Kapitel 11

Ohne weiter nachzudenken, stürzte sich Kirschpfote in die Wellen. Der kleine Gestreifte wurde flussabwärts gerissen, immer wieder schlug das Wasser über seinem Kopf zusammen. Kirschpfotes Beine verfingen sich in einer Ranke und sie ging kurz unter. Panisch wirbelte die Kätzin im Wasser herum und konnte sich befreien. Mit der Ranke zwischen den Zähnen kam sie an die Oberfläche und trat weiter stetig gegen das Wasser. Wo war Teichjunges? Hektisch sah sie sich um und entdeckte den hellbraunen Kater, sein schwarzgestreifter Pelz hatte sich in einem Gewirr aus Ästen und Zweigen verheddert.

"Kirschpfote! Bitte hilf mir!", seine Augen waren kugelrund und schwarz vor Angst. Die Gisch spritzte ihm ins Gesicht.

Kirschpfote hievte sich auf einen Felsen und warf dem Jungen die Ranke zu. Seine winzigen Zähne gruben sich in den Stängel. Sofort begann Kirschpfote zu ziehen und Teichjunges kam immer weiter zu ihr.

"Teichjunges! Teichjunges du musst ruhig bleiben! Stell dir vor, du läufst Korallenjunges beim Fangen spielen nach. So musst du dich bewegen.", wies sie ihn an und sah erleichtert, dass Teichjunges die Pfoten bewegte.

"Halt die Nase nach oben!"

"Ich hab Angst.", schwarze Seen der Furcht blickten Kirschpfote an.

"Ich weiß, Teichjunges. Aber du musst dich konzentrieren. Du machst das gut.", sie musste sehr laut sprechen um das Rauschen des Flusses zu übertönen. Zitternd streckte Kirschpfote ein Vorderbein in die Richtung des Jungen aus. Langsam ging dem kleinen Kater die Kraft aus, doch bevor er untergehen konnte, hatte Kirschpfote eine Pfote um seinen Bauch gelegt und zog ihn zu sich. Er hustete und spuckte Flusswasser aus.

"Hey Kleiner, geht es dir gut?"

Teichjunges nickte nur schwach, er zitterte am ganzen Körper und seine Zähne klapperten hörbar. Besorgt legte sich die Kätzin um das Junge und wärmte ihn, bis er nicht mehr bibberte. Sanft strich sie mit der Zunge über seinen Pelz und trocknete ihn.

In dem Moment kam ein weiterer Schrei an Kirschpfotes Ohren. Himbeerduft.

"Teichjunges! Teichjunges wo bist du?!", die Besorgnis in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

"Er ist hier!", Kirschpfote befürchtete, dass die Mutter des Kleinen, ihre Stimme nicht hören konnte, doch die hellbraune Kätzin kam sofort angerannt. Kirschpfote nahm das Junge auf und machte einen großen Satz ans Ufer. Die Sonne lugte inzwischen über den Horizont.

"Oh SternenClan sei Dank, du hast ihn. Ich bin aufgewacht und er war verschwunden.", besorgt begann die Königin, das Fell ihres Sohnes zu lecken.

"Ich habe einen Schrei gehört und ihn im Fluss entdeckt."

"I...ich w..ollte schwimmen ler..lernen."

Teichjunges hatte wieder angefangen zu zittern, Kirschpfote wusste nicht ob vor Angst oder Kälte.

"Wie konntest du nur so froschhirnig sein. Wenn Kirschpfote dich nicht gehört hätte, wärst du gestorben.", die Besorgnis in Himbeerdufts Stimme wich Zorn. Sie packte ihn am Nackenfell und trug ihn zurück, Kirschpfote folgte ihr.

Im Lager herrschte schon helle Aufregung wegen dem verschwundenen Jungen. Alle atmeten erleichtert auf als sie Teichjunges im Maul seiner Mutter baumeln sahen. Himbeerduft erklärte schnell was passiert war und Wolkenflut nahm ihr das Junge ab um es zu untersuchen.

Anerkennende Blicke streiften Kirschpfote. Sie sah Wellensturm auf sich zukommen. Sein Blick zeigte pure Dankbarkeit. Respektvoll neigte er den Kopf vor der Sphynx.

"Du hast mein Junges gerettet. Dafür werde ich dir ewig dankbar sein."

Wie ein Schmetterling flatterte Glück in der Brust der Kätzin auf. Endlich hatte sie sich den Respekt ihrer Clangefährten verdient.

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