2. Dezember - Der Hund

Es war ein einfaches Kindergeburtstag... Nicht mehr nicht weniger. Dennoch war nicht alles im Reinen.

Ich lief durch die geschmückten Reihen und ballonbestückten Türrahmen. Mein kleiner Bruder wurde heute 9 und ich selbst hatte überhaupt keine Lust auf die ganzen Festivitäten. Ganz ehrlich.

Aber etwas war seltsam. Ich konnte nicht sagen, was es war, aber ich spürte eine unangenehm bedrückende Schwingung in der Luft, falls das überhaupt einen Sinn ergibt.

Naja, egal, wenigstens gibt es Kuchen.

In der Küche rennen mir ein Haufen kleiner Kinder entgegen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Mein Bruder hatte wohl wieder alle seine Klassenkameraden ohne zu filtern eingeladen. Toll...

Ich schnappte mir schnell ein Stück Kuchen und ein Cola. Dann renne ich sofort aus dem Raum Richtung Haustür. Wenigstens draußen könnte ich ein wenig Ruhe haben... Oder das glaubte ich zumindest.

Schnell eine Jacke überstreifend raste ich aus dem Haus. Die Luft war sehr kühl und ich war froh darüber, etwas angezogen zu haben. Für eine kurze Weile genieße ich einfach die Ruhe, während ich meine Snacks verzehre und langsam vor mich hin laufe.

Doch als ich den letzten Bissen getan hatte und wieder Richtung Haus laufe, erkenne ich einen sehr schmutzigen, wild aussehenden Pudel, der mir den Weg versperrt. Natürlich ist das sehr verärgernd, vor allem da ich selbst höllische Angst vor fremden Hunden habe, aber ich denke mir, dass er ja eigentlich nichts machen kann. Er ist ja schließlich nur ein Pudel und so klein. Wahrscheinlich hat er auch mehr Angst vor mir, als ich vor ihm.

Doch das kann ich mir kaum vorstellen, denn ich habe das Gefühl, als würden sich alle meine Eingeweide verkrampfen und -drehen.

Am ganzen Körper zitternd laufe ich langsam auf das Tier zu und hoffe, dass er bald weggeht. Doch der Hund dreht sich zu mir und schaut mir tief und fest in die Augen. Ich erstarre und mir wird kalt und heiß auf einmal. Diese Augen sind einfach zu erschreckend. Es ist als würde es mit mir spielen und mich aufmerksam beobachten.

Nach einer Weile bringe ich endlich genug Überwindung zusammen, um weiterzugehen. Ich bin nun nur noch zwei Meter von dem Wesen entfernt und es starrt mich immer noch an. Sein Fell war so schmutzig, dass es nicht mehr weiß, sondern gelblich-grau war.

"Guter Junge...", sprach ich mit gebrochener Stimme, "Lass mich bitte durch..."

Doch das Tier bewegte sich nicht. Also entschloss ich mich, um es herum zu laufen.

Das lief auch eine ganze Weile lang gut, doch als ich direkt neben dem Hund stand, blickte ich ängstlich zurück und konnte nicht mehr atmen.

Die schmutzige Kreatur verfolgte mich mit dem Blick und schäumte nun aus dem Mund. Es begann grausame Geräusche von sich zu geben und sein Körper verformte und schwoll an. Es wurde größer und hässlicher und die Zähne schienen immer bedrohlicher zu werden, während die Augen fix in meine blickten.

Ich rannte sofort los. So etwas konnte man wahrscheinlich nicht in einem Rennen besiegen, aber das war mir egal. Ich sputete wie ein Wilder und hörte hinter mir immer noch das unerträgliche Geräusch des Monsters.

Sofort öffnete ich die Tür mit meinem Schlüssel und rammte sie wieder zu. Die Gäste und meine Eltern schauten mich verwirrt an und ich konnte gar nichts sagen... So außer Atem war ich.

Und selbst jetzt, fast eine Woche später beginnt mein Herz immer noch zu rasen, wenn ich daran denke. Ich habe Albträume in denen das Tier mich ewig verfolgt und selbst im wachen Zustand habe ich immer das Gefühl, dass mich die Augen des Monsters von irgendwo aus beobachten...


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Die Nummerierung in den Bildern ist noch vom letzten JAhr. Allerdings wollte ich es dieses Jahr einwenig neu anordnen :P

Heov veîmon siniuv.

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