Kapitel 22

Es klopft an meiner Zimmertür und Fenja kommt herein. Sie setzt sich neben mich aufs Bett. 

"Alles Ok bei dir?", fragt sich vorsichtig und lächelt mir aufmunternd zu. 

"Hast du alles gehört?"

Sie nickt. "Um erhlich zu sein, haben wir alle, alles gehört. Niemand konnte schlafen."

"Tut mich leid, ich wusste nicht, dass wir so laut waren.", entschuldige ich mich bei ihr und lehne mich an die Bettkante. Fenja tut es mir gleich.

"Ach quatsch, das sollte kein Vorwurf sein, wir haben uns nur Sorgen um euch gemacht. Eigentlich habe ich Key schon lange nicht mehr so aufgebracht erlebt. Aber wie ich sehe ist dein Hals unversehrt. Warum siehst du dann so traurig aus?"

"Weil Key jetzt sauer auf mich ist, aber es müsste doch eigentlich umgekehrt sein oder?"

"Da ich deine Freundin bin, muss ich ehrlich zu dir sein. Es ist ein Wunder, dass er dir nichts getan hat. Du hast ihn bei eurer Diskussion wirklich respektlos behandelt und soetwas bei einem Alpha... Ich dachte echt dein letztes Stündchen hätter geschlagen."

"Aber er ist doch mein Gefährte, er würde mir nichts tun, was mich verletzen würde." Es klang eher wie eine Frage als eine Feststellung.

"Bei Wölfen ist es so, eine kleine Bemerkung und der andere ist auf hundertachzig und dann kommt man da nur schwer wieder weg. Wenn sich die beiden Respektlos gegenüber verhalten, kommt es schnell zum Kampf und der stärkere gewinnt."

"Das ist schrecklich. Außerdem hätte ich doch nie eine geringste Chance gegen ihn."

"Ja, vermutlich hätte niemand hier eine Chance, er ist eben der Alpha, was die Sache eigentlich verschlimmert. Du hast ihn infrage gestellt normalerweise hätte er dir seine Stärke beweisen müssen, doch vermutlich wusste er, das du dich nicht einmal an nährend  währen könntest, nichts für ungut. Du bist eben nicht unter Wölfen aufgewachsen, du brauchst eben noch etwas Übung."

"Also soll ich mich freuen, dass mein Gefährte, mein Seelenverwandter...-" "Dein Alpha", wirft Fenja ein und ich verdrehe die Augen. "Jaja, also ich soll froh darüber sein, dass er mich nicht umgebracht hat?"

"In gewisser weise schon. Er ist der Alpha, hätte wer anders so mit ihm geredet hätte er ihn nicht unterworfen, sondern mich umgebracht."

"Aber Elias hat sein Handeln doch auch in Frage gestellt."

"Schon, aber er ist der Beta und Keys bester Freund und außerdem ist Elias verschwunden als Key es nochmal gesagt hat." 

Anscheinend wurde ich nicht für ein Rudel gemacht, ich bin wohl mehr Mensch als Wolf. 

"Ich werde jetzt schlafen gehen, zumindest noch ein bisschen. Ist es Ok wenn ich dich alleine lasse?"

"Klar. Wir sehen uns nachher."

Fenja nickt und verlässt mein Zimmer. Ich krabbel unter die Decke und versuche zu schlafen, doch ich bin noch zu aufgewühlt. Und so wälze ich mich Stunde um Stunde hin und her. Irgendwann öffnet sich die Tür und ein Lichtstrahl fällt ins Zimmer. Ich setze mich auf und schaue zur Tür, in der Keylan steht.

"Ich wollte dich nicht wecken.", meint er leise und mustert mich kurz.

"Hast du nicht." versichere ich ihm. Er nickt und will gerade wieder die Tür schließen und heraus gehen, als ich frage: "Willst du hier schlafen?"

Er schüttelt den Kopf. "Ich wollte nur schauen ob du hier bist."

"Wo sollte ich sonst sein?"

An seinem Gesichtsausdruck bemerke ich, dass er da eine Ahnung hat, diese aber für sich behält. 

"Du willst sicher nicht hier schlafen?"

Wieder schüttelt er den Kopf. "Das wäre keine gute Idee. Ich bin immer noch aufgebracht und du würdest es wieder hin kriegen, dass ich platze." Ich überhöre sein blöden Kommentar und beiße mir auf die Zunge, um nicht doch darauf zu antworten. Key scheint das mitgekriegt zu haben und meint: "Richtige Entscheidung Sky. Heute würde ich an deiner Stelle auch den Mund halten und eigentlich auch die nächsten Tage noch."

Wieder schlucke ich meine Antwort herunter. Ich habe jetzt echt keine Kraft mehr mich mit ihm anzulegen. Doch er ist wohl irgendwie auf Streit aus, denn provokant wie er ist, sagt er: "Man Sky, du lernst ja, dass ist ja richtig ungewohnt dich Schweigen zu hören, oder besser gesagt, zu sehen. Hoffentlich habe ich dich nicht zu sehr erschreckt vorhin."

Die Ironie in seiner Stimme ist kaum zu überhören und er scheint echt noch ziemlich sauer zu sein. 

Ich verdrehe die Augen. "Sonst noch irgendwelche Sprüche die du los werden möchtest um dich abzureagieren?"

"Und da ist sie wieder, deine Stimme. War ja klar das dieser Zustand nicht lange anhält. Und glaub mir, es braucht mehr als ein paar dumme Sprüche um mich abzureagieren." 

Selbst wenn er so scheiße zu mir ist, sieht er noch atemberaubend gut aus. Er trägt immer noch nur die schwarze Jogginghose und ein paar Strähnen seiner unfrisierten Haare fallen ihm in die Stirn. Wie gerne würde ich sie ihm aus dem Gesicht streichen und die Konturen seiner Bauchmuskeln nach gehen?

Fast wie von selbst tragen mich meine Beine hin zu ihm, bis ich vor ihm stehe. Er schaut Zähne zusammenbeißend auf mich herab. 

"Ein Kommentar hab ich noch, zieh dir längere Hosen an, wenn ich sauer auf dich bin.", presst er hervor und sein Blick liegt auf meinen Beinen und wandert dann hoch zu meinen Lippen.

"Ich hab eine gute Idee zu abreagieren.", flüstere ich in sein Ohr und muss mich dafür auf Zehenspitzen stellen. Ich warte einen kurzen Moment ab, ob er mich weg schiebt, doch er steht wie angewurzelt im Türrahmen, also gehe ich noch einen Schritt weiter und hinterlasse Küsse auf seinem Hals. Langsam legt er seine Hände um meine Hüften, aber dieses Mal deutlich sanfter als vorhin. Ich arbeite mich mit meinen Küssen langsam bis zu seiner Wange hoch und von da an zu seinem Mundwinkeln.

  "Ich bin wirklich sauer auf dich.", nuschelt er, doch macht immer noch keine Anstalten mich aufzuhalten, also lächle ich nur. 

"Ja, ich weiß. Und ich bin eigentlich auch sauer auf dich."

Sein Griff wird wieder fester und er knurrt kurz, um mir zu zeigen, dass ich anscheinend keinen Grund hätte sauer auf ihn zu sein.

"Aber leider bin ich verrückt nach dir.", flüstere ich und drücke meine Lippen auf seine. Auf mein Geständnis hin lächelt er und unterbricht den Kuss. "Ich hoffe das haben alle gehört.", nuschelt er und senkt seinen Kopf wieder herab zu mir. Dann gleiten seine Hände über meinen Po bis zu meinem Oberschenkel. Er hebt mich hoch und ich schlinge meine Beine um seinen Körper. Ohne unseren Kuss zu unterbrechen trägt er mich in sein Zimmer und setzt mich erst auf dem Bett ab. Ich greife vorsichtig in seine Haare und umklammere ihn weiter mit meinen Beinen. Mit beiden Händen greift er in mein Oberteil und zerreißt es einfach."Hey!", beschwere ich mich, doch er lacht bloß. "Du hattest recht das ist echt gut um sich abzureagieren."

lächelnd ziehe ich ihn wieder zu mir herunter, doch er hat andere Pläne, er küsst meinen Hals hinab, bis zu meinem Schlüsselbein, während seine Lippen Küsse auf meiner Haut hinterlassen, finden seine Hände den Verschlusses meines BHs. Er öffnet ihn, streift mir die Träger ab und wirft ihn hinter sich. Dann wandern seine Lippen weiter bis zu meiner Brust. Ich stöhne auf und drücke mich ihm entgegen. Seine Knie hat er links und rechts von meiner Hüfte aufgesetzt und er drückt sie leicht zusammen, sodass es mir schwerer fällt mich zu bewegen. Ich beobachte ihn, wie er jeden Zentimeter meiner Haut mit  Küssen bedeckt. Sein Mund findet wieder meinen, allerdings nur kurz, da er sich kurz aufrichtet und sich die Hose abstreift.

"Die Hose sah heiß aus.", flüstere ich und verfolge gespielt enttäuscht wie er sie in die Ecke wirft. Grinsend sagt er: "Wenn du willst das ich sie wieder anziehe...", doch ich unterbreche ihn bevor er weiter reden kann, indem ich seinen Kopf wieder zu mir herunter ziehe und unseren Kuss fortsetze.  Geschickt rutsche ich ein Stück unter ihm hervor, um meine Beine wieder zwischen seinen Knien heraus zu ziehen. Mit einem Ruck drehe ich uns so, dass ich nun auf ihm sitze, allerdings hat das glaube ich nur geklappt, da er mitgeholfen hat uns zu drehen, denn sind wir mal ehrlich, Fenja hat recht, ich hab nicht die Kraft, die die anderen haben. Aber das ist mir im Moment egal.

Keylan grinst unter mir und legt seine Hände an meinen Po. "Die Shorts ist wirklich zu kurz wenn du hier bist.", murmelt er und schiebt seine Hände darunter. Ich küsse ihn wieder und beiße spielerisch auf seine Unterlippe, was ihm ein leises Stöhnen entlockt. Aber das kann ich noch besser. Also gleiten meine Lippen zu seinem Ohr und ich fange an sanft darauf zu knabbern. Er stoßt den Atem aus und drückt mit beiden Händen zu. Ich kichere leicht und wende mich dann wieder seinem Ohr zu.

"Ich will nicht mehr warten.", brummt er unter mir und versucht mir die Shorts abzustreifen. Ich setze mich auf ihn und drücke meine Hände gegen seine nackte, harte Brust um zu verhindern, das er mich zu sich ran zieht. "Wie heißt es so schön? In der Ruhe liegt die Kraft.", sage ich lachend und bewege mein Becken etwas um ihn zu ärgern. "Ich bin der Alpha, ich brauch keine Ruhe in der die Kraft liegt, ich hab auch so genug Kraft.", murrt er ungeduldig und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, dreht er uns wieder so, dass ich unter ihm liege. Mit schnellen Fingern hat er mir die Shorts ausgezogen und den Slip gleich mit, dann schlüpft er aus seiner schwarzen Boxershort und fängt wieder an mich zu küssen.

 Ich lege meine Hände auf seinen Rücken und kratze ihn leicht, was ihm zum lachen bringt, dann dringt er in mich ein und mir entkommt ein Stöhnen. Noch fester kralle ich meine Nägel in seinen Rücken, als er sich in einem gleichmäßigen Rhythmus in mir bewegt. 


Später am Abend

"Ich liebe dich", flüstert er, nachdem er sich von mir runter und neben mich gelegt hat.

"Ich dich auch.", antworte ich und drehe meinen Kopf zu ihm. Er betrachtet mich und legt dann seine Hand an meine Wange. Lächelnd schließe ich die Augen. "Du weißt, dass ich dich niemals ernsthaft verletzten würde oder?"

"Das ernsthaft in dem Satz beunruhigt mich ein wenig. Und Fenja hat erzählt, dass es manchmal in einem Streit zum Kampf kommen kann.", gebe ich als Antwort.

 "Ich könnte dich niemals töten, eher würde ich mir selbst ein Messer in die Brust rammen, es wird also zu keinem Kampf zwischen uns kommen. Aber vorhin, war es wirklich knapp, ich hätte dich fast gebissen."

"Davon würde ich doch nicht verletzt werden, du hast das doch schon Mal gemacht."

"Ja, aber da war was anderes, wir waren nicht im Streit und ich hatte volle Kontrolle, aber heute, hätte es weh getan und zwar nicht wie ein Schmerz den eben so ein Biss verursacht, sondern eher als wäre durch den Biss Gift in dein Fleisch gekommen und das würde sich durch deinen Körper fressen und..."

"Keine näheren Details bitte. Und glücklicherweise ist es nicht dazu gekommen.", ich schenke ihm ein lächeln und steige aus dem Bett um meine verstreuten Klamotten wieder einzusammeln.

"Man Skylla, nimm das nicht auf die leichte Schulter, dass war heute echt knapp. Und wir wissen beide, dass du mich wieder auf die Palme bringen wirst.", sagt er, setzt sich auf und beobachtet mich.

"Wir wissen beide, dass du überreagieren wirst.", verbessere ich ihn, womit ich es wieder einmal schaffe ihn wütend zu machen.

"Willst du jetzt wieder einen Streit provozieren, ernsthaft?", seine Stimme wurde wieder lauter und ja, wir waren auf dem besten Weg in einen erneuten Streit zu geraten.

"Willst du denn?", frage ich während ich meinen BH schließe.

 Das Knurren seinerseits lässt mich zusammen zucken. "Ja ja, ist ja schon gut, tut mir leid", gebe ich nach, denn einer muss es ja tun und von Key ist wirklich nicht mit einem Entgegenkommen zu rechnen.

Ich hebe auch noch die Shorts auf und ziehe sie mir über. Mein Tshirt kann ich wohl vergessen, das liegt nämlich zerrissen auf dem Boden. Statt des Shirts, hebe ich seine Boxer auf und werfe sie ihm aufs bett.

Er zieht sie sich über und kommt zu mir herüber. "Und?"

"Was und?", frage ich verwirrt. Er verdreht die Augen. "Es tut dir leid und?"

"Achso und ich werde versuchen dich nicht zu provozieren. Zufrieden Alpha?", sage ich und lächle ironisch.

"Nicht ganz, denn irgendwie schaffst du es, mich selbst mit diesen Wörtern zu provozieren.", sagt er und schaut an mir vorbei zur Tür. Ich drehe mich um und schaue ebenfalls auf die geschlossene Tür, die genau in diesem Moment aufschwingt. Diese Sache mit dem Wolfsgehör habe ich irgendwie noch nicht richtig drauf.

Elias kommt herein, bleibt wie angewurzelt stehen und betrachtet uns beide, oder eher gesagt mich. 

"Wow, ihr zwei habt wirklich Stimmungsschwankungen.", bemerkt er. Key greift meine Schulter und dreht mich zu sich um, sodass ich mit dem Rücken zur Tür stehe. Erst als mir wieder in den Sinn kommt, dass ich nur einen BH und eine Shorts anhabe, wird mir klar warum Key mich immer noch festhält. Lächelnd lege ich meine Hand auf seine und versuche sie von meiner Schulter zu lösen. "Ich will mir nur ein Shirt anziehen", sage ich und langsam lässt er mich los. "Und eine längere Hose wäre auch nicht verkehrt.", murmelt er mir hinterher als ich zum Schrank gehe. 

Dann wendet er sich wieder an Elias."Steht da irgendwo ein  Schild auf dem "Offene Tür steht", kannst du nicht klopfen?", fragt er sauer.

"Tut mir leid, ich hab dich im Wald vorhin verloren und wollte schauen ob du hier bist."

"Das du mich im Wald verloren hast, hatte einen Sinn.", klärt er ihn auf.

"Ich weiß.", erwidert Elias. Ich ziehe mir in der Zeit einen schwarzen Pulli von Keylan aus dem Schrank und schlupfe hinein. Als ich mich wieder umdrehe hat er seine Jogginghose wieder an und ich muss wieder mal eine Minute schmachten. Diese Jogginghose hat es mir echt angetan. 

"Sonst noch was Elias?", fragt Keylan genervt.

"Joa, ein kleiner Tipp, vielleicht solltest du ihr", er deutet auf mich,"bevor sie da raus geht eine längere Hose geben. Du kennst doch das Rudel.", meint Elias lachend und bekommt dafür auch prompt ein Kissen in Gesicht.

"Verpiss dich Elias und behalte deine Blicke bei dir.", sagt er muss aber selbst grinsen. Für den Spruch hätte jeder andere bestimmt eine Faust, statt ein Kissen ins Gesicht gekriegt. Aber mich soll es nicht stören, ich mag Elias.

Nachdem Elias gegangen ist dreht Key sich zu mir um und mustert mich. "Mit der Hose hat er recht, aber mein Pulli steht dir."

"Ich weiß doch selbst, dass die ein bisschen kurz ist, aber das ist ja auch nur meine Schlafhose." Apropos, nachdem ich den Satz ausgesprochen habe, hebe ich mir die Hand vor den Mund und Gähne.

Ich gehe rückwärts bis zum Bett und lasse mich dann hinein fallen. "Komm her.", murmle ich und keine Sekunde später liegt Key neben mir.

"Ich kann dir vertrauen richtig?", frage ich ihn, da das schlechte Gewissen langsam unerträglich wird.

"Ja, warum?", fragt er und schaut mich intensiv an.

"Vertraust du mir auch? Und akzeptierst meine Entscheidungen, egal wie blöd sie dir erscheinen mögen?"

Er überlegt einen Moment und antwortet dann zögernd. "Ich vertraue dir, dass du mir die Wahrheit sagst und mir nichts verschweigst. Und ich werde keine Entscheidung von dir akzeptieren, wenn ich sie für die falsche halte."

"Wow, du hättest wenigstens lügen können."

"Du willst, dass ich dich anlüge?" 

"Nein, ich möchte das du meine Entscheidungen zulässt und mir nicht den Kopf abreißt.", beschwere ich mich.

"Was hast du getan. Bitte sag das es nichts ist was dich oder das Rudel in Gefahr gebracht hat."

"Nein, nicht wirklich, aber das was ich vielleicht tun werde, vielleicht."

"Warum musst du immer wieder scheiße bauen aus der ich dich rausholen muss?"

"Weil du mich immer versuchst überall rauszuholen ohne überhaupt mal zu überlegen, ob es auch nur ansatzweise gefährlich ist."

"Sag einfach was du gemacht und was du machen wirst. Je schneller desto besser."

"Du machst es mir nicht gerade leicht. Du bist schon wieder sauer und egal was ich jetzt sagen werde du würdest es mich nicht machen lassen."

"Natürlich bin ich schon wieder sauer, wie würdest du reagieren, wenn ich dir nachdem wir miteinander geschlafen haben sagen würde, dass ich dich die ganze Zeit belüge?"

"Jetzt übertreibst du aber. So schlimm ist es auch nicht und wenn du einen Plan hast, wie ich es besser lösen kann, dann bin ich offen, dafür musst du aber auch für meinen Plan offen sein."

Er steht auf und fährt sich durch die Haare. "Kannst du dir bitte ein Tshirt anziehen?" Der Blick auf dieses nackten Oberkörper und diese tief sitzende Jogginghose macht mich ganz verrückt.

Er schaut mich an als hätte ich ihn nach einem Hotdog gefragt, dreht sich dann jedoch zum Schrank und zieht ein schwarzes Shirt heraus und zieht es sich über den Kopf. Das ist eigentlich nicht viel besser, das Shirt hat einen V Ausschnitt und gewährt einen kleinen Blick auf seine Brust und seine Muskeln sind sogar durch das Shirt zu sehen. Na toll, wieso ist er denn mit so einem Aussehen gesegnet? Das erschwert mir die Sache ich kann mich gar nicht konzentrieren.

"Also, komm zur Sache.", meint er und setzt sich auf den Sessel. Ich klettere zum Fußende des Bettes um seine baldige Reaktion besser sehen zu können und setze mich in den Schneidersitz.

"Na gut. Ähm, also vorhin, als du gefragt hast, warum ich mit Fenja so nah an der Grenze war und Jayden ebenfalls,... da...-"

"Skylla sag es mir bevor ich mich vergesse, rüber zu Jayden renne und ihm den Kopf einschlage.", knurrt er wütend.

"Gott beruhig dich. Und dann wunderst du dich, dass ich es dir verschwiegen habe, oder zumindest die Hälfte verschwiegen habe."

"Weiter.", presst er hervor, seine Hände sind zu Fäusten geballt.

"Ist ja gut, also ich wollte Jayden treffen um etwas mit ihm zu bereden. Dein Vater hat mir am morgen einen Brief überreicht, mit einem Teil der Prophezeiung.  Irgendwas von Fange an mit Nord und West und ich solle einen Schlüssel finden und ein Schloss und die jeweiligen Dinge sollen wohl in den anderen Revieren sen."

"Du warst nicht wirklich mit ihm in seinem Revier?" War ja klar, dass das seine erste Frage ist.

"Nein war ich nicht. Er meinte das sein zu gefährlich. Was habt ihr Typen eigentlich, dass ihr mich andauernd beschützen wollt?"

"Es ist nicht seine Aufgabe sich um deinen Schutz zu kümmern.", der wütende Unterton in seiner Stimme sagt mir, dass ich jetzt wirklich lieber den Mund halte. 

"Ich fasse es nicht, dass du dich hinter meinem Rücken mit Jayden verbünden wolltest."

"Also verbünden wäre jetzt ein bisschen übertrieben.", widerspreche ich.

Er schnaubt nur abfällig bevor er fortfährt: "Doch da Jayden meinte er müsse entscheiden, dass es zu gefährlich für dich sei, hast du dir bereits einen anderen Plan ausgedacht richtig?"

"Hätte Jayden es nicht entschieden, hättest du es oder irgendjemand anderes es entschieden, ich darf ja gar nicht mehr mitreden, wenn es um mich geht.", sage ich leise wie ein bockiges Kind. "Und ja ich haben einen Plan, also bei der nächsten..."

"Nein.", unterbricht er mich mal wieder.

"Aber du weißt doch gar nicht was ich sagen will."

"Egal was du sagst, du hattest recht ich werde es dir nicht erlauben."

"Wie gut, das ich dich nicht um Erlaubnis fragen muss." Ich verschränke die Arme vor der Brust und beobachte ihn, wie er seine Ellenbogen auf seinen Knien abstützt und sein Gesicht in seiner Hände. 

"Ich hab dir gesagt ich bin offen für neue Ideen, solange du offen für meine bist."

Er seufzt, hebt seinen Kopf aus seinen Händen und schaut mich an. "Gut, dann erzähl mal, aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass es bei meiner Antwort bleibt."

Ich ignoriere seinen letzten Satz und fange an, ihm von meinem Plan zu berichten.

"... und dann komm ich wieder hier her und niemand würde etwas bemerken.", beende ich die Vorstellung meines Planes.

"Das klingt ja alles schön und gut, aber was ist, wenn jemand etwas bemerkt? Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist ziemlich hoch. Dein Plan hat zu viele Risiken. Nebenbei bemerkt würdest du gegen tausend Regeln oder so verstoßen."

"Aber wenn..."

"Nein."

"Aber-"

"Nein."

"Dann lass dir einen besseren Plan einfallen.", beklage ich mich und drehe mich von ihm weg.

"Das hab ich schon.", meint er, kommt zu mir ans Bett klettert auf mich und schiebt mich hoch bis zum Kopfkissen. Dann fängt er wieder an meinen Hals zu küssen und vorsichtig in die dünne Haut dort zu beißen.

"Und der wäre?", frage ich und versuche ich von mir runter zu drücken.

"Der wird dir bestimmt gefallen.", murmelt er und nimmt wieder die empfindliche Haut zwischen die Zähne.

"Ich werde dich einfach hier im Zimmer einsperren und dir nicht mehr von der Seite weichen, ich werde jede deiner Bewegungen  vorher absegnen und dafür sorgen das du keine Dummheiten machst.", meint er lachend.

Mein ganzer Körper spannt sich an und ich versuche nun mit aller Kraft ihn von mir weg zu drücken. 

"Ganz ruhig, das war nur ein Scherz. Wenn ich hier die ganze Zeit mit dir in einem Zimmer eingesperrt wäre, würde ich noch vor Sonnenuntergang die Nerven verlieren."

"Haha sehr witzig.", erwidere ich und streiche mir die Haare aus dem Gesicht.

"Nein das letzte war ernst gemeint.", sagt er grinsend.

"Ich meine es ernst, ich muss diese Prophezeiung irgendwie lösen."

"Ich denke mal drüber nach, vielleicht fällt mir was ein ok? Du musst mir aber versprechen, dass du keine Geheimaktionen mehr durchführst und dich nicht mehr mit Jayden triffst."

"Und dann überlegst du dir einen Plan?", frage ich ungläubig.

"Ich denke darüber nach, ob mir etwas einfällt, aber ich werde nichts versprechen." Gut, das war ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für unsere Beziehung, oder so ähnlich.

Ich lege meine Hände in seinen Nacken und drücke ihm einen Kuss auf den Mund. Dann löse ich mich von ihm und springe aus dem Bett. 

"Ich hab eine tolle Idee was wir jetzt machen können. Fenja meinte nämlich zu mir, dass ich einen Kampf mit dir nicht mal annähernd überleben würde. Also gehen wir raus und ändern diese Tatsache.", meine ich voller Tatendrang.

"Hab ich das richtig verstanden, du willst das ich dich trainiere, damit du gegen mich gewinnen kannst? Das wäre wohl schon ganz schön blöd von mir."

"Dann drücke ich es anders aus, du trainierst mich, damit ich mich gegen die bösen Jungs da draußen wehren kann und nicht schutzlos bin."

"Du bist nicht schutzlos, ich werde überhaupt nicht zulassen das du in eine Situation kommst in der du Kämpfen musst." 

"Aber du bist doch auch nicht immer da."

"Dann ändern wir lieber diese Tatsache, meinst du nicht auch?" Er klopft neben sich aufs Bett, doch ich schüttel den Kopf.

"Komm schon. Egal ob ich kämpfen muss oder nicht, es wäre doch besser auf Nummer sicher zu gehen.", versuche ich ihn zu überzeugen. Und anscheinend gibt er sich nun geschlagen denn er sagt: "Gut, wenn du meinst, aber zieh dir eine andere Hose an." Natürlich ziehe ich mir eine andere Hose an, das ist meine Schlafanzughose, wie oft denn noch?

Ich drehe mich um, verlasse das Zimmer, gehe rüber in meins und schlüpfe in eine Jeans. Keys Pulli tausche ich gehen ein lockeres weißes Shirt mit grauen Ärmeln. Dann laufe ich die Treppen herunter und durch die Terrassen Tür. Key steht bereits als großer schwarzer Wolf im Gras. Ich verwandel mich ebenfalls und setzte mich vor ihn.

*Also wie fangen wir-?", wollte ich ihn gerade fragen, als er sich auch schon auf mich stürzt und mich zu Boden drückt. Er beißt sanft in meinen Hals und meint dann: *Tod*

*Das war ungerecht*

*Glaubst du Robb wird gerecht kämpfen?*

*Na schön, du hast ja recht.*

*Achte darauf, dass dein Gegner dir nicht an die Kehle kann.*, weist er mich an.

Tja leichter gesagt als getan, Key als Wolf ist fast noch größer als Key als Mensch und ich habe das Gefühl das ich mit jeder Verwandlung kleiner werde.

*Sorg dafür, dass ich nicht an deine Kehle komme.*, sagt er während er langsam auf mich zu geht.

*Wie denn bitte?*, frage ich während ich langsam vor ihm zurück weiche.

*Du bist doch klein und schnell nutz das aus*

*Das sagt sich leicht, wenn man über einhundertfünfzig Kilo Muskelmasse ist.*

*Beobachte mich und erahne meinen nächsten Zug. Warte ab, werde nicht hektisch und greife ab besten nicht zuerst an, versuche deinen Gegner Müde zu bekommen um eine Chance zu haben.*

*Na vielen Dank auch.*, murre ich, tue aber was er sagt und beobachte ihn. Seine Muskeln spannen sich an und entwider er springt ab oder er läuft los, es wir auf jeden Fall eine Vorwärts Bewegung sein. Naja er wird auch wohl kaum rückwärts wegrennen...

Erneut breche ich zusammen, weil mich eine schwarze Masse zu Boden reißt.

*Sky du bist viel zu langsam*

*Ich war in Gedanken*

Wieder beobachte ich seinen Körper, wie er erst wieder ein paar Schritte auf mich zu macht und dann stehen bleibt, warum bleibt er stehen?

*Warum bleibst du stehen?*

*Überleg, Robb würde es dir auch nicht verraten.* Er nimmt diese Robb Sache ein bisschen zu ernst.

Sein Blick gleitet an mir vorbei nach rechts an die Hauswand. Und gerade als mir bewusst wird, was er vor hat, setzt er sich in Bewegung, spring ab, und will sich ein zweites Mal an der Hauswand abdrücken. Ich springe ebenfalls richtung Hauswand und wir beide pallen in der Luft zusammen, landen auf dem harten Grund und rollen ein paar Meterweiter. Als ich meine Augen, die ich vor Schreck geschlossen hatte wieder öffne, befinde ich mich auf dem schwarzen Wolf.

*Hah*, rufe ich erfreut aus, werde jedoch im nächsten Moment von ihm runter geschubst.

*Was war das denn? Du kannst doch nicht gegen jemanden springen, der doppelt so groß ist wie du und dich töten will. *

*Wieso, hat doch ganz gut geklappt. Bis du mich runter geschubst hast.*

*Das hat so geklappt weil ich das wollte, ich wäre eigentlich so gegen dich gesprungen, dass ich dich aus fast zwei Metern Höhe, die du mir noch entgegen gesprungen bist auf den Boden gerammt hätte, und den Aufprall durch mein Gewicht noch verstärkt. Dann wärst du Brei.*

*Du übertreibst*

Er verdreht die Augen und wendet sich von mir ab.

*Arbeiten wir lieber an deiner Geschwindigkeit, damit du wegrennen kannst wenn es brenzlig wird.*, meint er lachend und läuft in Richtung Wald . Mit großer Mühe kann ich mithalten, aber das war es dann auch schon

Ein Baumstamm liegt auf dem Weg und elegant wie mein Gefährte nun einmal ist, springt er mit einem Satz über den Baum, ich muss erst auf den Stamm rauf springen und von dort aus wieder auf den Boden. Dadurch bin ich etwas zurück gefallen und ich muss alle meine Kraft zusammen suchen, um ihn wieder einzuholen. Ein Schatten an meiner Linken, erweckt meine Aufmerksamkeit, auch Key scheint in bemerkt zu haben.

*Geh auf meine andere Seite.*

*Wieso? Wer ist das?*

Anstatt mir zu antworten, lässt Key sich zurück fallen um dann links neben mir wieder aufzutauchen. Er wird sehr langsam, langsamer, ich mache das Gleiche, bis wir irgendwann in einen gemächlichen Trab fallen. 

*Bleib hinter mir* Er dreht sich um neunzig grad und nähert sich langsam der Spur des Schattens. Da meine Neugier überwiegt bleibe ich nicht hinter ihm, sondern laufe neben ihm und hebe meine Nase in die Luft um eine Spur zu wittern. Wir sind fast an der Grenze zu Jaydens Revier und dann rieche ich noch etwas Fremdes, ein Geruch nach Verwesung und Tod.

Ein böses Knurren von Key in meine Richtung, sorgt dafür, dass ich mich doch etwas zurück fallen lasse, allerdings nur soweit, dass ich auf höhe seiner Flanke laufe. 

*Ihr habt ihn auch gesehen oder?*, ertönt plötzlich Jaydens Stimme in meinem Kopf und ich laufe wieder etwas vor, um zu sehen, wo er sich befindet.

*Ja.*, antwortet Key kalt, bleibt stehen und setzt sich. Jayden taucht nun vor uns beiden auf und beide Jungs schauen auf mich. Ich schaue zu Key und bemerke, dass ich noch weiter gegangen war als er und  seine angespannte Körperhaltung. Ich gehe also wieder ein paar Schritte zurück und setze mich neben ihn.

*Sitz scheinst du ihr ja schon einmal beigebracht zu haben*, meint Jayden.

*Klappe Jayden, du bewegst dich auf ganz dünnem Eis. Noch ein scheiß Kommentar deinerseits und ich vergesse jegliche Regeln, komme rüber in euer Revier und prügel dir die Scheiße aus dem Leib*

*Sky, du scheinst ihm wohl von unserem Gespräch erzählt haben*

Gerade als ich antworten will, ergreift Key das Wort: *Ja hat sie und jetzt reden wir nicht weiter über Sky sondern über den der eben hier lang gerauscht ist.*

*Warum hast du ihn nicht verfolgt?*

*Weil ich ihm Sky vielleicht nicht auf einem Silbertablett servieren möchte?* 

*Du kannst sie bei mir lassen, ich passe schon auf sie auf, so wie neulich als sie ganz allein mit ihrer Freundin durch den Wald gelaufen ist und vor hatte mein Revier zu betreten. Ich finde du schuldest mir was, ich hätte sie auch ins offene Messer laufen lassen können, wir wissen beide das sie zerfleischt worden wäre. Doch Gott sei Dank habe ich gut auf sie aufgepasst. Ach und neulich, habe ich sie auch vor so einem wilden gerettet, du schuldest mir sogar zwei Sachen.*

*Was willst du, ein Orden*

*Verlockend, aber nein danke, mir reicht deine pure Dankbarkeit.*

Während die Jungs weiter diskutieren, stehe ich unbemerkt auf und schleiche der Spur hinterher, irgendeiner muss ja was tun.

*Hals Maul Jayden, sei froh, dass mein Bedarf an Stress für heute schon bedeckt ist*

*Hört sich an als gäbe es ärger im Paradies, macht die Prinzessin dir etwa Probleme?*

*Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mich mit dir über meine Beziehung zu unterhalten* Man die beiden unterhalten ja den ganzen Wald.

*Tja dann unterhalte dich lieber mit ihr über deine Beziehung wenn du sie wieder eingefangen hast.*, höre ich Jayden hinter mir. Mist. Ich bleibe stehen und schaue die einhundert Meter zurück zu der Stelle an der die Jungs sitzen.

*Mal ehrlich, sie haut dir ganz schön oft ab oder? Weiß sie, dass du der Alpha bist?*, fragt Jayden lachend. Man Jayden, das war ein Wunder Punkt und bevor Key die Chance dazu hat, Jayden den Kopf abzureißen, laufe ich wieder zu den beiden.

*Kannst du dich nicht einmal, ein einziges Mal so verhalten, wie ich es von dir, als meiner Gefährtin, erwarte?*

*Nein, nicht wenn ihr es hier nötig habt einen Schwazvergleich zu veranstalten.*, antworte ich und kassiere dafür einen wütenden Blick von Key und einen belustigten von Jayden.


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