Kapitel 4.

Langsam und ganz vorsichtig öffnete Wendy die Tür ,die vom Laboratorium zurück in den dunkelgrünen Gang führte. Der Gang war immer noch leer, aber ihr fielen die vielen Wege auf ,die von ihm abzweigten ,es schien ein echtes Labyrinth hier unten zu sein .Woher sie wusste das es Unten war? Sie fühlte es, außerdem waren nirgends Fenster oder Ähnliches zu sehen. Plötzlich hörte sie ein leises Geräusch und noch eines dieser Katzenwesen kam aus einem der seitlichen Gänge .

Wendy musste schlucken- auch wenn es ihr den Rücken zugedreht hatte, sah sie,dass das Wesen fast komplett schwarz war, bis auf die Pfoten, den Schwanz , den Kopf und Halsbereich, die waren braun und mit leopardenähnlichen Flecken übersäht. Was hatte der Professor gesagt? Schau ihm nicht in die Augen!

Betreten schaute sie auf den Boden, behielt die Gestalt die ihr immer noch den Rücken zudrehte aber immer aus den Augenwinkeln im Blick. Grade bog das Wesen um eine Ecke nach links und Wendy konnte sich ein erleichtertes Aufatmen nicht verkneifen. Wer weiß denn schon, was dieses für Kreaturen waren und was sie ihr antun konnten.

Als sie wieder zu der Ecke sah, um die das Katzenmenschwesen gebogen war bekam sie einen gigantischen Schreck- die Gestalt hatte sie offenbar doch gehört und blickte sie nun halb um die Ecke herum an. Ein seltsames Lächeln war auf dem Katzengesicht erschienen und  gemessenen Schrittes kam er zu ihr hinüber. Als er dann seinen Arm um sie legte, entfuhr ihr ein ziemlich hoher schriller Laut den er wohl als Aufforderung verstand, sie von der Tür weg zu führen. "Casanova, sehr erfreut!" seine Stimme klang fast wie ein Schnurren ,aber Wendy blickte panisch zurück zur Tür, traute sich aber nicht sich aus dem Arm des Fremden zu befreien. "Und wie ist dein Name?" Er war ihr wirklich ziemlich nah und sie versuchte nervös etwas Abstand zwischen sich und den schwarzen großen Kater zu bringen. "Ca...Cassandra" wiederholte sie den Namen, den der Professor ihr gesagt hatte. "Ein wunderschöner Name, er passt gut zu dir!" meinte der Kater und beugte sich etwas tiefer zu ihr hinunter, damit er ihr in die Augen sehen konnte. "J j ja? Danke." stotterte Wendy verlegen und hoffte sehr, dass man durch das Fell nicht sehen konnte, wie rot sie wurde. "Ich hab dich hier noch nie gesehen, Cassandra." sagte Casanova. Inzwischen war die Tür außer Sichtweite und der grüne Flur vor ihnen schien unendlich weit weg zu liegen. Die Stelle an der die Hand von Casanova  lag fing an unangenehm zu kribbeln. "Ich bin grade erst hier angekommen..." versuchte es Wendy und er nickte verstehend. "Dann brauchst du sicher jemanden der dich herumführt, nicht war?!" Er lächelte wieder dieses verschlagene charmante Lächeln und Wendy fühlte sich immer unwohler , wie eine Maus die einer Katze in die Falle.... aber nein, das war lächerlich. "Eigentlich hat der Professor gesagt ich soll vor dem Laboratorium auf ihn warten..." Casanova grinste spöttisch und hob die Augenbrauen (Katzen haben die auch!) "Der wird in nächster Zeit nicht wiederkommen, sie halten grade ein Treffen ab, einer unserer Beobachter scheint etwas zu berichten zu haben, dass kann noch dauern!" Wendy fühlte sich als würde sie schwitzen, sie war sich aber ziemlich sicher dass man das als Katze nicht konnte und sie beruhigte sich etwas. Offenbar hatte Casanova gar nicht mit einer Antwort gerechnet, denn plötzlich bog wieder jemand in ihren Gang ein, diesmal war es eine hochgewachsene dunkelrote Gestalt die mit zarten Streifen und sehr weiblichen Kurven versehen war. Als sie die beiden entdeckte , leuchteten ihre Augen kurz auf, doch dann wurde ihr Gesicht wieder zu einer Maske an Gleichgültigkeit, aber dennoch waren ihre Augen die ganze Zeit auf den Mann/Kater neben Wendy geheftet. "Casanova, solltest du nicht im Versammlungssaal sein?!" fragte sie und stellte sich aufreizend dicht neben ihn, er grinste nur noch breiter und ging einen Schritt zur Seite. Ihm war anscheinend klar das sie ihn wollte, aber anscheinend schien er sie auch genau aus diesem Grund nicht mehr haben zu wollen, er kam ihr eher wie einer dieser Typen aus ihrer Schule vor die nur die Mädchen haben wollten die sie auf keinen Fall bekommen konnten.

Zornig funkelte die Katzendame Casanova an, er strich sich nur über sein Fell und lächelte als würde er sich selbst innerlich auf die Schulter klopfen, die Unbekannte setzte ein Lächeln auf und drehte sich nun Wendy zu. "Ich kann dir nur sagen: Er ist wirklich nichts für länger!" "Oh, nein... wir sind nicht... dass heißt ich bin nicht..." versuchte Wendy ihre derzeitige Lage zu erklären doch Casanova unterbrach sie gleich wieder. "Cassandra ist neu hier und ich habe sie etwas herumgeführt!" schnurrte er ohne eine der beiden auch nur mit einem Blick zu würdigen. "Na dann werd ich euch nicht weiter stören!" sagte sie beleidigt und ging mit einem bühnenreifen Hüftschwung bis zum nächstem Gang in dem sie danm verschwand.Nun waren die beiden wieder allein. "Das war nicht sehr nett!" sagte Wendy zu Casanova der sich immernoch den Pelz strich, er zuckte die Schultern. "Bombalurina wird sich schon wieder beruhigen!" sagte er und schaute der Gestalt der roten Katze mit den zarten schwarzen Streifen nach, die nun mit einem Augenzwinkern gänzlich verschwand. "Das ist aber ein merkwürdiger Name, Bombalurina!" meinte Wendy nachdenklich und ging unauffällig einen Schritt zur Seite, doch Casanova zog sie sofort wieder zu sich heran und zusammen gingen sie weiter während er fortwährend redete. "Ja, sie hat ihn sich so ausgesucht, aber er passt doch..." "Wie ausgesucht?" fragte Wendy ahnungslos, der Katzenmensch neben ihr verdrehte die Augen. "Der 2. Name, der Name den sich jede Katze oder Kater selbst aussucht?! Ich sehe, du verstehst rein garnichts, also... Jede Katze hat 3 Namen, der erste, ist der Name den die Familie ihr gibt und mit dem sie gerufen wird, ein Alltags Name! Den 2. sucht sich jede Katze selber aus, es muss etwas besonderes sein, nur eine Katze hat einen bestimmten Namen der nur für sie bestimmt ist und genau zu ihr passt, verstehst du mich?" Wendy nickte. "Und was ist der 3 . Name?" Casanova lächelte leicht.

Vor ihnen auf dem Gang tauchte eine schwarze Tür aus, sie sah exakt so aus wie die Tür zum Laboratorium. "Das wirst du sicher allein herausfinden!" schnurrte er.

Im nächstem Moment flog die Tür auf und eine ganze Schar Katzen kam heraus. Kaum hatten sie Casanova entdeckt, scharten sie sich um ihn und schmachteten ihn an, dabei drängten sie Wendy immer weiter nach hinten. "Tja, dass wars dann mit unserem Rundgang, ich bin grade sehr beschäftigt, man sieht sich!" rief er ihr über die pelzigen Köpfe seiner Anbeterinnen die sich dicht an ihn drängten, schnurrten und ihn schöne Augen machten. Wendy nickte leicht und sah staunend zu wie der Katzenmagnet in einer Traube von Kätzinen verschwand. Sie hatte aber keine Gelegenheit zu überlegen was sie als nächstes tun sollte  da der Professor grade wieder auf sie zukam.

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