7. Dezember - Die Leuchtenden

Wir schreiben das Jahr 2304. Die Menschheit existiert nicht mehr in der Form, in der sie bis vor knapp 100 Jahren noch über die Erde gewandelt ist.

Nach den ersten Versuchen des Menschlichen Enhancements wurden diesbezüglich strenge Regeln überall auf der Welt eingeführt. Die ersten Versuche hatten entweder bloß deformierte oder instabile Subspezies erschaffen. Kurz darauf ist ebendies passiert und eine Stadt voller veränderter Menschen, den Panda, wurde erschaffen.

Diese waren jedoch psychologisch so instabil, dass sie kurz nach dem Einführen der Regelungen der Welt den Krieg erklärten, um ihre Überlegenheit zu beweisen. Sie hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass die neuesten biologischen Waffen schneller und unausweichlicher sind, als jegliche Strahlung, die die Pandas normal überstehen könnten.

Kurz darauf begann auf der ganzen Erde eine Massenhysterie. Die Welt hatte gesehen, wie eine ganze Subspezies in nur 78 Stunden vernichtet wurde. Die Nationen der Welt begannen wieder einander misstrauisch zu werden, schließlich war die Nutzung einer solchen zerstörerischen Waffe durch jederhand möglich. Die Pläne und Informationen zur Herstellung der lernenden Zerstörung war öffentlich durch die Computersysteme gesickert und nun besaß prinzipiell jeder Mensch auf Erden das Mittel zur Zerstörung ganzer Kontinente.

Es dauerte nicht lange, bis bald das Enhancement wieder freigegeben wurde, und an einer Immunität für diese zerstörerische Waffe gesucht wurde. Und nicht allzu lange später kam eine "Heilung des menschlichen Zustandes" auf den Markt.

Die Leute jubelten und tosten, als sie die Nachricht bekamen und stürmten sofort in die Läden, um selbst zu Supermenschen zu werden. Doch sie waren bald enttäuscht, als sie entdeckten, wie viel eine einzige Umwandlung kostete.

Die wenigsten konnten es sich leisten und die Wohlhabenden, die es sich kauften, wurden schon nach der ersten Anwendung stärker, größer und mental schneller. Ihre Haut wurde glatt und glänzte leicht metallisch, was ihnen den Namen "Leuchtende" einbrachte. Bis man es jedoch anwenden konnte, musste das Genom der Person sequenziert werden, um die Umwandlung personalisiert anzupassen.

Für die weniger reichen Menschen wurde eine abgespecktere Version der Umwandlung hergestellt. Diese war zwar viel billiger, jedoch weniger umfangreich und beinhaltete bloß die Immunität gegen die Waffe und leichte Verbesserungen in physischer Robustheit und mentaler Gerissenheit. Ihre Haut glänzte ebenfalls, wie die der Leuchtenden, doch weniger intensiv. Sie wurden abwertend von der höheren Klasse oft als "Unechte" betitelt. Auch bei diesem Verfahren mussten die Käufer zuerst eine Genomsequenzierung durchführen, um das Medikament zu personalisieren. Es wurde hierbei jedoch aus vorgefertigten Bestandteilen zusammengewählt, was es nicht ganz so angepasst machte.

Diejenigen, die jedoch nur sehr wenig Geld hatten und sich nicht einmal die – immer noch teure – Lite-Version der Umwandlung kaufen konnten, begannen zu verzweifeln. Die Drohungen eines weltweiten zerstörerischen Krieges wurden immer größer und die Ärmsten waren nicht dagegen geschützt.

Doch eines Tages tauchte auf den Schwarzmärkten der ganzen Welt noch eine dritte Umwandlung auf. Es war ein nicht ganz reines Mittel und wurde einfach billig reproduziert. Die Dealer verlangten keinen Genomtest, da sie die Substanz schon so bekamen, wie sie kam. Dadurch war das Risiko, solch eine Umwandlung zu nutzen, erheblich groß.

Dennoch taten es die Leute in Scharen. Schließlich war der größte Teil der Bevölkerung diesem Schicksal unterlegen und hatte einfach keine Wahl.

Etliche Menschen starben an Komplikationen der nicht angepassten Umwandlung. Einige, die zufälligerweise die genetische Kompatibilität mit dem Ausgangsstoff besaßen und die Effekte der schlechten Qualität überlebten, wurden zu den "Matten". Sie wiesen die Immunität gegen die Waffe und einige verbesserte Eigenschaften auf, doch ihre Haut glänzte nicht und ähnelte einem matten Metall.

Doch die meisten wurden zu "Aberrationen". Die vermischten Gene in der Umwandlung wiesen bei einer nicht vorhandenen genetischen Anpassung unerwartete Symptome auf und so wuchsen den betroffenen Menschen tierische Organe. Jeder reagierte anders auf die Behandlung. Nun hatten sie zwar die Immunität, doch sie waren verformt und teilweise unmenschlich.

Es dauerte nicht lange bis die Drohungen schließlich eskalierten und die ersten Waffen gezündet wurden. Die noch nicht Umgewandelten starben, während alle bis auf die Leuchtenden leicht krank wurden. Nach nicht mehr als zwei Wochen waren alle ursprünglichen Homo sapiens ausgestorben und nur noch die Veränderten lebten. Die Natur wurde von der Waffe nicht angegriffen.

Die Menschen begannen die Welt wiederaufzubauen. Doch nun war etwas anders. Es gab jetzt ganz klare soziale Trennungen. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch biologisch. Es wurden abgetrennte Bereiche für die Aberrationen gebaut und auch Schulen wurden komplett getrennt nach Leuchtenden, Unechten und Matten.

Ein Leuchtender durfte niemals mit der Präsenz einer Aberration besudelt werden und diese Idee stieg ihnen bald zu Kopf. Es dauerte nicht lange, bis der Zustand der Aberrationen als nicht lebenswürdig anerkannt wurde und diese von offiziellen "Sterbehilfeagenten befreit werden sollten".

Und nun sind die letzten Aberrationen in die Flucht getrieben und verfolgt.

Wir schreiben das Jahr 2304. Die Menschheit existiert nicht mehr in der Form, in der sie bis vor knapp 100 Jahren noch über die Erde gewandelt ist.

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Was haltet ihr von dem Setting? Könnte vielleicht eine gute Dystopie werden xD

Heov veîmon siniuv!

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