✖Kingsman -Teil 1✖
Die lauten Hubschrauber Geräusche brachten meine Trommelfelder zum Beben. Kein Wunder, schließlich rotierten sie direkt über meinem Kopf.
Ein letztes Mal nickte ich zu meinen Kollegen, die genau wie ich an einem Seil unter dem Hubschrauber hingen.
Fest umklammerte ich mit meiner rechten Hand mein Maschinengewehr und konzentrierte mich darauf, meinen Körper nicht sehr zu verkrampfen.
Als schließlich der Startschuss fiel, der das alte Haus mitten traf, kniff ich für einen Moment meine Augen zu. Heiße verbrannte Luft spürte ich trotz meiner dicken Rüstung, auf meiner Haut.
Ich klinkte das Seil ab und fiel auf den Dachvorsprung. Mit einer gekonnten Drehung rollte ich mich ab und versicherte mich, dass meine Kollegen ebenfalls sicher gelandet waren.
Nach ein paar Schusswechseln mit unseren Gegnern konnten wir die komplette Situation für uns entscheiden. Wir kämpften uns weiter vor, bis wir schließlich bei unserer Zielperson angekommen waren. James und Merlin traten die alte Holztür ein und mit 3 gekonnten Schüssen schaltete ich die Komplizen aus. Leblos, mit einem Loch im Kopf fielen sie zu Boden.
Meine 3 Kollegen und ich fixierten mit dem Laser auf unseren Waffen die Zielperson.
"Hier spricht 01 Alpha, der Falke ist im Käfig. Ich wiederhole, der Falke ist im Käfig."
Hörte ich die Stimme von James aus dem kleinen Knopf in meinem Ohr. Der soeben meinen Vorgesetzten informierte.
Merlin fesselte die Zielperson an einem alten Stuhl, wo ich mir nicht mal sicher war, ob dieser überhaupt noch lange halten würde.
Ich kontrollierte den Jungen afghanischen Mann aufs Gründlichste, dachte ich zumindest und wandte mich schließlich von ihm ab.
Auf seiner Muttersprache befragte ich ihn nach den Informationen, die wir wissen wollten.
"Wenn ich bis 10 gezählt habe, werden Sie mir genau das gesagt haben, was ich wissen muss!" Zeitgleich zog ich meine Pistole aus dem Schaft um meine Hüfte.
"Wenn nicht, wird die Zahl 10 das Letzte sein, was Sie jemals hören werden."
1
2
3, gleichzeitig schoss ich ihm in die Kniescheiben. Er stöhnte auf und sackte vor Schmerzen zusammen.
4
5
6
7, er richtete sich wieder auf und erst jetzt entdeckte ich den kleinen Stift in seinem Mund.
8, "Granate!" Schrie mein Kollege. Ich wollte mich grade auf die Zielperson stürzen, als der junge Mann, der sich noch in der Ausbildung befand, genau wie James, mich nach hinten schuppte und sich mutig auf den Mann warf, um uns zu schützen.
Der laute Knall, der durch den kleinen Raum nur noch verstärkt wurde, sorgte für ein kurzfristiges Piepen in meinem Ohr.
Als wir uns wieder berappelt hatten, zog ich die Maske aus und geschockt sah ich zu Boden.
"Scheiße, das ist mir entgangen. Wieso habe ich das nicht bemerkt?" Sprach ich zu mir selber. Schuldgefühle kamen in mir hoch, als ich zu dem jungen Mann sah, der sein Leben geopfert hatte, nur weil ich zu unsauber die Zielperson durchsucht hatte.
Ich hatte ihn selber bei Kingsman vorgeschlagen und war nun auch schuld an seinem Tod.
Ich sah zu Merlin, dieser war für die Ausbildung zuständig.
"Merlin, ich entschuldige mich dafür, Sie in diese Lage gebracht zu haben. Sie haben ihn gut ausgebildet." Stillschweigend sah er mich an.
Dennoch fing er sich schnell.
"James ..." Wandte er sich diesem zu.
"Die Ausbildung ist beendet."
Ich ging einen Schritt auf James zu und reichte ihm meine Hand.
"Willkommen bei Kingsman, Lancelot!"
James hatte nun seinen Agentennamen erhalten.
"Sir!" Erwiderte er meine Geste.
Ich sah erneut auf den leblosen jungen Mann.
"Ich werde mich persönlich darum kümmern!" Entschlossen sah ich zu Merlin.
London:
"Ich bedaure sehr, dass die Tapferkeit ihres Mannes nicht öffentlich gewürdigt werden kann. Ich hoffe auf ihr Verständnis." Tief sah ich der jungen blonden Frau vor mir in die Augen. Erneut füllten diese sich mit Tränen und liefen an der geröteten Wange hinab.
"Wie kann ich dafür Verständnis haben? Sie sagen mir ja nichts. Ich, ich wusste nicht mal, dass er nicht bei seinem Team war."
"So leid es mir tut, ich kann Ihnen nicht mehr sagen ..." Sprach ich kühl aus und versuchte so wenig Emotionen zu zeigen, wie ich es nur konnte. Dennoch spürte ich einen Kloß in meinem Hals.
Sie nickte aufgebracht und sammelte erneut ihre gebrochene und verheulte Stimme.
"Aber ich möchte Ihnen gerne diese Tapferkeitsmedaille überreichen. Und wenn Sie die Rückseite genauer betrachten, sehen Sie dort eine Nummer." Ihr Gesichtsausdruck änderte sich von traurig in überrascht.
"Und als konkretere Geste ihrer Dankbarkeit, möchten wir Ihnen gerne etwas anbieten." Ich stockte, während ich die Medaille betrachtete.
"Nennen wir es einen Gefallen ...
Welcher Natur dieser ist, liegt ganz bei Ihnen. Sagen Sie der Vermittlung einfach 'Oxford nicht Budapester'. Dann weiß ich, dass Sie es sind." Ruhig sah ich sie an und hielt ihr immer noch die Medaille entgegen.
"Ich verzichte auf ihre Hilfe!" Dabei schlug Sie unsanft meine Hand weg.
"Ich will meinen Ehemann zurück!" Fing diese wieder an zu weinen und sah dabei zu ihrer kleinen Tochter, die während des Gespräches auf dem Boden mit ihren Schneekugeln spielte.
Auch mein Blick fiel auf das dunkelhaarige Mädchen, die mich gar nicht zu bemerken schien.
Während ihre Mutter verzweifelt auf dem Sessel sitzen blieb, richtete ich mich langsam auf, zog mein Sakko gerade und näherte mich dem Kind.
Ich kniete mich zu ihr hinunter und ihre dunkelblauen Augen sahen mich schüchtern an.
"Wie heißt du, junge Lady?"
"Jane!" Schüchtern sah sie zu ihrer Schneekugel.
"Hallo Jane, darf ich mal sehen?" Ich deutete auf die Schneekugel und nach kurzem Zögern gab sie diese an mich ab.
Vorsichtig schüttelte ich die kleine gläserne Kugel in meiner Hand. Begeistert sahen ihre großen Augen den einzelnen Schneeflocken hinterher. Leicht fing ich an zu schmunzeln.
Vorsichtig hielt ich ihr die Medaille entgegen. "Du wirst gut darauf achten, ja?" Begeistert schüttelte sie ihren Kopf.
Ich spürte den Blick ihrer Mutter und drehte meinen Kopf in ihre Richtung. Verheult beobachtete diese uns ruhig.
Wieder konzentrierte ich mich auf das Kind.
"Und achte gut auf deine Mom, in Ordnung?" Erneut nickte Jane.
Ich schmunzelte und streichelte dem Mädchen über den Oberarm.
"Schön ..." Langsam stand ich auf und verließ ruhig die Wohnung.
Jetzt lag es an der Mutter, dem Mädchen zu erklären, wieso ihr Vater nicht zurückkehren würde.
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