Special-Ein Katzensprung in die Vergangenheit

Ein kleines Special, weil ich gestern zwölf neue Follower bekommen habe.

Bucheckernjunges rekelte sich in seinem Nest. Ein paar helle Sonnenstrahlen glitten durch Lücken in der Brombeerwand der Kinderstube und tupften seinen Pelz noch mehr als er eh schon war. Eigentlich war er wie alle anderen Katzen. Nur in einem Punkt nicht. Er konnte nicht sehen. Es spannte sich nur Dunkelheit vor sein Blickfeld. Er wusste nicht wie er selbst aussah. Er wusste nicht wie seine Mutter Samtfell aussah. Farben kannte er nicht. Die anderen sagten immer er wäre braun mit dunkleren und helleren Sprenkeln, was laut ihnen ungewöhnlich war, aber er konnte es sich nicht vorstellen. Dafür war sein Geruchsinn umso besser, ebenso wie sein Gehör. Draußen auf der Lichtung war etwas los. Vorsichtig tastend suchte Bucheckernjunges nach dem Ausgang und zwängte sich durch die Zweige. Auf der Lichtung wurde wild getuschelt.

"Was ist denn los?", das Junge roch seinen Vater, Wirbelstern.

"Sohn, das kann ich dir nicht sagen. Es würde dir wehtun."

"Wirbelstern, irgendwann muss er es erfahren.", die sanfte Stimme von Samtfell drang an Bucheckernjunges Ohr.

"Wenn du meinst.", eine tiefe Trauer klang in den Worten Wirbelsterns mit.

"Bucheckernjunges, du musst jetzt sehr stark sein, mein Kleiner."

"Was ist denn los? Warum klingt ihr so traurig?"

"Deine Schwester ist tot."

"T...tulpenjunges? Nein! Nein, das kann nicht sein!"

Ein flauschiger Schweif legte sich um ihn.

"Was ist das?", Wasser tropfte aus Bucheckernjunges Augen und er schniefte-

"Tränen, mein Kleiner."

"W...wo ist sie?"

"Sie liegt dort drüben. Die Heilerin aus dem WindClan hat sie gefunden. Wahrscheinlich hat ein Streuner oder ein Dachs sie getötet."

Bucheckernjunges schluchzte. Blutgeruch stieg ihm in die Nase, zusammen mit dem Duft von Tulpenjunges. Die Schnauze in ihr Fell gepresst, sackte der kleine braun gescheckte Kater zusammen. Wolkenpfote versuchte ihm Thymian ins Maul zu schieben, aber er wandte sich weg. Eine unbekannte Stimme drang an sein Ohr.

"Euer Junges ist blind."

"Gut erkannt, Schlauhörnchen.", Himbeerduft fauchte vom Rand der Lichtung, es war nicht die Zeit um über Bucheckernjunges Blindheit zu sprechen.

Ein anderer Schweif legte sich um Bucheckernjunges. Es roch stark nach Kräutern.

"Komm mein Kleiner. Geh ein Stück mit mir."

Das Junge nickte nur stumm. Er konnte den Geruch seiner toten Schwester nicht ertragen. Sancht führte die WindClan-Heilerin ihn weg, bis er weiches Gras unter den Pfoten spürte.

"Mein Name ist Schattenrose."

"Bucheckernjunges."

"Ich weiß. Ich wollte mit dir sprechen, weil ich dir helfen kann."

"Wobei helfen?"

"Ich helfe dir, zu sehen."

Der Mund des Jungen stand offen.

"Ich kann dir Kräutergeben, die dich sehen lassen."

"S...sehen? Ich kann dann wirklich sehen?"

"Ja. Aber dafür musst du mir ein Versprechen geben."

"Ja!", die Begeisterung in seiner Stimme war eindeutig zu hören.

"Versprich mit, dass du immer zu mir hältst. Egal was passiert."

"Ja! Ja, ich verspreche es!", ohne nachzudenken antwortete Bucheckernjunges und gleich darauf fühlte er ein Blatt zwischen den Zähnen. Umständlich kaute er es und schluckte es hinunter. Wärme breitete sich in ihm aus. Vom Bauch immer weiter, bis zum Kopf. Als die Wärme sich verzog, bildeten sich Schemen vor Bucheckernjunges Augen. Eine Kätzin blickte ihn an. Er konnte ihre Augen erkennen, ihre Fellfarben. Dunkel mit Flecken. Ihre Augen hatten fast die selbe Farbe wie die helle Kugel am Himmel nur dunkler.

"Ich....Ich kann sehen!"

"Ja, mein Kleiner. Das kannst du. Aber vergiss nie dein Versprechen an mich..."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top