Tief in das Meer

Ich lasse mich einfach treiben. Wie Treibholz in der See. Werde von den Wellen hin und her gewogen, manchmal sanft als wollten sie mich einschläfern, manchmal so als wollten sie mich aufwecken.
Hin und wieder schwappt eine Welle über meinen Kopf und ich muss husten. Meine Kleidung ist durchnässt und klebt an mir wie eine zweite Haut und verhindert das mir warm werden könnte.
Ich friere, meine Nackenhaare stellen sich auf und ich habe am ganzen Körper Gänsehaut. Meine Zähne klappern und ich weiß schon garnicht mehr wie lange ich hier treibe.
Ich sehe in den Sonnenuntergang. Die warmen goldenen Strahen versuchen die kälte aus mir zu vertreiben, doch es gelingt ihnen nicht.
Die Sonne glüht rot und ist viel dunkler als sonst und dennoch ist sie noch zu hell um hinein zu sehen. Es brennt mir in den Augen und sie beginnen zu tränen.
Ich fühle Berührungen an meinem Rücken, an meinen Beinen und an meinen Armen. Es sind Hände, doch sie sind deformiert, nicht menschlich. Ich fühle es. Sie haben nur vier dünne Finger und lange Krallen, wie Raubtiere.
Es sind viele. Adrenalin schießt durch meine Adern und mein Herz rast. Ich traue mich nicht zu atmen, zu groß ist die Angst. Ich will treten und um mich schlagen, strampeln und rudern und tue es nicht. Ich kann nicht. Wie gelähmt, mein Körper gehorcht mir nicht mehr.
Ich höre nur das Plätschern der Wellen und das Schreien der Vögel. Wie sie über mir kreisen.
Die Hände betasten mich und es kommt mir so vor als würden sie mich begutachten, mich erkunden.
Eine der Hände greift in den Stoff meines Pullovers. Lange kann ich die Luft nicht mehr anhalten. Meine Lunge brennt und mein Verstand kämpft gegen meinen Körper. Er braucht Luft. Ich brauche sie.
Die Hände tasten sich langsam über die Wasseroberfläche und betasten meinen Bauch, meine Brust und mein Gesicht. Die Augen kneife ich fest zusammen, zu groß ist die Angst vor dem was ich sehen könnte. Schleimige verschrumpelte Hände tasten und streichen über mein Gesicht und hinterlassen schleimige spuren. Ich ekel mich. Ich will das nicht. Ich will das sie aufhören.
Mit einem Lauten Keuchen bin ich gezwungen aus zu atmen und will wieder einatmen. Zu groß war das Verlangen, das Bedürfnis nach Luft.
Genau in dem Moment zieht die Hand mich nach unten. Mein Körper wird hinab in die Tiefe gezogen. Meine Augen sind vor Schreck geöffnet. Sie brennen. Salziges Wasser dringt in meinen Mund und meine Lunge ein. Ich will keuche und versuche an die Oberfläche zu kommen.
Ich strampel und trete, doch es ist vergebens. Sie krallen sich in meine Kleidung und ziehen mich tiefer hinab.

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