Kapitel 14

"Wo warst du eben?", frage ich Key, nachdem die anderen Wölfe verschwunden sind und ich mich wieder zurück verwandelt habe.

"Bei dir Zuhause.", antwortet er knapp. 

"Was? Was machst du bei mir Zuhause?", verblüfft schaue ich in an, doch sein Blick geht an mir vorbei, träumerisch.

"Ich habe geschaut ob Rob nach mal da war." Muss man ihm denn alles aus der Nase ziehen?

"Und?", drängle ich.

"Was und?", nun wendet er sein Blick wieder zu mir.

"War Rob noch mal da?" Ich verdrehe die Augen.

"Ja. Ich glaube nicht das er locker lassen wird." 

Schritte nähern sich uns und der vertraute Geruch von Elias steigt in meine Nase. Ich drehe mich herum und entdecke ihn.

"Man du wirst ja immer besser.", sagt er lachend. "Kann ich mal kurz mit Key reden?" 

"Klar.", sage ich und marschiere ins Haus. Ich gehe in das Zimmer in dem ich die Vorletzte Nacht verbracht habe und setze mich aufs Bett. Das Fenster steht offen und ich höre Key und Elias leise sprechen. Zwar verstehe ich nicht jedes Wort, aber Skylla habe ich verstanden. Die beiden reden über mich? Ich bin ja eigentlich nicht der Typ, der gerne lauscht, aber ich mache jetzt mal eine Ausnahme. Schnell schalte ich mein Werwolf Gehör ein und konzentriere mich auf die Stimmen der beiden Jungs. Ich stelle mich ans Fenster um die beiden zu sehen, sie stehen genau darunter. Praktisch.

"Sie gehört zum Rudel, du wirst die Machtkämpfe nicht verhindern können.", sagt Elias.

"Ich weiß.", stimmt Keylan zu. "Aber das Rudel ist grade einfach zu aufgebracht und sie zu stur um nachzugeben, die Gefahr ist groß, das sie bei einem Machtkampf stirbt." 

"Dann sag ihr das und sag ihr gegen wen sie gewinnen kann und gegen wen nicht."

"Ja... aber...", weiter spricht er nicht. 

"Du und sie?", fragt Elias. "Wusste ich es doch.", er lacht leise und zufrieden. "Na dann ist doch alles geklärt, sie wird keine Kämpfe führen müssen."

"Das glaubst du ja wohl selber nicht, sie wird dadurch nur in alles hinein gezogen."

"Sie ist doch schon lange drin...", gibt Elias zu bedenken. Wo bin ich drin? Und was ist mit Key und mir?

"Wann ist es passiert?"

"Bei mir schon auf dieser Party, bei ihr gestern, deshalb hat sie sich verwandelt.", gibt Key leise zu. 

"Und was hast du jetzt vor, eine Prägung lässt sich nicht rückgängig machen, das weißt du." Keys Gestalt verwandelt sich in einen Wolf und er läuft auf den Wald zu. Ich renne den Flur entlang, die Treppe nach unten, schnell rufe ich mir die Einzelheiten meines Wolfes ist Gedächnis und verwandel mich noch während ich laufe in den hell braunen Wolf.  Die Verwandlung schmerzte nur beim ersten Mal, beim zweiten Mal hat es noch ein wenig gezwickt, doch jetzt ist sie eher eine Art Erlösung.

Wütend renne ich über den Rasen vor dem Haus, an Elias vorbei, der zur Seite springt um nicht von mir mitgerissen zu werden. Immer schneller, laufe ich in Richtung Wald. Key ist zu meinem Glück in einen gemächlichen Trab gefallen, sodass ich ihn schnell einholen kann. Er scheint mich wohl gerochen oder gehört zu haben, denn er bleibt stehen und dreht sich zu mir um.

*Was machst du hier* Sein Tonfall ist grimmig, doch ich antworte ihm gar nicht erst, ich bleibe auch nicht stehen, sondern werfe ihn einfach zu Boden. Knurrend stehe ich auf ihm und schaue auf ihn herab. Allerdings nicht lange, da er mich mit einem Ruck von sich runter schubst und sich aufrichtet. 

*Verwandel dich zurück*

Nein.

Knurrend kommt er auf mich zu, doch ich weiß das er mir nichts tun wird, also bleibe ich grade stehen und lasse es über mich ergehen. Nur wenige Zentimeter vor mir höre ich wieder seine Stimme in meinem Kopf: *Ich sage es nicht noch einmal*

Du sagst mir ja sowieso nicht so viel 

*Wie meinst du das?*

Anstatt zu antwortet versuche ich ihn einfach nur böse anzuschauen.

*Du hast wieder gelauscht? Können wir das bitte als Menschen klären?*

Wiederwillig verwandel ich mich zurück, er ebenfalls. Wir sitzen und jetzt als Menschen gegenüber und schauen uns in die Augen. Er hat wirklich wunderschöne Augen.

"Du musst aufhören dauernd zu lauschen.", sagt er verärgert.

"Und du solltest aufhören über mich zu sprechen, und es mir nicht zu sagen."

"Du hast doch eh nicht verstanden worum es in dem Gespräch ging."

"Und da bist du dir so sicher?" Nun schaut er wirklich leicht verunsichert zu den Bäumen. 

"Relativ."

"Ich hab vorhin mit Fenya geredet, sie hat mir einiges über die Wölfe und ihre Traditionen erzählt und nebenbei auch von Prägungen.", erkläre ich gereizt. 

"Was hat sie dir über die Prägung erzählt?"

"Das es sowas ist wie Liebe, nur stärker."

Er lacht, ein trockenes Lachend. "Stärker, ja genau, du würdest für diese Person alles machen, alles tun, alles aufgeben, man ist mit dieser Person verbunden, man würde seine eigene Familie töten um diese Person glücklich zu sehen."

"Du hättest es mir nicht gesagt oder?"

"Nein.", gesteht er ehrlich. 

"Dann macht man ja doch nicht alles."

"Doch. Ich habe es verschwiegen, um dich aus der ganzen Sache rauszuhalten... um dich vor Rob und den anderen zu beschützen." Den anderen? 

"Du kannst aber nicht darüber entscheiden ob ich aus der Sache rausgehalten werde, das ist meine Entscheidung."

"Du bist aber nicht fähig so eine Entscheidung zu treffen."

"Gehts noch? Ich bin sehr wohl fähig Entscheidungen zu treffen."

"Du kennst nicht das Leben, hier, vielleicht solltest du zurück zu deinen Adoptiveltern."

"Weil es da sicherer ist?", mittlerweile schreie ich schon fast.

"Ich weiß doch auch nicht was ich machen soll."

"Mich mit über mein Leben entscheiden lassen."

"Na schön? Und was schlägst du vor?"

"Das ich bleibe.", nun habe ich mich etwas beruhig und spreche wieder leiser. Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Und dann?", fragt er leise. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ich bin zwar noch sauer auf ihn, aber gleichzeitig sehne ich mich danach ihn zu berühren, seine Lippen auf meinen zu spüren. Er beugt sich ein Stück vor und tatsächlich berühren seine Lippen die meine. Erst nur ganz Leicht und zart, dann immer verlangender. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und lasse sie an seiner Brust herab gleiten.   Und verschränke meine Arme in seinem Nacken. Er greift mit einer Hand um meinen Rücken, mit der anderen stützt er sich am Boden ab während er mich herunter drückt.

"Wir sollten vielleicht nach Hause gehen.", stellt er nach einiger Zeit wilden herum Geknutsche fest. Ich nicke und wir verwandel uns zurück in Wölfe. Ich drücke mich gegen seine Seite und spüre die Wärme, die sein Köper ausstrahlt. Zusammen laufen wir zurück zu dem riesigem Haus, in dem das ganze Rudel wohnt.

Hey Leutee :D Das Kapitel ist zwar nicht so lang geworden, aber dafür kommt es schon früher raus :D Zwischen Keylan und Sky wird im nächsten Kapitel  heiß her gehen XDD Und habt ihr schon eine Idee, wo Keylans Eltern sind? Wenn ja dann schreibt es einfach in die Kommis, oder schreibt mir, wie ihr die Geschichte findet. :D

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