3. Dezember - Besucher aus anderer Welt
Ein starkes Beben...
Der kleine Orang-Utan zitterte am ganzen Leibe während er komplett verängstigt durch die Bäume huschte. Er wusste, dass er wegmusste. So weit und schnell wie möglich.
Das Kleine raste mit Höchstgeschwindigkeit durch das Dickicht und spürte wie die Angst ihn durchfloss. Kurz zuvor war es noch friedlich mit seinen Eltern eingekuschelt, als plötzlich ein ohrenbetäubender Knall und eine Schockwelle die Luft durchriss. Sofort war die Primatenfamilie aufmerksam geworden und hatte sich nach der Quelle umgesehen. Doch das war ein großer Fehler gewesen und die Erwachsenen Orang-Utans hatten dafür mit ihren Leben bezahlt.
Der kleine Affe floh immer noch und schaute kein einziges Mal zurück. Er war nicht sicher. Er konnte von überall bedrohliches Huschen und die grausamen gurgelnden und heiseren Geräusche seiner Verfolger hören.
Er kletterte schnell in die Höhe und hielt kurz inne, um umherzuspähen. Die Kreaturen, die ihn verfolgten konnte er nicht richtig verstehen. Er hatte sie gesehen, als seine Eltern hingerichtet wurden, aber das kleine Gehirn des Tieres hatte solche Wesen noch nie zuvor gesehen.
Sie waren groß und sehr dünn, wie magere, Affen ohne Fell, aber es war fast so, als könnten ihre Arme und Beine länger und kürzer werden. Außerdem hatten sie komische Unebenheiten in ihren Körpern und sehr lange, spitzzulaufende Köpfe.
Verzweifelt schaute der Orang-Utan umher und begann dann wieder langsam und leise weiterzuklettern. Er hatte immer noch Angst und wollte auf keinen Fall an der gleichen Stelle stehen bleiben.
Es schien zwar alles ruhig zu sein, aber das Tier fühlte immer noch den Druck des rasenden Herzens in der Brust. Vorsichtig griffen die Finger nach einem neuen Ast und die Muskeln des kleinen Wesens zogen es mit aller Kraft nach oben.
Plötzlich ertönte ein grausames Geräusch.
Der Ast, den die Hand fest umschlossen hielt, gab nach einem lauten Krächzen nach und der Affe fiel. Es erschien dem Wesen, als verginge eine Ewigkeit, bis es rücklings auf dem Boden aufschlug. Die gesamte Luft entwich dem Kleinen aus der Lunge und hinterließ ihn keuchend und verängstigt auf dem Laub. Hastig stand er auf und rannte weiter. Die gurgelnden Geräusche waren nun wieder lauter und schienen böse zu lachen.
Absolut außer sich, rannte der Orang-Utan los. Er spürte wie die Verfolger immer näher rückten und gleichzeitig fühlte er seinen Körper immer schwächer werden. Es war einfach unerträglich. Er versuchte so schnell wie möglich voranzukommen, aber es gelang ihm einfach nicht, als liefe er durch ein mit Honig gefülltes Becken.
Etwas streifte seinen Arm. Es war ein Gefühl, dass das Tier noch nie zuvor gefühlt hatte. Wenn es ein Mensch gewesen wäre, hätte es die Empfindung vermutlich als "etwas Gummiartiges" beschrieben.
Aber was auch immer soeben den Arm gestreift hatte, war wieder verschwunden. Nur um nach weniger Zeit wieder aufzutauchen. Der Orang-Utan sah diesmal aus dem Augenwinkel, dass eines der mageren Wesen hinter ihm herrannte und ihn langsam mit den Fingern streifte. Ein breites Grinsen war auf dem seltsam verformten Gesicht zu sehen und blanke Angst machte sich in der Brust des Affen breit.
Der Verfolger spielte mit ihm.
Und plötzlich, rammte der rennende Affe in etwas hinein, dass schnell vor ihm aufgetaucht war während er nach hinten geschaut hatte.
Das letzte was er spürte war das unbeschreibliche gummiartige Gefühl auf seinem Körper, als drei der schlanken Wesen ihn packten.
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Wie fandet ihr die Geschichte? :)
Heov veîmon siniuv!
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