Kapitel 1 - You/Rajana

Aufmerksam blickte ich mich um und trat die Treppenstufen hinab. Meine Hand legte sich an den Türknauf und nahezu in Zeitlupe öffnete ich diese schließlich. Die Stimmen verstummten und mehrere Personen starrten mich an. Shigaraki kam plötzlich aus irgendeiner Ecke, wodurch ich ihn etwas verstört ansah. "Wo ist der andere?", fragte er kühl. Irritiert starrte ich ihn an und zuckte mit den Schultern, doch konnte ich mir die Gelegenheit einen Spruch zu reißen nicht entgehen lassen: "Vielleicht ist er ja unsichtbar und bringt uns alle um." Kurogiri gab mir ein unauffälliges Handzeichen meine Natur etwas einzugrenzen. "Also warten wir jetzt?", fragte die Blondhaarige, welche ungeduldig mit ihrem Stuhl kippelte. "Sitz still Toga", knurrte Dabi leise von dem Tresen aus. Schlagartig wurde die Türe aufgestoßen. Da war er.. der Braunhaarige der mich einmal fast umgebracht hatte. Sein braunes Haar bedeckte einen Teil seines Gesichts, doch der Großteil wurde von dem Schnabel, welchen er dauerhaft trug, bedeckt. Die weißen Handschuhe wirkten in dem schwachen, gelblichen Licht schon fast schmutzig. "Du bist zu spät", bemerkte Tomura abweisend und wand sich von uns ab. Ich spürte den Blick des Gelbäugigen auf mir. "Seinen Quirk kenn ich ja schon.. aber was ist mit dir? Wie funktioniert dein Quirk?", fragte der Rotäugige und zeigte auf mich. "Ich kann meinen Körper in Tiere umformen." Stille bedeckte den Raum. Meine Sinne nahmen wahr, wie dieses Echsenähnliche Ding.. ich glaube sein Name war Spinner, begann zu lachen. "Was ist daran so lustig?", fauchte ich etwas unbeholfen. "Du bist vermutlich komplett nutzlos", kam es aus dem Mund des Grauhaarigen. Genervt schnaubte ich und ballte meine rechte Hand zu einer Faust. "Woher willst du das wissen? Hast du mich jemals kämpfen sehen?", knurrte ich und man schien mir anzusehen, dass meine Stimmung nicht sonderlich positiv war. Der Anführer der Liga, zog mich mit vier Fingern an meinem Kragen dicht an ihn. Fester Augenkontakt bestand dauerhaft und kurz nahm ich ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht war. "Ich mag deinen Ehrgeiz", raunte er mir zu und ließ mich die wenigen Zentimeter wieder herabfallen. "Dabi! Zeig ihnen die Räumlichkeiten", befahl er und verschwand hinter irgendwelchen Türen und Gängen.

Dabi seufzte genervt und stand von dem hochgestellten Barhocker auf. „Also", begann der Schwarzhaarige zu sprechen und ich folgte seinen Worten aufmerksam, „Das hier ist die Bar. Es gibt hier Alkohol.. und ihr könnt andere Treffen. An Wochenenden ist hier auch normaler Betrieb, immerhin muss das alles irgendwie finanziert werden." Er lief eine Treppe hoch und wir kamen auf einen weitläufigen Gang. Hier sind die Zimmer der meisten aus der Liga. Eine Ausnahme gibt es bei Shigaraki, sein Zimmer ist im Untergeschoss." „Warum genau lebt die gesamte Liga hier.. auf engstem Raum?", fragte Overhaul und es schien als würde nur mir sein spöttischer Unterton auffallen. „Viele von uns haben gar kein normales, beständiges Leben. Bei den anderen wurden die Wohnorte gefunden, dementsprechend war es klüger so." Kurz herrschte Stille, doch die Stimme des Blauäugigen durchbrach diese wieder: „Zu Beginn werdet ihr euch ein Zimmer teilen. Ihr habt Glück, denn es hat eine Dusche, allerdings nur ein Doppelbett", er öffnete eine der vielen Türen, „Ach solltet ihr jemanden suchen und er ist nicht in der Bar.. bei den meisten Zimmer steht irgendwo der Name, dort solltet ihr einfach klopfen." Ich nickte, doch der Braunhaarige wirkte wie versteinert. „Ich denke ihr solltet euch erstmal anständig einrichten. Falls ihr noch Fragen habt, wir sind unten in der Bar", schmal lächelte er und machte dann auf dem Absatz kehrt. Leise seufzte ich.

Wir, oder zumindest ich, sollte vor einer Woche meine wichtigsten Sachen in einem Karton vor die Bar stellen.. genau dieser stand nun vor meinen Füßen. Vorsichtig öffnete ich das Pappding und starrten hinein. Würde es sich lohnen meine Sachen zu verräumen? Mein Blick viel zu Overhaul, welcher immer noch wie eine Statue vor der offenen Tür stand. „Overhaul? Lebst du noch?", sprach ich ihn an. Keine Reaktion. Entschlossen trat ich zu ihm und schnippte vor seiner Nase, oder eher vor seinem Schnabel, herum. Er erschreckte und sah mich perplex an. Scheinbar war seine Fassung etwas geschwunden, doch fand er sie sogleich wieder und kam nun endlich in das Zimmer. Langsam schloss ich die Tür.

Man stellt sich nun sicherlich die Frage, wie ich seinen Charakter bisher kannte. Ich würde ihn als ziemlich grob, unhöflich und vielleicht sogar kaltblütig beschreiben. Das einzige was ich bisher bei ihm als Schwäche kannte, war Schmutz. Je mehr Schmutz oder je mehr Berührung es gab, desto unsicherer und verängstigter wurde er. Aus meiner Intuition heraus, würde ich deshalb auch behaupten, dass dies der Grund ist, weshalb er Handschuhe trägt. Immerhin müssten diese sonst schon längst zerstört worden sein.Nachdenklich musterte ich ihn, wodurch sein Blick in meine Richtung fiel. Langsam wandte ich mich ab und versuchte mich auf meinen "hübschen" Karton zu fixieren.

Der Abend war vor einer ganzen Weile angebrochen, weshalb ich mich dazu entschied hinab in die Bar zu gehen. Vielleicht könnte ich neue Kontakte knüpfen oder einfach seltsame Dinge erfahren. Sollte es komplett grauenhaft sein, würde ich mich einfach betrinken bis zum geht nicht mehr und dann als Schnapsleiche irgendwo rumlaufen. Meine Füße trugen mich flott durch den Gang und die Treppen hinab. Chisaki wirkte relativ konfus, als ich freudig aus dem Raum gestürmt war und ihn einfach allein hinterlassen hatte. Ich ließ meinen Blick einmalig durch den Raum schweifen. Toga winkte mir freudig zu und so kam es, dass ich mich zu der Gruppe am Tresen setzte. Sie bestand aus vier Leuten, wobei es mehr drei waren, die sich aktiv unterhielten: Dabi, Toga und Twice. Hin und wieder mischte sich auch Kurogiri ein, insofern er gerade kein Getränk mischen musste. "Und kommst du zurecht?", fragte der Schwarzhaarige. "Ja mehr oder weniger. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig", gab ich zu und lächelte unbeholfen. "Wie der Vogel so?", kam es von der Blonden. "Bisher hab ich noch nicht sonderlich viel von ihm mitbekommen... Ich glaub ich brauch erstmal nen Drink..", den letzten Teil murmelte ich eher zu mir selbst, doch wurde mir nahezu im gleichen Moment irgendeine Mische von Kurogiri vor die Nase gestellt. Dankend sah ich ihn an und nahm einen großen Schluck. Der Geschmack von Cola mit der leichten Note des starken Wodka, verbreitete sich erst in meinem Mund, um schließlich von meinem gesamten Körper aufgesaugt zu werden. „Können wir ein Spiel spielen?", quietschte das blonde Mädchen, doch an ihrem Grinsen war zu erkennen, dass es kein harmloses Spiel werden würde. Dies endete dann darin, dass ich in vielen Runden Wahrheit oder Pflicht festhing. Das wiederum, führte dann zu meiner jetzigen Situation.

Der Schwarzhaarige blickte mir tief in die [Augenfarbe]/ jadegrünen Augen. Kurz nahm ich den Blitz einer Handykamera war, doch da zog der Blauäugige mich bereits fest an sich und legte seine Lippen auf meine. Aus dem zu Beginn noch eher vorsichtigen Kuss, wurde schnell ein wilder Zungenkuss. Ich gab mir allergrößte Mühe den Kampf zu gewinnen, aber parallel dazu, war ich von seinem zarten Alkoholgeschmack abgelenkt. Schließlich verlor ich, doch nachdem wir beide uns in die Augen geblickt hatte, stand fest das wir beide nicht von schlechten Eltern waren. Ein Grinsen zog sich über sein Gesicht, welches ich nur zu gern erwiderte.

Je länger wir spielten desto betrunkener war ich und ohne es wirklich zu wollen, da ich die Zeit mit ihnen ziemlich genoss, kam ich in dem Zimmer nahezu als Schnapsleiche an. Overhaul lag auf dem Bett und laß entspannt ein Buch. Langsam schlurfte ich zu der anderen Bettseite und ließ mich nieder. Meine Schuhe war ich schon längst losgeworden und somit kauerte ich mich so weit wie möglich von ihm entfernt zusammen. Langsam schlief ich ein.

Wenige Wochen vergingen und ich hatte endlich meinen ersten Auftrag bekommen. Ich arbeitete mit Toga zusammen und so schlenderten wir durch die finsteren Gänge. Unsere Aufgabe war es, den seltsamen Kauz, der sich als übermächtig bezeichnete, auszuschalten. Allerdings waren wir getarnt, als angebliche Unterstellte von ihm. Und kamen zu Beginn keine Helden in die Quere, doch dann war das dieser Revolver-Typ. Leider ist mir sein Name entgangen. Allerdings verspürte ich einen brennenden Schmerz in der Schulter und schwankte gegen Toga. Wie es eben kommen musste, verlor ich das Bewusstsein.

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