Kapitel 15

Für alle, die ihre Hoffnungen in dieses junge, neue Jahr 2022 stecken


Rory

Nach der Stunde Kräuterkunde sind wir alle wie paralysiert und sitzen in der großen Halle am Hufflepuff-Tisch zusammen. Selbst Atticus und Hector sitzen bei uns und starren genauso betreten auf das Mittagessen, dass sie genau wie der Rest von uns nicht anrühren. Gut: Hector rührt es an. Aber er isst deutlich weniger als sonst.

Selbst Vi, die Susie absolut nicht ausstehen kann, sieht ehrlich betroffen aus. Niemand hat damit gerechnet, dass Susie derart heftig auf dieses Tentakula-Gift reagiert. Sie ist angeschwollen wie ein Luftballon, das hat alle schockiert.

Der Einzige, der in unserer Runde fehlt, ist McDougal. Seit er das Gewächshaus verlassen hat, ist keine Spur von ihm. Selbst Vi hat ihn nicht gefunden. Ich weiß, dass sie sich sorgt. Die Furche in ihrer Stirn verrät das. Sie sieht sich ständig nach ihm um, aber alle tun so, als ob sie es nicht täte – selbst die Slytherins am Tisch.

„Es ist so schrecklich", schluchzt Susies beste Freundin Persephone. „Was, wenn Susie stirbt?"

„Die stirbt nicht", sagt Vi trocken. „Unkraut vergeht nicht."

„Longbottom hat ihr außerdem doch direkt den Bezoar in den Rachen gestopft." Emma Reed aus Hufflepuff tätschelt Soph mitleidig die Hand. „Das wird schon wieder."

Ich stöhne innerlich auf. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Susie jetzt schon wieder blendend geht und sie Madam Pomfrey auf der Krankenstation bereits ordentlich auf Trab hält. Mehr Sorgen mache ich mir, um ehrlich zu sein, um Finn. Nach allem, was ich über ihn weiß, über dieses Problem, das er in seinem Kopf mit sich herumschleppt, glaube ich, dass das, was im Gewächshaus passiert ist, ein gewaltiger Trigger für ihn war.

„Eigentlich ist es unverantwortlich, dass Longbottom uns mit so giftigem Gestrüpp hantieren lässt", sagt Hector kauend. „Wenn mein Vater davon hört."

Vi sieht ihn ungerührt an. „Und dein Vater hört weshalb davon, Goldenblatt? Weil du es ihm steckst, du Petze." Sie rollt die Augen. „Bei richtiger Handhabung ist die Tentakula Grimissimosa auch nicht gefährlicher als ein Maiglöckchen."

„Auch die sind giftig", sage ich leise, aber es hört keine, außer ihr. Vi sieht mich kurz an und seufzt schwer. Dann steht sie schwerfällig auf und läuft zur Tür. Ich tue es ihr gleich und folge ihr.

„Alles okay?", frage ich sie, als wir den Korridor erreichen. Vi streicht sich das violette Haar zurück und seufzt schwer. „Ja", sagt sie und sieht zum Treppenhaus. „Ich schau mal nach dem Ghul. Ich mach mir ein bisschen Sorgen."

Ich will ihr sagen, dass es mir nicht anders geht. Aber die Worte bleiben mir im Hals kleben wie Kleister. Stattdessen sage ich spröde: „Er ist ziemlich schnell abgerauscht."

Vi zögert, bevor sie nickt. „Er hat Schwierigkeiten mit... prenzligen Situationen", räumt sie vage ein. „Aber das hast du ja schon mitbekommen." Sie meint Sallys Crash. Aber mittlerweile zerrt da dieser Gedanke immer stärker an mir, dass mehr dahinter steckt. Dass Finn von irgendetwas... getriggert wird. Nur habe ich noch nicht verstanden, wie der Vorfall im Gewächshaus mit Susie, Sallys Spielfeld-Crash und seine seltsame Höhenangst zusammenhängen sollen.

Vi läuft schließlich durch das große Portal nach draußen auf die Schlossgründe, ohne Zweifel um Richtung Quidditchstadion zu laufen. Das ist vermutlich auch naheliegend.

Einem Gefühl folgend gehe ich jedoch in die Bibliothek. Ich gehe leise durch die langen Reihen dunkler Holzregale bis ich ganz am Ende in der Nische angekommen, wo ich ihn schon ein paar Mal habe sitzen sehen. Und tatsächlich: Finn sitzt mit geschlossenen Augen am Fenster, ein Knie angezogen, das Kinn auf ein Knie abgelegt. Vor ihm liegen ihn schweres, verstaubtes Buch, eine Tüte Zischende Whizzbees und einige Pergamente, auf denen eine Menge gekritzelt ist und noch mehr durchgestrichen.

Er hebt nicht den Kopf und reagiert auch in keiner anderen Art, als ich in die Nische trete. Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte man fast glauben, er wäre eingeschlafen.

„Hey." Ich bleibe zwischen zwei Regalen stehen und weiß, dass wir hier wieder eine Art Déjà-vu haben.

Finn antwortet mir nicht, jedenfalls nicht mit Worten. Er öffnet auch die Augen nicht, aber ich sehe an der Art, wie er Luft holt, dass er keineswegs schläft, sondern meine Anwesenheit lediglich ignoriert.

Ich komme langsam näher und ziehe ihm gegenüber Stuhl zurück. „Vi sucht dich", sage ich ruhig und beobachte, wie seine Wimpern zucken. Sein Atem wird tiefer, doch er sagt noch immer nichts.

Ich mustere ihn, wie er mit geschlossenen Augen vor mir sitzt. Seine Schultern sind so angespannt, als ob er unter Hochspannung steht, und seine Haare sehen aus, als ob er sich permanent hindurch gefahren wäre, bevor ich gekommen bin.

„Du kannst ihr sagen, dass ich hier bin", sagt er dann genervt und öffnet träge die Augen. Er sieht müde aus. Abgespannt. Als ob dieser Moment ihm alle Kraft kosten würde. „Ich will nicht darüber sprechen, okay?", sagt er leise und sein Kiefer zuckt.

„Ich hatte nicht vor, danach zu fragen." Es liegt auf der Hand, dass er durch den Wind ist. Es ist ganz offensichtlich, dass er nicht okay ist. Ich muss ihn nicht danach fragen. Ich weiß es auch so. Genau, wie er weiß, dass ich es nicht bin.

Finn hebt den Blick und blinzelt. Einmal. Dann schluckt er schwer. „Ist sie okay?" Mit sie meint er Susie.

Ich zucke mit den Schultern. „Sally und Cassie haben gesehen, wie Susie mit Professor Longbottom kam, als sie gerade von der Krankenstation entlassen wurden. Sie hat über die unbequemen Betten geschimpft."

„Ah", er runzelt die Stirn. „Also ist sie okay." Er sieht erleichtert aus und auch ein wenig gleichgültig. Ist sie ihm wirklich so egal? Aber warum ist er dann so in Panik verfallen? „Waren die zwei wirklich so verkatert?", lenkt er ab.

Ich zucke wieder mit den Schultern und beschließe, darauf einzugehen. „Frag nicht."

„Frag ich aber." Sein linker Mundwinkel hebt sich etwas über der offenkundigen Schadenfreude.

„Du bist ja nur so schadenfroh, weil du im Grunde genommen gerne etwas von dem Feuerwhisky abbekommen hättest."

„Ich frage mich eben immer noch, was es unter der Woche zu feiern gab im Ravenclaw-Turm." Er nimmt endlich das Kinn vom Knie und atmet aus. Seine Schultern lockern sich ein wenig und die Anspannung weicht aus ihm. Etwas, nicht vollständig.

„Nichts, was dich anginge."

„Weil wir", er hebt eine Augenbraue, „keine Freunde sind, Evans?"

„Nope." Er spielt darauf an, dass mir das mit meinem Freund herausgerutscht ist. Ich habe von Liam immer noch nichts gehört, seitdem wir diese... Auseinandersetzung hatten. „Weil du zur Konkurrenz gehörst."

Ich weiß, dass ich das nicht hätte sagen sollen. Das erregt nur seine Aufmerksamkeit. Finns Bein rutscht von der Stuhlkante und er setzt sich gerade an. „Ach was..." Er sieht mir forschend ins Gesicht. „Hat es etwas mit eurem... überragenden Team zu?" Seine Stimme trieft vor Sarkasmus.

„Keine Freunde, McDougal." Ich erwidere seinen Blick fest und ignoriere dieses unangenehme Ziehen in meinem Bauch.

„Lass mich raten: Horner, die Pfeife, war so dumm, und ändert nach der Blamage an Halloween tatsächlich die Aufstellung?"

Ich verziehe keine Miene. Ich blinzle noch nicht mal. Gleichzeitig frage ich mich: Woher weiß dieser Ghul das? Hat Vi ihm das erzählt? „Was ist das eigentlich für ein Gekritzel?", frage ich und greife nach dem Pergament vor ihm. Im gleichen Moment greift er danach und will mich hindern, die Aufzeichnung zu nehmen, doch ich bin schneller. Dabei streift sein kleiner Finger meinen und ich starre ihn genauso entsetzt an, wie er mich.

„Rory, nein." Er schnaubt ein wenig hilflos und ich habe fast das Gefühl, dass es ihm unangenehm ist, dass ich seine Sauklaue entziffern muss. Und tatsächlich kämpfe ich ziemlich mit seinen Buchstaben, bis ich das Gekrakel lesen kann: Die Geschichte der Ilvermorny-Schule für Hexerei und Zauberei.

Mein Mund klappt auf. „Ilver...", setze ich an und lasse das Pergament sinken, weil ich nicht verstehe, was er da macht. „Was zum..." Ich blinzle ihn irritiert an.

Finn seufzt schwer und rauft sich die Haare. Er sieht so aus, als wollte er auf gar keinen Fall, dass ich diesen Aufsatz zu Gesicht bekomme. „Binns", sagt er schließlich tonlos. Dann greift er sich an die Nasenwurzel und verzieht das Gesicht. „Das ist die Strafarbeit für Binns."

„Du schreibst über-"

Er reißt den Kopf hoch und mit einer blitzschnellen Bewegung mir das Papier aus der Hand. So schnell, er hätte einen Schnatz fangen können. „Ja." Damit klappt er das Buch wieder auf und starrt hinein. „Kann ich bitte wieder weiter machen?"

„Du hast nichts gemacht, als ich gekommen bin", sage ich. „Du hattest die Augen zu." Ich werfe einen flüchtigen Blick auf das zerknäulte Papier in seiner Hand. „Und, um ehrlich zu sein, so, wie deine Aufzeichnung aussehen, bist du auch noch nicht wirklich weit."

Er grummelt etwas Unverständliches und wirft mir einen fast tödlichen Blick zu.

„Brauchst du Hilfe?", frage ich ihn.

Finn verharrt mitten in der Bewegung und starrt mich an. „Was?"

„Hilfe." Ich rolle theatralisch die Augen. „Ich weiß ja nicht, wann du den Mist abgeben musst, aber wenn du willst, helfe ich dir. Ilvermornys Gründungsgeschichte schüttele ich mir im Schlaf aus dem Arm."

„Warum machst du das?", fragt er mich und sieht mich aus großen, runden Augen an. Er wirkt jünger, wenn ihm dieser harte Zug fehlt. Ich zucke mit den Schultern und lasse mich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen. Dann schnappe ich mir sein Pergament und überfliege, was er bislang geschrieben hat. Nach Isolt Satyrs zweiten Jahr in Hogwarts ist sie-

„Du hast noch was gut bei mir", sage ich gelangweilt, nehme seine Feder und streiche die zweite Passage durch.

„Für?"

„Den Feuerwhisky." Ich lese den Absatz erneut und schüttele belustigt den Kopf. Das ist komplett verdreht geschrieben. „Isolt Sayre war nie in Hogwarts." Wo hat er das denn gelesen? „Wenn du bei Binns durchfällst, bist du vermutlich unausstehlich und zickig." Ich streiche noch mehr Blödsinn durch. „Und dann ist deine Schwester genauso drauf – und das stresst uns im Gemeinschaftsraum."

„Nett."

„So bin ich."

Um McDougals Mundwinkel zuckt es und seine Schultern entspannen sich allmählich. „Du bist nicht nett, Evans. Du bist ein Miststück."

Ich sehe ihn ruhig über sein verschmiertes Pergament an. „Und du bist ein eingebildeter, arroganter Troll, der lila Plüschdrachen unter dem Kopfkissen hat, McDougal. Du bist ein Softie. Ich hab dich durchschaut." Er zuckt leicht zusammen. „Und das Endspiel gegen euch gewinnen wir. Inklusive Hauspokal."

„Klar." Finn streicht sich die blonden Haare aus der Stirn und sein Mund kräuselt sich zu einem Lächeln. „Träum weiter, Puppe. Vorher muss Horner zur Vernunft kommen und ein richtiges Team formieren. Am besten ohne diese Schmalzlocke Horner selbst."

Da hat er nicht Unrecht.

Ich lege das Pergament gelassen auf den Tisch. „Willst du jetzt Hilfe bei deinem Aufsatz oder über Quidditch diskutieren? Weil du hast keine blasse Ahnung über das Schulsystem in Amerika, McDou." Ich grinse. „Das ist noch nicht mal ein T wert, was du da geschrieben hast."

„Oh, immer diese Komplimente aus dem Mund", er lacht trocken. „Pass übrigens auf, dass du dein Quidditch-Fachwissen nicht zu offensiv preisgibst. Man könnte fast meinen, du würdest selbst spielen, Evans."

Ich funkle ihn böse an und greife ungefragt in die Tüte Zischende Whizzbees, die auf dem Tisch liegt, nehme mir direkt eine Handvoll und stecke mir eins in den Mund. „Oh, ich liebe die...", seufze ich, als die Brause in meinem Mund aufschäumt und so heftig in der Nase prickelt, dass ich kichern muss. Aus meinen Ohren entweicht heftig zischend Luft und ich stöhne zufrieden. Den Quidditch-Kommentar ignoriere ich.

McDougal beobachtet mich fasziniert. „Nimmst du dir immer ungefragt das Essen anderer Leute?"

„Wer hat denn ungefragt mein Porridge genommen?"

„Du hast mich provoziert", verteidigt er sich, aber um seine Mundwinkel zuckt es wieder. „Das war unter Umständen... 'ne dumme Aktion."

„War es das?" War das gerade wieder eine Entschuldigung? Von ihm?

„Ich hatte einen miesen Tag."

„Du hast immer miese Tage", kontere ich und warte seine Reaktion ab.

Er sieht mich ungerührt an. Dann greift er nach dem Pergament und schaut sich an, was ich alles durchgestrichen habe, um bloß nicht auf meine Äußerung eingehen zu müssen. War ja klar. „Können wir dann anfangen?", lenkt er ab. Er fährt sich fahrig mit der Hand durch den Nacken und irgendwie spüre ich, dass sich die Stimmung gerade verändert hat. Und zwar gewaltig.

„Finn...", setze ich an und weiß nicht, ob ich mich entschuldigen soll dafür, dass ich eigentlich nur eine Tatsache ausgesprochen habe, oder nun besser gehen soll.

Ich bin sicher, dass, wenn ich Vi wäre, er jetzt „Nein" sagen würde, um jegliche Nachfragen zu unterbinden, und sie gehen würde – ihn in Ruhe lassen. Er hat vorhin sehr deutlich gesagt, dass er nicht „reden" will. Es gibt Dinge. Dinge, über die er nicht reden will – aber über die er sprechen sollte. Ich glaube, es würde ihm guttun.

Aber ich bin nicht Vi. Ich bleibe sitzen und sehe ihn einfach nur an. Ich beobachte, wie er, nervös unter meinem Blick, meine Verbesserungen studiert, unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutscht, und dann schließlich sehr leise sagt: „Ich hab nicht nur miese Tage... manche sind auch ganz okay."

Ich lege den Kopf schief und will fragen, welche das sind. Welche Tage den Unterschied machen. Was ihm passiert ist. Ich will ihn fragen, was diese Panikanfälle auslöst.

Aber etwas hält mich zurück. Es steht mir nicht zu, ihn danach zu fragen. Ich will es auch eigentlich nicht mehr im Detail wissen. Die grobe Ahnung, die Idee, die ich davon habe, reicht aus, um es nicht genauer wissen zu wollen.

„Okay", sage ich leise und sehe ihn an. Sein Blick hält mich für einen Moment fest und wir schweigen, bis ich es nicht mehr aushalte, und den Blickkontakt räuspernd abbreche. „Du solltest", beginne ich, „Also, ich schlage vor, du bringst meine Anmerkungen erst mal in eine lesbare Reihenfolge und dann..." Ich räuspere mich erneut. „Dann setzen wir uns nochmal zusammen?" Ich stehe auf und schiebe den Stuhl zurück. „Um zu gucken, was du noch für Binns brauchst. Schaffst du das bis Morgen?"

Finn stutzt, nickt aber wie in Trance. „Ähm, ja. Klar." Er nickt. „Dann... morgen? Selbe Zeit?"

„Selbe Zeit."

Er sieht mich an, schweigend, mit diesen moosgrünen Augen, und etwas in seinem Blick hindert mich noch, einfach zu gehen. Es ist die Art, wie er Luft holt. Wie er mich ansieht. Wie er dann schließlich sagt: „Wir sind beide ganz schön kaputt, was?"

Ich halte die Luft an. Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern soll. Die Feststellung erwischt mich kalt und aus dem nichts, also sage ich gar nichts. Ich schlucke, als ich zurück in den Korridor trete und zum Ausgang der Bibliothek laufe. Das Gefühl in meiner Brust, die Enge, das Gefühl, keine Luft zu bekommen, ignoriere ich ebenso wie dieses warme Kribbeln, das sich immer deutlicher in meinem Bauch auszubreiten droht, je länger ich seiner verfluchten Nähe bin.



Finn

Ich starre noch minutenlang auf den Fleck, an dem Evans eben noch gestanden hat, bevor sie die Flucht ergriffen hat.

Was habe ich mir nur dabei gedacht?

Mutzumaßen, sie wäre kaputt. Was fällt mir nur ein?

Mein Blick fällt auf das Pergament auf dem Tisch, auf die feinen Linien darauf, mit denen sie mein Gekritzel durchgestrichen hat, auf ihre elegante Handschrift, mit der sie meinen Aufsatz verbessert hat.

Du hast noch was gut bei mir.

Wie falsch sie damit liegt.

Ich schulde ihr weitaus mehr als eine Flasche Feuerwhisky. Trotzdem: Ich will ihre Hilfe nicht annehmen. In erster Linie will ich das nicht, weil ich mir Attis bissiges Gelächter dann im Schlafsaal anhören muss. In zweiter Linie...

Ich schlucke und fahre mir über die Augen. Ich bin todmüde. Die Kräuterkunde-Stunde hat mich fertig gemacht. Susies allergische Reaktion hat mich kalt erwischt. Es war das Luftschnappen. Es war die Art und Weise, wie sie nach Luft geschnappt hat. Damals, als Finn – der andere Finn – krank wurde, und die Drachenpocken immer mehr seine Organe angegriffen haben, hat er einmal keine Luft mehr bekommen. Wir waren zu Hause, Vi, Gryff und ich, und er ist einfach plötzlich blau angelaufen. Dadurch, dass er krank war, durften wir ihn nicht besuchen, aber wir haben durch das Fenster im Wintergarten zugesehen, wie er erst ganz blass, dann blau wurde, und schließlich umkippte. Seine Mutter hat ihn wiederbelebt.

Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich schon viel zu viel Mist erlebt.

Vi auch.

Das Zugeständnis an Evans, dass ich, dass wir beide, kaputt sind... Ich weiß nicht, wo das herkam. 

Frohes neues Jahr, ihr Lieben 🎊🎉🎈🎆🎇✨

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