10.Dezember: Hogwarts bei Nacht
-POV Keith-
Auf leisen Füßen schlich ich durch die langen hohen Gänge Hogwarts'.
Die Sperrstunde hatte schon lange begonnen und trotzdem konnte ich einfach nicht schlafen.
Meine Gedanken kreisten einzig und allein um diesen einen Jungen.
Diesen einen Gryffindor Jungen mit der gebräunten Haut und den schokobraunen Haaren.
Den Jungen mit den ozeanblauen Augen und dem atemberaubenden Lächeln.
Seit dem ersten Mal am Bahnhof Kings Cross ließ mich dieser Junge nicht mehr los.
Er hatte mich damals nur kurz versehentlich angerempelt und mir dabei doch glatt mein Herz gestohlen.
Hatte er doch mit seiner sanften fröhlichen Stimme eine Entschuldigung gemurmelt und war dann zu seinen Freunden gestürmt.
Jede Unterrichtsstunde die wir zusammen hatten war eine Qual für mich.
Zog er mich doch schon fast magisch an, als hätte man mir einen Amortentia verabreicht.
Irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen wie oft ich ermahnt wurde in besagten Unterrichtsstunden aufzupassen.
Er selbst schien meine Blicke im Unterricht, das starren beim Essen in der großen Halle und die sehnsüchtigen Blicke die ich ihm auf dem Gang zu warf nicht zu bemerken.
Seine Freunde jedoch, zu denen Pidge eine schlaue Ravenclaw, Hunk ein gutmütiger Hufflepuff und Allura eine hübsche Gryffindor gehörten, schienen das Alles sehr wohl mitzubekommen.
Pidge hatte mich sehr oft misstrauisch beäugt.
Ich konnte es ihr nicht verübeln, schließlich war ich ein Slytherin und dadurch nun wirklich nicht auf der Sympathieliste ganz oben.
Allura und Hunk hingegen hatten mir öfters ein kleines Lächeln geschenkt, ich selbst hatte nie zurück gelächelt.
Ich war ein reinblütiger Slytherin und obwohl meine Eltern ausnahmsweise keinen Hass gegen Muggelstämmige oder Halbblüter hegten, waren sie dem Hause Gryffindor doch nicht wohlgesonnen.
Zu dem war er nunmal ein Junge.
Die Zaubererwelt war zwar toleranter als die Muggelwelt gegenüber Homosexuellen und allem was dazu gehörte, aber das hieß noch lange nicht das jede Famillie gleich einen homosexuellen Nachfahren haben wollte.
Seufzend ließ ich mich auf eines der großen Fensterbretter in irgendeinem abgelegenen Ganges Hogwarts' nieder.
Die Luft im Schlafsaal war viel zu stickig gewesen und das Schnarchen meiner Mitschüler einfach nur ätzend.
Zu gerne hätte ich einen Schallschutzzauber über ihre Betten gelegt, allerdings mochten sie mich nicht wirklich und ich wollte die Situation zwischen uns nicht noch verschlimmern.
Natürlich, ich holte immer fleißig Punkte für unser Haus und versuchte dem Haus Slytherin gerecht zu werden, aber irgendetwas schien ich immer falsch zu machen.
Jedenfalls war das die Ansicht der anderem Schüler, da sie es vorzogen mich zu ärgern oder zu ignorieren.
Mir machte das nichts aus, war ich es doch schon gewohnt das Leute mich nicht mochten so bald sie meinen Familliennamen hörten.
Mein niedriges Ansehen innerhalb der Schule erleichterte die Situation zwischen mir und Lance, dies war der Name des hübschen Gryffingors, jedoch nicht.
Ein stechen durchzog meinen Kopf und ich kniff vor Schmerz meine Augenbrauen zusammen.
Durch all diese Gedanken hatte ich Kopfschmerzen bekommen...
Natürlich gab es im Krankenflügel Medizin gegen sowas, doch ich hielt nicht viel davon.
Auch wenn Zaubertränke mein Lieblingsfach war, so vertraute ich Tränken medizinischem Zweckes nicht.
Ich wollte gerade leise vor mich hin fluchen und mich selbst dafür predigen, nicht immer so stur und misstrauisch zu sein, doch da ertönten leise Schritte im Gang.
Ängstlich presste ich mich an den Fensterrahmen und hoffte das der Mond nicht so schnell hinter den Wolken hervor kommen würde, denn dann würde man mich eindeutig erkennen können.
Zu dem war der Hausmeister alles andere als freundlich und liebte es die Schüler zu ertappen, wenn sie etwas verbotenes taten.
Dementsprechend hoch waren auch die Bestrafungen.
Allerdings sollte ich in dieser Nacht Glück haben, denn die Schritte die immer lauter wurden waren sanfter und vorsichtiger als die des Hausmeisters.
Offenkundig gehörten sie einem Schüler an der so wie ich einen nächtlichen Spaziergang durch Hogwarts wagte.
Gespannt wartete ich bis die sportliche Figur des Schülers sichtbar wurde.
Langsam näherte sich dieser dem Fenster, an dem ich saß.
Der Mond kam hinter den Wolken hervor und strahlte direkt durch das schmutzige und staubige Glas hindurch.
Nun wurde auch das Gesicht des Jungen vor mir beleuchtet und was ich sah ließ meinen Atem stocken.
Vor mir stand Lance mit einem müden Gesichtsausdruck und blickte überrascht zu mir herüber.
"Was machst du hier?", hauchte er fragend in die Stille hinein.
"Ich konnte nicht schlafen...und du?", versuchte ich so gelangweilt wie möglich zu antworten.
"Ich bin aus den selben Gründen wie du hier", nachdenklich betrachtete er mich, "Vermissen dich deine Freunde denn nicht?"
"Was für Freunde?", fragte ich abwertend und blickte leicht verletzt aus dem Fenster.
Die Ländereien Hogwarts' waren in ein silbernes Licht getaucht und alles schien mystisch zu funkeln.
"H-hast du denn keine?", war Lance' nächste Frage und man merkte, dass er versuchte es so vorsichtig wie möglich zu formulieren.
Klappte nicht ganz, aber ich konnte es ihm nicht übel nehmen.
"Nein habe ich nicht. Die anderen mögen mich nicht sonderlich, aber das geht schon in Ordnung. Ich komme auch allein gut zurecht"
"A-aber jeder brauch Freunde! Zu dem gehst du denn wenn du Probleme hast? Mit wem unternimmst du in der wenigen Freizeit etwas? Mit wem lernst du zusammen?"
"Mit niemandem. Meine Probleme regel ich alleine, in meiner Freizeit lerne ich und das funktioniert sehr gut alleine. Manchmal helfe ich aber auch Proffessor Popio beim säubern der Zaubertrank-Klassenzimmer"
"Hmm", Lance schien nicht erfreut über meine Antwort und beobachtete mich eine Weile, bevor er sich ohne ein Wort zu sagen neben mich auf das steinerne Fensterbrett setzte.
"Weißt du...am Anfang ist es mir nicht aufgefallen, aber nachdem meine Freunde mich darauf aufmerksam gemacht haben, hab auch ich gemerkt, dass du oft zu uns herüber schaust. I-ich würde also schon behaupten, dass dir die Vorstellung von Freundschaften gefällt"
Ich spürte wie mir die Hitze in die Wangens stieg bei seinen Worten.
Nervös begann ich am Kragen meiner Uniform herum zu fummeln als ich entgegnete:
"Naja...um ehrlich zu sein starre ich weniger deine Freunde und dich sondern eher dich ganz allein an"
Am liebsten hätte ich diese Worte noch im selben Moment wieder zurück genommen.
Ich konnte meinem langjährigen Crush doch nicht einfach so indirekt meine Liebe gestehen?!
"Oh", gab Lance von sich und ich glaubte, trotz des mangelnden Lichtes, einen gewissen Rotschimmer auf seine Wangen zu erkennen.
Ohne zu wissen was wir als nächstes sagen sollten starrten wir uns an.
Seine Augen spiegelten die silbrige Landschaft Hogwarts' und wie jedes Mal wenn ich das tiefe ozeanblau erblickte, konnte ich mich nicht wieder losreißen.
"Auch wenn das total falsch ist und es niemand akzeptieren wird...
Ich liebe dich L-Lance"
So, jetzt war es raus.
Ängstlich kniff ich meine Augen zusammen und hielt den Kopf gesenkt, als ich schlanke warme Finger an meinem Kinn spürte, welche dieses leicht aber bestimmt nach oben drückten.
"Öffne deine Augen...Keith"
Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter als er mir meinen Namen so verführerisch entgegen hauchte.
Jedoch tat ich wie mir geheißen und bevor ich hätte ansetzen können zu sprechen unterbrach er mich.
"Ich liebe dich auch und es ist mir egal was alle anderen jetzt denken werden, denn ich will das hier schon viel zu lange"
Verlangend drückte er seine weichen Lippen auf meine.
Mein Körper fühlte sich an wie elektrisiert und mit einem Mal waren all die bisherigen Gedanken vergessen. Das Einzige was zählte war dieser Moment, den ich auch begann auszukosten als ich den Druck seiner Lippen erwiderte.
Spielerisch bewegten wir sie gegeneinander und er begann ungeduldig an meiner Unterlippe zu knabbern.
Ein Keuchen entwich mir, als ich meine Lippen leicht öffnete und seiner Zunge Einlass gewährte.
Ein kleiner Dominanzkampf begann den ich am Ende verlor.
Nicht das es mir etwas ausgemacht hätte.
Die restliche Nacht verbrachten wir kuschelnd und küssend in diesem abgelegen Gang Hogwarts'...
Und es sollte nicht die einzige bleiben~
Wooow •-•
Das ist länger geworden als geplant...
Aber wenn ich einmal eine Geschichte im HP-Universum anfange kann ich einfach nicht wieder aufhören XD
Mit diesem Oneshot bin ich tatsächlich ziemlich zu Frieden ^^
Allerdings habe ich jetzt keine Zeit mehr gefunden Korrektur zu lesen, verzeiht mir also bitte mögliche Fehler.
Ich hoffe der OS hat euch gefallen und wir sehen uns Morgen zum nächsten Türchen wieder ;)
Ciao Ciao~
Ps: Popio heißt 'Trank' auf Serbisch haha... #einfallslos
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