𝗗𝗿𝗲𝗶𝘇𝗲𝗵𝗻

𝗬𝗼𝗼𝗻𝗴𝗶

In Gedanken sah ich mir die Sonne an, die immer weiter nach unten stieg.

Wenn ich Jimin wirklich heiraten sollte, wobei die Chance, dass das wirklich passiert, echt klein ist, würde ich ja König sein. An der Seite des Prinzen- also dann ja König.

Ich sah zu dem Prinzen, der sich auch ansah, wie die Sonne unterging.

Wir kennen uns jetzt schon... seit drei Jahren, wenn ich mich nicht täusche. Und so voller Affektionen überrollt er mich erst seit kurzem.. Es ist noch zu früh, als dass man sich schon Gedanken um die Hochzeit machen sollte.

"Yoongi?"

"Hmm?" Der Prinz sah zu mir und lächelte leicht.

"Ich finde, jetzt ist ein guter Moment um mir etwas von dir zu erzählen, findest du nicht? Ich kenne dich eigentlich gar nicht."

"Oh. Da haben Sie recht, Prinz. Was interessiert Sie denn?"

"Alles."

"Alles... Okay. Ich-" Ich kann nicht glauben, das ich mich jetzt vorstellen werde, als ob ich ihn nicht kenne. "-bin Min Yoongi, einundzwanzig Jahre Alt. Mein Vater ist ein Ritter, der treu zu eurem Vater ist. Meine Mutter ist- war eine Ärztin, die sich dann aber an einem Patienten infiziert hat und keine Hilfe von einem anderen Arzt bekommen hat. Daran ist sie verstorben. Seitdem, ich war zehn, lebe ich alleine mit meinem Vater. Schon als kleines Kind hat er mir gesagt, ich soll Ritter werden. Das liegt im Blut unserer Familie, hat er immer gesagt. Als ich vor drei Jahren Ritter wurde, war er sehr stolz." Ich dachte kurz nach.
"Und... und das war's eigentlich schon."

"Aha." Er nahm meine Hand in seine. "Du hast meinen Kuss erwidert. Das heißt, du bist auch homosexuell, richtig?"

"Richtig."

"Wusstest du es schon bevor du mich gesehen hast?"

"In der Tat wusste ich es schon früher. Immer hin habe ich, seitdem ich zwölf bin, nur mit Jungs trainiert, um am Ende Ritter zu werden. Da es nur Jungs war, war es nicht so selten, das man mal zwei Jungs beim, wie Sie es nennen, 'vergnügen' erwischt hat. Es blieb aber alles immer unter den Schülern." Die Erinnerung an diese Zeit brachte mir sogar fast ein Lächeln aufs Gesicht.

"Wurdest du auch Mal erwischt?" Er hörte sich interessiert an und fuhr Muster mit seinem Finger über meine Hand.

"Ich wurde nie erwischt, nein. Aber fast einmal." "Erzähl mir die Geschichte." "Die ist nicht so spannend. Es gab da einen Jungen, den ich gemocht habe und er hat mich gemocht. Wir haben uns dann immer besser kennengelernt und -wie man so schön sagt- an uns gegenseitig die Unschuld verloren." Ach, er war ein netter Kerl.

"Und was-" "Eure Hoheit." Unterbrach ich ihn. "Wie wäre es, wenn Ihr mir jetzt eine Geschichte von Ihnen erzählt? Ich habe es auch getan." Ich nahm seine Hand diesmal und sah ihn erwartend an.

"Gerne. Hmm.. Mein bester Freund, Taehyung, und ich haben uns kennengelernt, als wir beide dreizehn Jahre alt waren." Welche Geschichte wird das? "Gut drei Jahre später hat er mir gestanden, das er sich zu Männern... angezogen fühlt. Ich fand das sehr interessant und-" Der Prinz lachte leicht. "Na ja, ich habe mich von ihm überzeugen lassen, wie gut ein Mann einen anderen Mann fühlen lassen kann." Aha.
"Dann irgendwann sind wir so weit gegangen, dass wir miteinander geschlafen haben." Er sah zufrieden aus. "Seitdem wusste ich sicher, ich bin homosexuell. Aber ich muss gestehen, ich habe es schon geahnt. Immerhin habe ich dich gesehen." Er gab mir einen Kuss auf meine Wange.
"Es war wie Liebe auf den ersten Blick, findest du nicht?"

"...eher nicht, nein." Gab ich nach kurzem Zögern zu.

Er schlug mich leicht beleidigt. "Okay, vielleicht hast du recht. Aber jetzt kennen wir uns ja gut und so.." Er sah wieder zu Sonne. "Schau, jetzt ist die Sonne ganz rot. Das liebe ich. Deswegen wollte ich, dass du das mit mir anschaust." Ich sah kurz zur Sonne, dann aber wieder zum Prinzen.

Von der Seite und mit dem roten Licht sah er gerade irgendwie noch wundervoller aus, als sonst.

Nach ein paar Sekunden sah er zu mir. "Hey, du solltest doch die Sonne anschauen." Er sah etwas beleidigt aus, doch das veränderte seine Schönheit nicht.

Ich lehnte mich schnell zu ihm und legte meine Lippen auf seine.

Es dauerte keine Sekunde, bevor er erwiderte, was mich froh stimmte. Er legte seine Hand auf mein Knie und rutschte näher zu mir, sodass er den Kuss noch besser gestalten konnte.

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