3. Lexian - Ein ungewöhnliche Entdeckung

Ich konnte nicht fassen, was sich vor meinen Augen befand. Ein riesiges, goldenes Tor erstreckte sich in die Höhe und war an eine umliegende Mauer befestigt. Ganz oben war ein goldener Löwenkopf eingraviert, der mich stur anschaute. Ich war vollkommen überrascht hier auf einer Insel ein solches Prachtwerk zu entdecken und von dem Material aus, konnte ich sagen, dass sich hier jemand ganz schön Mühe gegeben hat. Wer das wohl gebaut hat? Ich trat näher heran, um durch das Gitter zu schauen. Plötzlich ging das Tor knarrend auf und ich erstarrte.
Wie, was, warum....?!

Kurz zögerte ich, doch dann nahm ich allen Mut zusammen und ging hindurch. Was hatte ich schon groß zu verlieren!?
Nachdem ich die Schwelle übertreten hatte, fiel sie wieder knarrend ins Schloss zurück und ich blieb in der Mauer gefangen. Schnell drehte ich mich wieder um und nahm die Klinge in die Hand und drückte sie nach unten. Als sie jedoch nicht aufging, stieg Panik in mir auf. Dies war absolut der schlimmste Tag meines Lebens.

Erst hatte ich einen Kreuzfahrtunfall, dann wurde ich von der Welle mitgerissen, wobei ich beinahe ertrunken wäre. Danach strandete ich auf einer unheimlichen Insel, verhungere fast und laufe ewig durch einen Dschungel und dann sperre ich mich auch noch in so einem gruseliges Ort ein. Schlimmer kann es gar nicht mehr werden?!
Ich würde mich totlachen, wenn ich jetzt noch auf eine Tiger oder so stoßen würde.

Ganz ruhig, nur nicht durchdrehen... Du machst dir zu viele Gedanken darüber, es wird schon wieder alles gut werden. Dies sprach ich mir selbst mehrmals zu, bis ich es glaubte. Danach stieß ich mich vom Gitter ab, taspte zwei Schritte weit mit einer Drehung weg und landete wieder fest auf meinen Füßen. Mit dem Rücken zum Tor gewendet, machte ich mich weiter auf Erkundungstour. Was blieb mir schon anders übrig?!

Ich betrachtete das große Gelände vor mir. Rechts und links waren große Flächen voller frischem Gras und in der Mitte ging ein Kiesweg ins Zentrum entlang. Ich folgte ihm und traf ab und zu auf Bäume. Nachdem ich den größten Teil hinter mir hatte, stand ich vor einem Eingang mit zwei blühenden Bäumen bewacht. Jeweils neben einem befand sich eine Art von Tempel, die man sich auch in der Antike vorgestellt hatte, und in der Mitte thronte ein noch größeres Gebäude, das sich viele Meter in die Breite erstreckte. Ich konnte nichts anderes Tun als zu staunen. Hier mitten auf einer anscheinend unbewohnten Insel befand sich ein goldenes Tor und eine Art von Campus. Wollen die mich verarschen oder bekomme ich schon Halluzinationen?! Was soll der Scheiß?! Und wieso zur Hölle ist hier keiner weit und breit zu sehen?! Es müsste sich doch wenigstens Eine einzige Person hier auf dem riesigen Gelände befinden?!

Ich schluckte alle meine Zweifel runter und begab mich zu dem größten Gebäude. Langsam und zögerlich schritt ich die Stufen hinauf bis zur Eingangshalle. Dort angekommen war überall ein roter seidener Teppich ausgebreitet und an der Decke hing ein großer Diamantenkronenleuchter. Ich war kurzzeitig davon geblendet, doch bald gewöhnte ich mich an den Anblick. Danach sah ich mich weiter um, doch wie ich mir schon gedacht hatte, war auch hier weit und breit keine einzige Person. An den Wänden gingen teure Gemälde und viele Lichter beschienen den gesamten Raum. Zwei Treppen gingen jeweils rechts und links nach oben entlang.
Ich staunte und mir blieb fast der Mund offen stehen, doch dann hörte ich Schritte und Angst stieg in mir auf. Wer kann das nur sein? Und ob dieser weiß wie ich von dieser Insel fliehen kann?!

Meine Gedanken ringten darum, zu fliehen oder einfach auf die Person zu warten. Eins war jedoch sicher, bald musste ich eine Entscheidung treffen, denn die Schritte kamen immer näher. Ich hatte mich noch nicht endgültig entschieden, da sah ich schon den Schatten der unbekannten Person um die Ecke biegen, direkt in meine Richtung!

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