19.Geboren um Pirat zu sein

Moriarty schaute zu Sebastian als er die kleine Kammer betrat in der sich die Gefangenen aufhielten. Sein Blick legte sich sofort auf den Neuen unter ihnen. Er wimmerte leise und saß zusammen gekauert in einer Ecke. Seine Augen weiteten sich und sein Mund stand leicht offen. „Er ist also dein Bruder ?" Alle Anwesenden zuckten bei dem Klang von Moriarty's Stimme zusammen. Langsam bewegte sich Sebastians Kopf zu dem Schatten der gesprochen hatte, als eine hysterische Stimme seine unausgesprochenen Worte unterbrach.

„Sebby? Sebby bist du es ?!" Der Schiffsbrüchige kroch auf den Hilfskoch zu und schaute zu ihm auf und lächelte irre. Sebastian zögerte keinen Moment; er fiel auf die Knie und schloss den Älteren in eine feste Umarmung. „Sammy!" Dies beantwortete Moriarty's Frage. „Ich dachte ich sehe dich niemals wieder, oh Sebastian!" Sebastian strich schluchzend und strahlend über den knochigen Rücken seines Bruders. „Ich dich auch nicht..." „Was machst du hier ? Auf diesem Piratenschiff?" James sah wie Sebastian schluckte und eine Sekunde später trafen sich ihre Blicke. Himmelblau starrte in dunkelbraun. „Ich bin so froh dich wiederzusehen Sammy!", wich der Blonde schließlich aus, den Kapitän zum grinsen bringend.

_..._

„Gib mir den Schlüssel für seine Ketten!" Moriarty hob gelassen eine Augenbraue. „Wie sprichst du bitte mit mir, deinem Käpt'n ?" Sebastian biss sich auf die Lippe. „Ich erbitte die Schlüssel für die Ketten meines Bruders Kapitän Moriarty" James lächelte und reichte sie ihm. „Mögest du dich meiner Gnade glücklich schätzen und verstehen das du dir dieses Vertrauen verspielt hast" Sebastian bleib stumm und machte sich an der Fußfessel seines Bruders zu schaffen. Jener tat allerdings das Gegenteil. „Was meint er Sebastian ? Du bist jawohl nicht freiwillig hier ?", murmelte er, die Lippen kaum bewegend. „Nicht hier Bruder", flüsterte Sebastian zurück bevor er die Fessel beiseite legte und seinem Bruder beim Aufstehen half.

Noch wenige Schritte von der Tür entfernt versperrte der Säbel des Kapitäns den Durchgang. „Wie stellst du dir das vor Moran ?" James konnte sehen wie die Nutzung seines Nachnamens ihn traf und musste ein Grinsen unterdrücken. „Wie meinen Sie Sir ?" Nun musste James doch lachen und wandte sich an den anderen Spross. „Samuel Moran ?" „Ja ?" „Sie sind sich des Luxus meiner Gnade bewusst und wissen die kostenfreie Überfahrt zum nächsten Hafen zu schätzen ?" Der Bärtige nickte schnell. „Jawohl Kapitän Moriarty" „Ich mache ihnen hiermit das Angebot in meine Mannschaft einzutreten. Wie ihrem Bruder vor einigen Wochen. Sollten Sie dies ausschlagen werde ich sie trotzdem zum nächsten Hafen übersegeln" Doch Samuel konnte Moriarty schon nicht mehr zuhören. Erschrocken schaute er seinen Bruder an, welcher schnell für ihn antwortete: „Er braucht Bedenkzeit. Würden Sie uns für einen Moment gewähren ?" Moriarty zog schmunzelnd den Säbel zurück und trat vor die Tür. „Natürlich"

„Du bist einer Piratenmanschaft beigetreten ?!" Sebastian schloss die Augen für einen Moment und massierte sein Nasenbein. „Wann ?! Warum ?! Was hast -" „Samuel...", er holte tief Luft, „Das war nicht geplant" Samuel verschränkte die Arme vor der Brust und auf einmal war es ganz deutlich das er der ältere Bruder war. „Das will ich auch hoffen! Wer weiß was Vater sagen würde ..." „Fang nicht von Vater an!" Samuel runzelte die Stirn. „Was ist mit ihm ?" Sebastian richtete den Blick auf die knarzenden Dielen. „Er ist nicht der für den du ihn hälst..." Samuel seufzte. „Was soll das heißen Sebastian ?" Er befeuchtete sich die Lippen und begann die Geschichte über das Ekel welches ihr Vater war, zu erzählen. Samuel hörte stumm zu. „Das ist ein Hirngespinst Sebastian! Woher willst du wissen ob diese Hure die Wahrheit sagt ?!" Sebastian schluckte. „Ich wollte es auch nicht glauben", er griff in seine Hemdtasche und holte den goldenen Ring mit dem Rubin darauf hervor, „Bis sie mir den hier zeigte" Er reichte ihn seinem Bruder der ihn eingehend betrachtete. „Dieser Bastard" Samuel's Blick war dunkel und von Wut und Hass getränkt als er aufsah und dem himmelblau von Sebastian begegnete. „Dieser ehrenlose Bastard! Ich half ihm diesen Ring für unsere Mutter auszusuchen! Er war ein Vermögen wert! Und er schenkt ihn einer wertlosen Hure!" Fest drückte er das Metall in Sebastians Hand. „Aber dieser Hass auf unseren Vater hat dich doch nicht zu einem Piraten gemacht Bruder...Wie kamst du zu diesen Männern ?" Der Hass war nun kaum noch in den Augen des Älteren zu sehen, er wurde von dem Drang seinen Bruder zu verstehen, überschattet.

„Ich wollte unseren Ruf retten... Als ich aus dem Krieg zurück kam waren wir arm, die Gesellschaft hatte uns ausgestoßen, damals wusste ich noch nicht warum, und ich wollte nur das alles so war wie früher... Eines Tages kam ein Mann in einem Pub auf mich zu und versprach mir unseren Ruf reinzuwaschen wenn ich Moriarty tötete, also machte ich mich auf den Weg... Doch er besiegte mich und zwang mich wegen meiner Erfahrung in seine Mannschaft einzutreten und -"

Sebastian hielt inne.

Sollte er seinem Bruder zu dem intimen Verhältnis erzählen welches er mit dem Kapitän hatte oder jetzt vielleicht gehabt hatte ? Nein. Das war albern. Er brauchte es nicht wissen, es war unnötig. „Und als ich dann von der Sache mit Vater erfuhr dachte ich: Was soll's" Samuel wirkte verständnislos also begann Sebastian ihm die Welt der Piraten näher zu bringen ließ dabei jedoch die Dinge aus die ihn dazu bewegt hatten auf dem Schiff zu bleiben. Er erzählte nur von dem Reichtum, dem Ansehen in Nassau, den schönen Frauen dort und der unschieren Freiheit die man in jeder Sekunde spürte.

Aber Samuel's Blick wurde nicht einfühlender sondern...traurig. Sein kleiner Bruder hielt in seinem Redefluss inne als er es bemerkte. „Was ist ?" Samuel senkte den Blick und lächelte. „Sebastian", seufzte er und schaute mit wissendem Lächeln auf. Sein Bruder runzelte die Stirn. „Was ?!" „Ich bin für ein solches Leben nicht geschaffen. Ich bin bestimmt dafür in einem kleinen Zimmer in London zu sitzen, über Karten zu brüten und andere zu beraten und dabei Tabak zu rauchen. Aber du", er lachte, „Du hast mir schon als du klein warst gezeigt das du anders bist" Sebastian verzog das Gesicht. „Was meinst du damit ?" „Du konntest nie stillsitzen und wenn Vater uns wieder zum Lernen in unser Zimmer gesperrt hat, hast du nach draußen auf das Meer geschaut. Du warst der einzige der zur Armee wollte", er hob den Finger als Sebastian protestieren wollte, „Du liebst die Gefahr und das Risiko. Ich mag vielleicht für ein einsames und langweiliges Leben gemacht worden sein, aber du, mein Bruder", er legte ihm eine Hand auf die Schulter, „Du bist geboren um Pirat zu werden"

Samuel lächelte seinen sprachlosen Bruder an. Einige Sekunden verstrichen bevor er etwas sagen konnte: „Also bleibst du nur bis zum nächsten Hafen ?" Samuel nickte. Ich werde ein Pferd mieten und zurück nach Orléans reiten. Selenia wartet auf mich" Sowohl seine, als auch Sebastians Mundwinkel zuckten bei der Erwähnung ihrer Schwester. „Wie geht es ihr ? Bekommt ihr Frankreich ?" „Sie hasst es" Sie lachen. „Aber die Sprache gefällt ihr, die Franzosen jedoch nicht" Er lacht. „Ich dachte ich könnte sie dort vielleicht mit dem Herzog von Toulouse verheiraten aber sie sagt er habe Mundgeruch" Wieder lachen sie. „Und der Herzog von Lyon hat ihrer Ansicht nach schlechte Manieren obwohl sie findet das er gut aussieht und witzig ist" Sebastian kichert.

Er hielt einen Moment inne und dachte an Alice Dilton. „Sie muss nicht heiraten, weißt du", sagte er ernst, den Kopf leicht schräg gelegt. Samuel musterte ihn belustigt. „Natürlich muss sie heiraten!" Sebastian schüttelte den Kopf. „Warum sollte sie ?" Samuel hob eine Braue. „Damit wir Bündnisse schaffen", er lachte, „Außerdem ist sie eine Frau, sie muss heiraten. Ich will schließlich nicht das sie einen schlechten Ruf bekommt" Sebastian biss sich auf die Lippe doch er konnte seine Zunge nicht zurück halten. „Aber warum?" „Was ?" „Warum bekommt sie einen schlechten Ruf wenn sie nicht heiratet" Samuel schaute ihn an als würde er etwas fragen von dem die Gründe doch offensichtlich waren. „Sebastian", sagte er, als spräche er mit einem kleinen Kind, „Frauen wurden zu nichts weiterem geschaffen als Kinder zu gebären und uns Männer zu befriedigen nicht um die Welt zu beherrschen oder so" Samuel lachte und Sebastian wollte ihm mit seiner Faust gegen die Lachfalten schlagen. Doch er wusste das Samuel das so nicht verstehen würde.

„Samuel", sagte Sebastian nun, in dem selben Ton wie sein Bruder zuvor mit ihm gesprochen hatte, „Das ergibt doch keinen Sinn. Frauen können genauso intelligent sein wie Männer, sie sind genauso fähig zu lernen und zu verstehen wie wir. Sie können arbeiten und schreiben und nähen, wie wir. Wieso glaubst du sie seien, sie seien...beschränkt? Du kennst doch intelligente Frauen, warum verglkeichst du sie so mit Tieren ?" Sein Bruder schwieg einen Moment dann sagte er: „Du irrst dich. Sie sind nicht so intelligent wie wir. Frauen haben kleinere Gehirne, ergo können sie auch schlechter denken"

Sebastian verdrehte die Augen.

„Ich wünschte du würdest dich einmal selbst reden hören damit du verstehst wie dumm du klingst" Samuel lachte wieder. Dieses höhnische, reiche Männer Lachen welches Sebastian schon als kleiner Junge bei seinem Vater gehört und verabscheut hatte. Er erhob sich.

„Glaub was du willst aber zwing Selenia nicht einen Mann zu heiraten den sie nicht heiraten will" Samuel schaute zu ihm herauf und wollte gerade etwas sagen als ein Kanonenschuss die Stille zerriss.

_..._

Sebastian streckte gerade den Kopf durch die Luke als noch ein Schuss ertönte und das Schiff knarzte und stark schwankte. Wild wandte er den Kopf zu allen Seiten. Die Männer duckten sich hinter Mehlsäcken und hielten ihre Gewehre im Arm. „Was tut ihr da?!", fragte Sebastian empört und verwirrt während er zu Thomas und Pete herüber robbte. „Wir kapern ein französisches Handelsschiff", sagte Pete mit einem teilweise zahnlosen Grinsen. Sebastian zog seine Pistole und begann sie auf einen möglichen Schuss vorzubereiten. „Einfach so ?" Tom lugte über den Bug. „Die sind kaum bewaffnet hehe" Er zwinkerte Sebastian zu, „Das wird ein Kinderspiel" Dann legte er die Muskete an und schoss. Es war sinnlos, diese Gewehre waren nur im Nahkampf sinnvoll, aber Sebastian konnte verstehen was er bezwecken wollte; Angst. Außerdem machte schießen Spaß.

Auch er lugte nun über den Bug. Die Franzosen hatten rücklinks angehalten und könnten so ihre Kanonen wunderbar nutzen, hätten sie welche. Nun ja, sie besaßen welche aber geringe Mengen wie Tom schon gesagt hatte. Er grinste und sank zurück gegen die Mehlsäcke. Er öffnete gerade das kleine Fass für Schießpulver als ein weiterer Schuss ertönte. Sie waren getroffen und Sebastian war voller Schwarzpulver. Pete kicherte als er ihn sah.

Fluchend wischte der Blonde sich das Pulver von den Augen. „Hier", sagte Pete während er ihm prustend sein Fässchen hin hielt. Vorsichtig und schnell füllte er das keline Kästchen in seiner Muskete mit dem Schießpulver und legte noch eine Kugel in den Lauf.

Eine weitere Kanonenkugel ließ das Schiff erzittern. Die Mannschaft schaute zu ihrem Kapitän hinüber. Er stand fest auf der Schiffsbrücke und schaute konzentriert durch sein Fernrohr. Als die nächste Kanonenkugel sie nun knapp verfehlte, erwiderte er ihren Blick. In aller Seelenruhe stolzierte er dann über das Deck zu ihnen hinüber. Gerade als er den Mund öffnete, schossen die Kanoniere unter Deck auf die Segel der Franzosen.

Moriarty's Mund verzog sich zu einem Lächeln und Sebastian konnte spüren wie sein Herz ungewollt einen Satz machte. Die Kugel zerrissen die Segel der Franzosen in dünne Fetzen und nahmen ihnen so die Chance zu fliehen. Der Kapitän beobachtete dies zufrieden.

„Männer", rief er vielversprechend, „Hisst die Segel!", er grinste, „Lasst uns unser Gold holen!"

--------------------------------------------------- Hello my luvvvess

Whats going on in your life ?

School just started again and I'm already tired of it

Sooo you like it?

Critize meee!!!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top