13. Meeresmuseum
Ich kam aus dem Staunen garnicht mehr heraus, als wir vor dem großen Gebäude standen. Unsere Klasse hatte sich vor einem Springbrunnen versammelt, der vor dem Eingang des Museums stand, in dem sich die ersten schon nass gemacht hatten.
"Wir werden nun das Meeresmuseum betreten, Ihre Tickets habe ich bereits in meiner Hand und werde sie gleich noch an alle verteilen. Danach finden Sie sich bitte mit Ihren Partnern zusammen, um das Projekt voran zu treiben. Sie können sich in beiden Gebäudeteilen, also dem Museum und dem Aquarium aufhalten. Wir treffen uns dann um halb fünf wieder vor dem Haupteingang. Alles weitere besprechen wir dann. Benehmen Sie sich und viel Spaß."
Nach dem unsere Lehrerin dies verkündete, bekamen wir alle unsere Tickets und zusätzliche Armbänder des Museums in die Hand gedrückt, die als Erkennungssymbol für unsere Gruppe gelten sollten.
Mit meinen Augen suchte ich die Menge nach Kyle ab, den ich schließlich etwas abseits der Gruppe ausfindig machen konnte. Einige andere Schüler hatten sich bereits mit ihren Partnern zusammen gefunden und waren Richtung Eingang des Gebäudes unterwegs.
Auch ich ging, nach einem kleinen Anstarrwettbewerb mit Kyle, auf genau diesen zu, um anschließend ebenfalls das große Gebäude zu betreten.
Im Eingangsbereich angekommen wusste ich erstmal nicht wohin mit mir, bzw. meinen Augen, denn die ganzen Eindrücke waren einfach überwältigend.
In der Mitte des hohen Raumes, war ein runder Empfangsbereich mit einer Info-Theke, um den sich schon einige Leute tummelten, die anscheinend nicht wussten, wo sie lang mussten.
Rechts konnte man einen Gang erkennen, der laut Schildbeschreibung zu den Aquarien führen würde. Links konnte man sich somit Informationen zu unzähligen Meeresbewohnern holen, die nicht in ein Aquarium passten, genauso wie unsere beiden Projekt Tiere. Hinter dem Tresen konnte man ebenfalls einen weiteren Raum erkennen, aber wahrscheinlich würden wir uns diesen zum Schluss ansehen.
"Wo wollen wir denn als erstes hin?" fragte ich, drehte mich danach einmal um die eigene Achse, nur um festzustellen, dass mein Projektpartner, bereits verschwunden war.
So viel zum Thema wir sollen zusammen bleiben.
"Kommst du?" raunte mir eine tiefe Stimme ins Ohr. Ich zuckte darauf hin zusammen und drehte mich genervt zu ihm um.
"Was soll das immer und vor allem wo warst du?" gab ich verärgert von mir.
"Macht Spaß dich zu erschrecken." sagte er lässig und wandte sich zum gehen ab. Ich schüttelte über sein Verhalten den Kopf und folgte ihm.
Wir gingen in den Trakt der Links von der Eingangshalle lag. Als erstes wollten wir nämlich Informationen über unsere beiden Projektthemen sammeln und uns anschließend noch das restliche Museum anschauen, das hatten wir eben so besprochen.
Es waren einige Leute unterwegs, viele sahen sich die Tiere an, die man hier bewundern konnte, andere, wie unsere Mitschüler, sammelten ebenfalls Informationen über deren Projekte.
"Da vorne kommen die Wale, lass uns da nach schauen." setzte Kyle an und wir gingen noch weiter, in der Hoffnung endlich an unserem Zielpunkt anzukommen. Das Museum war größer als wir gedacht hatten, aber genauso erstaunlich war das alles hier.
Wir kamen bei dem Schwertwal an, der Kyle's Thema war. Dieser nahm sich sofort Block und Stift zur Hand und notierte sich das wichtigste zu dem großen Wal. Anschließend machte er noch ein paar Fotos von seinem Objekt, bevor wir weiter suchten.
"Irgendwo muss doch der Blauwal sein, wir haben jetzt schon fast alles abgesucht." seufzte ich und setzte mich einfach auf den Boden. Die ganze Sucherei machte mich müde.
"Wie wär's wenn du mal nach oben siehst Sprosse." meinte Kyle und ich tat was er sagte, nur um im nächsten Moment große Augen zu bekommen und aus dem Staunen nicht mehr heraus zu kommen. Denn da war er.
Er hing über den ganzen Köpfen der Menschen die hier um her liefen. Es war Wahnsinn den Blauwal in so einer Größe und in dieser Nähe bestaunen zu können.
Mitten im Raum konnte man dieses Wesen bestaunen, drum herum waren noch andere Tiere die man sich an sehen konnte. Alles in allem war dieser Raum einfach Wahnsinn.
"Wie konntest du das nur übersehen?" fragte Kyle belustigt und hockte sich neben mich auf den Boden.
"Das ist eine sehr gute Frage." lachte ich, sah kurz zu ihm herüber, nur um zu sehen, dass er mich ebenfalls ansah. Wir lächelten uns an und hoben dann unsere Köpfe gemeinsam wieder zur Decke.
—
Wir saßen dort noch eine ganze Weile, in denen ich meine Notizen vervollständigte und ebenfalls Bilder von diesem Prachtexemplar machte. Kyle war die meiste Zeit ziemlich ruhig, aber irgendwie war das ganze nicht komisch, sondern relativ angenehm.
Nachdem wir beide fertig waren, gingen wir zurück zu unserem Treffpunkt, allerdings wählten wir nicht den direkten Weg, sondern liefen noch durch die Aquarien. Wir wollten diese nämlich noch unbedingt sehen, was sich auch gelohnt hatte, denn man versank hier förmlich in einer anderen Welt.
Wie sich heraus stellte, waren wir beide große Fans der unendlichen Unterwasserwelt. Irgendwie schön das ganze mit jemandem teilen zu können.
Als wir nach diesem kurzen Ausflug in diese Erlebnis Welt eintauchen konnten, kamen wir bei unseren Mitschülern an, die sich wie besprochen im Eingangsbereich versammelt hatten.
Unsere Lehrerin gab bekannt das wir noch gemeinsam Essen gehen würden, nach diesem langen Tag. Anschließend würden wir dann wieder zurück fahren.
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Später im Bus, setzte ich mich wieder auf meinen Platz und stöpselte schon die Kopfhörer ein, damit ich noch ein wenig zur Musik entspannen konnte. Kurz nachdem wir los gefahren waren, gesellte sich Kyle zu mir, was mich überraschte. Wir sahen uns wieder einmal in die Augen und ein kleines lächeln zierte seine Lippen, ehe ich mich wieder abwand und mich den Klängen der Musik hinzugeben.
Das leichte Kribbeln in meinem Bauch, versuchte ich dabei so gut es geht zu ignorieren.
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