No Control

-Lance-

"BILDET VOLTRON!", schallte es durch mein Headset und ich zuckte leicht zusammen.

Ohne, dass wir wussten wie, hatten die Galra unseren Aufenthaltspunkt herausgefunden. Völlig überrumpelt versuchten wir uns zu verteidigen, doch die Partikelbarriere des Schlosses bröckelte stark und würde nicht mehr lange durchhalten. Auch wir waren geschwächt und ich war fest davon überzeugt, dass auch Shiro nur noch aus Verzweiflung handelte.

Ruckartig riss ich das Steuer des Löwen herum, um das Manöver auszuführen. Normalerweise war dies der Moment, in dem ich alles um mich herum ausblendete, doch heute war das nicht möglich. Irgendetwas hielt mich zurück. Ich schüttelte meinen Kopf, wollte das Gefühl loswerden und da bemerkte ich den Lichtstrahl der rasend schnell auf den roten Löwen zusteuerte. Und als hätte ich irgendeinen Kurzschluss gehabt, zog ich erneut das Steuer herum und stürzte mich auf diesen.

"Keith!", hörte ich meine eigene Stimme schreien. Das gleißende Licht nahm mir meine Sicht und doch flog ich weiter geradeaus ohne auch nur daran zu denken, zu stoppen. Die Sekunden kamen mir unendlich lang vor. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen und spürte meinen Herzschlag in jeder Faser meines Körpers. Trotz allem zitterte ich nicht, ich war plötzlich so ruhig wie noch nie. Meine ganze Aufmerksamkeit lag allein darauf, Keith zu schützen.

"Lance nein!", schrie Allura mir durch das Headset entgegen. Ihre Stimme klang weitentfernt, wie ein unwichtiges Hintergrundgeräusch, was trotzdem eine Bedeutung hat. Das Licht wurde immer heller und brannte mir in den Augen. Mein Löwe begann leicht hin und her zu wackeln, spürte schon jetzt die Wucht des Aufpralls kommen.

Langsam schloss ich meine Lider, gab mich dem Rausch vollkommen hin. Egal was folgen würde, ich wäre bereit dafür. Ich wäre bereit für eine andere Person mein Leben zu geben, so wie ich es fast schonmal getan hätte. Vielleicht war das auch der Grund für meine innere Ruhe. Es war mir alles bereits bekannt.

Das Ruckeln wurde stärker, ich hörte die Schreie der anderen. Und dann spürte ich dieses leichte Kribbeln in meinen Fingerspitzen, welches sich, trotz der Zeitlupe in meinem Kopf, blitzartig ausbreitete. Plötzlich schien dieses Gefühl meinen ganzen Körper einzunehmen, es schien fast so, als wäre die Verbindung zu meinem Löwen und seinem ehemaligen Paladin rapide gestiegen. Ich schien alle die Emotionen warnehmen zu können, die sie in ihrem Dasein empfunden hatten.

Ja, das Gefühl war betörend. So betörend, dass ich den Aufprall mit dem Strahl aus reiner bösartiger Energie nicht mitbekam. Einzig und allein die Schwärze, die sich in meinem Verstand breit machte, ließ mich realisieren, dass das alles nun zu Ende ging. Ein kleines Lächeln stahl sich ohne mein Wissen auf die schmalen Lippen meinerseits, bevor ich mich komplett fallen ließ und in den tiefen Schlaf fiel, der mich bereits erwartet hatte.

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"NEIN! Nein ich gehe nicht schlafen! Ich gehe hier nicht weg!"

"Keith, Kumpel, du siehst schrecklich aus, also bitte leg dich schlafen. Es geht nicht, dass du zwei Wochen nicht schläfst! ich weiß du gibst dir die Schuld daran, abe-"

"Nein nein nein! Ihr versteht das nicht! Ich bin Schuld! Hätte ich aufgepasst, wäre das nicht passiert!"

"Keith es reicht! Lance wird schon wieder zu sich kommen! Wir können die Wache bei ihm derweil übernehmen"

"Nein...ich-ich will nicht, dass er aufwacht ohne, dass ich bei ihm bin"

Schwer. Das war das erste was ich dachte, nachdem ich langsam begann alles um mich herum wieder wahrzunehmen. Die aufgeregten, lauten Stimmen begannen klarer zu werden, vertrauter.

Das Gefühl zu schweben lullte mich ein und jede Faser meines Körpers machte sich auf schmerzvolle Weise bemerkbar. Wie ein rauschender Fluss strömten die Erinnerungen an mein Leben auf mich ein. Ein kalter Schauer läuft meinen Rücken herunter, ich begann leicht zu zittern, bevor mich ein kalter Luftzug empfängt und ich falle.

"Lance!", höre ich eine brüchige Stimme auf dessen Ausruf ein heftiger Schluchzer folgt und kurz vor der Bekanntschaft mit dem Boden werde ich aufgefangen.

"OH Lance!", schluchzt die Stimme, dessen Besitzer langsam in meinem Verstand ankommt. Keith.

Zaghaft öffnete ich meine Augen und musste daraufhin erstmal angestrengt blinzeln, da das Licht um mich herum eindeutig zu hell ist. Als mein Bild klarer wird, blicke ich in funkelnde, glücklich strahlende graue Augen. "Du bist wach", haucht der Schwarzhaarige. "Ja, scheint so...", murmel ich immer noch etwas mitgenommen.

Dem Paladin des roten Löwen hatte es anscheinend die Sprache verschlagen und während er dort etwas bedröppelt saß, begann der Rest Lance zu 'begrüßen' und ihm dann die Ereignisse der letzten Wochen mitzuteilen -er hatte nicht allzuviel verpasst, sie waren durch ein Wurmloch entkommen, was Allura in der kurzen Zeit der Unachtsamkeit geschaffen hatte und waren seitdem von weiteren Angriffen verschont geblieben.

Als das Gespräch und die Aufregung langsam abebbte, spürte Lance wie Keith ihn weiterhin ansah und nun anfing zu zittern. "Leute?", sagte der blaue Paladin in einem ruhigen Ton, "Keith und ich gehen in mein Zimmer, wir haben noch etwas zu bereden" Die anderen nickten nur verstehend und halfen den beiden aufzustehen, da diese sich nach Lance' Erwachen auf den Boden gesetzt hatten.

Im Zimmer angekommen, zog der Braunhaarige Keithh auf seinen Schoß und schloss ihn in seine Arme. Zärtlich, fast schon vorsichtig, begann er dem anderen erst durch das schwarze seidige Haar und dann über den Rücken zu streichen.

In diesem Moment brach bei dem Kleineren endgültig der Damm und die Tränen flossen unaufhaltsam sein blasses, aber durchaus schönes Gesicht hinunter. Markerschütternde Schluchzer erklungen aus seinem Mund und die vollen zartrosa Lippen bebten leicht.

Lance drückte den roten Paladin noch enger an sich und begann leise in sein Ohr zuflüstern:

"Hey pschht...Ich weiß du machst dir Vorwürfe, aber du bist nicht Schuld! Du hattest überhaupt keine Möglichkeit den Schuss zu sehen und es ist erst recht nicht deine Schuld, dass ich mich dazwischen geworfen habe! Das war meine Entscheidung. Ich konnte dich nicht sterben lassen, hörst du? Du bist mir wichtig und genau deswegen möchte ich, dass du damit aufhörst dich selbst schlecht zu machen. Du hast meine Entscheidung in dem Moment keines Falls beeinflusst, ich bin einfach so. Weißt du...als mein Bruder noch ganz klein war hat er immer mit den Straßenhunden gespielt. Eines Tages, ich war circa 11 Jahre alt, da wollte er einen sehr Aggresiven streicheln. Ich war zum Glück in der Nähe, denn der Hund war bissig und wollte nach meinem kleinen zierlichen Bruder schnappen. Ich hab damals erkannt was der Hund wollte und mich wie bei dir auch dazwischen geworfen. An diesem Tag wäre ich fast verblutet, doch mein Bruder, der vorher nie viele Wörter oder zahlen konnte, hat es geschafft den Krankenwagen zu rufen. Nur deswegen habe ich überlebt. Unser Band ist seitdem viel stärker. Verstehst du was ich meine, Keith? Manchmal müssen schlimme Dinge passieren, damit die Zukunft besser wird."

Mit großen ungläubigen Augen starrte der Emoboy den Blauäugigen an, bevor er ein 'ich glaube ich verstehe es' nuschelte.

Der Braunhaarige fing an zu lächeln und murmelte dann mit einem mysteriösen Ton:

"Und weißt du was ich verstanden habe? Dass ich dich Liebe"

Ja, nun war es an Keith zu lächeln und Lance' Satz zu erwiedern, bevor der rest des Tages in einem Chaos aus Küssen, Kuscheln und Geschichten endete.

-.-.-

Wörter: 1182

I'm back Motherfukkaaa!

...dafuq

Ehhhhh wir sparen uns die langen Erklärungen: Ich brauchte eine Pause. Die hatte ich jetzt (wow wer hätte das gedacht) und jetzt kann es weiter gehen ^^

Ich hoffe der Oneshot gefällt euch, irgendwer hatte sich in den Kommentaren gewünscht, dass Keith auch mal so'n bisschen bottom sein soll, also, da hast du Bottom-Keith XD 

Btw wer mir sagt wie oft das Wort 'begann' in dem OS vorkommt, darf sich nen Oneshot wünschen (Fortsetzung oder neuer OS ist egal).

Shadow is out  *Lasergeräusch*


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