✖Kingsman - Teil 26✖
"Hast du mich vermisst Kleiner?" Jimmy bellte fröhlich und sprang sofort auf, um mit JB zu spielen.
"Hast du Lust, ein bisschen spazieren zu gehen, Eggsy? Ich muss dir mal wieder einiges erzählen." Sprach ich enttäuscht aus.
"Ja, wenigstens erzählst du es jetzt mal von selbst. Ich habe schon überlegt, wann ich nachfragen sollte." Er boxte mir in die Seite, was zwar aus Spaß war, trotzdem ganz schön wehtat.
"Auu!" Winselte ich und schnappte mir die Leine von Jimmy.
"Stell dich nicht so an." Grinste Eggsy und zusammen gingen wir in den anliegenden Park. Gedanken verloren lief ich neben Eggsy, mein Blick war stets gesenkt. Wie zu erwarten dauerte es nicht lange, bis Eggsy die Situation zu verstehen versuchte.
"Lass mich raten, ihr habt euch eure Liebe gestanden, einen romantischen Abend verbracht und zack bumm habt ihr euch gestritten und alles ist scheiße!" Geschockt sah ich zu Eggsy, manchmal machte mir seine Auffassungsgabe Angst.
"Woher?" Deutete ich an, doch dieser unterbrach mich sofort.
"Geheimagent, Jane. So langsam habe ich den Dreh raus wie Menschen ticken. Also habe ich anscheint recht mit meiner Theorie?"
"Ja zu 100 Prozent." Seufzte ich und vergrub meine Hände in der Jackentasche.
"Wirklich? Wow!" Verwundert darüber, dass er recht hatte viel er kurz zurück, holte dann allerdings wieder auf.
"Keine Sorge anscheint war es aber nur für eine Nacht. Schließlich muss er sich ja an die Regeln halten!" Wütend schoss ich herum liegendes Laub durch die Gegend.
"Das glaubst du doch wohl selber nicht?"
"Na ja, so ähnlich hat er es gesagt. Was glaubst du, warum es mir jetzt so scheiße geht. Ich fühl mich einfach nur verarscht. Obwohl ich es mir eigentlich von Anfang an hab denken können. Harry ist fast 25 Jahre bei Kingsman. Es steht zu viel für ihn auf dem Spiel." Meine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. Eggsy nahm mich aufbauend in Arm.
"Jane, ich glaub einfach Harry weiß auch nicht, wie er sich jetzt richtig verhalten soll. Aber wenn er halb so viele Gefühle hat für dich wie du für ihn. Wird er früher oder später zu der Erkenntnis kommen, dass er nicht ohne dich sein möchte."
"Ich weiß nicht, was er will. Er meinte, ich bedeute ihm unglaublich viel. Aber ich kann das nicht so wie er Privat- und Arbeitsverhältnis komplett trennen. Zumindest nicht so streng, wie er das will. Das macht doch keinen Sinn und dann wird es auf Dauer auch nicht funktionieren, wenn man sich immer verstecken muss. Ich glaube, es wäre für uns beide besser, wenn ich Kingsman verlasse." Geschockt sah Eggsy mich an.
"Das meinst du doch nicht im Ernst oder?"
"Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll Eggsy." Erschöpft legte ich meinen Kopf in den Nacken und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken.
"Ich weiß auf jeden Fall, das du sehr bescheuert bist!" Fuhr Eggsy mich von der Seite an.
"Eggsy!" Ermahnte ich ihn geschockt, solche Ausdrücke kannte ich gar nicht von ihm.
"Mal ehrlich, du bist Jane Unwin, seitdem du hier bist, hältst du dich kaum an Regeln. Findest immer einen anderen Weg und verdammt schaffst es sogar, dass ein Agent, der Jahre lang bei Kingsman arbeitet, die Regeln bricht und Gefühle für dich entwickelt?! Und du willst mir jetzt ernsthaft erzählen, dass du aufgibst, weil du nicht mehr weiterweißt?!" Ernst sah er mich an.
"Ja schon ..." Murmelte ich vorsichtig.
"Das glaubst du ja wohl selber nicht. Solange ich hier bin und solange ich dein bester Freund bin, reißt du dich gefälligst zusammen und bleibst hier!"
Aufgeregt ging er weiter. So hatte ich ihn noch nie erlebt, trotzdem berührte es mich sehr, dass ihm so viel an unserer Freundschaft lag.
"Eggsy, warte bitte!" Schnell holte ich den Vorsprung auf.
"Hey Eggsy, bitte! Du hast ja recht. Ich bleib hier, ich will dich doch auch nicht verlieren." Mit einem breiten Grinsen drehte er sich zu mir um.
"Danke!" Lächelte dieser mich an und drückte mich fester.
"Wow! Hey, kein Grund, übermütig zu werden." Lachte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, wodurch er nur noch fester zu packte.
~•~
Der Abend neigte sich dem Ende entgegen.
Eggsy, die Hunde und ich verbrachten noch etwas Zeit miteinander im Hobby Raum des Kingsman Anwesen. Die Sorgen um Harry hatte ich so gut es ging verdrängt. Was in meiner Lage auch das Beste zu sein schien.
Während ich uns wieder ein neues Bier aus der Minibar öffnete, schnaubte Eggsy gequält auf.
"Stell dich nicht so an, Eggsy!"
"Auch wenn das lächerlich klingen mag, ich bin nicht so trink fest wie du." Verdrehte dieser die Augen und nahm das Bier entgegen.
"Das hat doch nichts mit trink fest zu tun, aber 3 Bier sollte man schon abhaben können." Ich setzte mich auf ein dunkelbraunes Ledersofa. Dieses war allerdings genauso unbequem, wie es aussah.
"Ich trink halt nicht so viel Alkohol, kann man das glauben?"
"Wenn ich aus einer so perfekten Familie kommen würde wie du, wäre es bei mir vielleicht auch anders gelaufen." Dabei sah ich verträumt meine Bierflasche an.
"Was ich aber bezweifle, dafür mag ich zu gerne Bier ..." Fügte ich lachend hinzu.
"Ach Jane, wir sind so verschieden wie Feuer und Wasser und trotzdem verstehen wir uns so gut!" Eggsy ließ sich neben mich fallen und öffnete seinen Overall ein Stück.
"Ist dir warm Eggsy? Du verträgst ja wirklich nichts." Lachte ich diesen aus. Im selben Moment öffnete sich die große Tür und Merlin samt seinen Unterlagen in der Hand, betrat den Raum.
"Schön, wenn ihr zwei euch amüsiert. Doch sollte es im Moment eigentlich keinen Grund zur Freude geben." Ernst sah er uns an und fragend spürte ich Eggsys Blick auf mir ruhen.
"Ich verstehe nicht?"
"Oh grade Sie sollten es verstehen, Jane." Merlin sah aus dem Raum heraus und in der Tür stand Harry. Geschockt sah ich ihn an und verstand sofort, wieso Merlin so eine schlechte Laune hatte. Dieser senkte seinen Blick und sah stur zu Boden, als er in mein entsetztes Gesicht blickte.
"Galahad hat mich bereits über die Situation in Kenntnis gesetzt und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass diese Gefühle ihre Ausbildung bei Kingsman zu sehr gefährden. Deshalb entziehe ich Galahad das Recht, ihr Ausbilder zu sein. Arthur wird diese wertvolle Aufgabe weiter übernehmen. Des Weiteren haben sie zwei Kontaktverbot, was die Zusammenarbeit bei Kingsman angeht. Außer sie wollen beide nicht mehr hier arbeiten. Ich dachte, Sie haben sich meine Worte zu Herzen genommen, Jane. Wir haben uns die Aufgabe gemacht Agenten zu erziehen und keine lächerlichen Beziehungsprobleme aufblühen zu lassen."
"Aber ich verstehe nicht ..." Wimmerte ich so leise, dass es niemand hätte verstehen können außer mir.
"Du kannst froh sein, dass ich diese Ausnahme überhaupt durchgehen lasse. Schließlich haben wir bei keinem Nachwuchsagenten schon so viel Ausnahmen gelten lassen wie bei dir. Dennoch, da wir uns fast am Ende ihrer Ausbildung befinden, ist dies die letzte Warnung. Haben wir uns da verstanden?"
Merlins Blick wechselte zwischen Eggsys und meinem hin und her. Doch beim besten Willen konnte ich auf seine Frage nicht antworten. Meine Hand ballte sich zu einer Faust und an meiner Wange fiel eine kleine Träne zu Boden. Ich spürte, wie Harry mich wieder ansah. Konnte aber, dank den Tränen in meinen Augen, diesen Blick nicht deuten. Wie konnte er mich so demütigen. Mich hier so Bloßstellen, als würden diese Gefühle nur von mir aus gehen. Hatte er denn wirklich alles nur vorgespielt? Jedes Wort, was er gesagt hatte, nicht so gemeint? Nein, dafür fühlte sich gestern Abend zu viel richtig an. Doch was wollte er damit bezwecken? Zu viele Gedanken kreisten in meinem Kopf, als das ich auf Merlins Frage eine Antwort finden konnte. Umso froher war ich, als Eggsy mir diese Last abnahm."
Wir haben verstanden, Merlin!" Eggsy drückte freundschaftlich meine Hand, während ich wie ein Häufchen Elend zu Boden sah. Eilig wischte ich meine Tränen weg und atmete tief durch.
"Sehr gut, ich erwarte Sie beide Morgen früh mit ihren Hunden im Besprechungsraum. Hoffentlich wieder klar bei Verstand." Wütend sah ich ihn an, aber noch schlimmer war der Blick, den ich Harry zu warf. Wie konnte man sich so in einem Menschen täuschen. Diesmal erkannte ich den gefühlskalten Ausdruck in seinen Augen. Als die beiden den Raum verlassen hatten. Sah ich den nachdenklichen Blick von Eggsy. Doch dieser kannte mich mittlerweile lange genug, um zu verstehen, am besten mich jetzt erst mal in Ruhe zu lassen. Schnell stand ich auf und lief Richtung Schlafraum. Auf dem Flur dorthin traf ich erneut auf Merlin und Harry die plötzlich verstummten als sie mich sahen. Ohne auch nur einen Blick mit den beiden zu wechseln, ging ich an diese vorbei. Wenn Harry diese Art von Beziehung wollte, würde er sie bekommen. Dafür war ich stehts zu Dickköpfig.
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