- 06 -
Er rannte zur Tür und riss sie auf, Toji.
»Wie lautet die Antwort?«, verlangte er sofort zu wissen. »Pack deine Sachen, es geht zurück nach Japan. Du hast eine Stunde«, erleichtert atmete der Rosahaarige aus, Toji hielt ihm eine Hand hin und er erhielt zwei Schlaftabletten. Damit verschwand der Schwarzhaarige schon und Sukuna legte los mit seiner Arbeit. Anders als die anderen, war er nach zwanzig Minuten schon fertig. Er trug Kleidung, die er ebenfalls von Toji bekam, hatte den Katern die Tabletten verabreicht und wartete nun im Eingangsbereich auf die anderen. Dann hörte er etwas, dass sich entriegelte, langsam drehte er sich um und starrte die Eingangstür an. Stimmt, er war nicht mehr in Gefahr! Ohne zu zögern, riss er die Tür auf und lief nach draußen. Frische Luft, endlich zehn Minuten schloss er die Augen, Akio und Ace wurden immer ruhiger und legten sich schlussendlich zu seinen Füßen bis sie gänzlich weg waren. In der Ferne hörte man ein hupen. »Hora! Sukuna! Es ist endlich soweit! Ich habe deine Sache«, lächelnd öffnete er seine Augen und wartete bis das Auto in der Einfahrt zum stehen kam. Megumis Mutter sprang heraus, lief an den Kofferraum und überreichte ihm sein Gewehr und all das andere. »Perfekt, ich danke dir«, er lächelte sie an und bis die anderen kamen unterhielten sie sich. »Hier, meine Nummer, ich habe nicht mehr viel Einfluss in deiner und Tojis Welt aber hier und da habe ich noch ein paar Gefallen übrig von Piloten und Boten, falls du mal Hilfe brauchst, melde dich«, Sukuna lachte darüber und zog sie auf, bedankte sich allerdings. Als die ersten dann nach draußen kamen mit ihren Taschen und Koffern, wechselten beide direkt auf Spanisch. Das war zur Gewohnheit geworden, sobald Megumis Mutter in der Villa war, wurde Sukuna umgänglicher, zumindest in der Zeit in der sie da war. »Und schon nervös, wieder nach Hause zu kommen?«, hackte sie dann nach aber er verneinte. »Vorfreude, und so ungerne ich es auch zugebe, dafür muss ich Toji danken. Ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen, beim Regime Gehör zu finden. Auch wenn er derjenige war, der mir all das angetan hat, dafür werde ich ihm nach dem Landen dann danken«, sie brummte wissend. »Du hast ihn in die Wüste geschickt... bist du dir sicher? Er ist ein passender Partner, gerade für dich«, er brummte. »Das sehe ich anders... aber ich muss auch dir danken, also danke für alles. Vor allem fürs erträglicher machen hier«, sie lachte nun ebenfalls, beide umarmten sich nochmals und dann trug Sukuna, Akio und Ace zu einem Auto. »Machs gut, vielleicht sieht man sich nochmal«, er wank zum Abschied und stieg dann in eines der Autos ein. Die Verabschiedung der anderen dauerte auch einige Zeit aber dann ging es endlich los, das Auto fuhr an, Richtung Flughafen, endlich. Sukunas Körper kribbelte. »Und was ist dein Plan? Was wirst du tun, wenn du zurück in Japan bist?«, hackte Toji nach, als er sich zu ihm ins Auto setzte. »Meine neu gewonnene Freiheit genießen«, ließ er ihn wissen und verstummte wieder. »Was wird euer Plan sein?«, Sukuna schaute aus dem Beifahrerfenster und betrachtete die Umgebung. »Mal sehen, die Bar gibts nicht mehr, vielleicht machen Megumi und Yuuji eine neue auf, wer weiß. Megumis Mutter wird in Kuba bleiben, sie wird nicht zurück kommen, sie ist hier glücklich. Satoru und ich werden uns wahrscheinlich verbünden, die Clans werden Freundschaft schließen. Vielleicht werden wir ihn auch zusammen anführen, wer weiß«, Sukuna schnaubte leise. »Mit ihm dann auch noch zusammen leben oder wie?«, einen auf heile Welt machen? Als wäre nie etwas geschehen oder wie? »Nobara wird wieder ihrer Arbeit nach gehen«, dem stimmte Sukuna leise zu, Kugisaki war so jemand. »Und denkst du, du kannst wenigstens ihr verzeihen?«, darauf zuckte Sukuna nur mit seinen Schultern. »Vielleicht, irgendwann«, sprach er leise seine Antwort und zwanzig Minuten später waren sie an der privaten Landebahn angekommen, nur noch der Flug. Megumi trug neben seinem Koffer auch Ace ins Flugzeug, Sukuna suchte sich ganz hinten, weit weg von all den anderen seinen Platz und schloss direkt seine Augen. Er wollte mit niemanden mehr ab diesem Zeitpunkt reden. Ab und an starrte er aus dem Fenster und strich über das ihm bekannte Fell der Kater. Nach Stunden begann endlich der Sinkflug, Land kam also näher und Japan war nicht mehr weit. »Du freust dich«, der Weißhaarige versuchte nochmals sein Glück. »Ja, endlich wieder zu Hause«, erhielt er zu seinem Glück die Antwort. »Nobara hat beauftragt, das Choso mit deinem Wagen auf dich warten wird«, Sukuna drehte seinen Kopf zu Satoru und nickte. »So kannst du gleich nach Hause«, bestätigte er ihm leise und der Rosahaarige biss sich auf die Unterlippe. Geil, er konnte direkt weg! Ohne große Worte schwingen zu müssen oder sonst was, dachte sich Sukuna. Der Pilot begann mit seiner Durchsage und alle reagierten, Sukuna zog seinen Gurt fest und starrte wieder aus dem Fenster, sah nicht, dass sich alle samt nochmals zu ihm umdrehten und anschauten. Die Landebahn kam in Sicht, die Rollen setzten auf und dann standen die Maschine schon. Die letzte Durchsage des Piloten und dann das Zeichen, dass sie die Gurte öffnen durften. Sukuna war der schnellste, stand schon und legte sich Ace über die Schulter Aiko hielt er so. Alle schauten zu ihm auf. »Vielen Dank für alles und viel Glück bei was auch immer. Danke, dass ich mein Leben zurück habe«, beim letzten schaute er Toji an und lief geradewegs nach vorne zur Tür. Die Tussi war langsam, hatte sie bisher nicht einmal geöffnet, kurzerhand kümmerte sich Sukuna ebenfalls darum und die Treppe fuhr aus. Ryoumen ergriff die Flucht, denn endlich war das möglich. Er entdeckte seinen schwarzen Jeep, Choso saß am Steuer, der Kofferraum wurde geöffnet, der Käfig war drin und beide Kater landeten dort immer noch schlafend. Danach öffnete er ein Seitenfach und zog eine P30 für den Notfall heraus. Er lud sie durch und riss im nächsten Moment die Fahrertür auf. »Raus da!«, schrie er Choso an, als nichts geschah, beugte er sich hinein, löste den Gurt und zog Choso einfach raus auf den Boden. »Lass dir das gleiche gesagt sein. Die andern wissen es vielleicht noch nicht, aber Toji. Lass dich nie wieder blicken. Kapiert?!«, schrie er gen Boden und Choso nickte einfach nur, die Waffe gesichert landete auf dem Beifahrersitz und Sukuna konnte sich endlich verpissen.
Zwei Stunden später, war er in seiner Wohnung angekommen, er packte sofort alles wichtige zusammen, lud sein Auto und wartete bis in die Nacht. Als es spät genug war, schaltete er eine Auftrag um sich töten zu lassen, danach fackelte er seine Bude ab und fuhr los. Tod, Verschwinden. Niemals wieder gefunden werden. Erst einmal zu Vater zurückkehren. Als er am Schrein ankam, lockte er ein, dass der Auftrag erfolgreich erledigt wurde. Sukuna Ryoumen war offiziell getötet worden und somit wurde binnen Sekunden auch sein Konto, das die Berechtigung erhielt in der Unterwelt Informationen zu erhalten gelöscht. Er existierte nicht mehr, so war es besser. Yaga war der einzige, dem er trauen konnte und von dort aus würde er irgendwo erneut Fuß fassen. Als er an seinem alten zu Hause ankam und dann auch noch mitten in der Nacht, war Sukunas Ziehvater mehr als überrascht.
»Susu? was treibt dich zu dieser Uhrzeit her? Du hast nicht einmal angerufen«, der Kofferraum ging auf und er packte die Kater, samt Sporttasche in der seine Kleidung war. »Gibt es noch mein Zimmer? Kann ich dort einige Tage wohnen? Ich... wollte umziehen aber es klappt doch nicht mit der Wohnung«, wieso zögerte er mit der Wahrheit rauszurücken? Er log seinen Vater niemals an, lag es an der Demütigung? Wahrscheinlich. »Natürlich gibt es noch dein Zimmer. Wie lange bleibst du?«, sein Sohn zuckte mit den Schultern aber der Vater hackte nicht weiter nach, ließ ihn einfach gewähren. Er kannte sein Kind, auch wenn es nicht sein eigenes und leibliches war. Er erkannte es schon binnen Sekunden, irgendetwas war geschehen und Sukuna konnte damit zur Zeit nicht umgehen. Er war hier her gekommen um es mit sich zu bereinigen, allein, ohne das ihn jemand dabei stören konnte. »Du weißt wie es läuft, Sukuna. Mein Haus, meine regeln. Also wirst du dich nützlich machen. Halte dich dran. Ach so, du wirst das unterrichten übernehmen. Sie ist ein Naturtalent, also morgen früh um sieben startet der Tag. Ihr Name ist Rika, Rika Orimoto und du bist ihr älterer Bruder. Verhalte dich so, sie kennt dich von Bildern«, ließ Yaga seinen Sohn wissen und Sukuna staunte darüber. »Sie ist seit zwei Jahren hier, ihr teilt ein ähnliches Schicksal. Sie ist... unglaublich«, leise seufzte der Rosahaarige und konnte es selbst kaum glauben, sein Vater hatte tatsächlich noch ein Kind aufgenommen. Am nächsten Morgen begann der Unterricht so wie Yaga es verlangte, und sein Vater hatte Recht. Rika war unglaublich, unglaublich nervig! Sie stritten ständig und sie hörte keine Sekunde auf das was ihr Bruder sagte. Irgendwann hatte Sukuna die Nase voll und schickte sie auf die Bretter. Er machte ihr klar, dass sie bisher noch ein nichts war, sie nicht nur meilenweit von ihm entfernt war sondern eine Galaxie davon so zu sein wie ihr Vater. »Hörst du nun endlich zu, du kleines Biest?!«, schrie er sie dann an, mit Tränen in den Augen blickte sie zu ihm auf. »Du bist so gemein, Onii-chan!«, schrie sie zurück und begann hemmungslos zu weinen, dann folgte ein Tritt gegen Sukunas Schienbein. Heulend rannte sie zu Yaga. »Du kleiner Teufel! Na warte!«, ihr ältere Bruder rannte ihr nach, den Kimono nur noch auf seinen Hüften, jagte er sie durch den Schrein. »RIKA!!«, schrie er rum aber sie flüchtete in den Innenhof, als er selbst dort ankam, trug Yaga sie. »Wie ich sehe, habt ihr Startschwierigkeiten«, lachte er seinen Sohn aus. »Was lachst du so, alter Mann? Ich kann eben nicht mit Kindern, war zu erwarten«, brummte Sukuna genervt leise. »Na na, Sukuna du bist doch ihr großer Bruder! Also verhalte dich auch wie einer!«, Yaga lief unbeirrt weiter und sein Sohn folgte ihm. »Das tun wir doch! Wir gehen uns ununterbrochen an die Gurgel, so sind Geschwister!«, nun brach Yaga in schallendes Gelächter aus. »Sie ist soweit, wir gehen morgen in die Berge«, sein Ziehvater verstummte augenblicklich und wurde hellhörig. »Sie ist noch lange nicht so weit!«, eine rosa Augenbraue wurde nach oben gezogen. »Ganz der liebende Vater was? Die Tochter vor allem beschützen oder wie?«, Yaga schnalzte mit seiner Zunge und blickte Rika erneut an. »In Ordnung, dann ist sie also soweit«, stimmte er dann brummend zu, eine Hand von Sukuna landete auf Rikas Kopf. »Morgen um sechs Uhr brechen wir auf Rika, also sei fertig und packe deine Kimonos«, sie bekam große Augen, blickte zwischen Vater und Bruder hin und her um dann die Tränen fort zu wischen. Wie verabredet, stand sie morgens um sechs Uhr im Innenhof, selbst Yaga stand auf der Matte und verabschiedete sie beide. »Viel Glück, Rika«, er umarmte sie und tätschelte ihren Kopf, auch Sukuna wurde verabschiedet.
Für die Geschwister ging es querfeldein ein durch den Wald, den Berg hinauf, dass wäre das härteste Training, dass Rika jemals durchlaufe würde, aber es würde sie auch abhärten. In diesem Wald und auf diesem Berg hieß es, friss oder stirb. Drei Monate würden sie dort verbringen, abgeschieden von jeglicher Zivilisation und Kontakten. Nichts gab es dort oben, nur die Natur und Wildnis und die beiden Geschwister, die nun voneinander abhängig waren. Der erste Monat würde Sukuna seine Schwester leiten aber auch nur noch das nötigte erklären, ab dem zweiten Monat übernahm sie die Vorhut und sie traf die Entscheidungen für sie beide und im dritten Monat wäre sie auf sich allein gestellt. Genauso hatte es Yaga mit Sukuna gemacht und nun tat es Sukuna mit Rika. Nun auf dem Berg dauerte es einige Tage bis die Geschwister im Einklang waren, Rika nörgelte den ersten Monat nur, brachte ihren Bruder regelmäßig zum explodieren. Ab dem zweiten Monat war sie erst einmal aufgeschmissen, machte einen Fehler nach dem anderen bis sie sich gefangen hatte und ihren eigenen Rhythmus fand. Ab diesen Zeitpunkt wurde es einfacher zwischen den beiden. Was aber nicht hieß, dass die Streitigkeiten weniger wurden. Dann kam die letzte Nacht des zweiten Monat, der Übergang in Monat Nummer drei. Sukuna musste mitten in der Nacht gehen, er musste zum Geist werden, zu ihrem Geist. Ein Monat musste Rika nun vollständig alleine überleben, ohne ihn und ohne ihren Vater. Sie war soweit, die Entwicklung war kaum zu übersehen. Als sie tief schlief, verschwand er also und zog sich in eine zweite Höhle zurück in der er sie gut hören konnte, der Unterschlupf seines Vaters damals, nun sein eigener. Es blieb ein kleiner Zettel zurück für sie mit der nötigsten Information.
»Dreißig Tage Rika, ab heute musst du es alleine schaffen«
Schon am frühen morgen, wurde Sukuna durch einen lauten Schrei, gefolgt von Geheule geweckt. Rika lief die ersten Stunden nur herum und rief nach ihrem Bruder. Drei Tage vergingen aber Rika gab nicht auf, im Gegenteil, als sie sich beruhigt hatte machte sie sich an die Arbeit. Sie erlebte in dieser Zeit alle Emotionen, die ein Mensch nur haben kann und verfluchte ihren Bruder bis zum Himmel und wieder zurück. Sie gab nicht auf, keine Sekunde. Die letzten dreißig Tage hatte Sukuna also auch somit Zeit sich auf sich selbst zu konzentrieren und er tat es. Er ließ das Geschehene Revue passieren, er gestand sich selbst ebenfalls alles ein zu fühlen was er dafür brauchte. Wut stand an erster Stelle, Wut gegenüber allem und jedem vor allem Toji war sein Ziel. Auch wenn er es ungern zugab, Toji war der Verursacher aber er hatte ihm auch ermöglicht wieder zurückzukehren. Er verstand nun auch den Gedankengang von Satoru und Toji besser, wieso ausgerechnet die Wahl auf Sukuna gelandet war. Trotzdem tat der Verrat weh und Sukuna war nicht bereit zu verzeihen, vielleicht noch nicht... Ungewollt bekam er nun auch noch Rika aufgedrückt, wieder kam jemand ungewollt und ungeplant in Sukunas Leben. Ob sie ihn auch irgendwann verraten würde? Obwohl sie ihn ihren Bruder nannte, schon von Beginn an. Sukuna war im Zwiespalt, machte sich zu viele Gedanken um wahrscheinlich nichts - dabei war es so viel. Nichts in den letzten Jahre hatte ihn so sehr beschäftigt wie das, was die letzten Wochen und Monate geschehen ist, in denen er mit Toji Fushiguro zu tun hatte. Sein Ziehvater gab ihm einen Brief mit, jetzt war die Zeit gekommen ihn zu lesen und die Wahrheit zu schreiben. Im Brief stand alles über Rika, was ihr widerfahren war, wie sie zu ihm fand. Dass er sie, seit sie acht Jahre alt war ausbildete - nun war sie zehn. Sie hatte Talent, vor allem was das Katana anging, obwohl sie zwei Jahre älter war als Sukuna damals. Lernte sie rasend schnell. Durch das training mit ihr, hatte Sukuna schon einiges von ihr gelernt, wurde Zeit sie in andere Hände, fähigere Hände zu geben. Leider war der ihm einzig bekannte diesbezüglich Yuuta Okkotsu. Er war begabt wie kein anderer und könnte ihr noch einiges beibringen. Rika war alt genug um zumindest ein Schatten zu sein und in die Ausbildung zu gehen, Sukuna tat dies schon mit acht Jahren damals. Gleichzeitig sträubte sich ihm alles bei dem Gedanken, aber Rika war nun mal Rika sie würde ihm folgen, das wusste er ohne das er fragen musste. Nach diesem Monat war sie bereit und Sukuna würde es auch sein. Sukuna nahm die beiliegenden leeren Papiere und begann das wichtigste zu beantworten, eröffnete seinen Plan bezüglich seiner Schwester und schrieb alles nieder was ihm geschehen war. Auch wieso er unangemeldet hier auftauchte, dass er in der Unterwelt zur Zeit als tot galt. Die letzten Tage verstrichen im Flug und so wie einst Yaga wieder vor Sukuna aufgetaucht war damals, tauchte Sukuna vor seiner Schwester auf. Nun, der Wutausbruch von Rika ließ nicht lange auf sich warten aber dieses mal musste er als großer Bruder Verständnis aufbringen und ihr zeigen. Der einunddreißigste Tag diente dazu, dass Rika all ihr Können im Beisein von Sukuna demonstrieren musste, erfolgreich, dann kam ein Trainingskampf und der Plan festigte sich. Rika würde mit Sukuna fort gehen, Yaga musste nur noch zustimmen. Als die beiden zurück kamen, wurden sie von ihrem Vater schon erwartet, voller Stolz sah er erst sie an dann sein erstes Kind. Sukuna überreichte ihm den wohl dicksten Brief überhaupt und dann konnten die Geschwister erst einmal entspannen und den wichtigen Dingen hier nach gehen. Weder Sukuna noch Yaga konnten jeher offen ihrer Gefühle darlegen, also schrieben sie, es war irgendwie weniger peinlich. Was jedoch den Vater bei seiner Tochter zum straucheln brachte, denn die sprach frei aus was die beiden Männer nie konnten, etwas womit der Vater ordentlich zu kämpfen hatte. Yaga würde spätestens heute Abend alles erfahren, jedes kleinste Detail, Sukuna wartete schon aber sein Vater ließ sich nicht blicken. Er hatte mit Wut oder einem Streit gerechnet, gerade was das Regime anging aber nichts, Yaga ließ sich nicht blicken.
Die Tage von den Geschwistern starteten nach drei Monaten in der Wildnis jeden Tag zur gleichen Zeit. Sechs Uhr in der früh, Frühstück, Training, Pause, Training, Entspannung, Strategie. Routine wurde zum Alltag, jeden Tag das gleiche. Bis Sukuna merkte, dass der vierte Monat verging.
Yaga beobachtete seine Kinder, sprach nur wenig mit ihnen und da schaltete Sukuna endlich. Er hatte sich im Brief das erste mal vor ihm geoutet. Hasste er ihn jetzt? Und das, weil er Schwul war?! War er nun nicht mehr Willkommen bei ihm, wegen so etwas unwichtigem? Die Frage beschäftigte ihn den ganzen Tag, am Abend stellte er seinen Vater zur Rede. Ungehalten ging er auf ihn los, wenn sein Vater plötzlich deswegen mit ihm ein Problem hatte, sollte er es ihm ins Gesicht sagen! Seelenruhig zog Yaga an seiner Zigarette. »Bist du ein Idiot, Sukuna? Wieso sollte ich dich deswegen hassen? Ich mache mir eher Sorgen, du weißt ich bin kein großer Redner, erst recht nicht was das mit den Gefühlen angeht. Das war der längste und offenste Brief seit Jahren und überhaupt, ich dachte da sich so viel angestaut hatte, wirst du kommen. Du bist mein Sohn, ich habe immer ein offenes Ohr für dich, aber ich sehe auch wie sehr du mit dir selbst kämpfst also habe ich dir die Zeit gegeben. Toji ist für dich mehr als du zugeben willst. Wie kommst du damit klar? Er ist zwar nicht direkt der Mörder aber war eingeweihter. Also sag du es mir, mein Sohn. Was willst du nun tun und was ist mit diesem Toji?«, und da ließ Sukuna das erste mal selbst alles raus, wurde wütend wie noch nie zuvor in seinem Leben, schrie rum und machte Toji verbal zunichte. Die Wut kochte so über, dass irgendwann Tränen flossen, Yaga seufzte. »Tja, da hast du also deine Antwort. Es wird Zeit, Sukuna, Zeit deine Vergangenheit endlich gegenüber zu treten und lernen zu verzeihen. Toji Fushiguro mag dir schreckliches angetan haben, aber trotzdem empfindest du immer noch für ihn«, sein Vater klopfte ihm auf die Schulter. »Das mit Rika geht in Ordnung. Pass mir ja gut auf meine Tochter auf, sonst sitzt es was Susu! Viel Spaß euch beiden, und Sukuna, achte in Zukunft mehr auf dich«, der Rosahaarige blickte über die Schulter und sein Vater grinste ihm entgegen bevor er das Zimmer ganz verließ. Rika bekam direkt danach die Entscheidung und den weiteren Plan von ihrem Bruder erläutert. Ab morgen wäre ihre Ausbildung hier im Schrein ihres Vaters zu Ende und sie würde zusammen mit ihrem Bruder dann weiter ziehen. Sie benötigte einen neuen Lehrer und Sukuna wusste auch schon welchen. Sie freute sich riesig, begann schon direkt am Abend die Sachen zu packen, alle Kimonos landeten darin und ihr einziges Kleid das sie besaß. Blau mit roter Schleife am Hals.
»Wann wird es losgehen, Onii-chan?«
»Sobald wir ausgeschlafen und gefrühstückt haben mit Vater«, ließ er sie am Ende wissen und wünschte ihr dann eine gute Nacht.
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