Kapitel 19

Toll, jetzt stehe ich hier im Flur und weiß nicht, ob ich ihm nachlaufen sollte oder ihn einfach mal ein wenig Abstand gewähren...
Ich entscheide mich für letzteres, gehe in mein Zimmer und lege mich noch für ein Weilchen hin. Allerdings kann ich nicht einschlafen, ich mache mir sogen um ihn.
Nach drei Stunden hin und her gewälze, schaue ich auf die Uhr auf meinem Nachttisch, mittlerweile ist es neun Uhr. Also stehe ich auf und schlüpfe in eine Jeans und einen dunkel roten Pulli.
Vorsichtig gehe ich dir Treppe herunter und in die Küche, in der Keys Vater sitzt. Ich lasse mich ihm gegenüber auf einen Stuhl fallen und schenke mir ein wenig Kaffee aus der Kanne in eine Tasse.
"Guten Morgen.", murmle ich um ein Gespräch anzufangen.
"Gut scheint der morgen für dich nicht so zu sein. Key ist vorhin wieder gekommen und trainiert seit dem mit Elias. Er sah nicht so aus als wäre er gut gelaunt.", erwidert sein Vater.
"Armer Elias, er bekommt jetzt seinen ganzen Frust ab." , antworte ich und nehme einen großen Schluck Kaffee.
"Er wird lernen seine Gefühle in den Griff zu bekommen.", er denkt kurz über seine Worte nach bevor er nachdenklich hinzufügt:"Hoffe ich jedenfalls."
Ich leere meine Tasse und stelle sie dann in die Spülmaschine.
"Leider habe ich eine Nachricht die seine Laune nicht verbessern wird."
Neurigig schaue ich wieder zu ihm und warte ab, welche Neuigkeiten er hat.
"Es wird ein Treffen geben, ein Treffen von allen Rudern. "
"Aber wieso? Er herrscht doch Krieg. "
"Schon aber jedes Jahr  oder auch mehrmals im Jahr, wenn es sein muss, wird ein Treffen einberufen an dem es friedlich zugeht. Die Alphas diskutieren über die Grenzen ihres Revieres und tauschen sich darüber aus wer eines Regelverstoßes unterliegt. Außerdem werden alle informiert über die Abtrünnigen, die eines rudels verbannt worden sind."
"Aber dann ist dieses Treffen doch nichts Schlechtes, oder?"
"Na ja, kommt drauf an wie es läuft. Du bist jetzt die Mate des baldigen Alphers, du bist eine Veränderung die den anderen Rudeln preisgegeben werden muss. Nicht alle werden damit einverstanden sein."
"Warum, es wirkt sich doch aber nicht auf die anderen Rudels aus, ob ich zu Keylan gehöre oder nicht."
"Eben doch, nicht nur weil du in der Prophezeiung erwähnt worden bist, sondern auch weil-"
"Warte,die wissen doch nicht das ich das bin von der in der Prophezeiung gesprochen wird."
"Wahrscheinlich nicht, aber ein Rudel, das zu zweit geführt wird, ist wesentlich stärker."
"Weshalb?"
"Zwei Anführer,zwei Sichtweisen und auch zwei mal so stark."
Ok, daraus werde ich jetzt nicht besonders schlau.
"Wann findet dieses Treffen statt?"
"Heute abend."
"Oh."
"Genau, oh trifft es wohl ganz gut, am besten wäre es wenn du jetzt mit Keylan redest und er dich auf heute Abend vorbereiten kann."

Durch das Wohnzimmer gehe ich in den Garten, in dem ich weiter hinten Elias und Key entdecke. Sie prügeln sich, so sieht also Training aus? Und satt in Wolfs Gestalt schlagen sie als Menschen aufeinander ein. Als ich nur noch wenige Meter von den Zwei entfernt bin, hören sie auf . Key steht mit dem Rücken zu mir und meint ohne sich umzudrehen:"Nein."
Elias spuckt Blut aus und schaut dann mitleidig zu mir herüber.
"Du hast gelauscht.", stelle ich fest.
"Immer, bevor er mir eine verpasst hat.", stellt Elias mit gespielt schmerzverzerrter Mine fest.
Key dreht sich zu mir um. "Wird das hier jetzt eine lange Diskussion? Ich würde gerne weiter trainieren. Und ich bleibe sowieso bei meiner Meinung."
"Ich bräuchte aber mal eine Pause.", meint Elias, lächelt mir noch einmal aufmunternd zu und verschwindet dann in Richtung Haus.
Key verdreht die Augen und geht dann an mir vorbei ebenfalls ins Haus. "Spar dir die Mühe.", sagt er noch im vorbei gehen.
Ich drehe mich um und laufe ihm hinterher. Die Treppe hoch in sein Zimmer,er verschwindet bereit im Badezimmer und ich höre noch wie er die Tür abschließt und kurz darauf die Dusche angeht. Also setzte ich mich auf sein Bett und warte. So schnell sind wir nicht durch.
Nach gar nicht allzulanger zeit, kommt er in frischer Boxer und eingehüllt in einen Geruch aus Deo, Shampoo und duschgel wieder heraus. Kurz mustert er mich bevor er zu seinem Schrank geht und sich eine graue jogginghose herausholt. Er schlüpft hinein und dreht sich dann wieder zu mir. Seine Haare sind nass und hängen ihm in die Stirn. Sein muskulöser, gebräunter Oberkörper ist von Wassertropfen bedeckt und mein ganzer Körper verzerrt sich danach sie weg zu küssen. Nur mit größer Mühe schaffe ich es mich zurück zu halten.
"Also gehen wir da heute Abend nicht hin?",frage ich, mein Blick gleitet zu seinem Hosenbund aus dem seine V Linie hervor lugt, die perfekt ausgeprägt ist.
"Ich gehe, du nicht."
Er hebt ein T-Shirt auf und wirft es achtlos auf seinen sessel.
"Das hatten wir doch schon, du bestimmst nicht über mein Leben. Wie gesagt ich treffe die Entscheidungen die mich betreffen."
Er steht genervt, wendet sich wieder ab und fängt an sein Zimmer aufzuräumen.
"Eben nicht, diese Entscheidung betrifft mich ebenso. Ich bin derjenige der dich dann heute abend wieder aus irgendeinem Schlamassel ziehen muss in den du dich geritten hast. Und darauf habe ich heute echt kein Bock."
"Du musst mich nirgendwo rausziehen. Ich glaube das schaffe ich alleine so wie die letzten 16 Jahre auch."
"Die letzten 16 Jahre in denen du nichts mit Wölfen zu tun hattest vielleicht, aber jetzt nicht mehr."
"Ich bitte dich nicht darum mir zu helfen aus jeder Situation hätte ich mich auch selbst retten können, aber du gibst mir ja keine Chance! Und guck mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!", ich bin ziemlich laut geworden bei den letzten Worten und auch ziemlich wütend. Er lässt die Socken die er in der Hand hatte wieder fallen und dreht sich mit angespannter Mine zu mir um.
"Genau, weil ich es nicht sehen kann wie du in Gefahr schwebst in die du dich immer wieder rein reitest!", er hat genauso die Stimme erhoben, ich schlucke, mein innerer wolf möchte sich ergeben, doch mein menschlicher Körper sagt mir genau das Gegenteil.
Er setzt sich auf seinen Sessel und rauft sich durch die Haare.
"Mach es mir doch bitte nicht so schwer."
"Ich will da heute Abend hin.", sage ich nun leiser.
"Ich weiß.", knurrt er.
"Du wirst mich nicht aufhalten können."
Er steht auf, kniet sich vor mich und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Wenn du dich auch nur einen Meter von meiner Seite entfernst, dann werden wir beide ein Problem haben.", sagt er ergeben. Auf meinem Gesicht breitet sich ein lächeln aus , seins sieht einfach nur gequält aus. Ich drücke meine Lippen auf seine, er erwidert den Kuss, schiebt mich weiter aufs Bett und krabbelt über mich. Seine Lippen wandern zu meinem Hals und er bedeckt ihn mit kleinen Küssen, bis er schließlich an einer Stelle angekommen ist, welche empfindlich reagiert. Ich stöhne leise und er lächelt gegen meinen Hals und fangt schließlich an, an der Stelle zu sagen. Ich versuche ihn weg zu drücken. "Nein, Keylan keinen Knutschfleck.", nuschele ich gegen seine Schulter, doch das interessiert ihn nicht, er saugt weiter. Diesmal bringe ich mehr Kraft auf und drücke gegen seine Schultern, doch er bewegt sich kein Stück. "Komm schon so ein  Knutschfleck ist doch scheiße.", nuschele ich genervt. Ich kralle mich in seinen Rücken und gebe es schließlich auf. Meine Chance ist gleich null, körperlich bin ich ihm unterlegen. Sein rücken drückt sich gegen meine Nägel.
An meinem Hals sind jetzt nicht nur seine Lippen, sondern auch seine Zähne erst streichen Sie nur ganz vorsichtig über meine Haut, er wartet bis ich mich entspanne, was definitiv ein Fehler war, denn sobald ich ruhiger wurde und meine Augen schließe, drücken sich seine spitzen Zähne in meinen Hals. Zuerst ist es ein stechender Schmerz, welcher ein scharfes einatmen meinerseits verursacht, doch sobald der Schmerz etwas abebbt ist es ein wohliges, beruhigendes Gefühl welches meinen Körper übernimmt. Mein Atem wird schneller und ich drücke meinen Körper gegen seinen. Langsam löst er seine Zähne von meinem Hals, drückt noch einen leichten Kuss auf die Stelle und lächelt dann zufrieden.
Ich fasse mir dort an die Haut und halte mir danach meine Hand vor Augen. Blut klebt an meinen Fingerspitzen.
"Was war das?", frage ich außer Atem.
"Das nennen wir bei uns Markierung, damit jeder sieht das du mir gehörst." Er beugt immernoch über mir, dreht meinen Kopf etwas zur Seite um sein Werk betrachten zu können und nickt dann zufrieden.
Das hätte er ja nicht vorher mit mir absprechen können... Ich lege meine Hände um sein Gesicht und ziehe ihn zu mir runter, bis unsere Lippen sich berühren. Er lässt zu, dass ich unsere Position tausche, sodass er unter mir liegt. Er rutscht an die Wand heran, um sich an ihr anzulehnen und winkelt seine Beine an damit ich mich gegen diese lehnen kann. Er verschränkt unsere Hände ineinander und führt sie zu seinem Mund. Dann bedeckt er meinen Handrücken mit leichten küssen.
"Versprich mir was."
"Hm?" Ich schaue abwarten in seine Augen und genieße seine Nähe zu mir.
"Überlass mir nachher das reden."
"Verbietest du mir grade meinen Mund.", frage ich grinsend und mit hoch gezogenen Augenbrauen.
"Für heute abend schon. Solange du die ganze Zeit bei mir bleibst und versuchst nicht in einen Streit zu geraten. Gehen wir nachher hin. Aber das sind meine Bedingungen."
"Damit muss ich dann wohl leben.", erwidert ich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.

Fenja und ich stehen jetzt gefühlt seit einer Ewigkeit vor dem Spiegel.
"Das kann ja wohl nicht dein ernst sein, das ist viel zu übertrieben...",sage ich und versuche die Rüschen an meinem Kleid platt zu drücken.
"Vertrau mir auf so einem Treffen muss man sich schick machen."
"Ok, aber ich sehe aus wie ein Bonbon in diesem Kleid."
"Hey, sag nichts gegen mein Kleid.", beschwert sie sich.
"Wie wäre es mit dem schwarzen?", frage ich und deute auf ein Kleid, welches im Schrank meines Zimmers hängt. Sie zieht es heraus und mustert es.
"Ja mit der richtigen Frisur könnte das gehen. Hier schlüpfe mal rein."
Schnell entferne ich das hellblaue etwas an meinem Körper und ziehe mir das schwarze über. Es liegt hauteng an meinem Körper, der Stoff an den Armen besteht aus schwarzer Spitze und es ist Rückenfrei.
"Wow, schlichte Eleganz, aber es steht dir echt super."
Ich schaue in den Spiegel und muss zugeben, dass sie recht hat. Zum Glück habe ich gestern als ich mit Fenja Zuhause war, den kompletten Inhalt meines Schrankes mitgenommen sonst wäre ich jetzt wohl aufgeschmissen...
Seit dem ich ein Wolf bin hat sich mein Körper verändert, er ist definierter und kurviger geworden. Der eng anliegende Stoff betont meine Figur perfekt und das schwarz lässt meine blonden Haare noch heller wirken.
"Key wird sich vielleicht etwas über die Länge beschweren, aber so ein Kleid muss kurz sein.", meint Fenja grinsend. Es bedeckt höchstens die Hälfte meines Oberschenkels, das ist wohl der Grund warum ich es noch nie anhatte ...
Fenja selbst trägt ein hell rosanes, welches vorne kurz und hinten lang ist. Genau unter ihrer Brust ist ein goldener Streifen der sich einmal um ihren Körper legt wie ein Ring.
"Du siehst auch echt bezaubernd aus.", sage ich und betrachte sie nocheinmal.

Nachdem wir unsere Haare gelockt haben und uns fertig geschminkt haben reicht mir Fenja schwarze Pumps.
"Darin brech ich mir doch die Knochen. "
"Ach quatsch. Daran gewöhnt du dich.", verspricht sie.
Also nehme ich sie entgegen und schlüpfe herein.
Mein Spiegelbild sieht echt klasse aus,die Schuhe sind zugegebener Maßen das i Tüpfelchen und machen das outfit komplett.

Als Fenja und ich schließlich fertig sind und aus der Tür treten, warte bereits Keylan, Elias und noch zwei w weitere Jungen am Treppenabsatz.
"Du siehst wunderschön aus.", flüstert Key mir ins Ohr als wir unten angekommen sind. Ich hätte eigentlich mit einem Kommentar über die Länge, oder eben nicht Länge des Kleides gerechnet aber das Kompliment nehme ich auch an.
Ihn selbst kann aber niemand toppen. Er trägt eine dunkle Jeans ein weißes Hemd, bei dem er die oberen knöpfe offen gelassen hat, sodass man einen kleinen Blick auf seinen Oberkörper erhaschen kann und darüber ein offenes schwarzes Jackett. Die anderen Jungs tragen noch Krawatte und haben das Jackett geschlossen. Fenja hat sich zu Elias gesellt. Die beiden gehen vor uns her zum Auto, die anderen Jungs hinter uns.
Key bemerkt meinen fragenden Blick offenbar, denn er erklärt: "Das sind heute deine Bodyguards, denn ich bezweifle leider, dass du tatsächlich das tust was ich sage..."
Ich verdrehen nur die Augen.

Nach kurzer Fahrt kommen wir an einem riesigen Haus an. Es riecht überall ungewohnt und Fremd. Keylan ist sehr angespannt als wir vor der Haustür stehen und klopfen.
Wir sind offenbar die letzten aus unserem Rudel, denn ich rieche unsere Leute.
"Und nicht vergessen, ich rede.", weist Keylan mich nocheinmal an.
"Ja ja. Ich bin ganz brav wie ein schoß Hündchen."
Elias lacht hinter mir, wofür er nur einen warnenden Blick von Keylan kassiert.
"Entspann dich Key sie macht das schon und zur Not sind wir ja auch noch da.", redet er auf Key ein, der nocheinmal durch atmet und dann klopft.
Er streicht mir noch schnell meine Haare hinters Ohr. Ach ja,genau er möchte das jeder den Biss an meinem Hals sieht.
Sobald er nicht hinsieht lege ich sie wieder über meinen Hals, Knutschfleck sind schon schlimm genug, aber das?
"Hallo Keylan, wie schön dich wiederzusehen. Oh und du hast eine Begleitung mitgebracht. Wir hatten bereits das Vergnügen nicht wahr." Der junge der sie Tür geöffnet hat, grinst, und drückt mir einen Handkuss auf meinen Handrücken. Diesen Geruch kenne ich.
Key spannt sich weiter an bevor er sagt: "Hallo Jayden."
Der Wolf aus dem Wald.
"Kommt herein.", meint Jayden und tritt beiseite. Keylan nimmt meine Hand und wir betreten zusammen das Haus. Hinter uns noch Fenja und Elias und die beiden Bodyguards.
Jayden führt uns in ein großes Zimmer in dem bereits mehrere Personen an einer riesigen Tafel sitzen. Key drückt mich auf einen Stuhl und setzt sich rechts neben mich. Fenja setzt sich links von mir. Elias neben Keylan und der eine Bodyguard neben Fenja, der andere neben Elias und somit haben wir schonmal sechs Plätze eingenommen. Keys Vater sitzt zwischen zwei anderen unseres rudels am Tafel Ende. Mir gegenüber eine Frau mittleren Alters. Ihre Augen sind dunkel und emotionslos, ihre dunklen Haare zu einem eleganten Zopf hochgesteckt und ihre Mine distanziert.
Es herrscht eine hohe Lautstärke am Tisch so viele Wölfe sind hier und besprechen schon ihre ersten Themen.
"Da wir ja jetzt alle anwesend sind, heiße ich euch alle willkommen im Haus des westlichen Rudels. Ich freue mich heute Abend der Gastgeber zu sein und vertraue darauf das niemand unsere regeln missachtet. Heute ist ein Tag des Friedens.", meint ein hell blonder Mann zirka im gleichen alter wie Keys Vater. Er erhebt sein Glas und alle anderen tun es ihm gleich, auch Key und ich.
"Auf den Frieden.", sagt er.
Alle wiederholen es im Chor: "Auf den Frieden."
Ich nehme einen kleinen Schluck und stelle fest das egal was in diesem Glas ist, sehr lecker ist.
"Das ist Jadens Vater Jaromier, der Alpha dieses Rudels.", flüstert Key mir zu.
"Gut, fangen wir mit dem ersten Punkt an, das Nordrudel.", Jaromier setzt sich auf seinen Stuhl und die Frau mir gegenüber erhebt sich.
"Ich habe zwei Punkte die ich an diesem Abend besprechen möchte. Erstens berichteten mir meine Späher über einen Abtrünnigen, der sich an unserer Grenze herum trieb. Wir verfolgten ihn bis zur südlichen Grenze, wo er uns verloren ging."
"Ein Mann?", fragt Keylan. Und ich weiß an wen er grade denkt.
"Definitiv. Mich wundert es das ihr in noch nicht habt."
"Ich hatte seine Fährte bereits mehrmals aufgenommen, doch er weiß wie er sich verbirgt. Leider weiß ich aber nicht was er von und möchte, ein durchreisender scheint er nicht zu sein.", erwidert Keylan.
"Nun gut, wir werden Bescheid geben wenn wir ihn haben.", ergreift Keylans Vater das Wort.
"Davon bin ich überzeugt. Mein zweites Anliegen betrifft meinen Sohn, welcher demnächst meinen Platz einnehmen wird." Ein Mann Mitte zwanzig erhebt sich und nickt freundlich in die Runde.
"Wird auch langsam zeit das die eiskönigen das Zepter abgibt.", flüstert Fenja leise.
"Es wird mir eine Ehre sein, mein Rudel aufrichtig und treu zu führen.", spricht der Sohn. Er sieht allerdings nicht so aus als könne er ein Rudel führen, er ist groß und schlacksig. Seine braunen Haare sind strähnig und fallen ihm auf die große schwarze Brille. Trotzdem kommt er freundlich rüber.
Allgemein finde ich geht es hier ziemlich gesittet zu. Ich weiß gar nicht was Key für ein Problem hatte mich mitzunehmen.
"Gut, dann das Ostrudel.", ruft Jaromier auf. Eine junge Frau erhebt sich und streicht sich ihr weißes Kleid glatt. Ihre braunen locken stehen ihr zu Berge und ihre roten Lippen zittern ein wenig.
"Wie die meisten vielleicht wissen ist mein Vater vor kurzem verstorben, weshalb ich die Führung des Rudels übernommen habe. Ich entschied mich außerdem dafür drei Ausgestoßene aus einem Kanadischen Rudel aufzunehmen und beantrage deshalb auch eine grenzerweiterung."
Keylan lacht ironisch und sagt: "Nur weil du Verräter aufnimmst müssen wir unser Gebiet verkleinern?"
Jaden meldet sich ebenfalls zu Wort: "Das wäre ja noch schöner wenn eine Grenzerweiterung so einfach sein würde. Melissa du hättest die Führung lieber abgeben sollen wenn du schon an der ersten Versammlung eine grenzerweiterung verlangst und Abtrünnigen aufnimmst. Dein Vater wäre enttäuscht.", sein Tonfall ist angewidert.
"Ich bezweifle das ihr zwei in euch so äußern solltet.", erwidert Melissa aufgebracht, ihre blasse Haut passt sich derweil der Farbe ihres lippenstiftes an.
"Ich sehe das allerdings ähnlich und erkenne keinen Grund für eine Grenzerweiterung.", stimmt auch Jaromier zu.
"Sind alle damit einverstanden?", fragt die Eiskönigen.
"Nein!", protestiert Melissa. Alle anderen allerdings nicken.
"Also, Antrag abgelehnt. Dann das Südrudel."
Keys Vater erhebt sich und fängt an zu sprechen. "Als ersten Punkt möchte ich um eure Unterstützung bitten, jeder der den Abtrünnigen sieht oder seine Fährte hat möge uns bitte Bescheid sagen. Außerdem hat mein Sohn seine Gefährtin gefunden, Skylla."
Alle Blicke richten sich auf mich und ich lächelt einfach nur steif in die Runde.
"Woher ist sie?", fragt Melissa.
"Sie wurde adoptiert und wusste erst nichts von ihrem Wolfswesen, deshalb gehörte sie auch keinem Rudel an. Zufälligerweise liefen wir uns über den Weg.", erklärt Keylan bevor ich etwas sagen kann.
"Sie gehörte dem Rudel an dem ihre Eltern angehören.", erwidert Melissa.
"Nur wissen wir nicht wer ihre Eltern sind.", erwidert Keys Vater ruhig.
Die Eiskönigen mir gegenüber mustert mich ausführlich.
"Gut, mein nächster Punkt wäre, das ich demnächst für eine gewisse Zeit ins Ausland gehe um meinen Bruder zu besuchen,solange führen mein Sohn und seine Gefährtin das Rudel."
Er geht ins Ausland? Das war mir neu...
"Gut wenn es keine weiteren Punkte geht es weiter mit dem Westrudel."
Ein ziemlich alter Mann steht auf und spricht: "Ich habe mich entschieden, wer nach meinem Tod mein Nachfolger sein wird.", seine Stimme klingt rau und zittrig.
"Der überlebt uns doch sowieso alle.", höre ich Elias murmeln.
"Mein Beta Marcel wird der nächste Alpha." Der Mann neben ihm erhebt sich und nickt mit grimmigen Mine in die Runde bevor er sich wieder fallen lässt.
"Gut,es freut mich, dass es so wenig besprechungsbedarf gab. Jetzt können wir den Abend beginnen.", sagt Jaromier. Sofort beginnen die Gespräche.
"Beginnen, ich dachte jetzt ist es vorbei.", frage ich an Fenja gewandt.
"Ne, jetzt können wir uns noch mit den anderen Rudeln unterhalten und jetzt wird gefeiert, bevor morgen wieder der Stress losgeht.", erklärt sie mir.
Ich nicke und wende mich dann an Key. "Der Abend verlief doch gut, warum hast du so einen Stress gemacht?"
"Der Abend ist ja noch nicht vorbei.", meint er, steht auf, nimmt meine Hand und zieht mich hoch.
Er geht mit mir in den Flur und die Treppe runter in einen anderen Flur. Abseits der anderen. Dort drückt er mich plötzlich gegen die Wand und legt seine Hand an meine Hüfte.
"Ich wäre mit dir jetzt viel lieber Zuhause, wo wir bestimmt mehr Spaß haben könnten." Er küsst mich verlangend und presst mich mit seinem Körper fester gegen die Wand.
"Wie ich sehe scheint ihr euch wieder versöhnt zu haben."ertönt eine Stimme hinter uns. Ohne den Blick von mir abzuwenden, erwidert Key: "Verschwinde Jayden."
"Das ist mein Haus.", meint Jayden lachend.
"Dann gehen wir ebend."
"Ach quatsch ich will doch nur deine Gefährtin fragen, wie ihr ihre erste Versammlung gefallen hat."
"Super.", sagt Key ohne mir auch nur die Chance zu lassen zu antworten.
"Vielleicht lässt du sie selber antworten."
"Vielleicht möchte sie aber nicht selber antworten."
"Vielleicht möchte sie aber schon.", mische nun auch ich mich ein.
"Nein das willst du nicht.", sagt er mit Nachdruck.
"Key, du bist ganz schön respektlos zu deiner Gefährtin.", grinsend schaut Jayden zu mir und in diesem Punkt muss ich ihm wirklich recht geben.
"Damit komme ich aber denke ich allein klar.", sage ich zu Jayden.
Jayden hebt ergeben die Hände. "Das glaube ich dir sogar. Na dann bis später.", mit diesen Worten zieht Jaden ab.
"Wo ist denn hier die Toilette?", frage ich Key.
"Den Flur runter und dann die rechte Tür. Ich warte hier."

Ich öffne die Tür die wieder auf den Flur führt und trete heraus. Keylan ist allerdings nicht mehr hier. Na toll und er sagt zu mir ich solle ihm nicht von der Seite weichen.
Ich gehe den Flur entlang, bis ich in den eingangs Bereich komme. Der alte Mann, der uns laut Elias alle überleben wird kommt mit einem Stock die Treppe herunter. Auf den letzten Stufen fällt ihm der Stock herunter, genau vor meine Füße. Ich hebe ihn auf und reiche ihn ihm.
"Danke Kindchen. Weißt du was? Du erinnerst mich an deine Mutter. Diese schönen Augen, deine Art zu lächeln und dich zu bewegen. Du bist sehr hilfsbereit obwohl ich nicht zu deinem Rudel gehöre, deine Mutter war auch immer so."
"Sie kannten meine Mutter?", frage ich entgeistert.
"Ja und ich weiß auch über die Prophezeiung Bescheid. Aber keine Angst, ich werde nichts Verraten. Das versprach ich ihr damals." Er streicht mir liebevoll über die Wange und möchte dann an mir vorbei gehen, doch ich halte ihn auf. "Warten Sie, woher kannten sie sie?"
"Von deinem Vater. ", sagt er und geht ins Wohnzimmer. Na toll daraus bin ich ja mal schlau geworden...
Ich folge dem alten ins Wohnzimmer und halte Ausschau nach Keylan, doch ich kann ihn nirgends entdecken. Dafür kommt Elias auf mich zu.
"Hast du Key gesehen?", frage ich ihn, doch statt mir zu antworten, schnappt er sich meinen Arm und zieht mich aus dem Raum.
Hektisch schaut er sich um.
"Was ist denn?" Verwirrt schaue ich mich ebenfalls um, kann aber nichts ungewöhnliches entdecken...
"Rob war hier."
"Was hier im Haus?", entgeistert schaue ich ihn an.
"Nein, draußen."
"Wo ist Key jetzt?"
"Komm ich soll dich nach hause bringen."
"Sag mir nicht er ist ihm hinter her." Obwohl Elias nicht antwortet, sagt sein Blick alles. Ich reiße mich von ihm los und renne zur Tür. Elias hinter mir.
"Warte Sky, du bringst dich nur in Gefahr." Und leiser murmelt er: "Und mich wenn du mir entwischt. Key weiß was er tut und kann sich verteidigen." Ich ignoriere seine Worte und renne raus. Draußen verwandel ich mich in einen Wolf und halte die Nase in die Luft, ich erkenne seinen Geruch sofort und nehme die Verfolgung auf.
*tut mir leid Sky aber wer nicht hört muss fühlen* plötzlich rammt mich Elias ebenfalls in Wolfs Gestalt und schnappt nach meinem Nacken. Er drückt mich zu Boden und will mich zur Unterwerfung zwingen. Ein Jaueln entweicht meiner Kehle. Sofort lockert Elias seinen Biss und ich nutze die Gelegenheit mich loszureißen. So schnell ich kann laufe ich der Fährte nach, mich immer wieder nach links und rechts umschauend. Grade als ich nach rechts schaue Knalle ich gegen etwas großes, was sich auf mich schmeißt. Der warme dunkle Körper und der Geruch verrät mir sofort,dass es Keylan ist.
*oh gott geht's dir gut?* ich richte mich wieder auf und drücke meinen Kopf gegen seinen Hals.
*was machst du hier?*, fragt er unzufrieden. Gut wenn er schlecht gelaunt ist, ist er nicht verletzt.
Ich verwandel mich zurück in einen Menschen, er ebenfalls. Sofort springe ich ihm um den Hals und ziehe ihn an mich.
"Was machst du hier?", wiederholt er seine Frage. Ich drücke mich fester an ihn und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter.
"Ich sollte mich doch keinen Meter von dir trennen.", sage ich sarkastisch ohne meinen Kopf zu heben. Er legt seine Arme um meine Hüfte und hält mich fest.
"Mach das nie wieder.", befehle ich. "Lauf nicht einfach weg."
"Ich musste ihm folgen.", stellt er klar.
"Warum?"
"Weil ich ihn Tod sehen will.", meint er steif. "Kommt, wir gehen jetzt nach hause."
Ich nicke, lasse ihn aber immer noch nicht los.
"So wird das glaube ich nichts.", stellt er lachend fest. "Nicht das ich was dagegen hätte aber es wäre mir lieber wenn wir das auf später verschieben wenn wir ein bisschen mehr Privatsphäre haben.", flüstert er in mein Ohr. Langsam löse ich mich von ihm und schaue mich um Elias und die zwei Bodyguards stehen etwas abseits.

So, nach einer wirklich laaaaangen Zeit, melde ich mich auch mal wieder 🙈
Aber dafür habe ich versucht das Kapi extra lang zu schreiben.
Meinungen einfach in die Kommis😊

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top