🌺~Kapitel 9~🌺

Pov. Yuki

Chifuyu lud mich dann mit zu sich nach Hause ein, ich nahm die Einladung an. Unterwegs fiel mir auf, dass ich noch nie bei ihm Zuhause gewesen bin. Ich fuhr ihm hinterher und er hielt vor einem durchschnittlich großen Haus mit einem durchschnittlich großen Garten. Keine Ahnung warum, aber meiner Meinung nach sah das Haus schlicht, aber dennoch schön aus, Durchschnitt eben.

„Meine Mum ist Zuhause, also nicht erschrecken, sie ist etwas, naja, speziell"-Chifuyu

„Kein Problem, ich hab öfter mit speziellen Leuten zu tun, deine Mum ist bestimmt okay"-Yuki

Ich ging mit ihm rein, im Haus war alles dunkel. Fuyu schaltete das Licht ein und es wurde ein Gang beleuchtet.

„Anscheinend schläft meine Mutter schon, sei wenns geht etwas leiser."-Chifuyu

„Klar, leise ist mein zweiter Vorname"-Yuki

Chifuyu schüttelte darauf nur lächelnd seinen Kopf.

Er zog mich, nachdem wir uns von Schuhen und Jacken befreit hatten, eine Treppe nach oben in ein Jungenschlafzimmer. Ich gehe davon aus, dass es seins ist.

„Mir fällt grade auf ich war noch gar nie bei dir"-Yuki

„Stimmt, wurde echt mal Zeit."-Chifuyu

„Was machen wir jetzt?"-Yuki

„Film?"-Chifuyu

Ich nickte nur. Er holte darauf seinen Laptop und winkte mich zu ihm auf sein Bett. Wir saßen also da und schauten Netflix.

Irgendwann sind mir wohl die Augen zugefallen, denn als ich sie wieder öffnete sah ich grün.

Den grünen Hoodie von Fuyu, um genau zu sein. Er muss, als ich eingepennt bin, wohl den Laptop weggelegt und sich zu mir gelegt haben. Ich kuschelte mich also noch näher an ihn und inhalierte seinen Duft. So wie es aussieht, bin ich danach nochmal eingepennt, denn ich wurde von einer rufenden Frauenstimme geweckt.

„Chifuyu, bist du wach? Ist gestern wohl spät mit deinen Freunden geworden. Ich wollte Frühstück machen und- Oh, tut mir leid, ich wusste nicht, dass du Besuch hast."-Chifuyus Mum

Ich schloss daraus, dass das seine Mutter sein musste, denn andere Familienmitglieder hatte Fuyu soweit ich wusste, nicht. Ich befreite mich irgendwie aus seinen Armen und richtete mich auf, auch wenn ich gerne noch etwas weiter dort liegen geblieben wäre. Chifuyu schlief weiter, keine Ahnung wie er das konnte. Ja okay, er sah gestern echt fertig aus, ein Wunder, dass ich vor ihm eingeschlafen war.

„Hallo, ich bin die Mutter der Schlafmütze da. Du kannst mich gerne Akari nennen. Ich wusste nicht, dass mein Sohn eine Freundin hat, freut mich dich kennen zu lernen. Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe. Ich hoffe doch er ist anständig zu dir und zieht dich nicht in irgendwelche dummen Schlägereien oder allgemein Konflikte mit rein."-Chifuyus Mum/Akari

Chifuyus Mutter war eine, wie ich finde, für eine Mutter sehr junge Frau. Ich denke, ich werde das Angebot annehmen und sie beim Vornamen nennen. Sie redete an einem Strang ohne Punkt und Komma. Es ist ein Wunder, dass ich sie überhaupt verstanden habe. Jetzt verstehe ich auch, was Fuyu mit speziell gemeint hat. Allerdings kenne ich noch viel speziellere Leute, also ist das kein Problem. Lustig, dass sie denkt ich wäre seine Freundin. Wie kommt sie wohl darauf?

Dann viel mir die Szene ein, in der wir uns befanden. Als sie zur Tür reinkam, muss ich halb auf Chifuyu drauf gelegen und von ihm umarmt worden sein. ACH DU HEILIGE, ICH HABE IN SEINEN ARMEN GESCHLAFEN!!! Okay, ganz ruhig Yuki, du musst jetzt cool bleiben, dieses Missverständnis aus der Welt räumen und endlich diesen ewig langen inneren Monolog beenden.

„Mein Name ist Yuki und wir sind nicht zusammen"-Yuki

„Oh, ähem"-Akari

„Kein Problem"-Yuki

Damit befreite ich mich gänzlich aus dem Bett.

„Die dritte Tür rechts ist das Bad."-Akari

Ich bedankte mich und öffnete einen Schrank, der sich als Chifuyus Kleiderschrank herausstellte. Dort bediente ich mich einfach und verschwand im Bad.

Fertig angezogen, ich hatte einen mir zu großen Hoody und eine einfache kurze Sporthose an, ging ich mit der Mission die Küche zu finden die Treppe hinunter. Die Mission schloss ich nach kurzer Zeit erfolgreich ab.

Akira war in der Küche und briet Eier. Ich stellte mich ihr nochmals vor und wir unterhielten uns. Ich fand wir kamen sehr gut miteinander aus.

„Tut mir leid, wenn ich dir zu nahetrete, aber du meintest vorhin ihr wärt nicht zusammen. Danach sah es aber nicht unbedingt aus als ich vorhin ins Zimmer platzte."-Akari

„Ähem, also. Eigentlich sind wir nur gute Freunde und-"-Yuki

Sie unterbrach mich.

„Süße, das kannst du mir doch nicht erzählen. Was selbst einen Partner finden angeht bin ich eine Niete, auf was man vielleicht schließen kann. Aber ich hab doch gesunde Augen im Kopf und das heute Morgen sah nicht unbedingt nach guten Freunden aus. Wohl eher nach sozial inkompetenten Menschen, die eigentlich mehr als gute Freundschaft füreinander empfinden, aber es sich selbst nicht eingestehen."-Akari

„Das ist nicht ganz richtig. Wie es seinerseits aussieht, weiß ich nicht, aber ich bin mir des Problems schon länger bewusst."-Yuki

„Problem?! Hey, ich habe keine Ahnung, was du mit Problem meinst, aber jemanden zu lieben ist doch etwas Schönes. Und selbst wenn es ein, wie du es nanntest, Problem gibt, könnt ihr das zu zweit sicher lösen. Was das seinerseits angeht, kann er dich doch nur auch lieben. So wie ich dich jetzt kennengelernt habe und wie das heute aussah, bin ich mir sicher, dass diese Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich meine du bist ein Schatz. Wenn ich ein Junge in deinem Alter wäre, würde ich dir die Welt zu Füßen legen."-Akari

Ja, sie hatte wirklich keine Ahnung, um was für ein Problem es sich hier handelt. Und sie hatte keine Ahnung wie groß und unmöglich zu bewältigen dieses Problem ist. Aber ich hoffe, dass sie Recht behält. Ich meine, stellt euch mal vor, wie es wäre, wenn ich trotz Gangs mit Chifuyu, der dasselbe fühlt, wie ich, zusammen sein könnte. Das wäre zu schön, um wahr zu sein, das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es nie wahr werden wird.  Aber ein kleiner Teil in mir glaubt an das, was sie gesagt hat. Man darf ja wohl noch träumen dürfen.

„Ich freue mich, dass du so denkst. Aber besagtes Problem ist größer, als es scheint. Chifuyu ist sich noch gar nicht bewusst, dass dieses Problem existiert. Um ehrlich zu sein, habe ich Angst, dass er es herausfindet. Angst vor seiner Reaktion. Angst, dass er dann nichts mehr mit mir zu tun haben will, oder noch schlimmer, dass er mich zu seinem Feind erklärt. Ich habe auch Angst davor, dass mich Menschen, die ich ebenfalls sehr gerne habe, dann verabscheuen."-Yuki

Ich zitterte immer mehr, während ich das sagte. Mir wurde bewusst, wie sehr mich das eigentlich belastete. Bisher habe ich es immer verdrängt, aber ich muss mich entscheiden. Will ich davonlaufen und meine Gefühle Chifuyu gegenüber ignorieren, oder will ich kämpfen. Kämpfen, dafür, dass ich mit Chifuyu zusammen sein kann und dafür, dass das trotz den Gangs kein Problem ist. Dafür kämpfen, dass es alle dieser dickköpfigen Idioten akzeptieren und, dass er keine Probleme bekommt. Auf keinen Fall will ich, dass Chifuyu dadurch Probleme bekommt, im Sinne von, er verliert seinen Posten als Kommandant der zweiten Division von Toman, oder dass seine Freunde ihn womöglich als Verräter sehen. Ich meine, wenn ich ein normales Mitglied von Jigoku wäre, würde das schon kompliziert sein, aber nein, ich bin die Schwester des Bosses und die verdammte Vize. Außerdem kennen mich noch einige als Kawaii Fuun. Der Fakt, dass Jigoku und Toman zu den mit stärksten Gangs Tokyos gehören und Erzfeinde sind, macht die Sache nicht leichter. Aber wie Nao meinte, sollte ich diese Gefühle nicht ignorieren und kämpfen. Akari ist wie es scheint derselben Meinung. In dem Fall bin ich überstimmt und sich immer zu fügen und den einfachen Weg zu wählen ist einfach und kann jeder. Ich habe mich entschieden: Ich werde kämpfen!

„Dein Blick hat sich eben verändert."-Akari

Sie war eine Weile einfach still, vermutlich hat sie meinen Denkprozess bemerkt.

„Sieht man mir das an? Ich habe mich jetzt entschieden. Es ist wie du sagst, alle Probleme sind lösbar, die Frage ist nur, ob man über die richtigen Mittel verfügt. Wenn ich diese Mittel nicht habe, dann werde ich sie mir besorgen."-Yuki

Ich war Feuer und Flamme, ich konnte etwas tun und das werde ich jetzt auch. Schritt Nummer eins wäre jetzt erstmal, das Dornröschen zu wecken.

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1397  Wörter

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