✖Kingsman - Teil 9 ✖

Ich erschrak und sah mich panisch um. Schnell schaltete ich das Licht an.
Wasser stand bis über die Matratze meines Bettes.
Der Raum wurde langsam, aber sicher mit Wasser geflutet.
Das kam merkwürdigerweise aus dem Boden.

"Wasser!" Schrie ich lauter, damit auch die anderen wach wurden.

Sofort schwammen diese panisch im Raum umher.

"Kloschläuche!" Schrie Charlie.

"Duschköpfe!" Fügte Eggsy hinzu.

"Was?" Fragend sah ich den anderen hinterher. Die schon teilweise unters Wasser tauchten.

Ich sah mich im Raum um. Es fehlte nicht mehr viel, bis das Wasser komplett den Raum eingenommen hatte.

"Was ist denn mit der Tür?" Rief ich noch, doch niemand konnte mich mehr hören. Ein letztes Mal holte ich tief Luft und tauchte zu der großen Stahltür.
Mit aller Kraft versuchte ich diese auf zu bekommen, doch es war nicht möglich.
Ich tauchte weiter zu den anderen und langsam ging mir die Luft aus.
Diese saßen auf dem Boden des Raumes und holten Luft aus den Schläuchen, die sie durch die Abwasserrohre geschoben hatten.
Mein Blick viel auf den großen Spiegel, der mir von Anfang an komisch vorkam.

Mir blieb nur noch eine Chance, wenn ich hier lebend rauskommen wollte.

Mit aller Kraft schlug ich immer und immer wieder gegen den großen Spiegel. Als sich der erste Riss bildete, holte ich zum finalen Schlag aus und dank des enormen Drucks des Wassers gab die Scheibe nach und wir wurden aus dem Raum gespült. Hustend lagen wir auf dem Boden und schnappten nach Luft. Merlin stand bereits in diesem Raum und machte sich Notizen auf seinem Klemmbrett.

"Glückwunsch zum Absolvieren ihrer ersten Prüfung!

Charlie, Eggsy gut gemacht! Für diejenigen unter euch, die noch verwirrt sind.
Führt man einen Schlauch in das U-Rohr eines Klos ein, kommt man an eine unbegrenzte Sauerstoffversorgung.
Das ist einfache Physik.
Sollte man sich merken!" Erklärte Merlin uns ruhig.

"Jane!" Er deutete auf mich.

"Gut erkannt das dies ein Einwegspiegel war."

"Wahrscheinlich hat Sie schon viele gesehen!" Grinste Charlie blöd.

Bevor ich etwas sagen konnte, nahm Merlin sich den Vorrang.

"Jaja, Sie können sich alle das Grinsen aus dem Gesicht wischen. Denn für mich sind Sie alle soeben durchgefallen. Sie haben nämlich das Wichtigste vergessen. Teamwork!" Merlin deutete zurück in den Raum. Schnell stand ich auf und die anderen taten es mir gleich.

Mitten im Raum lag Edward. Er war ertrunken. Geschockt etwas zu sagen sahen alle zu diesem.

"So viel zur klassischen Einschüchterungstaktik." Meinte ich zu Eggsy dieser sah mich nur verdutzt an.

"Nach jeder Prüfung haben Sie etwas Zeit mit ihrem Mentor. Ziehen Sie sich alle etwas Trockenes an, den diese erwarten euch bereits." Merlin verabschiedete sich schnellen Schrittes von uns.

Nachdem ich mich für eine schwarze Hose und ein schwarzes T-Shirt entschieden hatte. Wartete Harry bereits als Letzter auf mich. Nett lächelte er mich an.

"Glückwunsch zum Bestehen deiner ersten Prüfung. Ich habe mir schon gedacht, dass du eine etwas andere Lösung finden würdest."

"Danke." Murmelte ich. Der Tod von Edward lag mir immer noch etwas schwer im Magen. Komischerweise schien sich niemand dafür zu interessieren außer mir. Ich hätte dort genauso gut liegen können.

"Also was machen wir jetzt?" Gähnte ich leicht, schließlich hatte ich nicht sonderlich viel geschlafen.

"Du musst mich leider heute etwas eher entschuldigen, ich habe noch einen Termin, dem ich nachgehen muss. Deshalb reicht es heute nur für ein gemeinsames Frühstück."

"Oh ein Date!" Diese Bemerkung konnte ich mir nicht verkneifen. Harry sah mich skeptisch von der Seite an. Darauf musste ich lachen.

"Das war ein Scherz!" Jetzt sammelte sich auch ein Lächeln auf seinem Gesicht.

Er öffnete mir die Tür zu einem kleinen, aber sehr eleganten Speiseraum.

"Hier essen normalerweise nur echte Kingsman." Erklärte er mir und zog meinen Stuhl ran. Ich setzte mich auf diesen und Harry setzte sich mir gegenüber.

Der Kellner brachte unsere Frühstücksplatten und langsam begann ich zu essen. Harry beobachtete mich, anstatt selber zu zulangen.

"Keinen Hunger?" Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu ihm auf.

"Gewiss nicht."

"Wenn ich noch länger hierbleibe, können Sie mich hier raus rollen. So gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen." Schwärmte ich von dem Essen.

"Das kann ich nur bestätigen!" Schmunzelte Harry und nippte an seinem Tee.

Keine Sekunde ließ er mich aus den Augen, was langsam sehr unangenehm wurde.

"Wie alt sind Sie eigentlich?" Fragte ich trocken und belegte mir das nächste Brötchen.

"46, wieso fragst du?"

"Nur so, wie lange arbeiten Sie denn jetzt schon hier?"

"Seit fast 25 Jahren." Seine braunen Augen lagen ruhig auf mir.

"Ich hätte heute sterben können!" Schwer schluckte ich das Brötchen hinunter. Mit einem Ausdruck im Gesicht sah er das erste Mal von mir ab.

"Aber du bist es nicht."

"Wer weiß vielleicht passiert das noch ..."

"Wieso denkst du so schlecht von dir? Du hast dich heute gut geschlagen. Das mit dem jungen Herrn ist allgemein, sagen wir mal, blöd gelaufen. Wenn du nicht wieder aufgibst, kannst du es noch weit bringen."

"Es hätte nicht mal jemanden gekümmert, wenn ich heute gestorben wäre. Denk ich zumindest."

"Das glaub ich zu bezweifeln ..."

Ich grinste.

"Wieso? Oder werden sie mich vermissen?"

Er sah zu mir und stellte seine Tasse ab.

"Gewiss!" Tief sahen wir uns in die Augen, als seine Uhr ein nerviges Signal von sich gab.

Eigentlich hatte ich es nicht ernst gemeint, doch Harrys Reaktion berührte mich trotzdem.

"Du entschuldigst mich, aber ich muss los!" Er stand auf und richtete sein Sakko.

"Was ist das für ein Termin?" Gleichzeitig wischte ich mir den Mund ab.

"Wir sind an einem Fall dran, dafür muss ich einem gewissen Professor Arnold noch einen Besuch abstatten. Aber konzentriere du dich besser auf deine Ausbildung. Du entschuldigst mich!"

Elegant ließ dieser michalleine zurück und ich frühstückte in Ruhe zu Ende.

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