𝗦𝗶𝗲𝗯𝗲𝗻
𝗬𝗼𝗼𝗻𝗴𝗶
Ohne ein weiteres Wort wollte ich mit den zwei anderen gehen, doch ich wurde plötzlich festgehalten. Überrascht sah ich über meine Schulter. Der Prinz hielt meinen Arm fest und zog mich hinter ihm in sein Zimmer.
Ich habe, wenn ich ehrlich bin, kein gutes Gefühl dabei.
"Du!" Schrie er mich wütend an und drückte mich gegen seine Tür. "Was ist dein Problem?!" Schrie er weiter.
Okay..?
Mein Vater hat gesagt, ich soll ihn mich nicht herumschubsen lassen. Und das werde ich auch nicht zulassen!
Ich legte meine Hände an seine Schultern und drückte ihn drei Schritte weg, sodass ich nicht mehr bei der Tür stand. Ohne groß nachzudenken, drehte ich uns und drückte ihn dann gegen die Tür.
"So königlich euer Blut auch ist." Zischte ich. "Mich werdet ihr nicht so behandeln, verstanden?"
Er blinzelte ein paar Mal und legte seine Hände auf meine, die auf seinen Schultern lagen. "Okay, es tut mir sehr leid."
Oh.
Das war einfach.
Ich wollte von ihm loslassen doch er hielt meine Hände weiterhin fest an seinen Schultern und bleib an der Wand stehen. "Bleiben wir so." Sagte er schnell.
Schon wieder verwirrte er mich.
"Eure Hoheit, es war falsch von mir sie so an die Tür zu stellen und so behandelt zu haben-" "Nein! Nein, nein, es-" Er lachte kurz auf. "Es gefällt mir. Nie behandelt mich jemand so. Ich mag es aber. Also.. also bleiben wir hier so." Er sah mich bittend an.
"Wenn es ihr Wunsch ist..." Ich versuchte nicht zu viel darüber nachzudenken. "Aber wenn ich fragen darf; Aus welchem Grund waren Sie so sauer auf mich?"
"Oh, stimmt ja.. Nun ja, Min Yoongi, wie du weißt, haben wir uns vor gut zwei Jahren das erste Mal gesehen. Ich war sechzehn." Ich nickte. "Und ich habe dich angeschaut, richtig?" Ich nickte wieder. "Und dann ging das die nächsten zwei Jahre so weiter. Ich habe dich angeschaut, und du mich."
"Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.."
"Mir gefällt es. Der... der Kontakt zu ihnen. Dieses Spiel." Er sah auf eine meiner Hände, die noch auf seinen Schultern lagen. "Aber seit du hier angefangen hast, was mich auch sehr gefreut hat, hast du aufgehört. Du ignorierst mich. Warum?" Er schmollte etwas, weshalb ich ein paar Mal blinzelte, um sicherzugehen, dass ich das richtig sah.
Der Prinz, ein arroganter Mann, steht vor mir und fragt mich schmollend, warum ich ihn ignoriere..!
"Ich-" Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich habe mit den anderen Leibwächtern geredet. Und die haben mir gesagt, ich solle nicht mit ihnen reden, ihnen zu nah kommen und wenn Sie mich anschauen, sollte ich ganz schnell wegschauen... War das etwa falsch?"
"Ja! Sehr falsch! Du sollst mit mir reden, mir nahe kommen und vor allem sollst du mich anschauen!" Er hörte sich sehr empört an.
"Das... Ich bedauere sehr, so... einen Ärger erregt zu haben. Bitte verzeihen Sie mir." Entschuldigte ich mich und wollte mich wieder von ihm entfernen, doch er hielt meine Hände weiterhin fest.
"Ich verzeihe dir, wenn du in Zukunft meinen Blick nicht mehr meidest."
"Werde ich nicht."
Nun ließ er von mir ab. "Gut... Dann geh jetzt. Ich brauche auch keine Ritter vor meiner Tür."
"Ich werde es ausrichten." Ich verbeugte mich etwas und ging dann aus seinem Zimmer raus.
Das meine ich, wenn ich sage, der Prinz verwirrt mich.
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Nach dem Gespräch in seinem Zimmer hatte ich bis jetzt nur noch ein Gespräch mit ihm alleine.
Ich weiß nicht, ob er sich eine Freundschaft oder so erwünscht hat aber, falls er dies wollte... ist es schiefgegangen.
Wie schon gesagt redeten wir nicht oft alleine. Und auch in der Anwesenheit von anderen verloren wir so gut wie nie ein Wort miteinander.
Die Worte, die ich bis jetzt mit ihm geredet hatte, nachdem wir das Gespräch in seinem Zimmer hatten, konnte ich an meinen Händen zählen.
Näher gekommen sind wir uns also nicht. Eher haben wir uns entfernt, obwohl ich ihn fast jeden Tag sehe. Na ja, egal wie entfernt wir sind, sieht er mich trotzdem oft an und ich erwidere seinen Blick natürlich.
An meinem einundzwanzigsten Geburtstag, an dem ich natürlich auch im Palast als Leibwächter am Arbeiten war, war der Prinz krank. Er lag mit hoher Temperatur im Bett und hustete die ganze Zeit.
Dort hatte ich ein weiteres 'richtiges' Gespräch mit ihm.
Aber das einzige, was dabei rauskam, war, das er die kleine Narbe, die ich im Gesicht habe, mag.
Warum auch immer er das tat..
Vielleicht weil es ihn daran erinnert fast ermordet zu werden?
Vielleicht ist es auch eine Erinnerung für ihn, das ich sein Leben gerettet habe.
Ja, das zweite hört sich deutlich besser an.
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