Verdammt ich liebe dich
Nervös trete ich von einem Fuß auf den anderen. Als ich mir heute Morgen vorgenommen habe, es endlich zu tun, schien das Ganze einfacher. Doch das war es ganz und gar nicht und so hatte ich schon den kompletten Tag das Gefühl, auf heißen Kohlen zu sitzen.
Immer wieder wanderte mein Blick zu dem Schwarzhaarigen. So, wie jetzt gerade. Gemeinsam sitzen wir alle am Esstisch. Die anderen reden über irgendwelche Dinge, aber ich habe nur Augen für ihn. Wie immer trägt Keith ein schwarzes Shirt, seine rot-weiße Jacke und eine enge Hose. Genau in diesem Moment lehnt der Grauäugige sich etwas nach vorne und ich kann nicht widerstehen, mir einmal über die Lippen zu lecken. Verdammt, hat er einen geilen Arsch.
Ich zwinge mich dazu meinen Blick wieder von seinem Hintern zu lösen und wandere mit meinem Blick etwas höher. Das Shirt des Schwarzhaarigen ist ein Stück verrutscht, gibt freie Sicht auf den Anfang seiner V-Line. Die helle Haut ist makellos. Zu gern würde ich mit meinem Finger über diese fahren, den Körper des Älteren nah an mich drücken und seine Wärme spüren.
Ich wandere wieder höher, bleibe an den muskulösen Armen von Keith hängen. Trotz seiner Jacke ist deutlich erkennbar, dass er durch sein Training ansehnliche Muskeln besitzt. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Jetzt dreht der Grauäugige seinen Kopf ein Stück und ich kann seine Jawline betrachten. Sie ist markant, manchmal erscheint sie weicher, an anderen Tagen scheint sie gestochen scharf. Und seine Augen! Seine Augen haben immer diesen lila Schimmer, funkeln geheimnisvoll. In besonderen Momenten habe ich das Gefühl, dass sogar seine Augen mitlachen. So sachte und vorsichtig, aber gleichzeitig auch unendlich liebevoll.
Dann wandere ich noch ein Stück höher, bleibe bei seinen Haaren hängen. Ich weiß nicht, wie oft ich mich jetzt schon über seine Frisur lustig gemacht habe, aber wenn ich ehrlich sein soll, wünsche ich mir keine andere für ihn. Der Mullet steht ihm und - Gott! - ich würde das niemals laut zugeben. Zu dem habe ich jedes Mal das Verlangen durch diese pechschwarzen Haare hindurch zu fahren, denn sie haben diesen unglaublichen Schimmer in sich, der sie so weich und fluffig aussehen lässt.
„Was sagst du dazu Lance?"
„Hä? Was?", ist meine äußerst intelligente Antwort, als Shiros Frage zu mir durchdringt.
Komplett aus meinen Tagträumen über Keith gerissen, habe ich keinen Plan, über was die anderen soeben gesprochen haben. „Wir wollen wissen was du dazu sagst, jetzt noch ein abendliches Training zu machen?" „Ehm, klar? Warum nicht?" „Gut", sagt Allura und klatscht einmal mit den Händen, „Dann würde ich sagen, gehen wir jetzt alle zum Trainingsraum" Wir alle nicken stehen auf und begeben uns in Richtung Simulationsraum.
Auf der Hälfte des Weges drossele ich mein Tempo, laufe etwas hinter Keith und zupfe dann einmal kur am Saum seines Shirts. „Hm?", macht er und dreht sich zu mir um, „Was ist?" „Ich, also, können wir kurz reden?" „Klar", sagt er verdutzt und wir beide fallen etwas weiter zurück, bevor wir ganz stehen bleiben.
„Und? Was wolltest du jetzt von mir?"
Ich hole einmal tief Luft, denke an heute Morgen. Ich habe mir vorgenommen Keith endlich meine Gefühle zu gestehen und ich werde jetzt keinen Rückzieher machen! Nicht, wenn ich tatsächlich mal nur zu zweit mit ihm bin und keine angespannte Stimmung zwischen uns herrscht.
„Also, naja, ich muss dir was sagen...Etwas, was ich dir schon seit längerem sagen wollte, aber irgendwie nie den Mut dazu hatte"
„Ach? Wirklich? Ich- Ich wollte dir auch schon seit einiger Zeit etwas sagen, aber...Aber sag du doch zu erst was es ist", stammelt er plötzlich und wird etwas rot um die Nase oder bilde ich mir das nur ein?
„I-Ich, äh-"
„LANCE! KEITH! Wo bleibt ihr denn?", hallt plötzlich Pidge's laute Stimme durch die Gänge. Abrupt dreht sich der Schwarzhaarige um und ruft in ihre Richtung: „Kommen ja!" Als er sich wieder zu mir dreht schenkt er mir einen entschuldigenden Blick und dreht sich dann zum gehen um. Ich lasse nur enttäuscht meinen Kopf hängen und folge ihm still. Verdammt, dabei hätte ich mich endlich getraut!
Einige Tage vergehen, in denen ich keine geeignete Chance finde das Thema wieder aufzugreifen, doch heute ist ein ruhiger Tag und ich habe Keith direkt nach dem Frühstück darum gebeten, mit ihm später auf meinem Zimmer sprechen zu können. Der Grauäugige schien, als habe er verstanden, dass ich das Gespräch neulich wieder aufgreifen will und hatte direkt zugestimmt.
So laufe ich nun in meinem Zimmer auf und ab, kann keine Ruhe finden. Wie letztes Mal habe ich Angst vor seiner Reaktion. Was ist, wenn er meine Gefühle nicht erwiedert? Wenn er mich danach hasst? Wenn das das Team Voltron zerrütten könnte? Er und ich sind nun mal dazu gezwungen miteinander auszukommen, ansonsten funktioniert Voltron nicht mehr und das könnte schlimme Folgen haben, die ich mir nicht einmal auszumalen vermag.
Zu meinem Glück -oder Pech- werde ich durch das Klopfen an meiner Zimmertür unterbrochen. Mit zittrigen Händen öffne ich diese, durch das Drücken eines Knopfes und trete bei Seite, als Keith eintritt. Kurz sieht sich der Ältere in meinem Zimmer um, bevor er sich vollkommen mir zuwendet.
„Also, was wolltest du mir sagen?"
„Naja, eigentlich wollte ich dir das ja schon neulich sagen, aber da wurden wir ja leider von Pidge unterbrochen, deswegen möchte ich dir das gerne jetzt sagen"
„Okay und ja, das neulich war wirklich etwas unpassend", sagt er und schmunzelt leicht, was mich kurz aus der Bahn wirft, da sein Lächeln einfach unglaublich ist.
„Ich, äh, ja, genau, ich", stammele ich und versuche mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
„Du?", fragt Keith immer noch mit diesem bildhübschen Lächeln und einem nervösen, aber interessierten, Funkeln in seinen Augen.
„Ja genau, I-ich lie-"
„ALLE PALADINE SOFORT ZU IHREN LÖWEN! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!", dröhnt Alluras Stimme durch die Lautsprecher und verzweifelt werfe ich meinen Kopf in den Nacken und seufze. Dann jedoch stürmen Keith und Ich aus meinem Zimmer in Richtung der Löwen. Auch wenn mir der Fakt überhaupt nicht gefällt, geht der Angriff meinem Geständnis jetzt vor.
So schnell wie es geht haben wir uns also die Rüstung übergezogen, sind zu unseren Löwen gestürmt und haben mit dem Rest von Voltron den Angriff der Galra pariert. Während des Kampfes konnten wir das Schiff immer weiter zurückdrängen und so kam es, dass das Schiff auf einem nahegelegenen Planeten aufkam und dort liegen blieb. Nachdem es von außen so aussah, als wäre das Schiff nun weitestgehend leer, haben wir uns gemeinsam hineingewagt. Zuerst erschien auch alles relativ leer, die meisten waren bei der Kollision ums Leben gekommen, da die anscheinend zu einigen Explosionen geführt hatte, doch als wir einen etwas größeren Raum des Schiffes betraten, stellte sich unser vorschnelles Eindringen als Fehler heraus. Wir waren direkt in einen Hinterhalt geraten und wurden nun umzingelt von einer großen Truppe Galra Soldaten.
„Mein Name ist Commander Trirok und es freut mich, euch auf meinem Schiff willkommen heißen zu dürfen, Team Voltron. Leider muss ich euch mitteilen, dass ihr jetzt und hier sterben werdet", gibt der breitschultrige Commander von sich und grinst überlegen.
Mit einer einzigen Handbewegung lässt er die Truppen immer näherkommen. Sie kesseln uns ein, drängen uns zusammen. „Scheiße! Das sind viel zu viele!", gibt Hunk panisch von sich. Ich lasse meinen Blick schweifen. Werden wir das wirklich nicht überleben? Wir haben keinen Fluchtweg und es sind bestimmt mehr als hundert Soldaten um uns herum. Können wir das wirklich nicht überleben?
Und als wäre bei mir eine Sicherung durchgebrannt schreie ich verzweifelt auf. Ich will nicht sterben. Ich kann nicht sterben. Nicht, wenn ich Keith immer noch nicht gesagt habe, dass ich ihn liebe.
„Wisst ihr was, wenn wir hier wirklich sterben, dann...Keith, ich- VERDAMMT ICH LIEBE DICH!", schreie ich, wirbele zu ihm herum, umfasse sein Gesicht mit beiden Händen und presse meine Lippen auf seine.
Nur den Bruchteil einer Sekunde später erwiedert der Schwarzhaarige den Kuss. Völlig in unserer eigenen Welt versunken genießen wir diesen Moment. So oft habe ich mich nicht getraut oder wurde unterbrochen, aber jetzt, jetzt habe ich Keith endlich für mich.
Als wir voneinander ablassen haucht der Grauäugige mir ein „Ich liebe dich auch" zu.
„Ich unterbreche euch ja nur ungern, abER WIR SIND MITTEN IN EINEM FUCKING KAMPF, ALSO HÖRT JETZT ENDLICH AUF EUCH ABZUSCHLABBERN", schreit Pidge genervt, wehrt zugleich den Angriff eines Galra Soldaten ab. Der Schwarzhaarige und ich waren wohl zu sehr in den Kuss vertieft, als das wir mitbekommen könnten, dass der Kampf entfacht ist und so beginnen nun auch wir einen Galra nach dem anderen auszuschalten.
Und wer weiß, vielleicht sind wir an diesem Tagmithilfe von ein paar verspäteten Explosionen und einem noch nie bessergewesenen Teamgeist doch noch entkommen.
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1480 Wörter
Nicht Korrektur gelesen.
Vergebt mir wenn der OS sinnfrei ist, aber ich bin müde und es ist 1:50 lol
Ps: Wenn irgendwer von euch Dirty Laundry gelesen hat, wäre er dann vlt so gütig mir die Storyline so detailliert wie möglich aufzuschreiben? Mich kotzt es immer noch an, dass ich die Story nie zu Ende lesen konnte ;-;
- Shadowgirl110
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