"Hyunuuuuuuk!" Pyo klingt ganz verzweifelt am Telefon. Im Hintergrund ertönt ein Geräusch, das sich wie ein leises Jaulen anhört. "Bitte, du musst mir helfen!"

"Wobei denn?"

"Mit meinem Hybriden! Biiiitte, es ist dringend, ich weiß echt nicht mehr weiter!"

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6 Stunden zuvor

"Hältst du das wirklich für eine gute Idee?" Skeptisch beäugt Hyunuk das zwielichtig aussehende Schaufenster.

"Ja sicher, die sind unschlagbar günstig dafür, was sie können! Und nur, weil sie B-Ware sind, heißt das nicht, dass sie schlecht sind!"

"Na, wenn du meinst." Er würde sich hier keinen Hybriden kaufen, aber Inpyo lässt sich nicht davon abbringen. Nun ja, es ist sein Geld, er muss selbst wissen, was er damit macht, und sooo teuer sind die hier wirklich nicht. Hyunuk kann sich nur nicht vorstellen, dass man mit denen was anfangen kann. Bei Klamotten ist es kein Problem, B-Ware zu kaufen, aber bei Hybriden?

Eine halbe Minute später steht er mitten im Laden, wo Pyo einen Katalog mit den verschiedenen Arten durchblättert, während sie auf jemanden vom Personal warten. Es ist vollgeramscht und abgeranzt. Und es riecht nach Ärger. Hyunuk gefällt es hier nicht.

Er will Pyo zum Gehen überreden, doch da kommt eine Verkäuferin von hinten, mit einem Kunden und einem abgemagerten Rattenhybriden im Schlepptau, die schleunigst den Laden verlassen. Hier finden sie auf keinen Fall ein vernünftiges Haustier, aber Pyo lässt sich begeistert von der Frau bequatschen.

Es ist wie immer, wenn sie in einen beliebigen Laden gehen und mit zig Einkaufstüten beladen wieder rauskommen. Genau dafür ist Hyunuk ja eigentlich da, damit Pyo sich weniger aufschwatzen lässt. Doch wozu nimmt Pyo ihn überhaupt mit, wenn er eh nicht auf ihn hört?

"Du bist so furchtbar", murmelt er vor sich hin, während sie nach hinten gehen, um die "Ware" zu besichtigen. Verwahrlost trifft es nicht ganz. Eher versifft.

"Du hältst dich schön zurück!", ermahnt er seinen jüngeren Cousin, dem er ansieht, dass er gern jedes einzelne Exemplar mitnehmen möchte, um sie zu "retten". Bloß nicht. Das ist nur eine miese Verkaufsmasche, ein armes, notleidendes Tier an den Mann zu bringen, während im Hintergrund noch unzählige andere darauf warten, in den Laden zu kommen. Da sollte man ja nicht drauf reinfallen. Für jedes Verkaufte werden hundert weitere gequält. Das Ganze hört nur auf, wenn die Leute sowas nicht mehr kaufen.

"Was ist mit dem hier?", fragt Pyo und zeigt auf einen jungen Wolfhybriden in einem viel zu kleinen Käfig. Dunkle Augen blicken sie scheu an, er verkriecht sich ganz nach hinten und zieht den Schwanz und die Ohren ein.

"Das ist eine Fehlzüchtung. Eigentlich sollten bei seinem Wurf nur Weibchen rauskommen, deswegen ist er nicht so gut zum Bewachen geeignet, und für die Weiterzüchtung kann man ihn auch nicht verwenden."

"Achso."

"Aber ansonsten ist er einwandfrei, nur anfangs etwas scheu!", preist sie ihn an. Pyo ist begeistert. Hyunuk ist skeptisch. Für einen "ansonsten einwandfreien" Hybriden ist er viel zu günstig. Nur an der Züchtung kann es nicht liegen, da muss noch ein Haken an der Sache sein.

"Ich nehme ihn!"

Och nö. Innerlich stöhnt Hyunuk auf. Die Verkäuferin öffnet den Käfig und schickt Inpyo mit einem Halsband hinein. Da stimmt doch etwas nicht, wenn sie nicht einmal selbst in den Käfig geht!

"Hey Kleiner", bezirzt Inpyo ihn. "Komm her. Ich bin dein neuer Besitzer." Das Wölfchen reagiert kaum. Pyo geht noch näher. Leicht zitternd, aber widerstandslos, lässt er sich das Halsband umlegen und zum Verkaufstresen mitnehmen, wo die junge Frau die Übergabepapiere raussucht. "Er ist ganz schön leicht... aber wir peppeln ihn schon wieder auf." WIR. War ja klar, dass Pyo seinen Cousin auch da mit reinzieht. "Wie heißt er?"

"Inho", antwortet Hyunuk, da er es auf dem Schild am Käfig gelesen hat.

"Inho", säuselt Pyo und krault ihm den Kopf. Auch auf seinen eigenen Namen reagiert der Hybrid kaum. Seine Augen wirken müde und unfokussiert.

"Was hat er genommen?", fragt Hyunuk nach.

"Wie bitte?", fragt die Verkäuferin.

"Er steht unter Drogen, also was hat er genommen?"

"Ähm?" Sie wirft einen Blick auf Inhos Papiere. "Ein leichtes Schlafmittel, da er Einschlafprobleme hatte."

"Hm. Wer war der Vorbesitzer nach dem Züchter?"

"Mir ist keiner bekannt."

"Seit wann ist er in diesem Laden?"

"Seit über drei Wochen."

"Wie alt ist er?"

"Moment..."

Hyunuk nimmt ihr das eine Dokument aus der Hand und schaut selbst nach. Inho ist vor ziemlich genau vier Wochen volljährig geworden. "Er war also all die Jahre lang beim Züchter?" Welcher Züchter macht denn sowas? Unbrauchbare Hybriden werden eigentlich sofort entsorgt.

"Ähm, er ist bei der Familie der Tochter des Züchters aufgewachsen."

"Ah ja."

Hyunuk gefällt die Angelegenheit nicht, aber ihm fallen keine weiteren Fragen ein. Die Verkäuferin ist da auch die falsche Ansprechpartnerin, sie weiß sicherlich selbst kaum etwas über die Hintergrundgeschichte der Hybriden, die sie an den Mann bringen muss.

Pyo scheint zufrieden und setzt seine Unterschrift unter den Kaufvertrag, den er hoffentlich ordentlich durchgelesen hat. Er bezahlt und trägt Inho dann nach Hause, während Hyunuk sein Zeug schleppen darf.

"Weißt du überhaupt, wie man einen Wolf hält?"

"Ich kann doch im Internet nachgucken", meint Pyo unbedarft. Hyunuk sagt nichts mehr dazu. Spätestens übermorgen wird Inpyo ihn anrufen, weil er nicht weiterweiß. Ganz sicher.

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"Was ist los?", fragt Hyunuk genervt, sobald Inpyo ihm halbnackt und verschwitzt seine Wohnungstür aufmacht. Es riecht komisch hier. Kommentarlos schiebt er ihn ins Wohnzimmer und macht die Tür hinter ihm zu.

"Pyo, was...?"

Vor ihm kniet ein unzufrieden dreinschauender Kerl mit Wolfsohren und unruhig umherschlagender Wolfsrute. Er ist nackt. Sein Blick ist klar und lüstern.

"Ahh...", sagt er, sobald er Hyunuk erblickt und sich auf ihn stürzt.

Hyunuk weiß gar nicht wie ihm geschieht, da liegt er bereits mit heruntergelassener Hose auf dem Boden und wird von dem Kleinen bestiegen. Sein Duft lullt ihn ein und erregt ihn, ohne dass er es will. Ungehalten reibt Inho sich an seinem Schritt und führt dann sein Glied ein, sobald es steif genug ist. Verwundert stöhnt Hyunuk auf und übertönt damit fast das Knurren, das tief aus Inhos Kehle dringt.

Es ist so feucht und so heiß in Inho und es fühlt sich schon jetzt befriedigender an, als all der Sex, den er bisher hatte, zusammengenommen. Inho reitet ihn nur kurz, weil er bereits kommt und laut aufheult. Wahrscheinlich ist er überstimuliert, weil er zuvor schon Pyo in der Mangel hatte, und das mindestens zwei Stunden, schätzt Hyunuk.

Die Ruhe nach dem Orgasmus währt nicht lange, da der Hybrid nach einer kleinen Verschnaufpause wieder anfängt zu reiten. Wenn das so weitergeht, müssen sie noch mehr Kerle anrufen...

Inho kommt noch dreimal, bevor er von ihm runtergeht. Allerdings nur, um sich auf alle Viere zu stellen und Hyunuk seinen Arsch hinzuhalten. Er kann nicht widerstehen und versenkt sich in ihm, er reagiert ganz automatisch auf Inhos Lockstoffe, die den ganzen Raum erfüllen, und je mehr sie schwitzen, desto mehr sondert sein Körper ab.

Gierig nimmt Inho ihn tief in sich auf und stöhnt. Er kommt schon wieder. Und diesmal nimmt er Hyunuk mit, der gar nicht fassen kann, was gerade passiert. Ein atemberaubender Orgasmus überrollt ihn mit der Gewalt einer Lawine. Es fühlt sich an, als würde sein ganzer Körper zerbersten, als er sich in Inho entlädt, und nichts außer tiefer Befriedigung übrigbleiben.

Überwältigt lässt er sich auf ihn sinken und kommt erst später wieder zur Besinnung, als sein Rücken anfängt wehzutun. Inho liegt eingerollt an seiner Seite mit dem Kopf auf Hyunuks Brust und schläft seelenruhig.

Das ist also der Haken. Na klar. Dass er da nicht selbst drauf gekommen ist. So kurz nach seinem Geburtstag ist Inho natürlich in der heißen Paarungsphase. Darum wurde er wohl erst jetzt weggegeben.

"Tut mir leid", tönt Pyos Stimme vom Sofa. "Ich konnte echt nicht mehr."

"Schon gut", erwidert Hyunuk. Sein Hals fühlt sich kratzig an. Er braucht dringend etwas zu trinken. Sobald er versucht aufzustehen, regt sich auch Inho und wimmert. Hyunuk hilft ihm auf und will als erstes aufs Klo, doch Inho weicht ihm nicht von der Seite. Irritiert klaubt Hyunuk ihn von seiner Hüfte und stellt ihn neben sich ab, hat ihn aber schneller wieder auf dem Buckel hängen als er gucken kann.

"Er gehört jetzt dir", verkündet Pyo.

"Was?" Hyunuk schaut perplex zwischen ihm und Inho hin und her.

"Weißt du nicht, wie das bei Wolfhybriden ist? Ich hab nachgeschaut. Die sind strikt monogam und prägen sich auf den Partner, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen. Und ihre Paarungsphase hört erst auf, wenn sie von demjenigen begattet werden... das heißt... du bist in ihm gekommen, also gehört er dir. Für immer. Es sei denn, du entsorgst ihn."

Sprachlos steht Hyunuk mit dem an ihn rangekuschelten nackten Hybriden da.

"Und nein, ich bin nicht gekommen. Über zwei Stunden lang. Es war furchtbar!", fügt Pyo noch hinzu.

Hyunuk weiß gar nicht, was er sagen soll. Sein Cousin sieht weder sauer noch enttäuscht aus, aber er kann ihm doch nicht einfach seinen neugekauften Hybriden abnehmen! Außerdem weiß er gar nicht, wo er ihn halten soll. Seine Wohnung ist sicherlich zu klein. Doch würde er ihn hierlassen oder, schlimmer noch, weggeben, würde das Wölfchen jämmerlich zugrunde gehen ohne seinen Partner. "Was soll ich denn jetzt machen??"

"Hä? Du bist doch von uns beiden derjenige mit Plan und Ahnung von allem. Nimm ihn mit zu dir. So viel Zeug hat er ja noch nicht, nimm das einfach auch mit. Ich hab ihm so eine Mütze bestellt, wo oben die Ohren rausgucken, die bring ich dir vorbei, sobald sie da ist", legt Pyo fest.

"Okay?" Diesmal ist Hyunuk derjenige, der sich wehrlos etwas aufschwatzen lässt und zehn Minuten später mit Inho vor Pyos Haus steht. "Tja... dann... auf nach Hause", sagt er unschlüssig und macht sich mit dem Wölfchen auf den Weg. Jetzt hat er also einen Hybriden. Wie ist er nur wieder in diese Sache hineingeraten? Mit Pyo erlebt man echt nur Mist, aber das ist wirklich der größte, den er je verzapft hat.

Wenn er sich den kleinen Wolf allerdings so anschaut, findet er ihn eigentlich schon ganz süß. Das sind nur die Pheromone, denkt er. Er hat immer noch Inhos Duftstoffe in der Nase, genau daran wird es wohl liegen. Das redet er sich ein.

Jedoch erklärt das nicht, wieso sein Herz bei dem zaghaften Lächeln, das Inho ihm zuwirft, plötzlich höher schlägt...

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Das war als OS geplant. Aber dann fand ich es schade, es nur dabei zu belassen, weil man so selten etwas über andere Hybridenarten liest. In anderen FFs (auch in meinen eigenen xD) sind es ja so gut wie immer nur Katzen. 🐱

Und Pyo kauft sich lieber einen Hund.