Kapitel 7

Eine Stunde vor Mittnacht

War ich nervös? Ich wäre verrückt, wenn nicht. Allerdings konnte ich es mir nicht leisten, in solch einem Augenblick zu zweifeln.
Ich traf Nefathâr am Eingang zum Labyrinth. Von dort aus folgte ich ihm durch die feuchten Tunnel. Dort und da rieselte Erde hinab oder ein kleiner Stein fiel zu Boden. Als eine Wurzel meine Schulter streifte, zuckte ich kaum merklich zusammen.
Wir kamen an so vielen Abzweigungen vorbei, dass es mir schier unmöglich war, im Kopf zu behalten, wie man zurück an die Oberfläche kam. Konnte ich mich auf Nefathâr verlassen?
Warum nicht? Als Kind hatte ich schließlich stets auf seine Rückendeckung zählen können.
Es verging eine gefühlte Ewigkeit. Meine Taschenuhr sagte mir, dass es kurz vor Mittnacht schlug, als Nefathâr stehenblieb und raunte: "Hier ist es."
Er nahm die Fackel in die linke Hand und holte mit seiner Rechten etwas aus der Tasche, das er sich ins Ohr steckte. Es handelte sich um eine kleine, murmelartige Kugel. Ein magisches Kommunikationsgerät - ähnlich wie die Bluetooth-Kopfhörer auf der Erde. (Wozu benötigte man Technik, wenn man Magie hatte?)
Ich ging davon aus, dass Nefathâr mit dem Hexer sprach. Währenddessen wappnete ich mich mental für meine Mission. Zwei Stunden zuvor hatte ich mir schwarze Kleidung (ich hatte noch das Kleid aus Nyphtù getragen) angezogen. An einem Holster am rechten Oberstenkel befanden sich Wurfmesser, an der linken Wade ein Dolch. In den Taschen meines Umhangs einige nützliche Utensilien, wie ein Blasrohr mit magischen Pfeilen, die eine ähnliche Wirkung erzielten wie Schlaftabletten. Mein Umhang war nicht weniger magisch. Dank ihm war es mir möglich, mich ungesehen in den Schatten zu bewegen. Traf mich jedoch ein Licht, konnte man mich sofort entdecken. Selbst, wenn es sich lediglich um einen schwachen Kerzenschein handelte.
Nefathâr drehte sich zu mir um und nickte. "Es ist gleich soweit."
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich schüttelte meine Hände aus, um das Kribbeln loszuwerden und zog mir meine Kapuze über den Kopf, sowie ein schwarzes Tuch über Mund und Nase, um vollkommen mit der Dunkelheit zu verschmelzen.
Ich ging auf die unsichtbare Barriere zu und berührte sie vorsichtig mit den Händen. Die Luft um meine Finger schlug blaue Wellen. Ein Prickeln - ähnlich eines kleinen Stromschlages - durchfuhr meine Handflächen.
"Zehn Sekunden", hörte ich Nefathâr.
Ich schloss die Augen und versuchte langsam zu atmen. Dabei hörte ich mein Blut in meinen Ohren rauschen.
Nefathârs raue Stimme zählte Sekunde um Sekunde. "Vier, drei, zwei..."
Kaum hatte er die Eins erreicht, schlug ich meine Lider auf und huschte durch die Mauer. Für den Bruchteil einer Sekunde umschlossen mich kleine, blaue Blitze und ließen meinen Körper kribbeln und vibrieren.
Mein Herz setzte einen Schlag aus, bis es realisiert hatte, dass ich noch am Leben war. Ich holte tief Luft und drehte mich um. Nefathâr stand an der gleichen Stelle wie zuvor. Seine Augen schienen den Tunnel abzusuchen. Einleuchtend, dass die Barriere mich verbarg, ihn allerdings deutlich zeigte.
Ich runzelte die Stirn. "Warum konnte ich diesen Schemen kurz vor meiner Rückkehr dann sehen?", fragte ich mich selbst. Es sei wie es sei, dachte ich. Ich hatte schließlich nur wenig Zeit.
So schnell wie meine Beine mich tragen konnten, lief ich den Tunnel entlang, wie es Nefathâr mir zuvor gesagt hatte. Am Ende erwartete mich eine steinerne Tür. Bereits daran erkannte jeder, dass das hier der Palast war. Man hatte wunderschöne, beeindruckende und detailreiche Bilder, Schnörkel und Blumen in den Felsen gehauen.
Ehe ich mich versah öffnete sich die Tür und ein Gardist kam zum Vorschein. Zuerst gefror mir mein Blut in den Adern. Es stellte sich aber rasch heraus, dass es sich um Nefathârs Kontaktmann handelte. In seiner Linken hielt er eine Öllampe mit der er eine einladende, aber hektische Geste machte.
Ich flitzte in das Innere der Katakomben. Zeitgleich hörte ich, wie er das schwere Portal hinter mir schloss.
"Folgt mir", raunte er - an mir vorbeigehend. Ohne zu zögern, lief ich ihm hinterher.
Die Uniform der Garde war außergewöhnlich. Schwarzer Stoff mit rötlichem Ledereinsatz. Ein Cape, goldene Knöpfe, Schulterpolster mit kleinen, funkelnden Kettchen, schwere Lederstiefel, schwarze Handschuhe und zweischneidige Schwerter. Die Gardisten trugen keine Hüte, wie es auf der Erde üblich war. Stattdessen prangte ein Symbol auf ihrer Stirn. Es wirkte wir der Ansatz einer Prinzenkrone, war in Wahrheit aber eine magische Rune. Sie sollte die Loyalität zum König symbolisieren und diente zeitgleich als Schutztalisman.
Das Auswahlverfahren für neue Gardisten war hart und streng, immerhin sollten sie den oder die Herrscher beschützen. Ich fragte mich, wie es Nefathârs Mann geschafft hatte, den Test zu bestehen.
Mit eiligen Schritten führte mich der Gardist durch die Katakomben, die aus kunstvoll gefertigten Ringsäulen, Hufeisenbögen und strengen Mittelschiffarkaden bestanden. In den meisten Teilen befanden sich Lagerräume. Die Tiefen der Katakomben beherbergten mit höchster Wahrscheinlichkeit die Krypta, wo die einstigen Herrscher ruhten.
Der Weg durch das Untergeschoss nahm reichlich Zeit in Anspruch und am Ende hatte ich weniger als die Hälfte meines Weges hinter mir.
Der Gardist drückte mich gegen eine Mauer und löschte die Öllampe. Um die Ecke konnte ich zwei Wachen miteinander plaudern hören. Ihre Stimmen wurden zunächst lauter, anschließend leiser. Demnach hatten sie uns lediglich passiert.
Mein Guide setzte seinen Weg fort. Wenig später gelangten wir zu einer steinernen Wendeltreppe. Der Mann nickte mit seinem eckigen Kinn hinauf.
"Folgt dieser Treppe", wies er mich an. "Oben angelangt haltet Ihr Euch rechts, danach zwei Mal links und am Ende des Korridors erneut rechts. Ihr gelangt so in den königlichen, privaten Garten. Unter einem roten Ahorn findet Ihr die Krone auf einem Sockel vor. Achtet auf Eure Schritte. Es mögen keine Wachen in der Nähe sein, aber der König weiß, seine Krone zu schützen. Mehr kann ich nicht für Euch tun. Geht, die Ehre sei mit Euch!"
Ich nickte ihm dankbar zu, bevor ich die steinernen Stufen hinaufflitzte. Kaum kam ich oben an, tauschte sich der Boden gegen schwarzen Marmor mit Einschlüssen rot wie Blut, als hätte man die Rinnsale des Feindes Blutes niemals beseitigt. Die Wände boten edle Pilaster mit Grotesken und Stuck, sowie Kerzenleuchter, Blendearkaden und Spitzbögen mit etlichen Friesen. Teppiche in blutroter Farbe fand man an Böden und Wänden, wobei die Wandteppiche kunstvolle Bilder der ersten Herrscher sowie den drei Drachen und den Nordkamm präsentierten.
Ich sah nach links und nach rechts. Als ich mir sicher war, dass niemand in der Nähe lauerte, lief ich los. Dabei hielt ich mich, so gut es mir möglich war, in den Schatten. Meine Stiefel waren aus weichem und geräuschlosem Leder gefertigt worden, wodurch es mir möglich war, leise von A nach B zu huschen.
Die Zeit auf meiner Uhr tickte. Ich schlitterte über den Marmor, lief zwei Mal nach links und anschließend nach rechts. Wie versprochen fand ich einen atemberaubenden Garten vor.
Die Schönheit hätte das östliche Königreich beinahe übertroffen. Glühwürmchen schwirrten zwischen den Blumen und Pflanzen, die zwar nicht gleichermaßen bunt wie jene aus Nyphtù waren, dennoch einen zum Innehalten brachten. Farbenfroh hingegen waren die Kristallwände, die in allen Farben des Regenbogens schimmerten und den Garten dessen Licht tauchten.
An der Decke befand sich eine Öffnung, durch die schwacher Mondschein in den Raum drang.
Wäre es nicht wegen des Zeitdrucks gewesen, hätte ich mir liebend gerne einen Moment genommen, um mich ausgiebig umzusehen. Nichtsdestotrotz hatte ich eine Mission.
Nebel staute sich in der Grotte an und befeuchtete die Luft. Durch die Öffnung in der Decke konnte man einen Blick auf den bewölkten Himmel erhaschen. Blitze erhellten zeitweise die düsteren Wolken und tiefes Donnergrollen ließ die Erde beben.
Ich huschte vorsichtig zwischen den Pflanzen hindurch, stets auf der Hut vor möglichen Fallen. Schließlich erreichte ich den blutroten Ahorn direkt unter der Öffnung. Eines seiner Blätter wurde mir direkt ins Gesicht geweht. Ich steckte es mir als Souvenir in die Tasche. Mein Blick fiel auf den gewundenen Sockel unter dem Baum. Einige Wurzeln umschlangen den Stein, auf dem die Krone von Myrria thronte.
Sie war atemberaubend. Nein, mehr als das. Unglaublich welch anmutige Schönheit ein Gegenstand besitzen konnte.
Edelstes Silber (Silber war in dieser Welt angesehener als Gold) mit eingesetzten Mondkristallen. (Vergleichbar zu den Diamanten auf der Erde.)
Die Krone spiegelte Androgynie, Anmut, Führung und Weisheit wider. Man hatte feinste Schnörkel in das Metall eingearbeitet. Sie reflektierte jeden Blitz am Himmel und erstrahlte wie tausend Monde. Kühn lag sie dort auf dem steinernen Sockel.
Beinahe hätte ich durch ihren Anblick einen Fehler gemacht. Meine Beine hatten sich wie von selbst in Bewegung gesetzt. Bei genauerem Betrachten fiel einem auf, dass der Boden übersät war von den Wurzeln des Ahorns. Wie ein Mienenfeld lagen sie da in der Dunkelheit. Wer ganz genau hinsah, bemerkte, dass die ein oder andere Wurzel kaum merklich zuckte.
Der Baum lebte nicht wie eine normale Pflanze. Er war im Stande zu hören und sich schneller als die meisten Wesen zu bewegen.
Wie Schlangen lauerten seine Wurzeln im Schatten.
Ich zog mir mein Tuch von Mund und Nase, um frei atmen zu können. Die Zeit rannte.
Ich durfte weder einen Mucks von mir geben, geschweige denn eine der Wurzeln berühren. Soweit sich mein 173 Zentimeter langer Körper strecken ließ, beugte ich mich nach vorn. Die Krone war nah und doch so fern. Meine Finger schienen sie um eine Haaresbreite nicht zu erreichen. Wahrscheinlich war die Entfernung ohnehin eine optische Täuschung. Ich sah keinen anderen Weg. Egal, wie ich es angestellt hätte, alles lief darauf hinaus, dass der Baum mich bemerkte und wer wusste, welche Pflanzen hier noch lauerten, gar warteten, bis sie mich in ihre Blätter bekamen.
Entweder ich kehrte ohne die Krone zurück oder...
Ich machte einen Satz zurück, bevor ich Anlauf nahm und über die Wurzeln hinwegsprang, mir die Krone schnappte und mich mit meinen Füßen am Sockel abstieß. Die Wurzeln schnappten knapp an meinem Gesicht vorbei, bekamen mich jedoch nicht zu fassen.
Kaum hatte ich Boden unter den Füßen, rannte ich los ohne Rücksicht auf Verluste. In jenem Moment als ich die Krone zu fassen bekommen hatte, hatte irgendetwas Alarm geschlagen. Es klang wie ein vogelartiges Wesen, dessen Krächzen ohrenbetäubend im gesamten Palast zu hören war. Kurz darauf mischte es sich mit den Geräuschen der Garde. Es klirrte aus jeder Ecke und Füße trampelten über die Teppiche.
Ich verstaute die Krone an meinem Gürtel unter meinem Umhang und zog mein Blasrohr. Einmal mehr wünschte ich mir mein Schwert - mit dem es sich leider schwerlich einbrechen ließ. Andererseits wollte ich den Gardisten äußerst ungern schaden, weswegen ich mich für Schlafpfeile entschied. Kaum kamen die ersten Wachen um die Ecke geeilt, pustete ich ihnen die kleinen Pfeilchen an ihre Hälse. Zwei Sekunden später fielen sie ohnmächtig zu Boden. Ich sprang an der Wand über sie hinweg und hoffte, mich nicht zu verirren.
Jede Wache, die mir in die Quere kam, bekam einen kleinen Pfeil ab, bis mir meine Munition schließlich ausging. Dennoch zog ich es vor, die nächsten Gardisten zu entwaffnen und im Kampf mit bloßen Fäusten zu überwältigen. Im Nahkampf war ich als Vyora den Gardisten um Jahrzehnte voraus - letztendlich verdankte ich dies Nefathâr und den spielerischen Kämpfen als Kind. Hazel hingegen konnte sich gerade einmal über überdehnte Sehnen freuen. Mehr hatte ich in meinem alten Leben nämlich nicht zu bieten gehabt.
Wie viele Wachen waren mir noch im Weg, bis ich die Katakomben erreichte? Während ich gefühlt in jedem Gang gegen zwei Dutzend Männer kämpfte, war ich einmal mehr froh um meinen magischen Umhang, dessen Kapuze an Ort und Stelle blieb, ohne mein Gesicht zu entblößen.
"Endlich", keuchte ich, während ich die Treppe zu den Katakomben hinunterlief. "Gleich... Nur noch ein Stück."
Ich konnte die steinerne Tür zum Labyrinth bereits sehen. Es fehlten knapp dreißig Fuß. Obwohl ich weiterhin auf der Hut blieb, hätte ich im Traum nicht vorhergesehen, was mich in der nächsten Sekunde erwartete.
Ein blutroter Blitz schlug zwischen mir und dem Ausgang im Boden ein. Ich hielt abrupt an - meine Augen instinktiv mit einem Arm bedeckend, bis der Blitz sich in roten Nebel auflöste. Der Nebel wiederum formte eine großgewachsene Gestalt.
Niemand geringeres als der König höchstpersönlich stand mir im Weg.
Mein Blick glitt wie paralysiert von seinen schwarzen Stiefeln mit den silbernen Schnallen und Absätzen, über seine Hose aus Reptilienleder und dem silbernen Lendenschurz hinauf. Sein Oberkörper bedeckt von einem schwarzen Hemd mit schwarzen Ledergurten, die über seine rechte Brust hin zu seinem Schulterpolster reichten. Dutzende Ketten hingen an seiner Kleidung. Manche führten zu Objekten wie Taschenuhr, Schwert, Dolch. Andere dienten einzig allein der Dekoration.
Sein Schulterpolster war direkt mit einem Samtumhang verbunden. Außen pechschwarz, innen blutrot. Um seine breiten Schultern lag ein flauschiges, schwarz-rot gestreiftes Fell und seine Taille wurde umrahmt von einem blutrotem Kummerbund. Um seinen Hals hing ein in der selben Farbe leuchtendes Juwel.
Als wäre all dies nicht einschüchternd genug gewesen, besaß er zwei bedrohlich aussehende, tiefliegende Augen. Das Rechte weiß, das Linke rot-braun. Sein Gesicht war kantig mit hohen, herausstechenden Wangenknochen. An der Stirn zwischen seinen Augen leuchtete ein rotes Symbol - eine Kombination aus einem mittig liegenden Dreieck, Strichen und einem Halbmond.
Seine Haare waren schwarz mit weißen Strähnen, lang und das Deckhaar am Hinterkopf mit Silber zusammengeheftet. Dazu hatte er sich passend einen leichten Vollbart mit denselben Farben wachsen lassen. Silberschmuck befand sich in vereinzelten Strähnen in Bart und Haar. Zu guter Letzt erstreckte sich eine Narbe von seiner rechten Augenbraue über sein Augenlid bis zu seinem Wangenknochen.
"Was hat ein Dieb wie Ihr mit der Krone von Myrria vor?", verlangte er zu wissen.
Seine Stimme besaß einen rauen, tiefen Klang, der meinen Körper erzittern ließ. Das war ganz und gar nicht gut. Was sollte ich gegen einen so mächtigen Hexenmeister ausrichten?
Der König streckte eine seiner mit Ringen beschmückten Händen aus, woraufhin die Krone an meiner Hüfte so stark vibrierte, dass sie sich in binnen einer Sekunde losgerissen hatte und direkt in die Hand des Königs flog.
Die Schritte der Gardisten ertönten. Hinter mir kamen mehrere Männer und Frauen angerannt und blieben anschließend stramm stehen.
"Ihr möchtet nicht antworten wie mir scheint", sprach der König, nachdem er sich die Krone behutsam auf sein Haupt gesetzt hatte. Sein Antlitz wurde von der Aura des Schmuckstücks um das doppelte untermauert. Als würde Licht auf Schatten treffen und damit verschmelzen.
"Dann sollt Ihr in Ruhe über Eure Taten nachdenken können, während Ihr in meinem Kerker ruht.", fügte der König hinzu.
Eine kaum merkliche Handbewegung und zwei Wachen packten mich an den Armen. Recht unsanft wurde ich ein Stockwerk tiefer gezerrt und in einen dunklen Raum geworfen. Eine eiserne Tür fiel hinter mir ins Schloss und wurde magisch versigelt.
Seufzend rieb ich mir meine schmerzenden Knie. Beinahe wäre es mir gelungen. Doch von Anfang an war es zu leicht gewesen. Ob der König es geahnt hatte?
Ich kroch über den mit Stroh bedeckten Boden und lehnte mich an die Mauer. Wie ein Vieh auf beengtem Raum kam ich mir vor.
Meine Finger trafen in meiner Tasche auf das Ahornblatt. Vorsichtig strich ich über seine zackigen Kanten. Wer hätte denn mit einem magischen Baum gerechnet? Mit Rätseln, Fallen oder einer Chimäre, ja. Aber ein Baum?
Weder meine Nebelkugeln, noch meine Amulette konnten mir in dieser Situation helfen. Der König war zu mächtig, als dass meine kleinen Zaubergegenstände etwas ausrichten hätten können. Selbst mein Schutztalisman gegen Wandler reagierte nicht.
Wie es aussah, saß ich hier fest. Das erste Mal kam es mir ungünstig vor, dass ich mich nicht nach Kanada zurück träumte.
Was sich mir jedoch nicht logisch erklären ließ, war der Fakt, welch ungeheure Macht der König besaß, jedoch verzichtete dieses Reich einer Art Diktatur zu unterwerfen. Er schien vielleicht eine Bestie zu sein, dennoch tötete er nicht nach Lust und Laune, ansonsten würde wohl kaum eine Seele in Caladium in Frieden leben können. Ganz zu schweigen davon, dass der König mich nicht an Ort und Stelle getötet hatte. Was steckte tatsächlich hinter all dem?

Bonus aus Vyoras Notizbuch:

Bild 1: Zeichen der Garde und Arylâths Symbol;
Bild 2: Caladiums Schriftsystem nach lateinischem Alphabet

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