukommen.

Ich währenddessen musste noch immer verdauen, dass es keinen Ausweg mehr gab zu erklären, warum ich seine Aussage nicht verneint hatte.

Dass er jemand war, der solche Dinge als Erpressungsgrund nehmen würde, dachte ich zwar nicht, aber Nana's Aussage, dass er das Geld gut gebrauchen könnte und seinem Hintergrund zu Folge, konnte ich mich auch täuschen.

Wut kam in mir hoch.

Auf mich selbst und meine Blödheit.

Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und verließ den Raum, nachdem ich mein Geschirr und Besteck in die Spülmaschine geräumt hatte.

Mein Magen zog sich beim Gedanken an meinen so genannten Herzensbrecher zusammen.

Warum war das alles nur so nervenaufreibend?

Und vor allem... Womit hatte ich das verdient?

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