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Die Treppe hoch, den Flur entlang, 15 Uhr mittags, Sukuna lief direkt zum Garten durch und da waren sie. Tsumiki und Kogane, jetzt in diesem Augenblick am spielen. »Hey ihr zwei, ich bin zurück. Seid ihr bereit für euren Unterricht?«, beide blickten auf, als sie Sukuna sahen sprangen sie auf und liefen zu ihm. »Sukuna! Du bist endlich zurück! Mit Utahime war es so aufregend!«, schrie Tsumiki ihm entgegen, er reagierte ganz natürlich, er packte die Kleine und hob sie an. Was ungewöhnlich für ihn war, er drückte den kleinen Körper gegen seinen und inhalierte den Geruch von ihr. »Kann ich mir vorstellen. Ich habe euch vermisst«, die beiden schauten ihn mit großen Augen an. Tsumiki umarmte ihn nochmals und Kogane versuchte seine Arme um Sukuna Körpermitte zu schlingen. »Wir dich auch Sukuna«, murmelten sie leise, Minuten vergingen, in denen nicht gesprochen wurde, seufzend lösten sich die drei wieder und Tsumiki landete auf ihren eigenen Füßen. »Wie sieht es bei euch beiden aus? Habt ihr noch genug Energie zum trainieren oder nicht?«, grölend bejahten die beiden, sprangen ins Anwesen zurück um sich umzuziehen. Sukuna folgte dem Beispiel, begrüßte Toji und Satoru beim reinlaufen nur knapp und wechselte normale Kleidung mit Kimono.

Das training lief heute länger, intensiver und deutlich härter. Die Gören beschwerten sich und ihre wohl persönliche Rettung war Megumi, der zum Abendessen alle zusammen rief. Sukuna selbst hatte nicht Ansatzweise genug, also rief er Yuuji zu sich. Dieser kam wie ein Irrer um die Ecke. »Was zum—«, Sukuna wank ab. »Tschuldige, war zu laut, zieh dich um, Training«, er nickte mit großen Augen und kam einige Minuten später wieder. Sollte er ihn einfach heute Nacht in den Keller schleppen und aufwecken? War er zu emotional? Würde er das verkraften? Fuck. Er würde sicherlich durchdrehen, eine andere Option? Nobara! Eigentlich müsste Sukuna sie aufwecken, schließlich waren die beiden beste Freunde, das tat man doch so oder? Sukuna seufzte nach dem er Yuuji das dritte mal besiegt hatte. »Du wirst besser, Kleiner«, damit verzog er sich dann auch schon, Toji und Satoru konnte er vergessen, sie waren schon immer besser als er, das war etwas, was er sich eingestehen musste. Außerdem hatten sie drei, haargenau den gleichen Kampfstil, es würde sowieso keinen Spaß machen. Frisch geduscht und mit einem neuen Kimono ging Sukuna dann zurück ins Büro der beiden, er benötigte mehr Infos, eindeutig. »Der Auftrag war also nicht körperlich auslastend? Du bist voller Energie«, Toji schaute nicht mal beim sprechen auf, so war er auch schon damals. »Mh-hm. Sag mal, wer hat dir das kämpfen beigebracht?«, der Schwarzhaarige runzelte die Stirn. »Mein Vater, damals konnte er mich wenigstens noch leiden«, nicht gerade eine aufschlussreiche Antwort... unzufrieden begann Sukuna hinter Toji auf und ab zu laufen. Satoru beobachtete ihn nur kurz. »Hattest du in deinem Leben mal Schüler? Ich habe das Gefühl, dass ich etwas bei den Gören falsch mache...«, erklärte der Rosahaarige direkt nach der Frage, da er wusste dass Fushiguro es hasste ausgefragt zu werden. »Was hast du mit meinem Mann gemacht? Ich will den echten wieder, wieso diese Unsicherheit plötzlich? Aber ja ich hatte einen Schüler... lass mal überlegen, der war damals vier als er anfing, er müsste heute in deinem Alter sein. Ich war deutlich jünger...«, brummte das Zen'in Oberhaupt zum Ende hin und Sukuna brummte. »Du meinst doch nicht etwa den Schönling oder?!«, natürlich nicht, Satoru genoss eine Assasssinen Ausbildung, brutaler und härter, Gojo Clan eben. »Was?! Nein!«, erhielt er direkt synchron als Antwort und beide lachten leise. »Dachte schon... wie war er, dein Schüler?«, hackte er interessiert weiter nach. »Ich trainierte ihn ab seinem vierten Lebensjahr, drei Jare lang, er war schon als Kind sehr intelligent, vielleicht schon damals zu Ernst für ein Kind, ansonsten lernte er unglaublich schnell, konnte bei den schwierigsten Dingen schon mithalten. Er überraschte mich immer und immer wieder, positiv natürlich. Seit wann so interessiert an meinem Leben früher?«, Sukuna ließ sich nichts anmerken, lief weiter auf und ab und seufzte leise. »Wie ich schon sagte, ich habe das Gefühl etwas falsch zu machen bei meinem Unterricht. Erging es dir auch so? Wenn du schon Erfahrung hast, kannst du mir wenigstens ein paar Tipps geben. Ich mache das zum ersten mal... ich meine, schau dir Satoru an, selbst der wirkt... irgendwie... ach keine Ahnung«, der Rosahaarige gestikulierte mit seinen Händen herum und seufzte erneut. »Vergesst es... ich, bin erschöpft von diesem langweiligen Ding. Ich werde etwas essen und dann schlafen gehen«, murmelte er leise und verzog sich doch wieder. Beide schauten auf und blicken Sukuna nach. »Er fragt nach Tipps? Woher plötzlich diese Unsicherheit?«, murrte Toji leise und Satoru bestätigte. »Vor allem aber diese Unruhe. Er will schlafen gehen? Das wird niemals funktionieren, irgendwas muss passiert sein...«, beide seufzten legten die Arbeit nieder und folgten dem anderen in die Küche. Dort angekommen, waren schon fast alle fertig, Sukuna jedoch nahm sich etwas und setzte sich zu den Kindern. »In Ordnung, du willst Tipps, ich versuche zu helfen«, schon alleine dieser Satz ließ alle anderen hier aufschauen. Ryoumen jedoch wank ab. »Ist schon okay—«, aber da setzte sich Satoru bereits zu ihm. »Schieß einfach los, woher kommt dieser Gedanke? Glaubst du das wirklich oder hattest du einfach zu viel Zeit zum nachdenken?«, hackte er dann nach und Sukuna seufzte leise und nickte. »Der Auftrag war wirklich öde und meiner schon gar nicht würdig. Dafür, dass er als so dringlich kategorisiert wurde... ich glaube Jin will mich provozieren, wer weiß. Jedenfalls hatte ich genug Zeit zum nachdenken, bis sich alle Parteien einig waren.... Nun, deshalb habe ich über den Trainingsplan nachgedacht, ob es nicht zu viel sein, ich zu viel von ihnen verlange... lauter so Zeug. Ich wusste irgendwann selbst nicht mehr wo mir der Kopfs steht, versteht ihr? Und wenn ich mich jetzt selbst so höre, klingt es total idiotisch, vergesst es...«, Sukuna schüttelte sich. »Wuha es widert mich gerade echt an... so bin ich für gewöhnlich nicht, also keine Sorge. Ich hatte wohl wirklich zu viel Zeit zum nachdenken und habe mich in irgendwas schwachsinnigem verrannt«, Toji und Satoru munterten ihn, doch der Rosahaarige schaute sie in diesem Moment nicht an. Stattdessen interagierte er mit Kogane und Tsumiki. Die drei lachten gemeinsam und er zog sie auf. »Du bist dir sicher? Egal was sein sollte, wir helfen dir«, Sukuna nickte einfach nur. »Wer weiß, was die Zeit noch so bringen wird, sie sind noch Kinder. Ihnen soll einfach nur nicht das gleiche passieren wie Rika oder mir. Ganz zu schweigen davon wie Toji, Megumi behandelt hat oder sonst der gleichen. Wehe du wirst wie dein Vater, vorher schalte ich dich aus«, diese Aussage beruhigte die beiden anderen mehr als gedacht. »Das passt schon eher, der andere gerade war total gruselig«, rote Augen verdrehten sich. »Ha ha, sehr witzig...«, Sukuna räumte das Geschirr von den Kindern und sich ab. »Geht euch duschen und dann entschiedet ihr, was wir noch machen«, die Gören verschwanden und kamen mit kurzer Kleidung zurück. »Kuna, können wir heute Abend nochmal raus gehen?«, Tsumiki stand vor ihm mit leuchtenden Augen, der Rosahaarige nickte und stand auf. »Was wollt ihr machen?«, die Geschwister schauten sich an und dann entschlossen nach oben. »Spielplatz!«, sagten sie synchron und überrascht schaute er nach unten. Seine Hände landeten auf fast trockenem Haar. »Klar ihr zwei, dann also noch eine Runde Spielplatz«, sie verschwanden gemeinsam und ließen eine Truppe verdutzter hier zurück.

»Nur um sicher zu gehen, ich hab kein Schlaganfall in meinem Alter und ihr habt das auch gesehen? Sukuna, unsicher und...«, Toji zog seine Augenbrauen zusammen. »Ich glaube das Wort was du suchst ist mütterlich? Vielleicht auch väterlich?«, Yuuji sprach den rest aus, den wahrscheinlich jeder hier dachte. »Nein kein Schlaganfall, alter Mann. Das ist gerade definitiv passiert«, Satoru und er brummten leise. »In Ordnung... ich hab zwar keine Ahnung, was geschehen ist aber ich hoffe, der dreht nicht am Rad... genug davon, er hat—«, Gojo stieß mit dem Ellenbogen seinen besten Freund in die Rippen. »Bleib locker, kein durchdrehen mehr in dem Ausmaß. Er hat es versprochen und so einfach geht das auch nicht mehr, er trägt Verantwortung. Du machst dir zu viele Gedanken, wahrscheinlich sickert der ganze andere Rest gerade ein. Oberster, Münzen, Gefallen, die Gören, er versucht nicht durchzudrehen und das erfolgreich, wahrscheinlich ist er deshalb jetzt so drauf. Entspann dich mal«, zweifelnd schaute der Schwarzhaarige den Weißhaarigen an und brummte wieder. »Sicher... warten wir einfach ab«, erst als die Dämmerung einsetzte kam Sukuna mit den Kindern zurück, die Dusche war völlig unnötig gewesen, denn die drei sahen aus, als hätten sie einen Wald umgegraben. Sie lachten, zu dritt verzogen sie sich nach oben und die beiden im Büro hörten die Badewanne volllaufen. »Ehrlich... Sukuna als Familienvater... das ist das verrückteste, was ich jemals in meinem Leben gesehen habe und vermutlich sehen werde...«, gestand Gojo leise und Toji schnaubte nur. »Genau das hab ich vorhin gemeint, es ist komisch und irgendwie glaube ich, dass das längst noch nicht alles war...«, Satoru brummte nur leise, dann verstummten sie wieder und hörten schon kurze Zeit später, wie vertraute Schritte die Treppe herunter kamen. »Ich habe euch gesagt, baden wird euch nur noch mehr müder machen...«, zwei Kinder gähnten. »Ich will Ace«, murmelte es leise und Sukuna seufzte. »Was haben nur alle immer mit meinen Katern, soll ich hier auch Milch ein Tierheim eröffnen?!«, murrend landeten die Gören in ihrem eigenen Zimmer auf ihren Futons, Sukuna rief seine Kater und dann schloss er die Schiebetür. Gähnend kam der Rosahaarige zurück, wie sich rausstellte hatten nur die Kinder gebadet, er jedoch nicht. »Erfolgreicher Abend, wie es scheint«, stellte Gojo fest und Ryoumen lief durch zum Schrank in dem sich der Alkohol befand. »Jep, absolut. Die haben das echt gebraucht und wie es scheint ich auch«, bestätigte er leise und Schank sich einen Whisky ein. »Möchtet ihr auch einen? Ihr wart den ganzen Tag im Büro... rauchen euch nicht die Köpfe?«, Toji und Satoru nahmen ebenfalls einen und bestätigten Sukunas Aussage. Als er sich herum drehte, sah er die silbernen Pistolen seiner Mutter. »Stimmt, da fällt mir ein, ich hatte noch gar keine Chance euch zu fragen, wie euch eure Geschenke gefallen! Wie findet ihr sie? Und kannst du überhaupt zweihändig schießen?«, bei der letzten Frage schaute Sukuna, Satoru an. Das erste mal sprach er diese Zeit an, etwas so schönes wurde nun in Verbindung gebracht mit einer Zeit, die niemand gerne erlebt hätte. »Sie sind perfekt, wir waren alle ziemlich überrascht, dass du auch mir ein Geschenk machst... wer hätte aber auch ahnen können, dass es bei uns beiden darauf hinaus läuft...«, Sukuna kam lächelnd neben Gojo zum stehen. »Stimmt... aber freut mich, dass euch die Geschenke gefallen«, da hatte er endlich den Einfall, beide waren so einfach gestrickt, damit könnte er sie in eine Falle locken. Auch wenn es nicht unbedingt die Sorte von Falle war, die Sukuna zusagte. Er stellte sein leeres Glas ab und trat hinter Satoru, er beugte sich zu ihm herunter und schlang seine Arme um dessen Hals. »Ihr könntet euch für die Geschenke beide gleichzeitig bedanken, in einem Bad zusammen mit mir«, flüsterte er dann dem Weißhaarigen gerade laut genug ins Ohr, damit es Toji ebenfalls hören konnte. »Was haltet ihr davon?«, grüne Augen schauten nun ebenfalls auf und gleichzeitig wurden Dokumente geschlossen. »Lass uns vor gehen, Kleiner. Der andere hat noch was zu erledigen«, unzufrieden wimmerte der Rosahaarige leise aber folgte Toji. »Bis später dann, Toru«, ozeanblaue Augen leuchteten auf und Tojo lachte leise. »Du quälst ihn, wieso nur?«, Sukuna allerdings lächelte nur. »Ich habe euch beide eben vermisst, der Tag war lang, die Kids fordernd und ich wollte mit euch beiden diesen eben ausklingen lassen, jammerschade, dass Satoru nun erst später dazu stoßen wird...«, Toji war dieses zahme Verhalten von seinem Ehemann nicht geheuer, akzeptierte jedoch diese Laune zur Zeit. Irgendwann wird er so oder so explodieren, das wusste er, er kannte Sukuna. Die Badewanne war voll, die beiden lagen schon eine Weile darin und irgendwann begann der Rosahaarige zu jammern. »Hol Satoru, ich will euch beide hier haben, Toji«, brummend gab er nach, schrieb eine Nachricht an den, der Verlangt wurde und warf das Handy wieder achtlos auf den Boden. Keine zehn Minuten später ging die Badezimmertür auf und Gojo kam herein, zog sich wortlos aus und legte sich ebenfalls in die Wanne. »Gott, mir raucht wirklich der Kopf heute. Und du bist ganz schön anhänglich, was ist los? Ist etwas während dem Auftrag geschehen?«, rote Augen öffneten sich langsam. »Was? Nein! Ich will einen dreier ihr Deppen, ist das nicht offensichtlich?«, blaue Augen und grüne Augen schauten nun den kleinsten in der Runde an. »Ah daher weht also der Wind«, grinsend setzte sich Satoru auf und schaute herausfordernd dem Rosahaarigen entgegen. »Und du bist dir wirklich sicher, uns beide gleichzeitig zu schaffen?«, Sukuna schaute zurück und bejahte selbstsicher. »Wäre nicht das erste mal...«, Ryoumen setzte sich nun ebenfalls auf, glitt auf Tojis Schoß und küsste ihn. Als sich die Lippen lösten, leckte Sukuna nochmals darüber. »Die Frage ist nur, schafft es der Alte Knacker sich einmal uns anzupassen oder sollen wir gleich was ganz Neues ausprobieren?«, eine schwarze Augenbraue hob sich, der Rosahaarige wusste, dass er sich auf dünnem Eis befand und trotzdem hackte Fushiguro nach. »Mhhhh, mal sehen, ihr könnt natürlich beide eure Schwänze gleichzeitig in mich rammen oder...«, nun grinste Sukuna breit und schaute Toji direkt an. »Du fickst mich, während Satoru dich fickt«, die grünen Augen verengten sich und hinter ihm begann der letzte genannte zu lachen. »Eher friert die Hölle zu als das ich noch mal bei dem ran darf«, Ryoumen brummte leise. »Ich frage mich, was passieren würde, wenn ich es euch beiden befehle als euren Obersten...«, nun verstummte das Lachen wieder und die Pupillen vor ihm zogen sich verdächtig zusammen. »Hüte deine Zunge, Kleiner. Du treibst ein gefährliches Spiel«, nun war es Sukuna, der lachte. Er löste sich vollständig von Toji und stand langsam auf. »So? Findest du?«, er stieg aus der Wanne, lief zum Waschbecken und griff nach einem Öl, dass Gojo gehörte. Beide schauten nun verwirrt dem Rosahaarigen zu. »Ich finde, dass einige in diesem Anwesen ebenfalls gefährliche Spielchen spielen. Versteht mich nicht falsch, ich vertraue jedem einzelnen von euch aber mir tun sich doch einige Fragen auf«, während er sprach, verteilte er das Öl, was die beiden nicht registrierten war, dass er dieses ebenfalls auf den feuchten Fließen verteilte und bereits vorhin als die Kinder hier oben ein Bad nahmen, alle Handtücher verbraucht wurden. Satoru und Toji saßen immer noch in der Wanne und hörten aufmerksam zu. »Zum Beispiel Yaga, wisst ihr, was mich damals schon stutzig gemacht hat? Als Kind fand er mich, zog mich auf nicht ungewöhnliches nicht wahr? Allerdings wieso ausgerechnet ein Richter? Oder, dass Toji noch immer nichts unternommen hat, gegen meine sehr fragwürdige Laune heute. Aber wisst ihr was wirklich wirklich ein gefährliches Spiel ist?«, er war endlich fertig mit einölen und blickte nun über seine Schulter zurück zu dem zweien. »Wenn der ehemalige Lehrer und der Schatten des Ryoumenclan Erben mit eben diesem schlafen und es beide in den letzten Jahren nicht geschafft haben ihn aufzuwecken obwohl es dieses Gegenmittel schon längst gibt«, es blieb für mehrere Minuten still, dann schwappte Badewasser über und verteilte sich auf den Fliesen. Sukuna nutzte die Chance und verzog sich lachend aus dem Bad.

»Shit! Der Rotzlöffel hat es also herausgefunden und uns beide wieder verarscht! Sukuna... fuck... warte! Sukuna!«, leise kichernd stand er vor der verschlossenen Tür, er hörte wie es polterte und öffnete vorsichtig wieder die Badezimmertür. »Ehrlich mal, ihr beiden seid so besessen von meinem Körper... früher wäre euch der Fehler bestimmt nicht passiert. Nicht wahr? Nur zur Info, es gibt keine Handtücher mehr... viel Spaß aus dieser Lage wieder heraus zu kommen...«, als er sprach ging er in die Hocke, er sah wie die beiden sich selbst bekämpften und die roten Augen suchten. Er schob die Tür wieder zu und hörte die Rufe von ihnen. Wie lange sie wohl brauchen würden? Lachend betrat er das jetzt dunkle Büro von Toji, griff sein Glas von zuvor und holte sich die Whisky Flasche aus dem Schrank. Er öffnete die Schiebetür, die zum Garten führte und setzte sich auf die Holzdielen, eine Sommernacht, die angenehmer nicht sein könnte. »Fuck! Was ist, wenn er wieder abgehauen ist, Toji?! Er darf nicht verschwinden! Nicht schon wieder und vor allem nicht jetzt da er sich erinnert! Ich will nicht—«, Sukuna schnaubte leise. »Habt ihr nicht selbst gesagt, dass ich als Oberster nicht mehr die Flucht ergreifen kann? Was denkt ihr beiden nur von mir? Außerdem habe ich weitaus wichtiger Pflichten hier zu erledigen, nicht wahr?«, das Licht im Büro ging an und beide schauten den Rosahaarigen entgegen. Kratzspuren an ihren immer noch nackten Oberkörpern. »Also die sind definitiv nicht von mir... ich dachte wirklich darüber nach euch zu beobachten, ich hätte dafür bezahlt um das zu sehen, ehrlich«, seufzend drehte er seinen Kopf wieder Richtung Garten und blickte in die Nacht hinaus. Die beiden anderen kamen zu Sukunas Seite und setzten sich ebenfalls. »Wie lange weißt du es schon?«, hackte Toji nach und lange blieb es still. »Drei Tage, keine Mission in Sendai. Ich war in Osaka im Krankenhaus, als ich wach wurde, war irgendwas komisch, es war kein Blackout durch das gottlose saufen mit Nobara, irgendwas sagte mir, es stimmt etwas nicht. Es dauerte lange bis ich dort war, noch länger dauerte es bis ich es schaffte ans Handy zu gehen ohne komplett auszurasten... ich war zwei ganze Tage weg als ich mir das Zeug injiziert hatte. Dann kam ich nach Hause, nach wohl der emotionalsten Fahrt meines Lebens. Ich war einfach nur froh, als die Gören noch hier im Garten waren und spielten. Es tat gut, dass sie mich so forderten, es lenkte mich ab, machte den Kopf frei und all das und doch lässt mich eine Sache nicht los... es schwirrt ununterbrochen in meinem Kopf rum«, Sukuna schenkte sich Whisky nach und trank das Glas mit einem Zug aus. »Du willst wissen wo Miwa ist?«, aber der Rosahaarige schüttelte den Kopf. »Ich weiß wie Miwa aussieht, ich weiß auch wo sie sich befindet, ich bin ihr schon begegnet. Alles in Ordnung, niemand kennt sie und niemand bringt sie in Beziehungen mit uns. Dass wird auch niemals passieren, nicht so. Aber das ist unwichtig, ihr geht es gut. Das ist alles was ihr wissen müsst, vorerst hat euch nichts mehr diesbezüglich zu interessieren«, er reichte das Glas an Gojo weiter und die Flasche an Toji. »Nach der Auktion, müssten einige Sachen hier gelandet sein, alles was den Ryoumen Clan betrifft. Alles was uns jemals gehörte, kam das Zeug an? Und wenn ja, wo ist es nun?«, Toji schenkte Satoru ein und trank selbst aus der Flasche. »Garage, dort haben wir alles hingestellt. Du hast jederzeit Zugriff darauf«, Sukuna nickte stumm und stand dann auf. »Dann werde ich mich wohl darum kümmern, vielen Dank«, noch bevor er das Büro verlassen konnte, hielt Gojo ihn auf. »Und was genau bereitet dir nun Sorgen?«, rote Augen musterten den Größeren und der Rosahaarige verschränkte seine Arme. »Auf die Gefahr hin, dass du wieder Tage lang wütend sein wirst, solltest du das eigentlich am besten von euch beiden wissen. Du bist doch derjenige, der immer über Gefühle spricht und weiß Gott noch alles. Du nennst mich einen Trampel, seis drum. Aber nur, weil ich keine Ahnung habe wie ich mich mitteilen soll oder eben nicht weiß, wie eine gesunde Beziehung funktioniert. Heißt das nicht, dass ich keine Gefühle habe, Satoru! Was denkst du wohl, was mich beschäftigt seit ich all das nun weiß?!«, herrschte er ihn an, der Weißhaarige blieb still, er hatte keine Ahnung, wirklich nicht, dabei lag es doch so deutlich auf der Hand. »Dann denk mal darüber nach, von mir werdet ihr es jedenfalls nicht erfahren. Ich bin in der Garage und ich will meine Ruhe«, damit zog Sukuna Leine und schlug die Tür zur Garage hinter sich zu, da es später Abend war und jeder schlief hörten auch beide, wie die Tür verriegelte. »Tja, da wären wir nun... war eine kurze Ehe...«, und da verstand auch endlich Gojo und rieb sich die Nasenwurzel. »Das glaubt er doch nicht wirklich!«, doch Toji seufzte und lief Richtung Schlafzimmer. »Ich hab keine Ahnung, was ich denken oder glauben soll Satoru. Ich weiß nur eines, Sukuna geht höchstwahrscheinlich davon aus, dass wir nur mit ihm zusammen sind, damit wir ihn als Ryoumen hier halten konnten. Nun gibt es diesen Clan nicht mehr, allerdings ist er nun ein Obertser, und da er weiß, dass wir definitiv keine Schläfer sind, geht er nun davon aus, dass ich ihn in der Ehe gefangen habe. Also sag du es mir, sag du mir ob sich das wieder einrenken wird... denn Sukuna war und ist nicht einfach, er ist wie seine Mutter. Du kennst die Alte, er ist genauso schlimm! Dann noch diesen Loyalitätssinn seines Vaters... was soll er denn sonst denken? Wir haben uns beide in ihn verliebt, nun weiß er aber auch, dass wir einst für ihn gearbeitet haben... was erwarten wir von ihm? Er ist eben verletzt und das aus gutem Grund...«, erklärte der Schwarzhaarige nun leise, währenddessen fühlte er sich selbst immer unwohler in seiner Haut. »Fuck«, zischte er schon im nächsten Moment, trank nochmals einen Schluck und schaltete wieder das Licht aus. »Wir sehen uns morgen, gute Nacht«, der Weißhaarige stand wie betäubt weiter im Büro. »Bitte lass das nicht wahr sein. Das kann nicht... er kann doch nicht ernsthaft denken, dass wir ihn so etwas vorspielen! Und das Jahre lang!«, wütend schaute er auf den Boden. »Was denkt er sich eigentlich?! Er sagt, er sei kein Monster, schön aber ich lasse mich auch nicht zu einem machen!«, zischte er wütend weiter und lief ebenfalls in sein Zimmer. Satoru war die ganze Nacht wach, er dachte unentwegt nach, was für einen Vertrauensbeweis er Sukuna machen konnte und da fiel ihm tatsächlich nur eine Sache ein. Bestürzt saß er am Bertrand und trank die halbe Nacht. Inzwischen war ein blauer Ordner und eine Patientenakte vor ihm auf dem Boden - seine Vergangenheit. Zwei Tage vergingen, Satoru saß zwei Tage wach in seinem Zimmer und haderte mit sich selbst, Sukuna saß seit zwei Tagen in der Garage und strafte die beiden für ihr jahrelanges Schweigen. Und Toji, Toji versuchte zwischen den beiden irgendwie alleine klar zu kommen und nicht durchzudrehen. Heute allerdings stieß auch er an seine Grenzen, der beste und einzige Ratgeber neben Gojo war seine Ex-Frau und die rief er nun an.

»Toji, hallo, wie geht es dir und dem jungen Glück? Wie gefällt dir die Vaterschaft und was gibt es neues?«, natürlich erzählte er alles haargenau bis er endlich seine Frage stellen konnte, die ihm so wichtig war. »Ich glaube ich habe etwas getan, dass ich nie wieder geradebiegen kann«, ein einfacher Satz der nicht ehrlicher hätte sein können und Megumis Mutter brummte als würde sie verstehen. »Geht es um Sukuna? Was genau hast du verbrochen?«, und sie erhielt die Kurzfassung, lange blieb es still. »Tja Toji, bei euch und in eurer Welt muss mal einer durchblicken. Du bist ein Lustmolch! Durch und durch! Was ist nur los mit dir?! Echt jetzt! Da hilft nur eine einzige Sache, ein Vertrauensbeweis, etwas, was du Sukuna niemals gestatten würdest zum Beispiel, etwas was du nur nutzen würdest um die Wogen zu glätten. Verstehst du? Er ist nicht einfach, er lässt sicherlich nicht einfach so mit sich reden... aber natürlich ist auch das eine Option, du musst einfach Geduld haben...«, erklärte sie nun ruhiger weiter. »Ich denke einfach...«, aber Toji wollte diesen Gedanken nicht einmal zu Ende denken. »Hab vertrauen in euch Toji, gib ihm Zeit, das wird schon. Du sagtest doch schon selbst, er war und ist der erste Mensch der wirklich deine Mauern einreißen konnte. Also zeig es ihm, zeig ihm wie sehr du ihn liebst. Ganz einfach. Du machst das schon, Toji und lasst euch mal wieder blicken«, damit trennte Megumis Mutter die Verbindung und Fushiguro schaute auf sein Handy. Romantik also... etwas was Toji schon Jahre hinter sich gelassen hatte. Etwas, das weder Sukuna noch er wirklich mochten... er schloss die Augen und seine Finger landeten an der Nasenwurzel. Satoru machte bestimmt ebenfalls schon sein Ding, er sollte sich schleunigst etwas einfallen lassen. Inzwischen kannte er nicht nur das Kind, dass den Namen trug, nein, inzwischen kannte er den Mann namens Sukuna Ryoumen. Er kannte ihn... ihn... seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Was machste Sukuna aus, Toji hätte ein Liste über jedes kleinste Detail schreiben können, wieso es Sukuna ist und ab dem Zeitpunkt an dem sie sich wieder sahen, immer war. Und war es nicht so, dass Sukuna und sein Ziehvater immer über Briefe agierten? Wenn es etwas wirklich wichtiges im Leben gab bei ihnen? Selbst hier hatten sie schriftlichen Kontakt zueinander. Inzwischen sogar mehr als damals, eine verdammte Kiste voller Brief stand hier im Raum herum, da sich Sukuna von ihnen nicht trennen wollte... selbst Rikas weniger Austausch landete darin. Er erinnerte sich noch genau daran, als er einen lesen wollte, wie der Kleine förmlich durchgedreht ist. Er stellte die Regel auf, dass sich außer Rika und er niemand dieser Kisten nähern darf. Er würde es sofort herausfinden und jeden töten, denn diese Inhalte würden mit ins Grab gehen. Lächelnd zog Toji also einen Stapel Papier aus der Schreibtischschublade heraus und begann damit seinen ersten Brief überhaupt zu schreiben und womöglich Sukunas ersten Liebesbrief.

Einige Stunden vergingen und Toji war tatsächlich bei der sechsundfünfzigsten Seite zum Schluss gekommen. In diesem Brief erklärte er nicht nur, was er damals alles mit bekam sondern was vor Satoru und Sukuna alles verheimlicht wurde. Er entschuldigte sich für so viel Unwissenheit in seinem Leben, er eröffnete Sukuna das erste mal, dass er eigentlich nie in diese Unterweltgeschichte rein wollte, er sich lange raus hielt, sein Vater ihn aber immer wieder irgendwelche Aufgaben gab die er hasste. Das der Job als sein Ausbilder tatsächlich ein Normaler Job war und er nichts mit der Unterwelt, dem Regime oder sonst was zu tun hatte. Sukunas Vater ihm trotzdem eine Chance gab seinen Sohn zu unterrichten oder gerade deswegen. Er könne das nicht wirklich beurteilen. Er gestand ihm auch, dass er keine Ahnung hatte wer Miwa war, er hatte sie wirklich niemals zu Gesicht bekommen, aber auch das verstand Toji, die Angst war zu groß, da er en Zen'in war. Aber trotzdem entschuldigte sich Toji bei Sukuna auch dafür, dass er nun erwachte und er ihm nicht wenigstens seine Schwester guten Gewissens zeigen konnte. Nichts der gleichen. Die letzten fünf Seiten galten schlussendlich nur seinem Ehemann, er erklärte ihm wie viel besser es ihm ginge, seit sie zusammen waren, er der erste Mensch sei mit dem er sich verbunden fühlte und all das. Schnaubend setzte Toji seinen Namen darunter faltete die Papiere zusammen und schob sie in einen Briefumschlag. Einzig und allein Sukunas Name stand dann darauf und er legte diesen in die Küche direkt an die Kaffeemaschine. Irgendwann würde der Rosahaarige wieder dort hinlaufen und den Brief vorfinden, das war es. Das Zen'in Oberhaupt trank einen Kurzen, legte den Brief ab und verließ zusammen mit den Gören das Anwesen.

»Toji? Wo gehen wir hin?«, der Schwarzhaarige brummte leise. »Ihr macht sehr gute Fortschritte laut Utahime, also was denkt ihr? Wir werden uns die ersten Schulen ansehen und uns darum kümmern«, große Augenpaare schaute ihn an und Tsumiki sprang vor Freude hoch. »Werden wir auf die Schule gehen, auf der Sukuna auch war? Oder Nobara? Was ist mit Rika-san?«, der Schwarzhaarige schnaubte leise. »Immer mit der Ruhe, wir können uns alle ansehen gehen, und ihr entschiedet, ganz einfach. Allerdings war Rika nie in einer Schule hier in Tokyo. Also, wie sieht es aus? Geht ihr euch umziehen oder nicht?«, eifrig nickten die Gören und verschwanden in ihrem Zimmer. Toji lief währenddessen an die Haustür um den Briefkasten zu leeren. Ein Paket von Yaga, das wäre also auch schon angefertigt. Der Brief an ihn selbst war schnell gelesen und teilte ihm mit, dass seine Bitte erfüllt wurde. Beides stellte er zu seinem Brief in die Küche, denn Sukuna sollte auch sehen, das er sich kümmerte. Als das Geschwister Duo fertig war, zogen sie ungeduldig an Tojis Kleidung. »Ja, ja wir gehen ja schon«, das würde ein längerer Tag werden als ursprünglich gedacht.


Stunden verbrachte Sukuna damit in der Garage alles zu durchsuchen, die Wut klang nur spärlich ab, die Sorgen hingegen blieben und wuchsen. Immer wieder rückte er die verrückten Gedankengänge zurecht. Satoru und Toji waren nicht so und trotzdem musste er es ihnen sagen, er musste ihnen sagen, wie er sich fühlte. Es war sein verdammtes Recht so zu fühlen, nach dem was alles geschehen war und was er nun wusste. Seufzend schaute er auf die Uhr, es war bereits der zweite Tag an dem er sich hier her verkroch, er schlief nachts bei den Kindern und noch bevor die anderen wach waren, war er hier drin. Kogane und Tsumiki litten ebenfalls, stellten unzählige Fragen aber er konnte sie beruhigen. Zerschlug ihre Ängste und Sorgen, wie viel Kinder dann doch mitbekamen, überraschte ihn. Erst gegen Nachmittag kam er wieder heraus und lief Richtung Küche, seid vierter Kaffee sollte jetzt gleich den Weg in seinen Körper finden. Erschöpft gähnte er und dehnte sich. Bisher war alles unwichtig, eigentlich nur Schrott, das warf er natürlich weg, Bilder jedoch und vor allem den wenigen Schmuck hob er auf. Nichts erklärte wieso der Angriff, nichts war dokumentiert worden. Toji hatte auch nur wenig Zeit und weihte seinen Vater ein. Da war es wieder, dieses verräterische ziehen in seiner Brust, als er an ihn dachte - Toji. Seufzend schlug er sich auf beide Wangen um wieder klar in der Birne zu werden, er wusste doch genau was zu tun war. Er wollte wissen, wie es nun weiter geht, wissen ob dies alles nur eine Farce war für seine und all der anderen ihre Sicherheit. Und um all das zu erfahren, musste er reden, mit ihnen, mit allen beiden. Er legte die Sachen, die er gerade in der Hand hielt nieder und stand entschlossen auf. »Es ist ganz einfach, stell deine Fragen und höre ihre Antworten an!«, murmelte er zu sich selbst und lief entschlossen Richtung Büro. Auf dem Weg dort hin, begegnete er Yuuta und Rika. »Toji ist mit den Kindern unterwegs etwas wichtiges erledigen da ihn Utahime schon darauf ansprach. Also dreh nicht durch«, verwirrt nickte er und seufzte leise. Also doch noch kein Gespräch... da er schon hier war, entschied er sich für etwas zu essen und in der Küche fand er dann Post. Zwei Pakete, drei Briefe. Einer geschrieben von Vater, einer trug Tojis Handschrift und einer hatte die Handschrift von Satoru. Er entschied sich erst für den Brief von Vater.

[Toji,
ich hoffe, er entspricht auch deinen Vorstellungen.
Schon klar ich sollte ihn an die Kinder anpassen und auch an Sukuna, vergiss dich nicht all zu oft.
Hab ihn extra an dich andressiert, wenns dir nicht gefällt Schicks zurück und meld dich was ich ändern soll.]

Das größere Paket war von Vater war an Toji adressiert aber er stellte es ihm hin? Sukuna öffnete es trotz allem, er kannte die Hinweise von seinem Ehemann. Er öffnete es und zum Vorschein kamen drei kleine Todesplatten, ein kleiner Hausschrein, die Namen von den Eltern und der Großmutter von den Kindern. Sukunas Herz machte einen Satz, war er doch wieder einmal überrascht über Tojis Handlungen. Zufrieden legte er alles wieder zurück und brachte dieses Paket in das Zimmer der Geschwister. Der Brief von Vater landete in der Kiste bei all den anderen und dann widmete er sich den drei anderen Dingen. Zwei weitere Briefe und ein Paket. Entschlossen griff er nach dem zweiten Paket und öffnete es, verwirrt schaute er sich den Inhalt an. »Was?!«, er drückte den Deckel wieder zu und erkannte die Zahl zwei darauf. Also erst den Brief... Er war beide Briefe drauf und verzog sich ins Schlafzimmer. Dort entschloss er sich erst für Tojis Brief, da das von Satoru wohl mehr Zeit beanspruchen würde. Er war überrascht als er die vielen Seiten sah, auch noch doppelseitig beschriftet. Eine halbe Stunde später saß er auf seinem Futon, mit Herzrasen und rotem Kopf. Seine Fragen wurden von Toji also beantwortet und Sukuna hatte seinen ersten irgendwie Liebesbrief erhalten. Bei dem Gedanken wurden seine Wangen nur noch heißer. Dann kam der Brief von Satoru, er war deutlich kürzer aber auch er tat das gleiche, erst am Ende erklärte er in wenigen Sätzen, was das Paket auf sich hatte und Sukuna dadurch seine dunkelste Zeit erleben würde. Ryoumen blickte den Karton an und auch hier griff er entschlossen zu. Der blaue Ordner trug die Aufschrift Gojo-Clan also fing er damit an. Was den Rosahaarigen überraschte war, dass dies nicht gesammelte Informationen waren über Anwesen, Mitglieder, Haupt- und Nebenzweig, nein es waren sensiblere Informationen. Dinge die der Clan im Verborgenen tat, Dinge die der Clan mit den Ausgewählten Clanmitgliedern tat, die ins Assassinenprogramm hinein kamen, welches auch Gojo durchlief. Sukuna wusste schon immer, dass die großen Clans nicht ganz dicht waren, aber als er all das erfuhr und auch noch wusste, dass Satoru so alt war wie er, implodierte er. Er wäre am liebsten ins nächste Auto gestiegen, zum Friedhof gefahren, hätte die Leute ausgebuddelt und sie in die Luft gesprengt um sie danach wieder zu verbuddeln. Satoru begann mit der Ausbildung da war er gerade einmal vier Jahre alt und diese Folter sollte schon kein Mensch erleben, erst recht nicht ein Kind! Das seinem Freund so etwas widerfahren ist machte ihn nur noch wütender. Danach die Akte, eine Patientenakte, Satoru Gojos Akte. Unzählige Therapien, die er machte als er alt genug war, beziehungsweise in die er geschickt wurde von Toji Fushiguro, denn der kam für ihn auf. Aha, also kümmerten sich die Zen'ins um ihn, besser gesagt Toji und aus so einer Beziehung entstand dann Freundschaft. Toji war also neben Sukuna der einzige der von all dem wusste, sicherlich, das passte zu Gojo. Es würde nicht anders sein. Folter und Missbrauch und dann hinter der letzten Seite ein zweiter Brief an ihn. In diesem erklärte er Sukuna dann, dass er sich einmal verliebt hatte es handelte sich hierbei um Suguru Geto, den Schatzmeister. Er eröffnete ihm gleich, dass Geto keine Ahnung von all dem hatte, er deshalb bitte weder wütend auf Suguru sein sollte noch auf ihn selbst. Gojo öffnete sich nicht gänzlich seiner ersten wirklichen Liebe, der Sex ging schief, er war bis ins Mark traumatisiert, ihm würde das keinesfalls nochmals passieren. Dieses Mal sei die Liebe anders, die Liebe zu Sukuna wäre deutlich anders im positiven bei ihm fühlte er sich wohl, er wüsste, wenn er nicht schaffte stark zu sein, dass er jetzt auch ihn habe denn Sukuna sei stark und wäre es immer gewesen. Dafür bewundere Satoru ihn, mehr als das, wenn es Zeiten gab oder Situationen verlangten, dachte er schon Beginn an oft an den Ryoumenerben, auch schon vor ihrer gemeinsamen Zeit. Er nahm sich immer ein Beispiel an ihm. Er hoffte einfach, dass sich jetzt nichts zwischen ihnen ändern würde und er ja kein Mitleid wolle, so sei er nicht. Er gab zu, dass er diesen Brief sturzbetrunken schrieb, da er einfach nicht mutig genug wäre ihm all das persönlich zu sagen und zu offenbaren aber er wollte es richtig machen. Nichts von den letzten Monaten oder Jahren, auch nicht früher wäre gelogen, keine Sekunde davon wäre gelogen. Er liebte Sukuna, er wäre seine Welt und er hoffte, dass er ihn nicht verlieren würde. Er würde alles dafür tun, damit Sukuna ihm glaubte.

Nach all den Geständnissen schluckte der Rosahaarige. Sie liebten ihn also wirklich, nichts von all dem war ein Schauspiel gewesen. Es war immer die Wahrheit, Sukunas Herz donnerte los und dann hörte er die Haustür. Kogane und Tsumiki waren mit Toji endlich wieder zurück. Er begrüßte die Kinder, die mehr erledigt aussahen als alles andere und dann Toji. »Wie war euer Tag?«, Sukuna legte seine Arme um den Nacken des Schwarzhaarigen und hing sich an ihn. Zwei Hände landeten auf dem Rücken und spendeten Wärme. »Ich denke, erfolgreich. Und deiner?«, hakte Fushiguro nach und Sukuna lächelte. »Beruhigend«, war alles was er sagte und löste sich wieder. »Habt ihr drei Hunger? Ich koche, egal was ihr euch wünscht«, die Kinder dachten viel zu lange nach, weshalb Toji für alle entschied. Der Rosahaarige lachte leise. »Dann also Ramen... bei der Sommerhitze... in Ordnung«, zu viert verschwanden sie in die Küche und die Gören redeten über die Schulen, erzählten begeistert Sukuna davon und er hörte einfach nur zu. »Und, wie habt ihr euch schlussendlich entschieden?«, aber das war ihr Problem, sie konnten sich nicht entscheiden. Wieder lachte Ryoumen. »In Ordnung, dann sagt mir, welche Schulen habt ihr euch denn angesehen?«, sie ratterten die Liste runter und die eine war nicht dabei, wieso? »Ich bin überrascht. Ihr wart nicht bei der Schule, die ich im Sinn hatte... dort war ich damals als Kind, denn der Kindergarten ist dort ebenfalls vorhanden, Megumi war dort, Yuuji war ebenfalls dort, selbst Satoru war dort. Wieso habt ihr euch diese Schule noch nicht angesehen? Sie ist wirklich gut«, Toji seufzte leise. »Die wollte ich meiden, weil ich nicht wusste ob du es willst...«, Sukuna schaute über seine Schulter. »Wieso sollte ich das nicht wollen?«, der Schwarzhaarige zog die Augenbrauen zusammen und Sukuna schaltete. »Ach so, ja entschuldige, das war eine dumme Frage. Also schön, ihr könnt natürlich in diese Schule gehen, allerdings haben wir dann ein sehr langes und intensives Gespräch mit euch beiden. Toji und Satoru werden an diesem Gespräch ebenfalls teilnehmen. Wir müssen euch etwas erklären... vieles erklären. Aber ihr dürft euch trotz allem die Schule natürlich anschauen...«, erläuterte Ryoumen weiter. Das Gericht war endlich fertig gekocht und jeder erhielt eine Schüssel, als die vier zusammen saßen lächelte Sukuna wieder. »Ihr habt noch etwas Zeit, keine Sorge. Außerdem habt ihr uns, wir helfen euch und wir werden hinter eurer Entscheidung stehen. Jetzt esst etwas und danach geht ihr trainieren«, die Gören nickten eifrig, bedankten sich für das Essen. Inzwischen sind die japanischen Abläufe alle ins Blut übergegangen. Kogane und Tsumiki hatten genauso wenig Probleme mit Ramen wie Toji, Sukuna jedoch aß eine wirklich kleine Portion. »Echt mal, wie kann man das Zeug bei der Hitze verschlingen...«, die Kids hörten die Frage längst nicht mehr, der Schwarzhaarige hingegen holte sich einen Nachschlag. »Keine Ahnung, ist eben mein Lieblingsessen...«, kichernd stand Ryoumen auf und räumte drei Schalen ab um diese direkt zu spülen. »Wenn du das sagst... ich habe das Gefühl gleich durchgekocht zu sein...«, gestand er leise. Die anderen rief Sukuna erst danach, Satoru tauchte immer noch nicht auf, allerdings am frühen Abend noch Utahime. Sie sprach mit ihm und Toji über das weitere Verfahren und der Rosahaarige eröffnete ihr ebenfalls einen. Überrascht blickte sie ihn an. »Du willst mich privat einstellen? Für die Kinder? Ich soll sie bis in die Schule begleiten?«, Sukuna nickte. »Japanisch ist wirklich keine einfache Sprache, sie sind keine Muttersprachler also sollten sie die Förderung bekommen, die sie benötigen. Außerdem werde sie jemanden vernünftigen brauchen, damit sie ihre Fragen stellen können auch was ihre Freundschaften betrifft. Also ist das mein Angebot an dich«, bestätigte er ihr dann nochmals. »Erhalte ich Bedenkzeit dafür?«, der Rosahaarige nickte. »Natürlich, nimm dir so viel Zeit wie du benötigst«, sie nickte, verabschiedete sich von beiden und dann waren sie wieder allein. Rika, Yuuta und Maki trainierten mit Tsumiki und Kogane. Sukuna überlegte den ganzen Tag wie er fortfahren wird, sollte er sie aufwecken oder nicht, er wollte die Entscheidung nicht alleine treffen. Er wollte die Meinungen seines Ehemannes und seines Freundes wissen, der letztere der beiden ließ sich allerdings nicht blicken. Den ganzen Tag nichts, hatte er sich wirklich so besoffen?! Seufzend stand Sukuna auf, küsste Toji und verließ das Büro. »Ich werde im Schlafzimmer etwas umbauen...«, der Schwarzhaarige brummte verstehend und Ryoumen kam seiner Arbeit nach. Im Schrank kramte er nach einem weiteren Futon und und legte diesen an den großen von Toji und ihm. Danach lief er nach oben, öffnete Gojos Zimmer und fand ihn auf dem Bett in der Kleidung von vor zwei Tagen, er schlief. »Also ehrlich... das hab ich nicht kommen sehen...«, es roch nach Alkohol, Gojo stank und war kaum ansprechbar weshalb er kurzerhand entschloss ihn nach unten ins Badezimmer zu schleppen. Er packte ihn am Kragen und rief über den Flur. »Toji, bring du die Gören nach dem Abendessen in ihr Zimmer, Satoru wird mit ihnen das Geschenk aufbauen und erklären was das alles bedeutet!«, eine knappe Antwort gerade einmal laut genug bestätigte Sukuna, dass alles verstanden wurde.

Gojo und er landeten in der Dusche, allerdings griff Sukuna den Duschkopf stellte das Wasser eiskalt und brauste Satoru damit ab. Dieser riss geschockt und keuchend die Augen auf. »Endlich, du bist wach. War ganz schön schwierig...«, geschockt schaute der Weißhaarige nach oben und Ryoumen ging in die Hocke. »Es war ein langer Tag, geh Duschen, komm zu dir, geh etwas essen und dann benötigen unsere Kinder deine Hilfe«, damit stand der Rosahaarige wieder auf und lief zurück zu Toji. »Tsumiki, Kogane, wenn ihr fertig seid, räumt gefälligst euer Geschirr auf! Satoru kommt gleich zu euch, er wird ebenfalls was essen und möchte mit euch ein Geschenk von Yaga auspacken. Es ist allein für euch, also wartet auf ihn«, die beiden sprangen auf und jubelten, natürlich wurde das Geschirr nicht weg geräumt. Genervt tat es somit also ebenfalls Ryoumen. »Opa Yaga hat uns was geschickt!«, hörte man schreien, dann die Schiebetüren die knallend aufgeschoben wurden und das erstaunen der beiden. Eine neue Schüssel wurde mit aufgewärmten Ramen gefüllt und auf den Essentisch gestellt. »Iss, Satoru«, schweigend setzte sich der angesprochene und Sukuna kümmerte sich um den Rest. Je mehr Zeit verging und nicht gesprochen wurde umso mehr saß der Weißhaarige auf glühende Kohlen. Nachdem die Arbeit erledigt war, stellte sich der Rosahaarige hinter ihn. »Ich liebe dich, Satoru und das wird sich niemals ändern, genauso wenig bei Toji. Jetzt entspann dich endlich, du bringst mich total aus dem Gleichgewicht«, er umarmte ihn von hinten, inhalierte den vertrauten Geruch ein und löste sich wieder. »Vergiss deine Aufgabe bei den Gören nicht. Toji hat es bei Vater bestellt, ich hab es schon gesehen und bin froh, dass der alte Knacker daran gedacht hat. Danke dafür, dass du es mit ihnen aufbauen wirst, sie freuen sich schon«, der Weißhaarige blieb somit alleine zurück und kam dieser Aufgabe nach.

»Wie siehst es bei dir mit der Arbeit aus? Hast du noch viel zu erledigen?«, der Schwarzhaarige schaute auf. »Die Schulen, hier, du kannst dich durch alles durchlesen«, aber Sukuna wank ab. »Diese Entscheidung verschiebe ich vorerst. Ich will sie mit etwas anderem Verknüpfen, aber danke dass du an all das gedacht hast. Ist es für dich in Ordnung, wenn Satoru bei uns schläft heute Nacht?«, überrascht schaute Toji nun auf aber nickte. »Werde ich mehr erfahren über deine Entscheidung?«, der Rosahaarige nickte. »Morgen, ihr werdet es morgen alle erfahren. Ich werde mit Gojo schon vor gehen, es war ein langer Tag... ich erledige noch selbst etwas und dann besprechen wir morgen alles weitere«, wieder brummte der Ältere der beiden. »In Ordnung«

Sukuna schaute ein letztes mal bei Tsumiki und Kogane rein, natürlich waren Tränen geflossen. Beide hingen an Satoru und waren irgendwann erschöpft eingeschlafen. »Es war ein gutes Geschenk und sie wollen sich bei deinem Vater bedanken«, erklärte der Weißhaarige flüsternd. Ryoumen trat ein und zog ihre Decken höher. »Es ist wichtig niemals zu vergessen woher man kommt, ich bin Toji dankbar, dass er daran gedacht hat«, gestand er dann leise und strich Tsumiki die Haare aus dem Gesicht. Brummend drehte sie sich um. »Pa Sukuna, ich vermisse Großmutter«, verstehend brummte der Angesprochene. »Ich weiß, heute vermisse ich sie auch sehr. Habt ihr gebetet?«, schläfrig nickte die Kleine. »Dann ist sie euch heute ganz nah, sehr gut«, die Augen fielen wieder zu und sie rückte näher zu ihrem Bruder. »Lassen wir sie schlafen«, Satoru stand leise auf und wartete auf den anderen an der Tür. Der Rosahaarige steckte noch zwei Nachtlichter ein und brachte die Sterne in ihrem Zimmer zum leuchten. »Wow, ich wusste gar nicht, dass du so viel für sie hier im Zimmer getan hast«, Sukuna blieb direkt vor Gojo stehen. »Es wird einfacher«, gestand er im halbdunkeln ein und ein wissendes Grinsen breitet sich auf rosa Lippen aus. »So? Dafür, dass du es niemals wolltest, machst du es inzwischen sehr gut«, bestätigte ihm Satoru leise und zog den Kleineren in seine Arme. »Ich hab dich vermisst, wie viel hast du nur getrunken, verdammter Idiot!«, leise lachend küsste der Größere ihn. »Ein Moment der Schwäche, kommt nicht mehr vor, versprochen«, Sukunas Körper gab auch ihm nach, es war einige Tage her seit er mit beiden geschlafen hatte. »Hauptsache du verlierst dich nicht selbst und vielen Dank für dein Vertrauen«, murmelte der Rosahaarige leise gegen die Lippen des anderen. Sie verließen das Zimmer und Ryoumen zog ihn mit sich. »Schlaf heute Nacht bei uns«, überrascht aber auch lachend folgte Gojo ihm. »In Ordnung, wenn du dir das wünschst dann gerne«, die beiden landeten lange Zeit vor Toji im Schlafzimmer und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Während Sukuna seit sehr langer Zeit ein Buch las, hing Satoru an seinem Handy, sie sprachen nur ab und an miteinander aber für beide war es mehr als in Ordnung. Irgendwann drehte sich der Rosahaarige wieder auf den Rücken, tippte etwas in sein eigenes Handy und dann hörte er die eingehende Nachricht bei Satoru. Alle würden heute Abend diese erhalten, Gojo las die eingegangene Nachricht und brummte leise. »In Ordnung, morgen also ganz offiziell... bin gespannt was du uns zu sagen hast«, Sukuna gähnte und drehte sich zu ihm. »Keine Sorge, es wird alles gut werden, mach dir keine Gedanken«, damit schloss er die Augen, er wusste, dass diese Information dem Weißhaarigen nicht genügte. Grinsend lag er also nun da und wartete. »Also echt... du weißt genau, dass ich nervig werden kann...«, eine Decke raschelte und Sukuna wurde gegen eine nackte Brust gedrückt. »Du bist echt unmöglich, schlaf jetzt. Toji kommt später. Ihr habt Uhrzeit und Ort, das reicht vollkommen aus, sei einfach dort, dann wirst du es erfahren«, teilte er ihm müde mit und ignorierte den weiteren Protest.

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