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Gelangweilt spiele ich mit meiner Feder herum und versuche mich auf die Worte der Politiker zu konzentrieren. Ab und zu kritzle ich irgendwelche Worte auf das Pergament, das vor mir liegt.
Das geht schon seit Stunden so und langsam bekomme ich wirklich Kopfweh von dem ganzen monotonen Gerede. Gerade geht es um Strategien um den westlichen Kontinent einzunehmen – ein neues Reich, das von unerfahrenen regiert wird und das Unmengen an wichtigen Rohstoffen besitzt, von dem die Menschen auf dem Kontinent nicht wissen, wie sie sie einsetzen können und wie wertvoll die Rohstoffe sind. Deswegen will mein Vater den Kontinent einnehmen, am besten so schnell wie er ganz Erilea zu Seinem gemacht hat.
Während die Politiker, die Vertreter der Adelshäuser und mein Vater wegen Strategien diskutieren, gleitet mein Blick langsam zum schwarzgekleideten Mann neben der Tür. Der König der Assassinen steht dort und hält Wache. Durch meinen Kopf schiessen verschiedene Namen von Orten, von denen er stammen könnte. Aber es ist nicht einfach, das anhand seiner äusseren Erscheinung festzustellen, da seine Haut von der Sonne gebräunt ist – wahrscheinlich von den ganzen Reisen, die ihn so unerbittlich gezeichnet haben.
»Yoongi!«, sagt jemand laut neben mir. Ich fahre zusammen und sehe nach links, um meinen Vater anzustarren. »Wie bitte?«, frage ich verwirrt. »Ich habe gefragt, was du dazu sagst.«, sagt mein Vater laut, weswegen ich meine Augenbrauen zusammenziehe. Um was ging es eigentlich?
»Ich denke, wir sollten den Captain der Garde fragen.«, plappere ich drauf los und sehe mich in dem Raum um, um den Mann aufzuspüren, den ich gerade in das ganze hineingezogen habe. Allerdings kann ich ihn nirgendwo sehen und sehe mit zusammengekniffenen Augenbrauen zu meinem Vater.
Mein Vater starrt mich aus seinen kalten Augen an, bevor er einem der Vertreter der Adelshäuser zunickt, der daraufhin zu reden beginnt. 'Der Captain der Garde wurde letzte Woche ermordet. Man keine äusseren Verletzungen, was bedeutet, dass er entweder vergiftet wurde oder mit Magie ermordet wurde.', sagt der Mann in Eisblau und sieht danach wieder auf seine Notizen hinab.
Ich schlucke hart und betrachte den leeren Stuhl, der jetzt ganz offensichtlich heraussticht und als ich wieder aufsehe bemerke ich, dass einige der Männer misstrauisch in die Richtung des Assassinen sehen, der noch immer regungslos neben der Tür steht und die Blicke stumm über sich ergehen lässt. Nur weil er jetzt im Schloss lebt und arbeitet, heisst das nicht, dass er die Ratsmitglieder nicht ermorden kann. Das scheint auch den wenigen Männern aufzufallen, denn sie drehen schnell ihre Köpfe von dem Schwarzgekleideten ab und starren auf de Karte, die in der Mitte des Tisches ausgebreitet wurde.
Mein Vater seufzt laut auf, reibt sich über seine Schläfen und schliesst seine Augen. Ich habe nie bemerkt, wie alt er geworden ist aber in diesem Moment wirkt der Mann müde. Nicht körperlich, sondern geistig. Er sagt laut und deutlich: »Die Sitzung ist beendet. Bis nächsten Monat.« Danach rafft er seine Sachen zusammen und verlässt den Sitzungssaal. Nachdem er die Tür passiert hat, tuen es ihm die Adelshausvertreter nach. Danach stehe ich auf und verlasse mit dem schwarzhaarigen Assassinen an meiner Seite den Saal.
Schweigend gehen wir in die Richtung, in der meine Gemächer liegen. Während wir gehen grüble ich darüber nach, ob der Assassine doch etwas mit dem Tod des Captains zu tun hat. Während ich vor mich hin grüble, ignoriere ich alles um mich herum und laufe dadurch prompt in eine Säule. Während der Schwarzgekleidete neben mir lacht, reibe ich mir meinen schmerzenden Kopf und blinzle den jungen Mann neben mir böse an.
Nachdem sich der Assassine beruhigt hat, geht er weiter. Ich folge ihm nachdenklich. »Yoongi, du zeigst deine Emotionen immer noch zu offen. Und ausserdem solltest du dich bei Sitzungen besser konzentrieren und nicht die ganze Zeit nur einzelne Wörter aufschreiben. So wird das nichts aus dir.«, sagt der Schwarzgekleidete plötzlich ernst und ich spüre trotz der Kapuze seinen Blick auf mir.
Ich senke meinen Kopf leicht. Genau diese Worte werde ich heute Abend beim Abendessen auch zu hören bekommen. Wieso demütigt er mich so — obwohl, kann man das demütigen nennen? Weit und breit sind keine Wachposten und der Assassine redet so leise, dass es niemand hören könnte.
»Du musst mich nicht so traurig ansehen. Du bist mein Schützling und ich kümmere mich nur um dich.«, meint der Assassine und ich nicke nur leicht. Das Verhalten des Schwarzhaarigen verwirrt mich. Denn er sieht immer noch so aus, als ob er mich jetzt gleich umbringen würde aber witzigerweise versucht er mir Tipps zu geben.
Ich verfalle wieder in meine Gedanken und spüre gar nicht, wie meine Füsse automatisch in mein Zimmer gehen. Ich gähne leicht, als ich die vertraute Umgebung wahrnehme und lasse mich auf eines der kleinen Sofas fallen. Danach schliesse ich meine Augen. Ich bin kurz davor, wieder einzuschlafen — in voller Montur. Allerdings reisst mich ein ''Yoongi.'' aus meinem Schlaf.
Ich murre nur ein ''Mhm'' und öffne eines meiner Augen. »Ich gehe runter in den Trainingssaal. Wenn du irgendwo hingehen willst, hol mich bitte als erstes.«, sagt der Assassine und mustert mich mit einem undefinierbaren Blick. Ich nicke nur leicht und schliesse meine Augen wieder.
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