Ohne Titel Teil27
Fedor blickte Jason ernst an.
„Ich habe mir gedacht, dass dir das irgendwann auffallen wird!"
Jason hob seinen Kopf und sein Mund verzog sich arrogant.
„Dein Name ist also nicht Alexander! Wer zum Teufel bist du?"
Fedor zuckte zusammen.
Bisher hatte er Jason immer eher als eine Art Kumpeltyp erlebt. Doch nun erkannte er, warum Jason der dunkle Fürst war. Nicht nur sein arrogantes Auftreten war erstaunlich. Fedor sah, wie er die Kieferknochen zusammenpresste und die Muskeln hervor traten. Seine Augenbrauen hatten sich zusammen gezogen und seine sonst hellgrünen Augen waren nun dunkel, fast schwarz. Er sah furchterregend und autoritär aus. Und es hatte den Anschein, dass er alles schon wusste.
Fedor war sich sicher, dass er selbst nicht so autoritär aussah, wenn er sich nicht gerade verwandelte.
„Das willst du nicht wirklich wissen!"
Jasons Nasenflügel blähten sich auf.
„Lass das ruhig meine Sorge sein, ob ich das wissen will oder nicht! Also, ich warte auf eine Antwort!"
Fedor wischte sich über das Gesicht.
Verdammt. Aus dieser Sache kam er jetzt nicht mehr heraus. Er wusste genau, wie Jason reagieren würde. Er würde verlangen, dass Fedor verschwand! Sein Ruf war einfach zu schlecht. Aber er würde sich nicht mit einer weiteren Lügengeschichte abspeisen lassen. Jason konnte seine Gedanken lesen. Fedor konnte sie zwar blockieren, aber dann würde der dunkle Fürst merken, dass er log. Er kam nicht drum herum.
„Nun gut. Ich kann dir nichts vormachen! Mein Name ist wirklich nicht Alexander. Obwohl...ich glaube, ich hatte ihn schon einmal zu einer anderen Zeit!"
Jason tippte sich mit den Fingern auf den Unterarm. Er wurde zusehends ungeduldiger und wütend.
„Das interessiert mich nicht."
Fedor seufzte.
„Mein Name ist Fedor!"
Jasons Gesicht spiegelte die verschiedenste Gefühlsregungen wider. Unglaube, Erkenntnis, Wut und zum Schluss...Neugier.
„Der Fedor?"
Fedor holte tief Luft.
„Die Geschichten sind nicht immer...ganz zutreffend! Ich denke, es wurde einiges ziemlich übertrieben!"
Jason grinste ihn an.
„Nicht immer?"
Grinste er? Grinste der dunkle Fürst wirklich?
Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er wurde ernst, aber nicht wütend. Er lehnte sich gegen den Mustang, immer noch die Arme vor der Brust gekreuzt.
„Weißt du, ich hatte eine Zeit, da habe ich sehr mit meiner Vergangenheit gehadert. Mit dem was ich als Mensch gemacht habe! Ich dachte meine Wandlung wäre eine Strafe für das was ich getan habe."
Fedor nickte leicht.
Er kannte seine Geschichte, wusste aber im Moment nicht worauf Jason heraus wollte. Und Jason bemerkte das auch.
„Ich lernte Ava kennen. Sie interessierte sich nicht für meine Vergangenheit. Sie interessierte das Jetzt! Und seit ich sie kenne, halte ich es genauso. Was mich aber brennend interessiert...warum bist du nicht tot? Laut den ganzen Büchern bist du zum Tode verurteilt worden und das Urteil wurde sofort vollstreckt."
Fedor holte tief Atem.
Dann erzählte er Jason wie er zwar zum Tode verurteilt wurde, Hel ihn aber nur in einen Schlafzustand versetzt hatte. Und wie Loki ihn wieder erweckte, weil Ares es so wollte.
Jason hörte ihm ruhig zu. Dann schnaubte er.
„Also ist es Ares, der mir schaden will?"
Fedor nickte.
„Du wirst ihm aber kaum etwas nachweisen können. Ares ist gerissen. Er macht sich nicht die Hände schmutzig. Ich bin mir sogar sicher, dass er zu anderen Mitteln greifen wird, wenn sein Plan nicht funktioniert."
Jason hob eine Augenbraue.
„Wenn die Schwefeldämonen meine Kinder nicht bekommen? Was unternimmt er dann deiner Meinung nach?"
Fedor schnalzte mit der Zunge.
„Überlege doch mal. Du hast in deinem Clan einen Vampir, der eigentlich gar nicht existieren dürfte. Und ein Nephilin geht in deinem Haus aus und ein!"
Jason riss die Augen auf.
„Bei den Göttern. Soweit habe ich noch gar nicht gedacht!"
Fedor lachte zynisch.
„Das kommt daher, dass du nicht so hintertrieben und böse bist, wie es andere sind. Es ist vielleicht ganz gut, dass ich da bin. Allerdings sollte mein Name noch nicht ins Spiel kommen. So kannst du dich immer noch heraus reden, dass du von nichts wusstest!"
Jason nickte.
„Das ist korrekt. Aber der Nephilin..."
Fedor grinste boshaft.
„Außer den Gottheiten, die mich erweckt haben gibt es nur noch eine Göttin, die von der Existenz des Nephilins weiß. Und sie wird sich hüten, dich zu verraten, denn sie war es, die ihn vor den Engel gerettet hatte und ihn wie einen Sohn aufgezogen hat."
Jason riss seine Augenbrauen in die Höhe.
„Nyx! Ich wusste es! Es kam mir schon komisch vor, warum sie sich mit meiner Frau angefreundet hat. Sie beschützt Amelie?"
Fedor nickte.
„Durch Aidan!"
Jason fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
„Dann ist wenigstens eine Gottheit für uns. Scheiße, wenn Heimdall davon erfährt!"
Fedor zuckte mit den Schultern.
„Wieder muss ich dir widersprechen. Heimdall ist dein kleinstes Problem."
Jason legte seine Hände auf die Knie.
„Verdammte Scheiße! Ares hat das nett eingefädelt. Egal, was ich mache, es sieht verdammt schlecht für mich aus."
Fedor klopfte ihn an die Schulter.
„Mach dir nicht allzu große Sorgen. Du magst nicht hinterlistig und hintertrieben sein. Ich bin es!"
Aidan lief langsam neben Amelie her.
Seit er sie von den Schwefeldämonen gerettet hatte, ließ er sie keinen Augenblick aus den Augen. Wo auch immer sie hinging, er war an ihrer Seite.
„Was hast du heute vor?", fragte er leise.
Sie lächelte ihn an.
Komischerweise hatte Aidan das Gefühl, dass ihr seine Anwesenheit nicht so unangenehm war, wie die ständige Überwachung der Vampire. Sie hatte nicht einmal versucht ihm zu entwischen. Nein, sie sagte ihm eher Bescheid, wenn sie ihre Pläne änderte. Sie genoss seine Anwesenheit. Und er genauso.
„Ich wollte heute noch einmal zu Noel."
Aidan nickte.
Der Professor stellte bestimmt keine Gefahr für Amelie dar.
„Willst du mich begleiten?" Ihre Stimme war leise.
Er blieb stehen und sah sie an.
„Wünscht du es denn?"
Sie sah ihn nicht an, ihr Blick ging zu Boden. Aber sie nickte.
Er nahm ihr Kinn in seine Hand und zwang sie ihn an zu sehen.
„Amelie! Wenn du nicht willst, dass ich dich begleite, dann lasse ich es! Ich kann auch vor der Pathologie auf dich warten!"
Ihre Augen wurden groß.
„Aber ich will doch, dass du mit mir gehst!"
Er hob eine Augenbraue.
„Dem Vampir bist du so oft es ging abgehauen! Und meine Anwesenheit wüscht du dir sogar?"
Sie nickte und sah wieder nach unten.
„Warum?"
Sie verzog etwas den Mund.
„Ich mag dich. Duncan war mir einfach nur lästig!"
Er grinste leicht, sagte aber dazu nichts. Er mochte sie auch, aber das würde er ihr bestimmt jetzt nicht sagen. Sie war noch unter Schock, wegen dem Angriff. Er hatte sie gerettet. Er war sozusagen ihr Rettungsanker. Bevor die Gefahr nicht vorbei war, würde er nie sicher sein, ob sie ihn wirklich mochte oder ob es so war wie er vermutete.
„Dann gehen wir mal zum Professor! Vielleicht lerne ich auch noch etwas!"
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