Kapitel 6.
"Was tust du hier?" fragte Wendy mit weit aufgerissenen Augen. "Hallo?Kannst du nicht sprechen?" Sie wedelte mit ihrer Hand vor dem Gesicht des Katzenjungen, er sah nicht grade beeindruckt aus. Ein lautes PING ertönte und Wendys Kopf zuckte zur Aufzugstür hin, der grün leuchtende Knopf zeigte an, das sich gleich die Tür öffnen würde. Ihr Kopf fuhr wieder zu der Katze auf der Treppe hin, in ihrem Geist sah sie vor sich, was wohl geschehen würde wenn jemand ihn sehen würden... In 3 Schritten war sie neben ihm auf der Treppe, packte ihn am Handgelenk und zerrte ihn mit sich die Stufen hoch. Er wehrte sich nicht und sprang einfach hinter ihr her, immer 2 Stufen auf einmal nehmend, erst im 5 Stock blieben sie stehen. Mit zitternden Händen zog Wendy ihren Haustürschlüssel aus der Hosentasche und schaffte es endlich beim 3 Versuch den Schlüssen im Schlüsselloch umzudrehen .Besagtes Schlüsselloch war des öfteren verklemmt. Wendy schupste den Katzenjungen durch die Wohnung und in ihr Zimmer, im selben Moment in dem ihre Mutter herein kam stieß sie ihn in ihr Zimmer und schloß die Tür hinter sich ab. "Wendy, bist du schon fertig?" fragte ihre Mutter durch die Tür, Wendy antwortete mit einem lautem "JA!" Damit gab sich ihre Mutter zufrieden und als Wendy sie ihre Zimmerür schließen hörte drehte sie sich ereichtert um. Der Katzenjunge hatte es sich auf ihrem Bett gemütlich gemacht und schaute sie immer noch wortlos an. "Runter da!" zischte Wendy, sie war mittlerweile ziemlich gereizt. "Ich soll dich abholen." Irgendwie war sie überrascht dass er reden konnte. "Ach ja?" fragte sie und zog sich ihren Stuhl heran da er immer noch nicht von ihrem Bett runter kam. "Ja." meinte er legte den Kopf schief. "Und wieso schleichst du dich dann so an mich ran?" fragte Wendy, offenbar wollte er nicht darüber reden, da er ihre Frage einfach ignorierte. "Ich soll dich abholen!" wiederholte er und sah sich neugierig in ihrem Zimmer um, er stand auf und spähte aus dem Fenster. "Ja, aber wieso habt ihr mich denn einfach vor die Tür gesetzt?!" fragte das Mädchen und dachte dabei an die Katzenfrau, Jelly-irgendwas. "Ein Missverständnis." Er schon das Fenster hoch und beugte sich soweit hinaus das Wendy schon fürchtete das er raus fallen würde. "Hmm, die andern warten schon!" sagte er und lehnte sich wieder zurück in ihr Zimmer. "Welche anderen?" fragte Wendy entsetzt und versuchte auch aus dem Fenster zu sehen, aber sie komnte absolut nichts erkennen, auch diese Frage ignorierte ihr Besucher und schnupperte lieber an einem Brötchen das sie heute gemacht und noch nicht gegessen hatte. "Wie heißt du eigentlich?" fragte Wendy, er hob kurz den Kopf, senkte ihn aber gleich wieder. "Ich bin noch zu jung für einen Namen." "Wie kann man zu jung für einen Namen sein?" Wendy war verwirrt. "Bei uns bekommt eine Katze erst einen Namen, wenn sie ein bestimmtes Alter ereicht hat und bis dahin nennen sie alle Katzen Kätzchen und alle Kater Junior..." er hatte es irgendwie geschafft die Wurst zwischen den Broten hervorzukratzen und eben diese verschwand nun in seinem Mund. "Aha, aber das sagt immer noch nicht wieso ich mit dir... mit euch mitkommen sollte." versuchte es Wendy erneut, doch Junior schien nur mäßig Interesse an ihren Worten zu haben, er streunte durchs ganze Zimmer und sah sich alles genau an. "Wie hast du es eigentlich geschafft hier her zu kommen, so wie du aussiehst, halb Katze und halb Mensch?" Auch diese Frage wurde ignoriert, aber diesmal schaute er sie dabei wenigstens an. "Das erklären wir dir woanders!" war alles, was er dazu sagte und im nächstem Moment kletterte er schon aus dem Fenster auf die Feuertreppe und verschwand. "Warte, ich kann jetzt nicht verschwinden!" zischte Wendy und sah besogt zu Tür, sie ging ans Fenster und sein Kopf schloss wieder nach oben so dass sie sich jetzt fast Nase an Nase in die Augen sahen, schnell wich sie ein Stück zurück. "Wieso nicht?" fragte Junior unbeeindruckt. "Weil... weil meine Mutter mich sonst umbringt!" sagte sie betroffen und deutete mit dem Daumen auf die geschlossene Tür. "Sie wird gar nicht merken dass du weg bist..." meinte er mit einem leicht spöttischem Lächeln und schon war er wieder verschwunden. "Warte..." Wendy sah nochmal zur Tür zurück, dann kletterte sie dem Katzenjungen nach, in Richtung eines Abenteuers.
Als die beiden unten auf dem festen Boden ankamen zog Junio sie in eine noch schmalere düstere Seitengasse. "Du hast es wirklich geschafft sie hierher zu bekommen?!" fragte eine Stimme. Es war so dunkel dass Wendy nichts erkennen konnte, aber sie war sich sicher dass es eine weitere Katze war. "Ha, ich hab gewonnen!" sagte eine weitere Stimme und ein leises Kichern war zu hören. "Ihr habt darauf gewettet?!" fragte Junior empört neben ihr und kratzte sich dabei zwischen den Ohren. "Ja, hast du damit ein Problem, Kleiner?" fragte eine, Wendy bekannte, Stimme. "Casanova?" fragte sie und wieder war leises Kichern zu hören. "ja, Schätzchen, ich bin es." antwortete Casanova und Wendy spürte wie er etwas näher zu ihr rutschte und sie wich einen Schritt zu Junior hin zurück. "Ihr kennt euch?" fragte wieder eine neue Stimme, diesmal die einer Frau. "Das ist doch jetzt alles nicht wichtig, wir müssen an einen sicheren Ort!" meinte eine ernste Stimme und ein zustimmendes Gemurmel war zu hören. "Also, wo gehen wir hin, zu Twisters Pub?" "Nein, da werden sie doch als erstes nachsehen..." meinte die ernste Stimme und es herrschte eine Weile Schweigen. "Wie wäre es wenn wir zu McMads altem Schuppen gehen, kaum jemand weiß wo der liegt!" sagte schon wieder eine neue Stimme, diesmal wieder eine männliche. Der mit der ernsten Stimme gab ihm Recht und ohne das noch ein Wort gesagt wurde, hatte Wendy plötzlich etwas über den Augen. Casanovas Stimme schnurrte ihr leise ins Ohr. "Tut mir leid, Schätzchen, aber es muss sein."
Als Wendy wieder etwas sehen konnte, taten ihr die Füße weh, sie waren zwar nur langsam gegangen, aber es war ein weiter Weg gewesen und ständig hatten die Stimmen über das langsame Tempo gemeckert. Nun, da sie wieder sehen konnte, starrte sie alle böse an, sie sah einige bekannte Gesichter und einige unbekannte, insgesamt waren sie zu 7. Cassanova saß ihr gegenüber auf einer roten Bank zwischen 2 weiblichen Katzen eingequetscht, eine von ihnen war Bombalurina die andere war weiß mit roten und schwarzen Streifen. Neben der fremden Katze hockte ein kleiner schwarzer Kater mit weißem Gesicht und auf dem Bauch einem kleinen, weißem Fleck, es sah aus wie ein Anzug, er schien derjenige zu sein der so ernst gesprochen hatte. Als Wendy den Kopf drehte, merkte sie dass noch 2 weitere Kater neben ihr saßen, jeder auf einer Seite, einer war Junior und der andere sah beinah genauso aus wie die Katzenfrau neben Cassanova, nur eben ohne die weiblichen Kurven. Jetzt merkte Wendy erst,dass sie in einer alten Wellblechhütte waren. Alles schien hier aus altem Zeug und Müll gemacht worden zu sein, allein die 2 rotgepolsterten Bänke und der Bartisch auf denen sie saßen wirkten halbwegs neu und sauber. "Wo sind wir?" fragte sie und versuchte dabei nicht hilflos zu wirken sondern fest und bestimmend. "In der Spelunke von McMad, aber er ist anscheinend nicht zu Hause!" erklärte der schwarze Katzenmann der für seine Ernsthaftigkeit eindeutig noch zu jung zu sein schien. "Ist wahrscheinlich auch besser so, er hat mal gesagt dass er mich nicht leiden kann!" grinste Casanova und verschränkte die Arme selbstsicher hinterm Kopf. "Darf ich dann fragen wieso ich hier bin?" fragte Wendy und biss sich dabei auf die Lippe. "Du bist hier... " fing er an, wurde aber gleich wieder von dem Schwarzen unterbrochen. "Weil etwas schreckliches geschehen ist!" Casanova warf dem sehr viel kleinerem Katzenmenschen einen gelangweilt genervten Blick zu. "Was ist denn passiert?" unterbrach Wendy das Blickduell der beiden. "Das, ist eine lange Geschichte...." fing der kleine schwarze Kater mit dem Fleck unter dem Hals an.
PS: am Rand sollte Junior zu sehen sein :)
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