✖Kingsman - Teil 5✖

Ich realisierte erst, was gerade vorgefallen war, als Harry sich wieder vor mir auf die Bank fallen ließ. In Seelenruhe trank er sein Bier zu Ende und hatte die 6, die er soeben bewusstlos geprügelt hatte, schon beinah komplett vergessen.

"Entschuldige bitte, ich musste etwas Dampf ablassen! Heute Morgen erfuhr ich, dass ein guter Freund gestorben ist. Er kannte deinen Vater übrigens auch!"

Verdutzt sah ich ihn an.

Wie konnte Harry zu so was in Stande sein?

"Ich ..." Stotterte ich los. Nervös wischte ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Danke ..." Murmelte ich, als sich unsere Blicke trafen. Er lächelte, das war das erste Mal, das ich ihn Lächeln sah und dadurch fing auch ich an zu schmunzeln.

"Wie dem auch sei!" Er stand auf, zog sein Sakko gerade und blieb vorm Tisch stehen.

"Tut mir leid, das vor deinen Augen gemacht zu haben!" Er fixierte mich mit seiner Armbanduhr, die ein verdächtiges Geräusch von sich gab. Schlagartig hob ich meine Hände.

"Wow, bitte, ich werde nichts sagen!"

"Versprichst du es?"

"Bei meinem Leben! Fragen Sie die Bullen, ich habe noch nie jemanden verpfiffen!"

Kurz verharrte er, sein Blick wurde ernster, bis er schließlich wieder schmunzelte.

"Verbindlichsten Dank Jane. Bezüglich der Snobs hast du recht, doch auch bei denen gibt es Ausnahmen!" Sein Arm senkte sich und er kam näher auf mich zu. Kurz stockte mir der Atem. Irgendetwas faszinierte mich an dem Gentleman vor mir.

"Ich wünsche dir für alles viel Glück!" Er tätschelte daraufhin meine Schulter.

Mit einem Zwinkern verabschiedete Harry sich von mir und ließ mich alleine in der Kneipe zurück.

Verdutzt sah ich ihm nach.

Er war garantiert kein einfacher Schneider!

Als einer der Typen langsam wieder wach wurde, sah ich zu schnell zu verschwinden.

Ich bummelte eine Weile in der Stadt herum, eh es endlich so spät war, dass ich mich nach Hause traute.

Es war bereits dunkel geworden, als ich die Tür zur Wohnung aufschloss.

Dean war um diese Zeit normalerweise schon wieder mit seinen Jungs unterwegs.

Normalerweise ...

Beim Reingehen zog ich die Jacke aus und warf sie einfach in die Ecke, als plötzlich meine Mutter auf mich losstürmte.

"Verschwinde Jane! Bitte, er will dich ...!" In dem Moment schuppst Dean meine Mutter unsanft zu Boden und verpasste mir mit der blanken Faust eine ins Gesicht. Meine Unterlippe platzte auf und der bittere Geschmack von Blut meldete sich auf meiner Zunge.

Wieder spürte ich einen Schlag in die Magengegend, der mich für einen Moment nach Luft schnappen ließ.

"Verpiss dich!" Schrie er meine Mutter an, die weinend auf dem Boden lag.

Er packte mich mit einer Hand am Hals und drückte feste zu.

"Wer war mit dir in der verfluchten Bar?" Schrie Dean mich an und drückte ein Stückchen weiter meinen Hals.

"Ich weiß nicht!" Stöhnte ich, so gut es ging, hervor.

"Wer war der Mann? Sag es!"

"Ich war alleine da!" Für meine Lüge verpasste er mir eine Ohrfeige.

"Wer war das?" Wieder gab es eine Ohrfeige.

"Keine Ahnung!"

"Sag es!" Meine Wange pochte und der 3 Schlag fühlte sich schon beinah taub an.

"Ich weiß nicht, was du von mir willst!" Schrie ich zurück, immer noch umfasste er meinen Hals und es folgte ein Schlag nach dem anderen.

Meine Mutter versuchte ihn zu beruhigen und fing sich nur selber eine Ohrfeige ein.

"Hau ab Michelle!"

Wieder richtete er sich an mich.

"Hör mir zu, ich will wissen, mit wem du in dieser scheiß Kneipe warst! Wer war das?" Er drückte mir die Luft ab und selbst hätte ich antworten wollen, war dies nicht mehr möglich.

Dean griff nach einem Küchenmesser und hielt dieses an meine Kehle.

"Hör zu ich könnte dich hier und jetzt kalt machen und keiner auf der Welt würde sich dafür interessieren!"

"Ich schon!" Ertönte die Stimme von Harry aus allen möglichen Lautsprechern, die sich in der Wohnung befanden.

"Ich habe bezüglich ihrer Aktivitäten genug Beweise, um Sie lebenslänglich hinter Gitter zu bringen Mr. Dean!" Redete Harry weiter in einem ruhigen Ton.

"Was verflucht!" Nervös sah Dean sich um und sein Griff lockerte sich.

"Ich schlage Ihnen vor, das Mädchen in Ruhe zu lassen, sonst werde ich mich gezwungen fühlen, die Beweise an die zuständigen Behörden zu übergeben."

"Was für eine Scheiße läuft hier?" Dean sah sich in der Wohnung um und ich rutschte mit dem Rücken zur Tür.

"Jane, wir treffen uns bei dem Schneider, von dem ich dir erzählt habe!" War Harrys Stimme nun an mich gerichtet.

Schnell drückte ich die Klinke hinter meinem Rücken nach unten und trat vor die Haustür. Dort warteten bereits die Typen, die Harry vor mehr als 2 Stunden verprügelt hatte.

"Hey, wo willst du hin?" Hörte ich noch eh ich losrannte und wie bei meinem Hobby das Parkourlaufen schnell an Abstand gewann. "Wir kriegen dich noch!"

Als Antwort bekamen sie allerdings nur meinen Mittelfinger.

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