Ohne Titel Teil17

Olias gelangte wieder in seine Dimension. Kniend. Wie immer. Ein Dimensionen Sprung war selbst für ihn sehr anstrengend. Er hatte gehört, dass die Braut des dunklen Fürsten einmal einen Dimensionen Sprung miterlebt hatte, aber kaum Schaden genommen hatte. Das beeindruckte ihn sehr! Jeder hatte Schwierigkeiten damit.

Bevor er sich wieder aufrichtete, wandelte er sich in seine Dämonengestalt.

Es war sehr informativ gewesen, was er auf der Erde gesehen hatte.

Er hatte dieses Menschenmädchen beobachtet.

Völlig unbehelligt, bis er merkte, dass er verfolgt wurde.

Er wusste, dass sich ihre sogenannten Brüder in ihrer Nähe aufhielten, aber da war noch jemand anderes. Ein heiliges Wesen. Na ja, so heilig dann auch wieder nicht.

Ein Halbwesen.

Olias wusste gar nicht, dass so ein Wesen überhaupt noch existierte. Er war der Meinung gewesen, dass sie alle vernichtet worden waren.

Doch dieses Halbwesen war wirklich da gewesen.

Es hatte ihn sogar vor dem anderen Dämon bemerkt.

Olias lächelte leicht.

Das machte die Sache interessanter.

Er lief schneller. Er musste unbedingt seine Männer zusammentrommeln.

„Norick, Shin, Callum, Shervin! Zu mir! Sofort!"

Kaum war er in seiner Hütte, kamen die Männer zu ihm.

Schweigend setzten sie sich um den Tisch und warteten, bis Olias Frau und Tochter ihnen Met serviert hatten. Erst als die Frauen wieder aus dem Zimmer verschwunden waren, ergriff Olias da Wort.

„Ares hat uns wieder einen Auftrag gegeben."

Er musste zugeben, dass seine Männer relativ ruhig blieben. Er hätte mit Geschrei gerechnet, doch sie blieben stumm. Vorerst.

Dann sah ihn Norick böse an.

„Er hat uns schon einmal verarscht. Du weißt doch noch, was damals geschehen ist. Vier gute Männer sind gestorben, als wir diesen Vampir zu den Göttern bringen sollten. Ares ist schlauer als wir. Das ist einfach so!"

Die anderen nickten.

Olias lehnte sich zurück und trank einen Schluck Met.

„Das ist mir wohl bewusst! Aber dieses Mal habe ich ihn festgenagelt!"

Shin lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Inwiefern?"

Olias trank noch einen Schluck.

„Ich habe einen Vertrag verlangt. Schriftlich! Außerdem will ich noch die Unterschrift von Pluto!"

Die Männer pfiffen anerkennend durch die Zähne.

„Dann ist es also auch möglich dass wir überhaupt keinen Auftrag bekommen?"

Olias nickte.

„Ja, damit müssten wir dann leben! Aber ich habe verlangt, dass dieses Mal unsere Familien beschützt werden, falls uns etwas passieren sollte."

Callum, der Ruhigste von allen, hob seinen Blick. Bisher hatte er nur zugehört.

„Um welchen Auftrag geht es eigentlich? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dabei sein will, wenn du schon so einen Vertrag aufsetzen lassen musst!"

Olias nickte. Das war ihn klar gewesen. Sie waren seit der Geschichte mit dem Vampir sehr vorsichtig geworden. Besonders wenn es um Ares ging.

„Wir sollen die Kinder desdunklen Fürsten vernichten!"

Sie starrten ihn alle entsetzt an.

Callum stand auf und lief im Raum herum.

„Olias! Das kann nicht dein Ernst sein! Geht es hier um einen persönlichen Rachefeldzug von Ares? Ich meine, seit der dunkle Fürst auf der Erde regiert, herrscht Friede! Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn es so bleibt." Er sah in die Runde. „Ihr wisst genau, dass seine Rache fürchterlich sein wird, wenn seine Kinder sterben!"

Die anderen nickten.

Olias sah Callum stumm an, bis dieser sich wieder hinsetzte.

„Deswegen habe ich auf diesen Vertrag bestanden. Und auf Pluto. Ihr wisst, dass Pluto uns auch schon einige Aufträge gegeben erteilt hat. Er weiß, dass wir gute Arbeit leisten. Pluto wird uns nicht im Stich lassen."

Shervin, der bisher überhaupt nichts gesagt hatte, hob seinen Kopf. Sein Gesichtsausdruck war unlesbar.

„Wenn Pluto diesen Vertrag unterschreibt und die gesamten Schwefeldämonen Asyl bei ihm bekommen, bin ich damit einverstanden. Mir geht es nicht um die Kinder. Wenn sich der Normanne dafür entschieden hat, dann ist er meiner Meinung nach selbst schuld. Aber wie euch macht mir die Rache Sorge. Und wenn hier alles geregelt ist, dann werde ich den Auftrag annehmen. Aber auch nur dann!"

Nach einen kleinen stummen Diskussion, in der jeder der Männer die anderen betrachtete und auf die Reaktion wartete, stimmten die anderen auch zu.

Ares mochte die Welt der Toten nicht. Er mochte Pluto nicht!

Dennoch war er hier!

Dieser Schwefeldämon hatte es dieses Mal geschickt eingefädelt. Damit hatte Ares nicht gerechnet. Nachdem Olias den Vertrag erwähnt hatte, war Ares wirklich der Meinung gewesen, die Unterschrift Lokis würde ausreichen. Aber Olias hatte auf Pluto bestanden. Olias wusste genau, dass Olias ihn damit prüfen wollte.

Und nun war er hier.

Er passierte das erste Tor und die Wächterhunde starrten ihn mit ihren rot glühenden Augen an. Vor ihnen hatte Ares keine Angst. Es ging hier um etwas ganz anderes. Ohne sie weiter zu beachten ging er einfach weiter. Wenn man vor ihnen Angst zeigte, dann war es um einen geschehen. Egal, ob man ein Gott war oder nicht.

Je weiter er zum Zentrum des Totenreichs kam, desto heißer wurde es ihm. Wie konnte es Pluto nur in dieser Hitze aushalten?

Es war dunkel. Nur wenige Fackeln erleuchteten den Gang. Das zweite Tor kam in seine Sicht. Ares seufzte leicht. Nun konnte er nur hoffen, dass Pluto seine Mätzchen vergessen hatte.

Er klopfte energisch gegen das Tor.

„Was willst du hier?"

Plutos Stimme füllte den kompletten Gang. Mist! Er hatte es nicht vergessen.

Ares grinste etwas schief.

„Pluto! Es ist schon lange her!"

Stille breitete sich aus.

„Wenn es nach mir ging, bräuchten wir uns gar nicht mehr sehen. Also, was willst du?"

Ares verzog das Gesicht. Verdammt! Pluto machte es ihm schwer!

„Wenn du mich herein lässt, bin ich auch schnell wieder weg. Ich brauche eine Vertragsbestätigung von dir. Mehr will ich nicht!"

Wieder Stille! Ares war nicht der Geduldigste. Er starrte wütend auf das Tor. Warum musste Pluto so lange überlegen. Verdammt! Es ging um eine Unterschrift, mehr nicht!

„Komm schon, Pluto. Habe ich dir nicht immer viele Tote in dein Reich geschickt? Kannst du mir nicht etwas entgegen kommen?"

Die Stille war nervenaufreibend, doch irgendwann knarrte das Tor und öffnete sich einen Spalt.

Ares schlüpfte hindurch und ging weiter. Ja, er kannte sich hier aus, als ob es erst gestern gewesen wäre, als er hier mit Pluto gezecht hatte.

Die Einrichtung wurde immer geschmackvoller, je näher man sich dem Wohnraum von Pluto näherte. Ares ging in Richtung des gemütlichen Wohnzimmers, wurde aber vorher aufgehalten.

„Wo Willst du hin? Wir sprechen in meinem Büro!"

Oh je! Pluto war immer noch angefressen.

Ares bog in das Büro ab.

„Pluto! Wie geht es dir? Wo ist deine wunderschöne Frau?"

Pluto stand an seinem Schreibtisch und starrte in den Bildschirm seines Computers.

„Lass Proserpina aus dem Spiel! Also, was ist das für ein Vertrag den ich bestätigen soll?"

Ares holte den Ordner hervor und legte ihm Pluto vor.

Pluto nahm den Ordner in die Hand und las ihn durch, ohne Ares Platz anzubieten oder ihn auch nur an zu sehen.

Dann lachte er spöttisch und blickte endlich Ares ins Gesicht.

„Das ist nicht dein Ernst! Du setzt wieder die Schwefeldämonen ein? Hast du nichts aus der Sache mit dem Vampir gelernt?"

Ares knirschte mit den Zähnen.

„Sie sind effektiv und stellen eigentlich keine dummen Fragen!"

Pluto nickte.

„Eigentlich! Also, um was geht es, dass sie dieses Mal so auf Asyl und Schutz der Familie pochen?"

Ares kreuzte die Arme vor der Brust.

Auch wenn Pluto wie ein alternder Rockstar aussah, der in seinem Leben zu viel gesoffen und gekifft hatte, durfte man ihn nicht unterschätzen.

„Der dunkle Fürst!", meinte er nur.

Pluto lachte laut auf.

„Schon wieder ein Vampir? Du lernst auch nie dazu, Ares!"

Ares schnaubte.

„Dieses Mal ist es etwas anderes. Damals ging es nur darum einen Vampir einzufangen, der zu mächtig und größenwahnsinnig wurde."

Pluto hob eine Augenbraue.

„Aha? Und jetzt ist es anders?"

Ares nickte.

„Es wird mir zu friedlich! Ich möchte ein bisschen mehr Schwung herein bringen!"

Das war nur die halbe Wahrheit, aber das brauchte Pluto nicht wissen.

„Denk doch mal daran, wie es ist, wenn wieder ein Krieg der Unterweltbewohner ausbricht. Das müsste doch für dich von Vorteil sein?"

Pluto sah noch einmal nachdenklich auf den Vertrag. Dann nickte er.

„Gut, ich werde diesen Wisch unterschreiben! Aber wenn du michwieder verarscht, dann werde ich es Atum und den Oberen melden. Du kommst mir nicht davon dieses Mal."

Er schrieb etwas auf den Vertrag und zeigte es Ares.

Ares keuchte auf.

„Du legst auch das vertraglich fest? Ist das dein Ernst?"

Pluto hob arrogant eine Augenbraue.

„Akzeptiere es oder verpiss dich!"

Ares knirschte mit den Zähnen und unterschrieb den Vertrag. Pluto lächelte böse und unterschrieb dann ebenfalls. Bevor er Ares den Vertrag zurückgab, kopierte er ihn.

„Weißt du, Ares, ich traue dir keinen Zoll! Ich tue das nur, weil ich es auch insgeheim etwas zu ruhig finde. Aber bei nur einem kleinen Fehler wird Atum davon erfahren. Und dieses Mal kannst du nicht heraus reden! Jetzt verschwinde!"

Ares machte, dass er verschwand. Wenn Pluto in so einer Stimmung war, sollte man schauen, dass man das Weite suchte. Außerdem hatte er nun keinen Grund mehr, hier im Totenreich zu bleiben. Er hatte, was er wollte. Und das machte ihm nun den Weg zur Vernichtung der Kinder!

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