Kapitel 10

Stolz trug Kirschpfote ihren ersten Fisch ins Lager. Gut, es war nur eine Elritze, aber sie hatte sie selbst gefangen. Neben ihr trug Kristallpfote eine beeindruckende Forelle im Maul. Der Kätzin war es sowasvon egal, dass sein Fisch größer war, sie war stolz auf sich. Wasser tropfte von ihnen Flanken, aber sie trocknete schnell. Auch ein Vorteil davon dass sie kein Fell hatte. Mit hocherhobenem Haupt legte sie den Fisch auf den Beutehaufen und ein paar Katzen lächelten ihr zu. Nur Wellensturm und Korallenjunges sahen sie verächtlich an. Gemächlich kam der Vater des Jungen angetappt, sein schwarzgestreiftes Fell glänzte gepflegt.

"Eine Elritze? Was sollen wir den damit, Hauskätzchen?!", pfauchte er sie an und schlug den silbernen Fisch vom Haufen.

 Verletzt legte die Kätzin die Ohren an.

"Hey! Lass sie gefälligst in Ruhe, Wellensturm!", überraschend trat Kristallpfote dazwischen und legte die Elritze wieder an ihren Platz. Der Schwarzgestreifte kniff die Augen zusammen.

"Von einem Schüler lass ich mir nichts sagen."

"Und was ist mit drei Schülern?"

Bucheckernpfote kam dazu und stellte sich demonstrativ neben Kirschpfote, sein Blick war grimmig auf Wellensturm gerichtet. Der Kater schnaubte, sah aber ein, dass er verloren hatte. Wütend zog er ab und verkroch sich in die Kinderstube zu seiner Gefährtin Himbeerduft. Korallenjunges folgte ihm, mit einem eingeschüchterten Blick auf die drei Schüler. Kurz darauf kamen sie aber gleich wieder heraus, als Wirbelstern den Clan zusammenrief um eine Zeremonie durchzuführen.

"Falkenjunges, bitte tritt vor! Von nun an wird man dich Falkenpfote nennen. Ich gebe dir Dunstkralle als Mentor, möge er dir Weisheit und Geduld lehren.

Mondjunges, tritt vor. Du hast ebenfalls deinen sechsten Mond erreicht und bist bereit, ein Schüler zu werden. Von nun an wirst du Mondpfote heißen. Goldschatten, ich vertraue dir hiermit deinen ersten Schüler an, ich bin mir sicher, du wirst ihm all das lehren was du einst von Lavasturm gelernt hast."

Der dunkelrote Kater trat vor und berührte die kleine Kätzin an der Nase, dann traten beide an den Rand.

"Und zuletzt, Federjunges. Du hast den Wunsch geäußert, Wolkenfluts Schülerin zu werden. Diesen Wunsch möchte ich dir gerne erfüllen. Wolkenflut, bitte bringe Federjunges heute Nacht zum Mondstein, damit sie ihren Namen empfangen kann."

"Falkenpfote! Mondpfote! Federjunges!"

Der Clan war begeistert und rief die Namen der neuen Schüler-

"Jetzt möchte ich euch noch mitteilen, dass Glanzpfote und Kristallpfote in den nächsten Tagen ihre Prüfung zum Krieger machen werden. Wir wünschen ihnen viel Glück dabei."

Von allen Seiten kamen aufmunternde Rufe, die Schüler sollen nicht nervös sein und dass sie das ganz sicher schaffen werden.


Am Abend überlegte Kirschpfote gründlich, wie sie Wellensturm und auch die anderen Katzen davon überzeugen konnte, dass ihr fehlendes Fell nicht unbedingt ein Makel war, sondern dass es auch Vorteile hatte, wie zum Beispiel, dass sie schneller schwimmen konnte. Seufzend legte sie den Kopf auf die Pfoten und schlief ein.

Am Morgen hallte ein Schrei durch das Lager. Es war sehr früh, die Sonne war kaum aufgegangen. Kaum hatten Kirschpfotes Ohren den Ruf wahrgenommen, hob sie auch schon den Kopf und stürzte nach draußen. Niemand sonst war aufgewacht. Aufmerksam suchten Kirschpfotes Augen das Lager und den Schilfgürtel nach dem Ursprung des Schreis, konnte aber nichts entdeckten. Geduckt schlich sie aus dem Lager und blickte in den Fluss. Da! Eine kleine strampelnde Gestalt im Wasser. Teichjunges!

(Bild: Glanzpfote)

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